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Herausgeber: Wasser- und Abwasser­verband Rathenow

Herausgeber: Wasser- und Abwasser­verband Rathenow

Die Ortsbeiräte von Gräningen Andrea Willrich (links) und Doreen Käthe.
Foto: SPREE-PR/Leue

Mystery früher und Mark-Leben heute

Gräningen – (gar nicht) wundersames Beispiel für selbst gemachte Lebenskultur

Wer hätte gedacht, dass dieses abgeschiedene Stück urwüchsige Natur bei Gräningen so viele weltberühmte Künstler anregen würde. Vor über 200 Jahren schrieb der Dichter Friedrich de la Motte Fouqué in Nennhausen seine Märchennovelle „Undine“, die von der unerfüllten Liebe zwischen einer Wasserfrau und dem Ritter Huldbrand handelt. Die 1811 veröffentlichte Geschichte inspirierte den Dänen Hans Christian Andersen zum Märchen „Die kleine Meerjungfrau“ und E.T.A. Hoffmann zur Zauberoper „Undine“.

Mystery-Gegend Gräninger See

Viele Experten sind der Meinung, dass der Gräninger See den Havelländer Fouqué wesentlich zu seiner romantischen Mystery-Geschichte bewog. Zum Touristenziel ist er deshalb nicht geworden, weil das morastige Seeufer als Naturschutzgebiet nicht zu bewandern ist. Mit Selfiestangen bewaffnete Touri-Horden fallen also nicht über Gräningen herein.

Die kommen eher, um beim Wandern auf trockenen Wegen, beim Reiten oder einfach Urlaub auf dem Bauernhof zu entspannen. Zum Beispiel auf dem von Doreen Käthe. Auf ihrem Vierseitenhof mit einigen Ferienwohnungen hatte sie neben vielen Berlinern und Sachsen auch schon Gäste aus Australien, Kuba, Kanada und Argentinien. Doreen Käthe ist eine gebürtige Dörflerin, lebte zwischenzeitlich aber zehn Jahre in Berlin, ehe sie sich mit einer Podologiepraxis wieder hier niederließ. Ihre Arbeit hält die Ortsbeirätin nicht davon ab, zusammen mit der Ortvorsteherin und –beirätin Andrea Willrich noch reichlich Angebote für die angestammten Dorfbewohner mit zu organisieren. Zuweilen merken die beiden erst beim darüber sprechen, was im Ort eigentlich alles auf die Beine gestellt wird – oder in den Baumständer. Ein Maibaum im Frühjahr oder ein Weihnachtsbaum am 1. Advent, um den sich die Einwohner zu Bratwurst und Glühwein versammeln. Auch das Weihnachtsbaumverbrennen ist ein Dorfevent.

Kein Ort im Niedergang – im Gegenteil

An Interessenten für all das mangelt es nicht, denn Gräningen mit seinen 218 Einwohnern ist kein Ort im Niedergang, im Gegenteil. Es gibt keinen Wohnungsleerstand. Immer wieder ziehen Familien, auch mit Kindern, zu. Und die können sich wie alle anderen freuen, dass praktisch ständig was los ist, auch dank des Gräninger Feuerwehr- und Heimatvereins. Regelmäßig treffen sich im Gemeindehaus der Rentnerstammtisch, die Seniorensportgruppe und alle Altersklassen beim jüngst wiederbelebten Skatwürfeln. So richtig abgehen wird es 2025 beim großen Dorffest zur 650-Jahrfeier. „Also wieviel Kultur wir hier haben, da staunt man doch selbst“, sagt Andrea Willrich. Kein Wunder, dass der rbb schon mehrmals im Dorf vorbeischaute. Sicher auch wegen der hölzernen Kunstwerke von Hans Zimmermann, die überall im Dorf zu finden sind. Geschnitzte Skulpturen, wie auf dem Friedhof, oder das Hinweisschild zu seinem Kunsthof samt kleiner Bienenhauskapelle mit Bleiglasfenstern. Der Künstler ist Ende August gestorben. Seine Holztafeln und auch sein Kunsthof halten die Erinnerung an ihn wach und geben Gräningen eine besondere Note.

Trinkwasser

Versorgung durch Wasserwerk Nennhausen
Trinkwasseranschlüsse: 102
versorgte Einwohner: 218
TW-Hauptleitungen: 4,51 km
TW-Hausanschlussleitungen: 1,65 km
Anschlussgrad: 99,2 %

Schmutzwasser

Die Schmutzwasserentsorgung erfolgt zu 100 % über nichtleitungsgebundene Entsorgung.