Wasser Zeitung Online – Novellierung der Kommunalabwasserrichtlinie: Wie weit muss das Verursacherprinzip reichen?

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Novellierung der Kommunal­abwasser­richtlinie: 
Wie weit muss das Verursacher­prinzip reichen?

Ein Beitrag von Klaus Arbeit, Projektleiter der WASSER ZEITUNG

Menschliches Handeln zieht Konsequenzen nach sich. Eine simple Wahrheit. Dass wir uns dieser Gesetzmäßigkeit nicht entziehen können, beweist uns das Klima in zunehmender Dramatik. Leugnen ist zwecklos. Bleibt die Frage, wie wir den unangenehmen Konsequenzen begegnen. Je nach Parteifarbe werden verschiedene Optionen in die Diskussion eingebracht: Verzicht, sparen, neue Technologien. Einig sind sich wohl alle vernünftigen Stimmen darin, dass nur eine Option auszuschließen ist – nichts zu tun.

Dass durch den Klimawandel Missstände ins Bewusstsein rücken, kann die Siedlungswasserwirtschaft nur begrüßen. Seit vielen Jahren mahnen ihre Branchenverbände, die mehr als 10.000 Kläranlagen in Deutschland nicht als Reparaturbetrieb der Gesellschaft zu missbrauchen. Ihrem Auftrag gerecht zu werden – die gefahrlose Einleitung des umweltgerecht geklärten Abwassers in die Vorfluter – erfordert wachsenden Aufwand. Denn in der Kanalisation landet weit mehr, als es im „Sinne des Erfinders“ ist. Nutzen Sie gerne einen „Tag der offenen Tür“ auf Kläranlagen, Sie werden über die immense Reichweite des Aus-den-Augen-aus-dem-Sinn ins Staunen geraten. Die mechanische Reinigungsstufe (Rechen) entfernt auch „groben Unfug“. Und nach biologischer (Sauerstoffzufuhr) und chemischer Abwasserreinigung (Stickstoff und Phosphor eliminieren) erfüllt das Klärergebnis die gesetzlichen Vorgaben.

Weg vom „Status quo“

Und wenn für Inhaltsstoffe noch gar keine Vorgaben existieren? Wie steht es denn um Arzneimittel, Kosmetikreste oder Mikroplastik auf den Kläranlagen? Das von der WASSER ZEITUNG um Infos gebetene Labor winkt ab: „Diese Parameter sind derzeit noch nicht gesetzlich geregelt.“ Es ist jedoch unbestritten, dass viele Arzneimittelwirk- und andere Spurenstoffe durch die vorhandene Klärtechnik nicht vollständig aus dem Abwasser entfernt werden. Das Umweltbundesamt berichtet seit Jahren von einer zunehmenden Belastung der Gewässer mit Arzneimittelrückständen.

Kein Wunder: Die meisten Wirkstoffe werden vom Körper zumindest teilweise unverändert ausgeschieden. Also, was tun? Verzicht – unmöglich. Neue Technologien – denkbar. Die sogenannte vierte Reinigungsstufe entfernt Spurenstoffe per Ozonierung oder Aktivkohle-Filtration. Doch das hieße ein Festhalten am Status quo: Die Kläranlagen „biegen gerade“, was andere verursachen. Warum nicht die Verursacher haftbar machen?

Arzneiverbrauch steigt

Genau das will die laufende Novellierung der EU-Kommunalabwasserrichtlinie erreichen: eine „erweiterte Herstellerverantwortung“, also die Probleme ab der Quelle schädlicher Einträge anpacken. Im Archiv der WASSER ZEITUNG können wir weit zurückblättern, um diese Forderung der Branche zu finden. Eine Studie des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) aus dem Jahr 2017 besagte, dass die Überalterung der Gesellschaft und der steigende Pro-Kopf-Verbrauch zu einem Anstieg des Medikamentenbedarfs um bis zu 70 Prozent bis 2045 führen. Die Hersteller seien deshalb gefordert, umweltschädliche Wirkstoffe nach Möglichkeit zu ersetzen. Dazu könnten sie nun von Brüssel gezwungen werden. Und mehr noch. Die Pharmaindustrie soll sich finanziell am Bau vierter Reinigungsstufen – zur Entfernung sogenannter Spurenstoffe – beteiligen, abhängig von der „Quantität und Toxizität“ der angebotenen Produkte.

Zustimmung und Kritik

Das trifft unter anderem beim Naturschutzbund Deutschland e. V. (NABU) auf Zustimmung. „Nicht zuletzt wird dadurch auch ein Anreiz gesetzt, eine möglichst nachhaltige Produktentwicklung und Produktion zu priorisieren“, erläutert Dr. Verena Riedl, Teamleitung Biodiversität, wie die Einträge deutlich reduziert werden müssten, um Ökosystem sowie das Trinkwasser zu schützen. „Der Gesetzgeber sollte daher auch Maßnahmen ergreifen, um das Verbraucherbewusstsein für Umweltwirkungen zu schärfen sowie diese Auswirkungen schon bei der Zulassung von Arzneimitteln stärker zu berücksichtigen.“ Auf Anfrage teilt uns der Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie (BPI) mit, die Bemühungen zur Verminderung des Spurenstoffeintrags in die Umwelt bereits seit Jahren zu unterstützen. Den aktuellen Plänen zur Überarbeitung der Kommunalabwasserrichtlinie trete man allerdings „entschieden entgegen“. Begründung: Der Eintrag von Spurenstoffen in Gewässern unterliege unterschiedlichen Kausalketten, es kämen verschiedene Verursacher in Betracht.

Was von der Novellierung am Ende übrig bleiben wird?
Wir berichten!

