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Author: wz_admin

Gemeinsam für die Zukunft unseres Wassers

Zweckverband für Wasser­versorgung und Abwasser­beseitigung Bad Dürrenberg




Von links: Jörg Schulze, Leitung des KZWW, mit Prof. Dr. Armin Willingmann, Sachsen-Anhalts Minister für Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt, Matthias Lux, Vorsitzender Geschäftsführer der Stadtwerke Halle GmbH und Dr. Ulf-Marten Schmieder, Leitung des KZWW, bei der Sitzung des neu gegründeten Beirats im Januar 2024.

Foto: Markus Scholz

Wasserwirtschaft aktuell

Gemeinsam für die Zukunft unseres Wassers

Starkes Netzwerk im Kompetenzzentrum Wasserwirtschaft vereint: Alles über die Ziele, Herausforderungen und Aufgabengebiete der neuen Austauschplattform.

Wasser ist die Grundlage allen Lebens und eine begrenzte Ressource, die in der Bereitstellung und Bewirtschaftung viele Herausforderungen mit sich bringt, auch im Hinblick auf den Klimawandel. Um innovative Lösungen zu entwickeln, wurde 2023 das Kompetenzzentrum Wasserwirtschaft (KZWW) am Technologie Weinberg Campus in Halle gegründet. Die Aufgabe der Wasserwirtschaft ist es, die Ressource Wasser im Rahmen der staatlichen kommunalen Daseinsvorsorge nachhaltig zu bewirtschaften und den Menschen verfügbar zu machen. Um dies auch in Zukunft zu ermöglichen, hat es sich das KZWW zum Ziel gesetzt, alle relevanten Akteure der Wasserwirtschaft im mitteldeutschen Raum zu vernetzen sowie eine Kooperationsplattform zu erschaffen. Gemeinsam sollen innovative, nachhaltige, ökologische und ökonomische Wasserstrategien anhand konkreter Modellprojekte entwickelt und umgesetzt werden.

Viele Herausforderungen

Durch den fortschreitenden Klimawandel und damit verbundene Extremwetterereignisse wie Dürreperioden, Starkregen und Hochwasser steht die Wasserwirtschaft vor enormen Herausforderungen. Aber auch die Schädigung der Ökosysteme und die steigenden Anforderungen an die Bereitstellung des Trink- und Industriewassers sowie an die Abwasserbehandlung verlangen nach einem zukunftsfähigen Wassermanagement. Dabei sollen wasser- und energiewirtschaftliche Aspekte verbunden sowie enorme Anstrengungen bei der Erneuerung und Substanzwerterhaltung der Trink- und Abwasserinfrastruktur unternommen werden. Hierzu wird es innovative Projekte, Verfahren und Modelle geben. Auch die Entwicklung eines umfassenden Regenwassermanagements in Städten und Gemeinden wird vom KZWW fokussiert.

Die Aufgabengebiete des KZWW

Vor allem die Vernetzung der relevanten Akteure sowie das Ermitteln von möglichen Synergien und Kooperationspotenzialen zählt zu den vielfältigen Aufgaben des KZWW. Daraus erwachsen konkrete Praxisprojekte sowie Ideen für neue Lösungen und Initiativen, die durch das KZWW aktiv begleitet und vorangetrieben werden. Dabei sollen bestehende Lösungsansätze und das Wissen aus der Forschung und Entwicklung in Unternehmen und Start-Ups überführt werden. Eine begleitende Beratung, notwendige Marktforschungsexpertise, die Vermittlung von Technologie- und Infrastruktur sowie branchenspezifische Aus- und Weiterbildung von bestehendem Personal zur Anwendung innovativer Lösungen nehmen hier eine zentrale Rolle ein. Darüber hinaus zählt auch das Setzen neuer Impulse für Produkt-, Technologie und Verfahrensinnovationen zu den Kernaufgaben des KZWW. Aktuell wird eine überregionale Wasserversorgungskonzeption erarbeitet, beginnend in Sachsen-Anhalt. Unter Berücksichtigung aller Einflussfaktoren wird dabei die Entwicklung des Trinkwasserbedarfs der Regionen und Standorte analysiert, um daraus überregionale Empfehlungen zur Gestaltung ableiten zu können.

