Herausgeber: Wasser- und Abwasserverband Rathenow
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Die Kollegen der Abwasserentsorgung des WAV Rathenow halten Teamwork extrem hoch.
Foto: WAV Rathenow
Vielfältige Aufgaben und ein enormer Beitrag für Umwelt und Gesundheit
Bäcker, Ärzte und Abwasserentsorger haben eines gemeinsam: Sie arbeiten in krisensicheren und die menschlichen Grundbedürfnisse betreffenden Berufen. Dabei werden die Abwasserentsorger allgemein am geringsten geschätzt – völlig zu Unrecht. Sie bilden eine unsichtbare, aber essenzielle Säule unseres Alltags.
„Wir engagieren uns in einem Berufsfeld, das oft als wenig interessant und unwichtig wahrgenommen wird, dabei sind unsere Aufgaben vielfältig und unser Team leistet einen wesentlichen Beitrag für die Umwelt und die Gesundheit der hier lebenden Menschen“, erklärt Christian Kolrep, Leiter der Abwasserentsorgung beim WAV. Sein Kollege Lucas Kibbert, Meister der Abwasserabteilung, ergänzt: „Der Beruf mag vielleicht nicht ‚reizvoll‘ erscheinen, ist aber spannend und abwechslungsreich. Ich ziehe es vor, in einem dynamischen Umfeld zu arbeiten, anstatt einen monotonen Job am Fließband zu haben.“
Der WAV hat insgesamt 27 Beschäftigte, die in verschiedenen Bereichen der Abwasserentsorgung tätig sind. Dazu gehören Kanalnetzarbeiter, Pumpwerker, Klärwärter und Kraftfahrer in der mobilen Entsorgung sowie Sachbearbeiterinnen und Sachbearbeiter, eine Laborantin und mehrere Auszubildende.
Ihre Verantwortung ist enorm. Sie sorgen nicht nur dafür, dass die Hygiene in der Region gewährleistet bleibt, sondern verhindern auch die Ausbreitung von Seuchen und Krankheitserregern durch die richtige Reinigung des anfallenden Abwassers. Zur Vielfalt der Arbeit gehört das Inspizieren und Reinigen der Abwasserkanäle, das Warten und Reparieren der Pumpwerke, die Entsorgung der abflusslosen Sammelgruben und Kleinkläranlagen, das Reinigen des Abwassers in den Kläranlagen, bevor es in die Gewässer eingeleitet wird. Darüber hinaus ist der WAV auch für die Niederschlagsentwässerung verantwortlich.
Das Abwassernetz des WAV umfasst über 45.000 Netzelemente, darunter Schächte, Leitungen, Pumpwerke und Kläranlagen. Die Mitarbeiter nutzen ein Geografisches Informationssystem (GIS) auf ihren Smartphones, um den Leitungsbestand – meist mehrere Meter unter der Erde – zu verwalten. Neben planbaren Arbeiten haben sie auch Havarien zu bewältigen: Verstopfungen oder Rohrbrüche. Dabei sind schnelles Handeln und Teamarbeit gefragt. „Ein zuverlässiges System zur Abwasserentsorgung benötigt intensive Wartung und Pflege. Das verstehen viele Menschen erst, wenn das Abwasser im Haus nicht mehr abfließt“, so Christian Kolrep. Umso größer sei die Wertschätzung, wenn die Kollegen nach einer Verstopfungsbeseitigung oder Rohrbruchbehebung vermelden könnten: „Störung beseitigt, Rohr frei.“
Damit die Abwasserentsorgung künftig sichergestellt ist, setzt der WAV auf die Ausbildung junger Fachkräfte (derzeit gibt es zwei Auszubildende zu Umwelttechnologen). Der Nachwuchs soll das Wissen und die Erfahrung der älteren Generation übernehmen und ebenso ein Verantwortungsgefühl bei der Arbeit entwickeln. Dazu gehört auch Teamgeist, der allen Kollegen, ob seit 40 Jahren oder frisch dabei, abverlangt wird. Bei den Abwasserentsorgern ist er Standard. Sie leisten 365 Tage im Jahr eine für die Öffentlichkeit zumeist unsichtbare, aber unverzichtbare Arbeit: zum Wohl der Gesunderhaltung der Bevölkerung und für die Sauberhaltung der Gewässer.