Prof. Uli Paetzel, Präsident der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V. (DWA)
Foto: David Ausserhofer

PRO
Nicht auf Pharma und Kosmetik beschränken

„Die in der Novellierung der Kommunalabwasserrichtlinie vorgesehene erweiterte Herstellerverantwortung nimmt eine seit Jahren bestehende Forderung der Wasserwirtschaft auf und findet die vollumfängliche Zustimmung der DWA. Sie nimmt die Pharma- und Kosmetikindustrie in die Pflicht, setzt das Verursacherprinzip um und beinhaltet eine Lenkungsfunktion in Richtung umwelt- und wasserfreundlicherer Arzneimittel und Kosmetika. Allerdings sollten sich die Regelungen nicht auf die Pharma- und Kosmetikindustrie beschränken, sondern auf weitere chemische Stoffe ausgeweitet werden. Die DWA wird sich daher in den kommenden Monaten in Berlin und Brüssel intensiv dafür einsetzen, dass die erweiterte Herstellerverantwortung vollumfänglich in die finale Fassung der Novellierung eingeht und der Entwurf hier nicht auf Druck der Pharma- und Kosmetikindustrie entscheidend aufgeweicht wird.“

BU: Im Podcast der WASSER ZEITUNG (deezer, spotify uam.) erklärt Marten Eger, technischer Geschäftsführer der LWG Cottbus, wofür eine vierte Reinigungsstufe wichtig ist.
Foto: SPREE-PR / Petsch

KONTRA
Das ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe

„Eine einseitige finanzielle Belastung pharmazeutischer Unternehmen zur Umsetzung des Verursacherprinzips ist aus unserer Sicht nicht sachgerecht. Grundsätzlich machen Arzneimittelwirkstoffe nur einen geringen Anteil aller registrierten chemischen Stoffe aus und werden auch nur in geringeren Mengen eingesetzt. Obwohl Mikroverunreinigungen nachweisbar durch viele unterschiedliche Stoffgruppen hervorgerufen werden, ist nicht nachvollziehbar, warum die pharmazeutische Industrie einseitig zusätzliche Kosten tragen soll. Im Rahmen des Verursacherprinzips müssen alle verantwortlichen Verursacher einer Umweltbelastung die Kosten für deren Vermeidung oder Beseitigung tragen. Gesundheitsschutz ist folglich eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Ein ebenso gesamtgesellschaftlicher Ansatz zur Finanzierung einer 4. Reinigungsstufe ist daher zielführender, so wie ihn etwa die Schweiz verfolgt.“

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Wasser Zeitung Online – Auf ein Glas Wasser mit … Kommunalpolitiker Sven Rosomkiewicz

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Auf ein Glas Wasser mit …
Kommunal­politiker Sven Rosomkiewicz

Die Themen der Wasser- und Abwasserwirtschaft sind vielfältig und spannend. Unsere Interviewserie soll diese Vielschichtigkeit beleuchten und engagierte Menschen aus Sachsen-Anhalt vorstellen. Zum Start der Reihe traf die WASSERZEITUNG Kommunalpolitiker Sven Rosomkiewicz, Mitglied der CDU-Fraktion im Landtag von Sachsen-Anhalt.

„Es muss einen Schulterschluss zwischen den Verbänden und der Politik geben“, sagt Sven Rosomkiewicz im WZ-Interview.
Foto: SPREE-PR/Wolf

Herr Rosomkiewicz, woher kennen Sie die Probleme der Wasser- und Abwasserwirtschaft?

Seit fast neun Jahren engagiere ich mich in der Kommunalpolitik, bin unter anderem ehrenamtlicher Bürgermeister der Gemeinde Borne. Egal, ob bei meiner Arbeit im Landtag oder in der Gemeinde: Der Schutz der Gewässer rückt immer mehr in den Fokus. Das Thema ist sehr vielschichtig, die Betrachtung von wirtschaftlichen Aspekten, Finanzierungen und die Diskussion um Gesetzesänderungen spielen eine große Rolle, wenn wir Umweltpolitik voranbringen wollen. Dabei suche ich auch den Kontakt zu den „Machern“ der Wasserwirtschaft, anstatt alles nur in der Theorie zu betrachten. In den vergangenen Jahren entstand so der enge Kontakt zu Wasserverbänden in Sachsen-Anhalt.

Als ehrenamtlicher Bürgermeister der Gemeinde Borne haben Sie einen ganz besonderen Berührungspunkt.

Die Abwicklung und Umlagezahlungen nach der Auflösung des AZV „Bodeniederung“ im Jahr 2010 waren zwar vor meiner aktiven Zeit, stellen aber eine Umbruchsituation hier in der Region dar, die heute noch nachwirkt. Die Kommunen hatten und haben damit finanziell extrem zu kämpfen. Mehr als 15 Millionen Euro Umlagezahlungen entstanden durch die damalige Misswirtschaft des Verbandes. Es waren falsche Entscheidungen, die seinerzeit getroffen wurden. So etwas darf nicht wieder passieren. Dieses Beispiel zeigt auch, welch hohe Verantwortung die Verbände haben.

Wie kommt es, dass sich die Wasser- und Abwasserverbände von der Politik oft nicht wahrgenommen fühlen?

Die Trinkwasserversorgung und Abwasserbeseitigung werden sowohl von der Politik als auch von den Bürgern als zu selbstverständlich wahrgenommen. Und Hand aufs Herz: Bei steigender Inflation und wirtschaftlichen Krisen: Wer denkt da zuerst an die Wasserver- bzw. Abwasserentsorgung? Seit der Corona- und Energiekrise haben die Verbände eine noch größere Aufgabendichte zu bewältigen, dabei denke ich auch an die Eigenstromerzeugung, Blackout-Vorsorge, aber auch an die Problematik mit reformbedürftigen Gesetzen, in diesen neuen, besonderen Zeiten. Die Verbände sind unterein ander gut vernetzt, jeder Verband hat aber andere Themen, die aktuell unter den Nägeln brennen und von denen die Landes- bzw. Bundespolitik manchmal vielleicht zu weit entfernt sind.

Welche Themen möchten Sie künftig angehen, mit in den Landtag nach Magdeburg einbringen?