Gebündelte Interessen

Zu den Arbeitskreisen des Kompetenz-Netzwerks gehören mittlerweile über 60 Interessenvertreter aus Industrie, Landwirtschaft, Politik, Verwaltung, Wissenschaft und Wasserwirtschaft. Auch die Wasser- und Abwasserzweckverbände wirken aktiv darin mit. Gemeinsam bearbeiten sie wasserwirtschaftliche Themen, bereiten Projekte vor und setzen sie um. Zu den zentralen Themen gehören die Energieeffizienz, klimaresistente Städte, anthropogene Spurenstoffe sowie Schwammstadtkonzepte. Wertvolle Impulse erhält das Netzwerk dabei von Matthias Lux, der Vorsitzender der Geschäftsleitung der Stadtwerke Halle GmbH ist, und von einem Beirat, der sich aus Persönlichkeiten der Politik, Verwaltung, Wissenschaft und Forschung zusammensetzt. Beiratsvorsitzender
ist Prof. Dr. Armin Willingmann, Sachsen-Anhalts Minister für Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt. Ein effizientes Netzwerk mit erfahrenen Experten – damit ist Sachsen-Anhalt für eine zukunftsfähige Wasserwirtschaft gewappnet.

  • Silvio Rockstroh, Leiter Regionalwerk Leuna

    Foto: Silvio Rockstroh

    „Wir erhoffen uns vom Kompetenzzentrum Wasserwirtschaft nachhaltige Strategien zur Sicherstellung der Trinkwasserqualität, insbesondere durch die Verunreinigung durch Industriechemikalien und Medikamente sowie eine kontinuierliche und krisensichere Bereitstellung des Trinkwassers.“

  • Franz-Xaver Kunert, Verbandsgeschäftsführer des ZWA Bad Dürrenberg

    Foto: SPREE-PR/Wolf

    „Vom KZWW erhoffe ich mir vor allem Stärke aus Gemeinschaft. Ich selbst bin Mitglied der Arbeitsgruppe Substanzwerterhaltung. Nur in vereinter Kraft werden die wasserwirtschaftlich relevanten Interessenvertreter drängenden Fragen der Zukunft effiziente Lösungen zuführen können.“

  • Mario Pöschmann, Vorstand der Abwasserbeseitigung Weißenfels-AöR

    Foto: SPREE-PR/Wolf

    „Ich begrüße, dass sich das KZWW den steigenden Herausforderungen der Wasserwirtschaft widmet. Davon können wir als AöR u.a. bei einer möglichen 4. Reinigungsstufe profitieren, aber auch die Stadt Weißenfels bei dem Thema ‚Schwammstadt‘: bei einem Wissenstransfer und als Modellstadt.“
  • Stephan Sterzik, Verbandsgeschäftsführer des AZV Wipper-Schlenze

    Foto: Sven Gückel

    „Die Arbeit des KZWW könnte für uns beim Regenwassermanagement und der Elimination von Arzneimittelrückständen und Spurenstoffen im Abwasser relevant sein. Die Hochschule Magdeburg unterstützt uns aktuell mit dem KZWW bei der Umsetzung der neuen Phosphor-Grenzwerte-Bestimmungen.“

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Überholspur genutzt

Zweckverband für Wasser­versorgung und Abwasser­beseitigung Bad Dürrenberg




Michael Bedla, Vorsitzender der Verbandsversammlung des ZWA Bad Dürrenberg.

Foto: Egbert Schmidt

Editorial

Überholspur genutzt

Ganz klar: Die Derivatgeschäfte hatten dem ZWA lange Zeit Negativschlagzeilen bereitet. Der Verband hat Großes geleistet und kann nun positiv in die Zukunft blicken.

