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Author: wz_admin

Ein Familientag bei den Seemonstern

 



Fotos (2): Georg Hundt

Mecklenburg-Vorpommern

Ein Familientag bei den Seemonstern

Kennen Sie noch das Meereskundemuseum in Stralsund? Das Mutterhaus des Ozeaneums ist etwas in den Schatten der spektakulären Riesenaquarien geraten. Doch hier um das alte Dominikanerkloster in der Altstadt der Hansestadt ist das wissenschaftliche Zentrum. Jetzt hat die Ausstellung nach einigen Jahren der Renovierung wiedereröffnet. Autor Georg Hundt testet sie mit der ganzen Familie.

„Da gibt es gar nicht so große Aquarien?“ Die sechsjährige Franka ist skeptisch, als sie vom „Ozeaneum aber anders“ hört. Kaum kommt sie in die große Ausstellungshalle des alten Dominikanerklosters, ist sie aber begeistert. Direkt am Eingang bekommt das etagenübergreifende Modell des Brydewals ihre ganze Aufmerksamkeit.

Die Präparate zahlreicher gegenwärtiger und prähistorischer Haiarten macht zwar gleich der ganzen Familie ein bisschen Angst – beeindruckt dann aber noch viel mehr. Genau wie das riesige Gebiss des Megalodons, einem Saurierhai.

Frankas Brüder erfreuen sich derweil an Darstellungen von eierlegenden Schildkröten oder einer Art „Röntgenschieber“ an einer Fischechse (Stenopterygius) samt Abdruck des Funds. Der 15-Jährige kann sich nicht sattsehen an all den vielfältigen Steinkorallen, Seesternen und Krebsarten. Sein Favorit: Die japanische Riesenkrabbe mit ihren drei Meter langen Beinen.

Opa Rüdiger war 1975 das erste mal hier: als Klassenlehrer mit begeisterten Schülern. Damit waren sie nicht allein: Das Meereskundemuseum war damals schon das meistbesuchte Museum der DDR, und auch bei Dänen und Westdeutschen beliebt. Das Finnwalskelett im Chor des Klosters kennt daher wahrscheinlich jeder. Es ist auch jetzt, direkt nach der jüngsten, erfrischenden Rekonstruktion des Museums, noch da – farbenfroh ergänzt durch ein dreietagiges Modell eines Korallenriffs. An installierten Kopfhörern wird über diesen Lebensraum erzählt, einzelne Szenen werden im Riff elegant beleuchtet.
Die kleine Franka ist entsetzt: „So viel Müll gibt es im Meer? Warum denn?“ Eine von vielen verschiedenen Darstellungen der Begebenheiten, Phänomenen und Problemen bezüglich der Meere macht weiteren Eindruck. In einer Soundkapsel zum Reinsetzen erfährt die kleine Besucherin von beeindruckenden Geräuschen unter Wasser – und welche davon die Meeresbewohner stören. Und so ganz musste Franka und ihre Familie am Ende nicht auf Aquarien verzichten, auch wenn es aktuell erst drei sind. Gut die Hälfte der Ausstellung ist noch im Umbau – auch etliche Aquarien. Der bereits geöffnete Teil reicht allerdings für einen Tagesausflug mit Kindern allemal aus.

Deutsches Meeresmuseum

Katharinenberg 14 – 20
18439 Stralsund

Öffnungszeiten

Sept.–Jun: 9:30–17 Uhr
Jul/Aug bis 19 Uhr

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32 kommunale Unternehmen – eine gemeinsame Stimme für das Wasser

 



Eine Herzensangelegenheit – die kommunalen Wasserunternehmen setzen sich für das Wohl des Lebenselixiers gemeinsam ein.

Mecklenburg-Vorpommern

32 kommunale Unternehmen – eine gemeinsame Stimme für das Wasser

KOWA MV steht für Kooperationsgemeinschaft Wasser und Abwasser Mecklenburg-Vorpommern e. V. Dieser starke Verbund von kommunalen Wasserunternehmen will dem Lebenselixier Gehör verschaffen. Es geht darum, dem Wasser und seinem Schutz die Aufmerksamkeit zu verschaffen, die dies benötigt und darum Allianzen zu schmieden sowie den fachlichen Austausch zu fördern.