Es geht mir um größere Gestaltungspielräume und mehr Kompetenzen für die Verbände im Hinblick auf Vorschriften, Gesetze, Finanzierungskonzepte für Modernisierungen aber auch bei der Thematik Insolvenzforderungen. Die Wasserverbände haben viele Vorschläge, die Gehör verdienen. Festzuhalten ist, dass Wasserverbände einer ständigen Kontrolle unterliegen, zum Beispiel durch die Kommunalaufsicht und durch Wirtschaftsprüfer. Die Rahmenbedingungen sind sehr eng und eng geschnürte Gesetze passen oftmals nicht mehr zu den veränderten, individuellen Herausforderungen der heutigen Zeit.

Welches Gesetz müsste dringend verändert werden?

Seit mehreren Jahren wird um eine Anpassung des KAG, des Kommunalabgabengesetzes, gerungen. Es ist schwer, ein Gesetz komplett umzukrempeln, aber schon mit kleineren Anpassungen könnten die Verbände flexibler arbeiten. Mir geht es zum Beispiel konkret um eine Erweiterung um den § 6 a, als Option, auch wiederkehrende Beiträge für leitungsgebundene Einrichtungen einzuführen. Damit wäre die Finanzierung der Erneuerung von Trink- und Abwasserleitungen – die in bestimmten Zeiträumen nun mal nötig sind – sozial verträglicher für die Kunden und würde die Verbände nicht in finanzielle Nöte, auch im Hinblick auf steigende Energie- und Materialpreise, bringen. Eine Erweiterung des Gesetzes würde heißen: Kleine Teilbeträge von den Bürgern statt hoher Einmalzahlungen, wenn es um Erneuerungsmaßnahmen geht.

WZ-Redakteurin Ulrike Wolf traf Sven Rosomkiewicz im Gemeindehaus von Borne. Danach hieß es für den Kommunalpolitiker ab nach Magdeburg zum Landtag.
Foto: Andreas Beyer

Abseits der Wasserwirtschaft, was verbinden Sie mit dem Element Wasser?

Es ist die Wertschätzung. Seit mehr als einhundert Jahren haben wir hierzulande das Glück, dass zu jeder Zeit sauberes Trinkwasser aus dem Hahn fließt und wir uns über die Wasserversorgung keine großen Gedanken machen (müssen). In vielen Regionen der Welt ist das nicht selbstverständlich. Das Element Wasser verbinde ich auch mit Erholung, beispielsweise bin ich gern mit meiner Familie an der Ostsee oder an Bergseen in Südtirol. Wasser ist für mich obendrein Kindheitserinnerung: Früher war ich oft im Strandsolbad in Staßfurt oder am Löderburger See zum Baden.

Vielen Dank für das Gespräch.

„Gesetze sind wichtig, aber wichtig ist auch der Mut zu Veränderungen.“

— Sven Rosomkiewicz

  • Steckbrief:

    Sven Rosomkiewicz,
    geboren 1986 in Staßfurt,
    verheiratet, ein Kind
    Beruf: Personalcontroller

  • Politische Mandate:

    • Mitglied CDU-Fraktion des Landtages Sachsen-Anhalt
    • Mitglied des Kreistages Salzlandkreis
    • Mitglied des Verbandsgemeinderates Egelner Mulde
    • Seit 2015 Tätigkeit als ehrenamtlicher Bürgermeister der Gemeinde Borne

Was ist das KAG, das Kommunalabgabengesetz des Landes Sachsen-Anhalt?

Das Kommunalabgabengesetz des Landes Sachsen-Anhalt bildet seit 1991 die Rechtsgrundlage für Landkreise, Städte, Gemeinden und Verbände zur Erhebung von Steuern, Gebühren, Beiträgen und Kostenerstattungen. Das zuständige Fachministerium ist das Ministerium für Inneres und Sport. Änderungen sind durch den Landtag des Landes Sachsen-Anhalt zu verabschieden.

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Wasser Zeitung Online – So spüren Sie ein Leck auf

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Foto: the-lightwriter/istock

So spüren Sie ein Leck auf

4/2023

Nicht nur im öffentlichen Trinkwassernetz, auch auf dem eigenen Grundstück kann es zu Schäden an der Leitung kommen. Eine unsachgemäße Verlegung, eine zu starke Punktlast, Erschütterungen durch Bauarbeiten oder schlicht Altersschwäche sind nur einige Möglichkeiten, warum Trinkwasserleitungen Risse entwickeln können.

Ein Indiz für Wasser, das irgendwo versickert, ist der eigene Wasserzähler. Dreht sich das Rädchen auch, wenn alle Hähne zu sind? Selbst wenn keine riesigen Mengen entweichen, kann im Laufe der Zeit einiges an Kosten entstehen.

Lesen Sie deshalb Ihren den Zähler regelmäßig ab und vergleichen Sie die Stände. Steigen die Verbräuche kontinuierlich an, kann das ein Hinweis auf einen Rohrschaden sein. Melden Sie sich in diesem Fall beim Kundenservice der Heidewasser GmbH oder direkt bei Ihrem Meisterbereich in Behnsdorf, Möckern oder Zerbst.

Finden Sie das Leck selbst und können nachweisen, dass das Wasser zwischen dem Wasserzählerschacht und dem Haus versickert ist, wird der geschätzte Mehrverbrauch durch den Rohrschaden von den Abwassergebühren abgezogen. Das bedeutet: Das verloren gegangene Wasser muss auf jeden Fall bezahlt werden, den alle Vorfälle innerhalb der Hausinstallation ist immer Sache des Kunden. Da aber kein Abwasser angefallen ist, fällt diese Gebühr weg.

Tipp: Auch ein tropfender Hahn sollte nicht unbeachtet bleiben. Über Wochen gerechnet, summieren sich die Wassermengen beachtlich.