Die Derivatgeschäfte hatten dem ZWA Bad Dürrenberg lange Zeit Negativschlagzeilen beschert. Es steht außer Frage, dass dieses Kapitel dem Verband nicht zugutekam. Was in den letzten Jahren geleistet wurde, war kräftezehrend, aber notwendig, denn transparent und akribisch wurden juristische Unklarheiten sowie strafrechtliche Maßnahmen aufgearbeitet. Der ZWA ist wieder im Zeitplan und kann sich auf Zukünftiges fokussieren.

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Feier mit doppeltem Anlass

Zweckverband für Wasser­versorgung und Abwasser­beseitigung Bad Dürrenberg




Blicken auf eine erfolgreiche Zusammenarbeit zurück: Michael Bedla, Vorsitzender der Verbandsversammlung (links) und Franz-Xaver Kunert, Geschäftsführer des ZWA (rechts) verabschieden Dietmar Goblirsch nach 25 Jahren Tätigkeit in der Verbandsversammlung.

Foto: ZWA Bad Dürrenberg

Neue Amtszeit und Abschied bei der Verbandsversammlung des ZWA

Feier mit doppeltem Anlass

In der letzten Verbandsversammlung war einiges los: Franz-Xaver Kunert, Geschäftsführer des ZWA wurde wiedergewählt und ein langjähriges Mitglied der Versammlung wurde feierlich verabschiedet.

Am 03.04. 24 gab es gleich zwei Feierlichkeiten für den ZWA Bad Dürrenberg: Franz-Xaver Kunert wurde als Verbandsgeschäftsführer des ZWA in der Verbandsversammlung wiedergewählt. Die Verbandsmitglieder stimmten für eine erneute Amtszeit, die am 01. 08. 2024 fortgesetzt wird. Michael Bedla, Vorsitzender der Verbandsversammlung gratulierte: Wir freuen uns sehr, Herrn Kunert weiterhin an unserer Seite zu wissen. Mit ihm hat der ZWA einen kompetenten und zuverlässigen Geschäftsführer.“ Mit den Feierlichkeiten aber noch nicht genug: Dietmar Goblirsch wurde bei dieser Gelegenheit feierlich verabschiedet. Seit 1999 war er dauerhaft in der Verbandsversammlung, zuletzt als Stellvertreter, tätig. Der ZWA sagt: Danke!

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Digitalisierung läuft

Zweckverband für Wasser­versorgung und Abwasser­beseitigung Bad Dürrenberg




Alt gegen neu: in verschiedenen Orten des Verbandsgebietes werden Funkzähler eingebaut.
Foto: SPREE-PR/Wolf

Der ZWA stellt Schritt für Schritt auf Funkzähler um

Digitalisierung läuft

An einem Montagmorgen im April. ZWA-Mitarbeiter Ronny Wolf legt los: Hier, in einem Wohnhaus in Spergau, baut er an diesem Tag Funkzähler ein.

„Alle Ventile müssen dazu geschlossen sein, die Plombe wird gebrochen, Dichtungen werden getauscht und der Funkzähler eingebaut“, erklärt Wolf. In Sachen Funkzähler-Umrüstung will der Verband nach dem erfolgreichen Testlauf in diesem Jahr weitermachen. Bereits in 2023 wurden für den Testbetrieb 87 Geräte in Oebles-Schlechtewitz eingebaut. Weil das gut funktionierte, gingen dort die Funkzähler nun in den Dauerbetrieb.

In diesem Jahr kommen fast 590 Funkzähler hinzu, in Spergau und im Bad Dürrenberger Ortsteil Vesta. „Innerhalb von wenigen Wochen werden die bisherigen Wasserzähler gegen die modernen Funkzähler ausgetauscht“, so Wolf.