Die WASSERZEITUNG sprach mit Frank Lehmann, Geschäftsführer des Zweckverbandes KÜHLUNG in Bad Doberan und zudem KOWA-Vorsitzender über die Arbeit des Vereins.

Wie hat sich die Mitgliederzahl zuletzt entwickelt?

Frank Lehmann: 2024 schlossen sich uns die Zweckverbände Körkwitz und Rügen an. 2025 begrüßen wir den Abwassereigenbetrieb Zingst und den Wasser- und Abwasserzweckverband Güstrow-Bützow-Sternberg. Insgesamt gibt es damit 32 Mitglieder, sodass wir im Land nahezu flächendeckend vertreten sind.

Worum geht es der KOWA?

Es soll ruhig jeder wissen, dass auf die kommunale Wasserwirtschaft hierzulande Verlass ist und Qualität unsere oberste Arbeitsprämisse ist. Wir stehen für die solidarische Verteilung der Kosten ohne zusätzliche Belastung aus Gewinnerzielung. Das sorgt für ein Gleichgewicht zwischen den Städten und ländlichen Regionen bei möglichst verträglichen Gebühren für das hohe Gut Wasser. Und das wollen wir auch für künftige Generationen sichern.

Was sind aktuell die wichtigsten Themen?

Erstens: Das Landeswasser- und Küstenschutzgesetz, zweitens: die Nachhaltigkeitsberichterstattung, drittens die Trinkwassereinzugsgebietsverordnung und viertens der vorbeugende Grundwasserschutz. Wobei die Reihenfolge keine Gewichtung darstellt und die Themen natürlich Berührungspunkte haben.

Die Schwerpunkte klingen bürokratisch sperrig. Erläutern Sie diese bitte genauer?

Genau das sind sie eben auch und darin liegt auch die Herausforderung. Am Landeswasser- und Küstenschutzgesetz feilt das Land seit Jahren. Das dauert einfach schon sehr lange, wird aber den Rahmen für unsere Arbeit bilden. 2024 gab es die Verbändeanhörung, bei der wir uns aktiv eingebracht haben. Wir haben unterstrichen, dass das Wasserentnahmeentgelt, das wir für die Förderung des Grundwassers zahlen, unbedingt für den Schutz des Grundwassers eingesetzt werden soll. Bisher trifft das nur auf ca. zehn Prozent zu. Wenn wir diese Abgabe leisten müssen, sollte sie für künftige Generationen zweckgebunden verwendet werden.

Worin liegt die Schwierigkeit der Nachhaltigkeitsberichtserstattung?

Sie ist Teil der EU-Taxonomie-Verordnung, die eigentlich nur für große Kapitalgesellschaften gilt, aber nach bisheriger Lesart auch auf uns angewendet werden soll. Die Nachhaltigkeitsberichterstattung ist ein bürokratisches Monstrum, dass wir Zweckverbände weder personell noch finanziell überwinden können. Selbstverständlich kommen wir den auch schon zahlreichen Kontrollen und Berichten nach, ein Vielfaches mehr ist aber nicht mehr realistisch. Gespräche mit dem Land haben hier ein Einlenken und ein Anpassen an die realen Gegebenheiten in Aussicht gestellt.

Trinkwassereinzugsgebietsverordnung. Was für ein Wort …

Und was für eine Aufgabe! Bis November 2025 sollen wir nicht nur für unsere Trinkwasserschutzgebiete, sondern weit darüber hinaus – eben die Einzugsgebiete der genutzten Wasserressourcen – die Risiken benennen. Altlasten, landwirtschaftliche Nutzung, Tagebau – alles was unser Grundwasser jetzt schon gefährdet oder künftig gefährden könnte. Diese Betrachtung ist mit hohem zeitlichem und personellem Einsatz verbunden und somit eine zusätzliche Herausforderung, der wir uns stellen müssen.