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Wasser Zeitung Online – Was die Pflicht für Sie bedeutet

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Heidewasser GmbH

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SAUGSTUTZEN BEIM AWZ ELBE-FLÄMING

Was die Pflicht für Sie bedeutet

Ab 2024 leert die Heidewasser GmbH abflusslose Sammelgruben nur noch über Saugstutzen an der Grundstücksgrenze. Dies beschränkt sich vorerst auf Kunden des AWZ Elbe-Fläming, eine Ausweitung der Stutzenpflicht wird aber derzeit geprüft.

Geplatzte Termine, Furchen im Rasen und ein Fahrer, der wegen der schweren Abdeckplatte flucht, die er aufwändig wegziehen muss: All das gehört mit der Satzungsänderung des AWZ Elbe-Fläming ab 2024 der Vergangenheit an. Dann tritt eine Bestimmung in Kraft, die jedem Besitzer einer Sammelgrube einen Übergabestutzen an der Grundstücksgrenze vorschreibt. 

„Diese Entscheidung ist sicher für einige Grubenbesitzer mit Aufwand und Investitionen verbunden, das ist uns bewusst“, erklärt Heidewasser-Geschäftsführerin Claudia Neumann. Um die Kosten der dezentralen Entsorgung im Entsorgungsgebiet des AWZ stabil zu halten, sei die Satzungsänderung aber nötig gewesen – letztlich also, um eine nachhaltige Lösung zu finden. 

Viel Gesprächsstoff zur Satzungsänderung

In der Verbandsversammlung am 12. April 2023 waren rund 130 Bürgerinnen und Bürger anwesend, um mit Verbandsgeschäftsführer Andreas Dittmann und Claudia Neumann über die Verhältnismäßigkeit der Bestimmung zu diskutieren. Eine angestrebte Fristverlängerung bis Ende 2025 sowie die Möglichkeit von Ausnahmeregelungen auf Antrag und im Einzelfall konnte nicht beschlossen werden. Zu viele Fragen der Anwesenden führten zur Vertagung dieser Entscheidung. Somit gilt vorerst die Stutzenpflicht ab 1.1.2024. 

Auf Wunsch der Anwesenden wird die Heidewasser GmbH zur anstehenden Arbeitsberatung der Verbandsversammlung am 20. Juni 2023 umfangreiche Zusatzinformationen und Berechnungen vorstellen: 

  1. Vorstellung und Erläuterung des Abwasserbeseitigungskonzeptes des AWZ Elbe-Fläming. 
  2. Kostenschätzung: Welche Kosten kämen auf die betreffenden Ortslagen und auf jeden Grundstücksbesitzer zu, wenn es zu einem Anschluss an das zentrale Abwasserkanalnetz käme? Darin werden auch mögliche Fördermittel berücksichtigt. 
  3. Vorstellung der Fördermittelrichtlinien im Land Sachsen-Anhalt für den Anschluss einer Ortslage an das zentrale Abwassernetz.   

Vorteile für Sammelgruben-Besitzer

Neben den Kritikpunkten einer Stutzenpflicht sollten die Besitzer von Sammelgruben aber auch die Vorteile im Blick behalten.

  • Das Grundstück muss für den Entleerungsvorgang nicht mehr betreten werden.
  • Die Entsorgung ist jederzeit möglich, auch in Abwesenheit des Grundstückbesitzers.
  • Es entstehen keine Schäden durch das Befahren oder die Verlegung von Schläuchen an Blumen oder Sträuchern.
  • Eine zügige Entleerung ist gewährleistet, da das meterlange Ein-und Ausrollen der Schläuche entfällt.

Dank der Übergabestutzen können die Touren der Fahrer hocheffizient geplant werden, das Hin- und Herfahren nur zu Zeiten, wenn Grundstücksbesitzer anwesend sind, oder gar unnötige Fahrten entfallen. Die Leerung geht ruck-zuck, ein Zettel im Briefkasten dokumentiert den Vorgang. 

Was bei der Umsetzung wichtig ist

Bei der Umsetzung müssen Grubenbesitzer darauf achten, dass der Anschlussstutzen frei zugänglich und an einem öffentlichen Straßenbereich erreichbar ist. Als Saugleitung zwischen Sammelgrube und Saugstutzen ist eine DN-100-Leitung zu verlegen. Dies kann unterirdisch, dank UV-beständiger Materialien aber auch schnell und preiswert oberirdisch verlegt werden. Der Sauganschluss (mit Perrot M Teil und Perrot V Teil Verschluss) ist in einer Höhe von mindestens 20 cm so zu platzieren, dass er ungehindert erreicht werden kann. Bitte achten Sie zudem darauf, dass die Saugleitung in der Grube nicht aufschwimmen oder sich festsaugen kann. Bei einer 3-Kammer-Grube muss der Ansaugstutzen zwingend in der Zulaufkammer installiert sein. 

Bitte eine Info an die Heidewasser GmbH 

Nach Fertigstellung des Anschlussstutzens ist dem Abwasser- und Wasserzweckverband Elbe-Fläming der Vollzug zu melden. 

Mail: entsorgung@heidewasser.de

Telefon: 03923/ 61 04 404

Die Größe spielt eine Rolle! 

Mit der aktualisierten Schmutzwasserbeseitigungssatzung (SWBS) 
ist zudem eine Bestimmung in Kraft getreten, nach der abflusslose Sammelgruben seit 1.1.2023 mindestens ein Speichervolumen von 6 m3 aufweisen müssen. Einzig bei Gruben auf Grundstücken, die nicht dauerhaft genutzt werden (z.B. Wochenendgrundstücke), lässt die neue Satzung ein Mindestvolumen von 3 m3 
zu. 

Achtung: Die neue Anforderung gilt nicht für Sammelgruben, die eine bestehende abgenommene Dichtheitsprüfung (DHP) haben. Diese haben Bestandsschutz und sind befreit. Abflusslose Sammelgruben, die baulich verändert werden oder durch die DHP fallen, müssen hingegen gemäß Satzungsänderung § 13 (2) SWBS den Bestimmungen der DIN 1986 und DIN 4261-1 entsprechen.