Datenermittlung im Vorbeifahren

„Die neuen Geräte sparen Zeit und Arbeitskraft, denn für das Ablesen der Funkzähler benötigen wir nur wenige Minuten“, fasst Verbandsgeschäftsführer Franz-Xaver Kunert zusammen. Ein ZWA-Mitarbeiter erfasst sozusagen im Vorbeifahren am Haus – ausgestattet mit entsprechender Technik – anonym Zählernummer, Zählerstand sowie Status- und Fehlermeldungen. Im Verwaltungssitz des ZWA, im „Turm“ werden die Daten zugeordnet. Mit den herkömmlichen Wasserzählern lief es so ab: Von den rund 6.000 Zählern des Verbandsgebietes konnten im Durchschnitt pro Jahr nur 1.000 von ZWA-Mitarbeitern abgelesen werden. Die anderen Kundinnen und Kunden gaben ihren Zählerstand per Ablesekarte bekannt. Eine aufwändige Sache, mit der in den kommenden Jahren möglicherweise Schluss sein könnte, sollten sich die Funkzähler bewähren.

Funkzählerdaten werden mobil erfasst.
Foto: SPREE-PR/Wolf

Wasserverlusten auf der Spur

Funkzähler arbeiten sehr genau. Per Ultraschall wird der Durchfluss ermittelt. Defekte in den Leitungen können zügiger bemerkt und behoben werden. „Geplant ist, dass am Ortseingang ein Funkzähler registriert, wie viel Wasser in die Ortschaft läuft. Mit der Übersicht der Daten der einzelnen Funkzähler können wir so Wasserverluste besser aufspüren“ ,erklärt Kunert. Bisherige Wasserzähler, sogenannte Nassläufer, sowie Funkzähler haben eine Eichfrist von sechs Jahren. Nassläufer müssen danach aufgrund des mechanischen Verschleißes meist ausgetauscht werden, Funkzähler haben laut Hersteller eine längere Lebensdauer, dies verspricht eine hohe Wirtschaftlichkeit. Doch erst nach der 6-jährigen Frist und dem Testlauf wird sich zeigen, ob diese Versprechen gehalten werden können und welche Erfahrungen gesammelt werden konnten.

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Aufholjagd bei den Jahresabschlüssen

Zweckverband für Wasser­versorgung und Abwasser­beseitigung Bad Dürrenberg




ZWA-Verbandsgeschäftsführer Franz-Xaver Kunert.
Foto: Fotoloft-Erfurt/Träger

Der ZWA kommt bei den ausstehenden Jahresabschlüssen gut voran

Aufholjagd bei den Jahresabschlüssen

Aufholjagd bei den Jahres­abschlüssen

Es war ein Kraftakt für den ZWA Bad Dürrenberg: In den letzten Ausgaben der WASSERZEITUNG wurde bereits über die interne und rechtliche Aufarbeitung in Bezug auf die Derivatgeschäfte aus früheren Verbandszeiten berichtet.

Der Hintergrund: Sowohl der ZWA als auch der AZV Saale-Rippachtal hatten in den Jahren 1999 bis 2011 zahlreiche Zinsderivate abgeschlossen, um nicht mehr Zinsen auf laufende Kredite zahlen zu müssen. Der Landesrechnungshof Sachsen-Anhalt hatte 2017 in den Jahresabschlüssen des ZWA rechtliche Unsicherheiten bezüglich der Derivatgeschäfte angemahnt.

Nun konnte die Aufarbeitung der Thematik Derivate – auch in Abstimmung mit der Kommunalaufsichtsbehörde – fast abgeschlossen werden. „Wir sind ein gutes Stück vorangekommen. Lediglich ein Rechtsstreit zu zwei nicht spekulativen Derivaten des ehemaligen AZV Saale-Rippachtal steht noch aus“, erklärt Verbandsgeschäftsführer Franz-Xaver Kunert. Zahlreiche Jahresabschlüsse mussten nachgeholt werden. „Den Jahresabschluss von 2017 konnten wir bereits in 2022 vollständig abschließen. In 2023 wurden die Jahresabschlüsse von 2018 und 2019 geprüft und von der Verbandsversammlung beschlossen“, sagt Kunert. Auch externe Wirtschaftsprüfer gaben ihre Bestätigung.

Erst vor Kurzem – im April 2024 – wurde der Jahresabschluss 2020 von der Verbandsversammlung angenommen, mit einem Jahresgewinn von gut 1,44 Mio. Euro. Davon wurde ein Betrag von rund 650.900 € für künftige Investitionen zurückgestellt. „Der Jahresabschluss von 2021 ist derzeit in Prüfung. Wir werden voraussichtlich einen Jahresgewinn von rund 1,37 Mio Euro notieren. Vom tatsächlichen Gewinn werden vermutlich für Investitionen rund 792.000 Euro reserviert“, so der Verbandsgeschäftsführer.

Auch in diesem Jahr setzt sich der Zahlenmarathon fort: In 2024 stehen nun planmäßig die Abschlüsse für 2022 und 2023 zur Prüfung an. „Ab dem nächsten Jahr wird es leichter. Der Verband wird wieder gemäß Kommunalrecht im üblichen Rhythmus sein. Der Jahresabschluss für 2024 erfolgt damit in 2025“, sagt Kunert.

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Der Naturerbewald Blankenburg im Harz

Zweckverband für Wasser­versorgung und Abwasser­beseitigung Bad Dürrenberg




Gemeinsam machen sie sich stark für den Naturschutz: Ulrich Jabin und Dr. Nele Herkt.
Foto: SPREE-PR/Swoboda

Ein geschützter Ort für Tiere und Pflanzen

Der Naturerbewald Blankenburg im Harz

„Kuckuck“ ertönt es beim Drücken der Türglocke. „Bei uns ruft der Kuckuck und nicht die Klingel“, sagt Dr. Nele Herkt beim Öffnen des Tors lachend. Sie ist Geschäftsführerin der SUNK, der Stiftung Umwelt, Natur und Klimaschutz des Landes Sachsen-Anhalt. Diese hat seit letztem Jahr ihre Außenstelle im Schloss Blankenburg, mitten im Naturerbewald, im Harz. Was diesen Wald so besonders macht und wie Tiere dort besonders geschützt werden, erklären Dr. Nele Herkt und Ulrich Jabin, Leiter des Naturerbewaldes.

Frau Dr. Herkt, als Geschäftsführerin der SUNK sind Sie und Ihr Team verantwortlich für den Naturerbewald, ein Nationales Naturerbe in Sachsen-Anhalt. Was macht den Naturerbewald in Ihren Augen so einzigartig?

Dr. N. Herkt: Der Naturerbewald ist unglaublich vielseitig: Unter anderem haben wir ganz unterschiedliche Bodenbeschaffenheiten, dichte Mischbaumbestände, Waldwiesen, Feuchtbiotope und Bergstollen. Tiere, die ihre Lebensräume in ganz Deutschland haben, findet man hier konzentriert im Naturerbewald: darunter besonders und streng geschützte Tierarten wie Feuersalamander und verschiedene Fledermausarten.

Ein Relikt aus der Bergbauzeit: Der Sägemühlenteich wurde ursprünglich als Wasservorrat für den Erzabbau angelegt und ist heute
ein wichtiges Feuchtbiotop.
Foto: SPREE-PR/Swoboda

Die Waldfläche war bis in die 2000er hinein geprägt von menschlicher Beeinflussung, darunter jahrhundertelanger Bergbau und forstliche Bewirtschaftung. Seither hat sich ökologisch einiges getan. Wie findet der Wald zurück zu seinen „natürlichen Wurzeln“?