Lesen Sie dazu auch.

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Wasser Zeitung Online – Editorial: AWZ-Geschäftsführer Andreas Dittmann erklärt, warum an der Stutzenpflicht kaum ein Weg vorbei führt

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Editorial:
AWZ-Geschäftsführer Andreas Dittmann erklärt, warum an der Stutzenpflicht kaum ein Weg vorbei führt

Liebe Leserinnen und liebe Leser,

wie Sie hier nachlesen können, hat der AWZ Elbe-Fläming den Kunden der dezentralen Entsorgung die Pflicht auferlegt, bis Ende dieses Jahres einen Übergabestutzen an der Grundstücksgrenze zu installieren. Nach vielen Gesprächen mit Betroffenen bin ich inzwischen überzeugt, dass wir die Frist für diese Maßnahme um zwei Jahre bis Ende 2025 verlängern sollten.

Dafür habe ich mich in der letzten Verbandsversammlung eingesetzt, ebenso wie für die Möglichkeit von Ausnahmeregelungen auf Antrag und im Einzelfall. Die intensive Diskussion in der Verbandsversammlung mündete in den Antrag eines Mitglieds der Verbandsversammlung, die Entscheidung darüber zu vertagen. Am 20. Juni wird deshalb eine öffentliche Arbeitsberatung des Verbandes zu diesem Thema stattfinden, um all die aufgeworfenen Fragen zu diskutieren.

Letztlich muss klar sein: Aufgeschoben ist nicht aufgehoben. An einer Stutzenpflicht wird wohl kaum ein Weg vorbei führen können. Ein zentraler Anschluss der betroffenen Ortslagen wäre auch mit Fördermitteln, falls diese überhaupt genehmigt werden, teuer und langwierig. Denken Sie nur an die derzeitigen Baupreise. Auf die Grundstücksbesitzer kämen nicht nur stattliche Anschlussbeiträge zu, sondern auch ein Anschlusszwang, sobald ein Abwasserkanal vor dem eigenen Grundstück liegt. Das dürfte je nach Beschaffenheit des Grundstücks nicht jeden Besitzer glücklich stimmen.

Letztlich wird es also keine für sämtliche Kunden und Kundinnen befriedigende Lösung geben. Wir als Verband müssen kostendeckend arbeiten und sind daher gesetzlich verpflichtet, anfallende Ausgaben an unsere Gebührenzahler weiterzureichen. Mit der Stutzenpflicht wollen wir den stetig steigenden Kosten eine Maßnahme entgegen setzen, von der Besitzer von Sammelgruben langfristig profitieren.

Ihr Andreas Dittmann,
Bürgermeister der Stadt Zerbst/Anhalt und Geschäftsführer des AWZ Elbe-Fläming

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Wasser Zeitung Online – Die Forschung in der Wasserwirtschaft stellt sich den Themen des Klimaschutzes und findet weltweit Beachtung

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Sein populärstes Projekt: „Hair helps the Ocean“. Prof. Dr. Jürgen Wiese erforscht, wie menschliche Haare nicht nur Öl, sondern auch Mikroplastik aus den Weltmeeren filtern können. Mehr zu diesem Projekt zeigt eine Dokumentation des TV-Senders ARTE

Immer komplexer

Die Forschung in der Wasserwirtschaft stellt sich den Themen des Klimaschutzes und findet weltweit Beachtung

Energieeinsparungen, Stromerzeugung, noch mehr Umweltschutz. Sachsen-Anhalts Experten der Wasser- und Abwasserwirtschaft setzen zahlreiche Zukunftsimpulse. Die WAZ nennt einige Beispiele.

Sie heißen Napoly, PIRAT-Systems, FlexiGasT oder DryRivers. Das sind die Forschungsprojekte, an denen Prof. Dr. Jürgen Wiese und viele weitere Wissenschaftler der Hochschule Magdeburg-Stendal vom Fachbereich Siedlungswasserwirtschaft arbeiten.

Es geht um die Filtration von Schadstoffen aus dem Abwasser, um Zukunftskonzepte für Kläranlagen, um neuartige Ansätze für die Strom- und Wärmebereitstellung durch Biogasanlagen und um die Frage, wie künftig besser auf Dürreperioden reagiert werden kann. „Die Fragestellungen werden immer komplexer. Als hochmotiviertes Team wollen wir einen Beitrag zum Klimaschutz leisten“, sagt Jürgen Wiese. Er betreut nicht nur zahlreiche Forschungsprojekte, sondern auch die Studentinnen und Studenten des Fachbereiches Wasserwirtschaft.

Enorm sind nicht nur die Forschungs-Anfragen, enorm ist auch die Nachfrage an Absolventen der Hochschule, an Fachkräften, die in der Wasserwirtschaft dringend gebraucht werden. Die Studien-bedingungen sind an der „H2“ sehr gut. „Wir haben hier kleine Studiengruppen. Ich sehe, wie die Studenten sich entwickeln. Bei uns ist es nicht anonym, keiner ist nur eine Matrikelnummer“, sagt Prof. Wiese.

Wasser- und Abwassertechnik „Made in Germany“: Wasserwirtschaftler aus der ganzen Welt schauen nach Deutschland, denn das, was hier entwickelt wird, stößt auf großes Interesse. Zum Beispiel bei Otávio Hamdan, der im Rahmen des Bundeskanzler-Stipendiums 2022/23 der Alexander von Humboldt-Stiftung von Brasilien nach Deutschland gekommen ist.
Foto: Otávio Hamdan

Weltweites Interesse

Der 32-jährige Brasilianer Otávio Hamdan hat seinen Master in Abwasserentsorgung, Umwelt- und Wasserressourcen in der Tasche. Für sein Projekt bei der Alexander von Humboldt-Stiftung forscht er zu den Themen Wasserressourcen und Abwasserentsorgung – hier bei uns. „Mein Ziel ist es, die Strategien zu erforschen, die in Deutschland genutzt werden, um die Trinkwasser- und Abwasserversorgung für alle Menschen bereitzustellen. Leider haben wir in dieser Hinsicht in Brasilien noch einen langen Weg vor uns. Ich führe Interviews zu den deutschen Strategien und möchte diese Ansätze mit dem brasilianischen Szenario verbinden“, sagt Hamdan. So ergab sich auch der Kontakt zum Wasserverbandstag e. V.

Hightech-Projekt der Arbeitsgruppe Siedlungswasserwirtschaft/Abwasser, die Prof. Dr. Jürgen Wiese leitet: Klassische Keramik¬membranen werden mit Polyelektrolytverbindungen beschichtet. Damit können Schadstoffe, Medikamentenrückstände und zweiwertige Salze aus Abwasser gefiltert werden.
Foto: Hochschule Magdeburg-Stendal Henning Oeltze

Nachhaltige Zukunft

Der ZWA Bad Dürrenberg arbeitet bei einem Projekt für eine optimierte Klärschlammentwässerung mit der Hochschule Merseburg, dem Fachbereich Chemie und Umwelttechnik sowie mit einem Forschungsbüro aus Halle (Saale) zusammen.

Der Verband will weg vom Einsatz synthetischer Polymere, sprich chemischen Stoffen auf Erdölbasis. Polymere sind bisher unverzichtbar, um Klärschlämme mit hoher Effizienz zu entwässern. Nach geltender Regelung der Düngemittelverordnung darf der Einsatz von synthetischen Polymeren nur noch erfolgen, soweit diese sich nachweislich innerhalb von zwei Jahren um 20 Prozent im Boden abbauen. „Die zukünftige uneingeschränkte Nutzbarkeit steht deutlich in Frage. Wir wollen und müssen auf alle Entwicklungen vorbereitet sein“, sagt Martin Dobischok vom ZWA.

Perfekte Voraussetzungen

Ansprechender Campus, hochmoderne Labore, kleine Studiengruppen und direkter Kontakt zu den Professoren: Der Fachbereich Wasser- und Kreislaufwirtschaft hat an der Hochschule Magdeburg-Stendal insgesamt rund 500 Studierende.

Studieren im Grünen und nahe der Elbe

gegründet 1992
insgesamt 5.500 Studenten
www.h2.de
Schönster Campus Deutschlands (Wahl 2019 auf studycheck.de)

Wasser- und Kreislaufwirtschaft studieren

Bachelor-Studiengänge:
Wasserwirtschaft, Recycling und Entsorgungsmanagement, Angewandte Statistik
Master-Studiengänge:
Wasserwirtschaft, Ingenieurökologie,
Water Engineering

KOMMENTAR

Weltweiter Klimawandel. Die globale Wasserwirtschaft stellt sich diesem Thema. In Deutschland steht dafür die Nationale Wasserstrategie, die regional und lokal angepasst wird. Die Verbände als Kooperationsmodell der Gemeinden sind auch für Brasilien eine hervorragende Vorlage.
Godehard Hennies
Geschäftsführer Wasserverbandstag e. V.

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Wasser Zeitung Online – Welche klimaresistenten Pflanzen eignen sich? Unsere Gärtner-Tipps

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Im Garten und vor der eigenen Haustür

Welche klimaresistenten Pflanzen eignen sich? Unsere Gärtner-Tipps

Trockenheit, Hitze, Starkregen und Stürme machen den einheimischen Pflanzen zu schaffen und rufen exotische Gewächse auf den Plan. Monika Eckardt empfiehlt im Garten jedoch pflegeleichtere Arten: „Mehrjährige Stauden, Gehölze und Ziergräser eignen sich besser. Sie lieben trockene, sonnige Standorte, blühen teilweise über Monate und sind meist winterhart. Zudem breiten sie sich schnell aus und müssen nur vor Staunässe geschützt werden“, so die Gartenexpertin aus Jessen.
Pflanzenarmen Schotterwüsten kann sie nichts abgewinnen. Die Neuanlage ist in Sachsen-Anhalt ohnehin seit März 2021 verboten, da sich Schotterböden zu sehr erhitzen und durch darunter gelagerte Kunststofffolien nicht wasserdurchlässig sind. Doch welche Alternativen gibt es?

Zierquitten zählen zu den pflege­leichten Gewächsen.

Stein- und Präriegärten

Sie eignen sich für mediterrane Kräuter, Hochgebirgs- und Steppenpflanzen. Die hitzebeständigen und oft sogar winterharten Gewächse bevorzugen nährstoffarme, trockene Böden. Wer einen Steingarten anlegen möchte, sollte einen sonnigen Standort wählen, Unkräuter entfernen und die obere Bodenschicht etwa 20 Zentimeter ausheben. Diese wird mit einem Sand-Kies-Gemisch und einer dünnen Erdschicht bedeckt. So bleibt der Boden wasserdurchlässig und nährstoffarm. Die steinige Sandschicht schützt vor Frost und neuen Unkräutern. Zusätzlich speichert sie Feuchtigkeit und Wärme. Die Steine reichern den Boden zudem mit Mineralien an, sodass nur selten gedüngt werden muss.

Bernd Straube von der Gärtnerei Straube in Bad Duerrenberg: „Wir müssen uns wieder mehr auf die Natur zubewegen.“

Robuste Kübelpflanzen

Bernd Straube ist Experte im Bereich Balkonpflanzen: „Auf dem Balkon trocknet die Erde bei praller Sonne schneller aus als im Beet. Daher sollte man große Kübel verwenden und die Erde mit Blähton anreichern, um mehr Feuchtigkeit zu speichern. Sie sollte organisch vorgedüngt sein. Gewächse, die gut mit Hitze und Trockenheit umgehen können, sind stehende und hängende Geranien, Eisveilchen, Topfnelken, Eiskraut, japanische Fächerblumen und Ziermyrte sowie Ringelblumen. Sie blühen lang, sind aber nur teilweise winterhart. Mediterrane Pflanzen wie Olivenbäume sind trockenresistent, müssen aber bei frostigen Temperaturen gut geschützt werden“, empfiehlt der Garten-Profi aus Bad Dürrenberg.