Dr. N. Herkt: Im Naturerbewald ist Prozessschutz angesagt, d. h. wir greifen so wenig wie möglich in die Natur ein. Etwa 75% des Areals wird sich selbst überlassen. Prozessschutz funktioniert aber nicht auf allen Flächen: Beispielsweise Waldwiesen und Eichenbestände brauchen Pflege, um artenreiche Biotope zu bleiben. Bäume, die aus Sicherheitsgründen gefällt werden müssten, werden bei uns, wenn möglich, nur soweit gekürzt, dass ein Hochstubben verbleibt. Dieses „Hochhaus“ bietet seltenen Tieren dann weiterhin Lebensraum.

Wo besteht noch Handlungsbedarf und was sind zukünftige Projekte?

U. Jabin: Wir haben einen Entwicklungsplan entworfen, in dem festgehalten wurde, welche Maßnahmen noch notwendig sind: Wasserspeicherung ist ein wichtiges Thema für uns. Wir führen Renaturierungsmaßnahmen an kleinen Bächen und Teichen durch. Denn im Zuge des immer wärmer werdenden Klimas ist es wichtig, Wasser in der Fläche zu halten, um den feuchten Lebensraum von Amphibien zu schützen.

Das Buschwindröschen ist typisch für Naturerbewald.
Foto: SPREE-PR/Swoboda

„Die Imposante“ ist eine über 300 Jahre alte Eiche. Auch wenn sie kein lebender Baum mehr ist, bietet sie immer noch vielen geschützten Tierarten wie dem Hirschkäfer Lebensraum.
Foto: SPREE-PR/Swoboda

Der Wald bietet rund um das Schloss Blankenburg ein Rad- und Wanderwegenetz. Gibt es barrierefreie Waldwege?

Dr. N. Herkt: Viele Wege sind vom Untergrund her gut passierbar, allerdings gibt es immer wieder Steigungen. Eine kleine Spazierrunde ist auf jeden Fall möglich, wie zum Beispiel rund um das Kloster Michaelstein. In der Gaststätte im Klostergrund wird leckerer regionaler Fisch angeboten.

Der Naturerbewald ist ein Zufluchtsort für viele geschützte Tierarten. Welche Schutzmaßnahmen werden ergriffen, um die Lebensräume der Tiere zu erhalten?

U. Jabin: Das Monitoring, das dauerhafte Überwachen von Artenvorkommen in bestimmten Gebieten, ist eine wichtige Maßnahme, um einen Überblick zu behalten, welche Tier- und Pflanzenarten überhaupt vorkommen. Zudem konzentrieren wir uns auf ein Netz von ausgewiesenen Wanderwegen, damit es auch Ruhezonen für Tiere gibt, an denen keine Besucher vorbeikommen. Zum Erhalt von Tierarten gehört für uns, dass auch manchmal aktiv in die Natur eingegriffen werden muss.

Von Menschenhand gebaut: Der Horst mit kuscheligem Moos soll den Schwarzstorch zurückholen.
Foto: SUNK

Haben Sie dafür ein konkretes Beispiel?

U. Jabin: Seit 30 Jahren nistet am selben Baum ein Schwarzstorch in einem der ältesten Schwarzstorchhorste Sachsen-Anhalts. Nach einem extremen Sturm ist der Horst leider mit seinen Jungen abgestürzt. In Absprache mit Storchexperten haben wir eine Nisthilfe am selben Baum gebaut. Der Schwarzstorch ist sehr ortsgebunden und fliegt am liebsten jedes Jahr dieselbe Niststelle an. Jetzt heißt es abwarten und hoffen, dass er wieder zurückkommt.