Geranien sind etwas robuster als andere Balkonpflanzen, müssen aber im Haus überwintern.
Foto: Pixabay – Manfred Antranias Zimmer

Tipps für den klimaresistenten Garten

  • Hitze- und trockenbeständige Pflanzen, die gleichzeitig winterhart sind, sparen Zeit und Geld. Ihr Gärtner vor Ort berät Sie gern.
  • Bäume und Hecken dienen als natürlicher Windschutz und Schattenspender. Das hält die Feuchtigkeit im Boden.
  • Bewässern Sie den Garten mit Regenwasser aus Tonnen, Teichen oder Zisternen. Regelmäßiges Hacken spart zudem etwa jedes zweite Gießen.
  • Wasserdurchlässige Böden aus Kies, Holzhäckseln oder Rindenmulch leiten Regenwasser wieder ins Erdreich. So speichert es Feuchtigkeit.
  • Eigener Grünschnitt (Gras, Laub, Rindenkompost) eignet sich zum Düngen. Er hält die Feuchtigkeit im Boden und liefert ihm Nährstoffe.
  • Insektenhotels und Vogelhäuschen mit etwas Wasser und Futter an einem geschützten Ort beleben den Garten zusätzlich.

BEISPIELE FÜR KLIMARESISTENTE PFLANZEN

Bodendecker: Primeln, Stiefmütterchen, Hornveilchen, Steinkraut, Bergkamille, Blaukissen, Enzian, Storchschnabel, Hauswurz, Steinbrech, Silbergarbe, Duftnessel, Eisenkraut, Perlkörbchen, Gänsekresse, Edelweiß, Sukkulenten

Gräser: Carex, Chinagras, Bärenfell-Schwingel, Mädchenhaargras, Moor-Blaugras, Blauschwingel, Pampasgras, Diamantgras, Rutenhirse, Vanillegras
Stauden: Fette Henne, Steinbrech, Phlox, Erika, Sonnenblume, Mädchenauge, Bart-Iris, Lavendel, Katzenminze, Purpursonnenhut, Mohn, Nelken, Ginster, Drillingsblume, Glockenblume, Pfingstrose, Taglilie, Zierlauch

Gehölze: Magnolie, Weigelie, Feldahorn, Birken, kugelförmige Blumenesche, Hain- & Hopfenbuche, Zwergkiefer, Liguster, Sanddorn, Ölweiden, Wildrosen, Zwergkonifere, Blautanne, Berberitze, Holunder, Felsenbirne

Kräuter: Oregano, Thymian, Currykraut, Salbei, Rosmarin, Bergbohnenkraut, Schnittlauch, Bärlauch, Estragon, Pfefferminze, Zitronenmelisse

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Wasser Zeitung Online – Verrückte und traditionelle Bräuche in unserer Heimat

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Pfingsten mal ganz anders erleben

Verrückte und traditionelle Bräuche in unserer Heimat

Eigentlich ist Pfingsten allgemein als Geburtsstunde der christlichen Kirche bekannt, jedoch existieren nach wie vor auch heidnische Bräuche. Dass es dabei nicht immer besinnlich zugehen muss, zeigt sich auch in Sachsen-Anhalt. Hier kann man zu Pfingsten unter anderem „Dreckschweine“, „Grabenfischer“ und „gefiederte Sänger“ bewundern.

Dreckschweinfest

Seit dem frühen 17. Jahrhundert findet in Hergisdorf, im Landkreis Mansfeld-Südharz, jedes Jahr zu Pfingsten das „Dreckschweinfest“ statt, dessen Ursprünge bereits in der altgermanischen Mythologie zu finden sind. Dabei wird der Winter vertrieben und der Sieg des Sommers in einem bunten Spektakel gefeiert.

Das gesamte Brauchtum erstreckt sich über mehrere Tage, beginnend mit dem Wagenradziehen am Freitag des Pfingstwochenendes. Es wird von Umzügen mit Musikkapellen und Tanzveranstaltungen am Abend begleitet.

Der eigentliche Höhepunkt, die Waldpartie, wird aber am Pfingstmontag eingeläutet. Dabei streifen die weißgekleideten und mit bunten Accessoires geschmückten Läufer, die den Sommer verkörpern, durch das Dorf und wecken die Bewohner mit lauten Peitschenknallen. Anschließend ziehen sie gemeinsam weiter in den nahegelegenen Wald, wo ein Schlammbecken vorbereitet ist. Hier suhlen sich die „Pfingstburschen“ und stoßen sich gegenseitig immer wieder in den Schlamm. Sie sind als „Dreckschweine“ verkleidet und stellen den Winter dar. Das Spiel geht so lang, bis die oft noch jungen Läufer sie mit ihren drei Meter langen Peitschen aus dem Schlammloch vertreiben. Damit erringt der Sommer symbolisch den Sieg über den Winter.

Nähere Informationen zu dem Spektakel finden Sie auf der Internetseite der Pfingstgesellschaft Hergisdorf e. V.: www.dreckschweinfest.de.

Grabenfischen

Die „Läufer“ haben den Winter, symbolisch dargestellt durch die schlammbeschmierten „Dreckschweine“, erfolgreich vertrieben.
Foto: Pfingstgesellschaft Hergisdorf e. V.

Eine beliebte Pfingsttradition im Ortsteil Reinstedt der Stadt Falkenstein / Harz ist das „Grabenfischen“. Der Brauch wurde 1563 erstmals schriftlich erwähnt, vermutlich ist er aber deutlich älter.

Zunächst wird dabei von den „Fischern“ am Pfingstsamstag vor einem Gasthaus im Ort eine grüne Laube errichtet. Am frühen Pfingstmontag begeben sich die elf Männer mit Zylinder, Halstuch und einer Pfingstrose geschmückt zum Mühlgraben. Dort bewegen sie sich auf den Knien rutschend durch das eisige Wasser, um Forellen zu fangen.