Vielen Dank für das Gespräch!
  • Steckbriefe Dr. Nele Herkt und Ulrich Jabin

    Dr. Nele Herkt wurde 1969 in Osnabrück geboren. Sie studierte Forstwissenschaften in Niedersachsen. Sie war auch für die Nachhaltigkeitsabteilung eines großen Konzerns tätig und führte Umweltmanagementsysteme in der Industriebranche ein. Seit 2020 ist sie Geschäftsführerin der SUNK. Ulrich Jabin ist 1983 in Wernigerode geboren. Der gelernte Förster studierte Forstwirtschaft in Göttingen. Als selbstständiger Forstdienstleister war er im Nationalpark Harz tätig. Zuletzt war er beim Amt für Landwirtschaft, Flurneuordnung und Forsten (ALFF) in Halberstadt angestellt. Seit 1. Januar 2024 ist er Leiter des Naturerbewalds.

  • Was ist die SUNK?

    SUNK – Stiftung Umwelt, Natur und Klimaschutz des Landes Sachsen-Anhalt ist seit 2011 verantwortlich für den Naturerbewald Blankenburg und entstand 1994. Bis 2005 entwickelte sich die heutige SUNK, welche sich die gezielte Förderung von Umweltprojekten in Sachsen-Anhalt zur Aufgabe macht. In diesem Jahr feiert sie 30jähriges Jubiläum. Das „Nationale Naturerbe“ bezeichnet Flächen in Deutschland, die zum Schutz der biologischen Vielfalt gesichert wurden. Zwei Programmtipps für Naturliebhaber: Am 25. Mai findet eine geführte Wanderung und am 8. Juni ein Blühwiesenpicknick statt.

    Mehr Informationen

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„Warum müssen Wasserleitungen gespült werden?“

Herausgeber: MWA Kleinmachnow




Apropos Leitungsnetz! Nachdem das Wasser gefördert, aufbereitet, kontrolliert und zwischengespeichert wurde, muss das gute Trinkwasser in die Haushalte verteilt werden, damit man zu jeder beliebigen Zeit den Wasserhahn aufdrehen kann. Dafür verfügen die Wasserversorger über ein Netz mit Druckerhöhungsanlagen und vielen Kilometern Rohrleitungen sowie Armaturen, die regelmäßig gespült und gewartet werden müssen.


Karikatur: SPREE-PR

Sie fragen – wir antworten!

„Warum müssen Wasser­leitungen gespült werden?“

Bei den regelmäßigen Spülungen der Hauptversorgungsleitungen werden potenzielle Ablagerungen in den Leitungen entfernt, die unter Umständen die Trinkwasserqualität beeinträchtigen könnten. Denn was bei Ihnen aus dem Wasserhahn kommt, entspricht strengsten gesetzlichen Anforderungen. In diesem Frühjahr ist übrigens die Stadt Teltow dran.

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Angaben zur aktuellen Trinkwasserbeschaffenheit in den Verbandsgebieten der WAZV „Der Teltow“ und „Mittelgraben“

Herausgeber: MWA Kleinmachnow




Angaben zur aktuellen Trinkwasserbeschaffenheit in den Verbandsgebieten der WAZV „Der Teltow“ und „Mittelgraben“

  • Letzte Aktualisierung: 14.12.2023 durch Betriebsführer Mittelmärkische Wasser- und Abwasser GmbH,
    Fahrenheitstraße 1, 14532 Kleinmachnow

    Telefon: 033203 345-0
    E-Mail: info@mwa-gmbh.de
    Mittelwerte entstammen den Analysen der vergangenen 5 Jahre.

    Mehr Infos

  • *Der Ortsteil Fahlhorst der Gemeinde Nuthetal wird durch das Wasserwerk in Teltow versorgt.

    WAZV „Mittelgraben“*:

    Mehr Infos

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Der Kostendruck auf dem Markt ist enorm

Herausgeber: MWA Kleinmachnow




Damit auch morgen alle Wasser-„Bedürfnisse“ erfüllt werden können – jetzt in der erforderlichen Weise investieren!
Foto: SPREE-PR/Archiv

WAZV „Mittelgraben“

Der Kostendruck auf dem Markt ist enorm

Steigende Preise sind niemals eine gute Nachricht für denjenigen, der sie bezahlen muss. Und die Rechnungen, die durch Inflation, steigende Kosten bei Dienstleistern sowie explodierende Energie- und Materialpreise jüngst auch auf die Wasserwirtschaft einprasselten, waren enorm.