Wer nach 700 Metern das größte Exemplar an Land zieht, darf sich ein Jahr lang „Fischerkönig“ nennen.
Gekrönt wird der Tag abends mit einem zünftigen Fischerfest mit Musik und Tanz.

Pfingsten ist ein christliches Fest, …

… dessen Ursprung vermutlich im jüdischen Erntefest „Schawuot“ liegt.

Laut der Apostelgeschichte versammelten sich die Jünger Jesu zu diesem Anlass in Jerusalem. Nachdem der Heilige Geist über sie kam, konnten sie plötzlich in verschiedenen Fremdsprachen predigen. Die christliche Kirche war geboren.

Mit dem Pfingstsonntag endet die Osterzeit nach 50 Tagen. Er liegt zwischen dem 10. Mai (frühester Termin) und dem 13. Juni (spätester Termin). 
Quelle: Wikipedia

Von Knollen, Bier & Vogelgesang

Ein Volksfest rund um den Knoblauch …

… wird am (Knoblauch)  Mittwoch nach Pfingsten in Halle (Saale) gefeiert. Dabei wird das Lauchgewächs in allen denkbaren Varianten angeboten und an langen Tafeln auf der Würfelwiese verzehrt. Nach den üppigen Festtagen soll die Wunderknolle die Cholesterin- und Blutfettwerte senken. Außerdem gilt sie als natürliches Antibiotikum.

Das älteste Volksfest der Stadt war seit 1871 verboten, wurde aber 2002 wiederbelebt.

Ein Prost auf Pfingsten …

… heißt es in einigen Gemeinden in Sachsen-Anhalt nach dem Gottesdienst. Hier wird im Anschluss traditionell gemeinsam ein Pfingstbier getrunken.

Beim Finkenmanöver in Benneckenstein …

… wird seit dem 19. Jahrhundert am frühen Pfingstmontag der schönste und längste Vogelgesang prämiert. Dutzende Buchfinken singen dabei in mit weißen Tüchern verhüllten Käfigen gegeneinander an. Der Halter der „gefiederten Sieger“ wird zum „Finkenkönig“ ernannt.

Im Anschluss feiern die Finkenzüchter ein großes Volksfest, das den Besuchern neben zahlreichen Pfingstfeuern auch Pfingstwürste nach einem speziellen Rezept bietet.

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Wasser Zeitung Online – Monatliche Abschläge sind optimal kalkuliert

Herausgeber:
Heidewasser GmbH

WAZ regional

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Mit dem Trinkwasser der Heidewasser GmbH lassen sich die allerschönsten Dinge anstellen. Falls Sie es sich so bequem machen wollen wie dieser Knirps, erteilen Sie ein SEPA-Mandat.
Foto: SPREE-PR/Wöhler

JAHRESVERBRAUCHSABRECHNUNG

Monatliche Abschläge sind optimal kalkuliert

Bitte verringern oder erhöhen Sie nicht die auf Ihrer aktuellen Abrechnung festgelegten Abschläge. Darauf weist die Heidewasser GmbH hin. Eine Anpassung des Betrages erfolgt nur, wenn es Veränderungen auf dem Grundstück gab, zum Beispiel bei Neubezug oder Leerstand.

Wichtig für Sie: Die neuen monatlichen Zahlungen wurden entsprechend Ihres Vorjahresverbrauchs sinnvoll und in ausreichendem Maße kalkuliert. Diese Berechnung beruht auf Ihren Angaben zum Zählerstand oder einer Schätzung der Heidewasser GmbH (falls kein Zählerstand vorlag). Daraus ist zu Beginn des Jahres die Abrechnung für Ihr Trinkwasser entstanden.

Tipp: Mit SEPA-Mandat geht’s am einfachsten

Sie wollen ohne viel Aufwand Abschläge bezahlen? Das geht am besten per SEPA-Lastschriftmandat, denn so verpassen Sie keine Zahlungen, vermeiden fehlerhafte Beträge oder einen Zahlendreher bei der Bank-verbindung oder ersparen sich Mahnkosten, wenn Sie die Zahlung mal vergessen haben sollten. Guthaben werden automatisch erstattet. Das Formular für das SEPA-Lastschriftmandat lag Ihrer Jahresverbrauchsabrechnung bei, den Sie per Post erhalten haben. Zudem steht er zum Download bereit hier.

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Wasser Zeitung Online – Mit Ihrem Anliegen zur Fachmesse in Zerbst/Anhalt

Herausgeber:
Heidewasser GmbH

WAZ regional

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Im vergangenen Jahr bot die Wasserwurfwand der Heidewasser GmbH eine willkommene Abkühlung für die kleinen Besucher der Gewerbefachausstellung. Nebenbei konnten sie etwas über den spannenden Weg des Wassers lernen.
Foto: Heidewasser GmbH

GEWERBEFACHMESSE

Mit Ihrem Anliegen zur Fachmesse in Zerbst/Anhalt

Die 30. Gewerbefachausstellung Zerbst/Anhalt öffnet vom 5. bis 7. Mai 2023 ihre Pforten. Etwa 100 Aussteller aus Handwerk, Handel, Dienstleistung und Vereinen präsentieren sich auf den 6.500 Quadratmetern Ausstellungsfläche und der damit größten Gewerbemesse Sachsen-Anhalts (Gfa). Auch die Heidewasser GmbH wird mit einem Stand vertreten sein. Während sich die Kinder beim Wasserbomben-Zielwurf auf eine Wurfwand versuchen können, bietet das Unternehmen allerhand Infomaterial an und steht für Nachfragen zur Verfügung. Die alljährlich angebotene Analyse Ihres Brunnenwassers ist in diesem Jahr nicht mit im Programm, wird aber voraussichtlich im kommenden Jahr wieder möglich sein an.

Die Gewerbefachausstellung findet auch in diesem Jahr im Rahmen des Spargelfestes statt.

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