Die vom Gesetzgeber im 2-Jahres-Rhythmus geforderte Neukalkulation der Preise und Gebühren ließ der Verbandsversammlung des Wasser- und Abwasserzweckverbands (WAZV) „Mittelgraben“ daher wenig Spielraum für die Jahre 2024 und 2025. Um, wie gefordert, kostendeckend – und nicht gewinnorientiert! – zu arbeiten, mussten die Trinkwasserpreise und Schmutzwassergebühren zum Jahreswechsel angehoben werden.

Insbesondere die Strompreise haben sich seit Beginn des Ukraine-Krieges in eine zunehmend schmerzhafte Variable für den WAZV verwandelt. Die Infrastruktur der Wasserwirtschaft verschlingt täglich Tausende Kilowattstunden in Pumpwerken, Brunnenstuben und Wasserwerken, damit es unter unseren Füßen nicht zum ungewollten Stillstand kommt.

Eine Alternativlösung „von jetzt auf gleich“ ist dabei kaum möglich. Der Blick aller Verantwortlichen auf neue technische Ausrüstung mit höchster Energieeffizienz ist dadurch nochmals geschärft worden. Dieses Ansinnen konkurriert auf einem Markt mit derzeit unsicheren Lieferketten mit einer bekannten Realität: die Nachfrage bestimmt den Preis.

Doch für die Wasser- und Abwasserzweckverbände gilt die hoheitliche Aufgabe der Trinkwasserver- und Abwasserentsorgung ohne die geringste Pause. Die Infrastruktur eines Wasserzweckverbandes muss technisch wie personell jederzeit eine 100-prozentige Funktionsfähigkeit garantieren. Das heißt, permanente Investitionen sind kein „kann“, sondern ein absolutes „muss“ mit Ausrufzeichen!

Einen Lichtblick gibt es am Horizont: Das Wasserwirtschafts-Motto von der Kostendeckung statt Gewinnorientierung gilt selbstverständlich auch für „gute Zeiten“. Will sagen, dass eine allgemeine Marktstabilisierung auch die Preise und Gebühren Ihres WAZV wieder stützen wird.

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Unser Tipp: 9. Michendorfer Gesundheitswochen

Herausgeber: MWA Kleinmachnow




Klassiker wie Hula-Hupp sind einfach unverwüstlich, wenn es darum geht, Menschen mit Spaß in sportliche Bewegung zu versetzen!

Foto: Gemeinde Michendorf

Unser Tipp: 9. Michendorfer Gesundheitswochen

Für den großen Abenteurer Mark Twain war es im 19. Jahrhundert offenbar eine schwere Last, neben dem Geist auch seinen Körper fit zu halten. Er schrieb: „Der einzige Weg, Ihre Gesundheit zu erhalten, besteht darin, zu essen, was Sie nicht wollen, zu trinken, was Sie nicht mögen, und zu tun, was Sie lieber nicht möchten.“ Die Gemeinde Michendorf will mit ihren Gesundheitswochen im April erneut das Gegenteil beweisen. Erstmals verteilen sich die abwechslungsreichen Veranstaltungen sogar auf zwei Wochen, damit möglichst viele Angebote wahrgenommen werden können. Diese reichen – bitte wählen Sie! – von Ernährung und Sport, über Bewegung und Achtsamkeit, bis hin zu Beratung und Prävention. Praktisch wird es beim Fahrschul-Erste-Hilfe-Kurs der Johanniter, aufregend beim MITTmach Zirkus für Kinder (MITT e. V.) und schweißtreibend während der Nacht des Sports!

9. Michendorfer Gesundheitswochen, 13. bis 28. April

Programm: www.michendorf.de

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