Last but not least – der vorbeugende Grundwasserschutz. Ein Dauerbrenner, der um so wichtiger ist, desto mehr wir Menschen in der Umwelt aktiv sind. Als einen ganz großen Erfolg in dieser Sache sehen wir die künftige Kooperation von Landesbauernverband, Ministerium, KOWA und BDEW. Diese haben wir in vielen konstruktiven Gesprächen zwischen Wasser- und Landwirtschaft in den vergangenen Jahren angestoßen. Anlässlich des Weltwassertages wollen wir diese nun dingfest machen und unterschreiben. Nur gemeinsam lässt sich das Wasser bewahren! Und zum Nulltarif kann das nicht erfolgen. Hier brauchen wir Zusagen von der Politik, wie Maßnahmen zum Schutz finanziell unterstützt werden können. Aus unserer Sicht dürfte es mit dem Grundwasserentgelt hierfür verfügbare Ressourcen geben.

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Jahreswesen 2025 – schau her und schütze mich!

 



Der Hausrotschwanz (lat. Phoenicurus ochruros) ist ein lautstarker frühmorgendlicher Begleiter nicht nur in der Natur, sondern auch in Wohngebieten. Das Balzkleid des Moorfrosches (lat. Rana arvalis) – himmelblau – ist hierzulande ungewöhnlich. Das wunderschöne Sumpfblutauge gehört zu den Rosengewächsen.

Mecklenburg-Vorpommern

Jahreswesen 2025 – schau her und schütze mich!

Jedes Jahr werden von Naturschutzorganisationen, Gesellschaften und Verbänden in unterschiedlichen Kategorien Arten von Tieren und Pflanzen sowie Lebensräume als Aushängeschilder für mehr Naturschutz gekürt. Neben dem prominenten Wildtier und Vogel des Jahres gibt es zahlreiche weitere Kategorien wie Bäume, Fische, Giftpflanzen, Einzeller, Pilze, Amphibien oder Zootiere. Hier eine kleine Auswahl der Vertreter der Jahreswesen 2025.

Vogel des Jahres: Der Hausrotschwanz

Bereits vor Sonnenaufgang ist dieser Frühaufsteher in Wohngebieten laut und deutlich zu hören. Besonders hübsch klingt das nicht immer. Was er an gesanglicher Schönheit vermissen lässt, macht der Vogel wett durch Ausdauer und Lautstärke. Schließlich hatte er ursprünglich in Gebirgen weite Reviere klanglich zu verteidigen. Inzwischen ist der in Mittel- und Nordeuropa sowie Asien verbreitetete Singvogel aber nicht nur in Naturgebieten zu hören. Seine Nester baut der anspruchlose Hausrotschwanz auch gerne in Löchern an Häuserfassaden, Schuppen oder unter Dachvorsprüngen und begleitet lauthals das frühmorgendliche Erwachen seiner menschlichen Mitbewohner. Im Gegensatz zu vielen anderen Jahreswesen gilt der Hausrotschwanz aktuell nicht als gefährdet.

Wildtier des Jahres: 
Der Alpenschneehase

Im Sommer braun, im Winter weiß. Der farbenwechselnde Hase ist äußerst selten geworden und gilt als vom Aussterben bedroht. Eine Gefahr für den Alpenschneehasen (lat. Lepus timidus varronis) ist in Deutschland vor allem der Klimawandel. Denn: Im Winter färbt sich der Hase weiß, was als perfekte Tarnung im Schnee fungieren soll. Doch ohne den Schnee, der selbst in den Alpen nicht jedes Jahr mehr sicher fällt, wird dem Verwandlungskünstler dieser Trick zum Verhängnis. Für Fressfeinde, wie Greifvögel, ist er dann wie auf dem Präsentierteller gut sichtbar. Auch Skigebiete machen dem Alpentier das Leben schwer.

Amphib des Jahres: Der Moorfrosch

Selbst unter exotischen Fröschen in den Tropen ist eine blaue Färbung selten anzufinden. Um so spektakulärer ist das himmelblaue Balzkleid des einheimischen Moorfrosches, wenn er Frühlingsgefühle entwickelt. Den Rest des Jahres verbringen die Männchen dieser Spezies etwas bedeckter im gut getarnten Braunton. Obwohl dieser Frosch ein ungewöhnlich weites Verbreitungsgebiet hat, das von Nordfrankreich bis weit nach 
Russland, Finnland und die Ukraine reicht, gilt er als vom Aussterben bedroht. Grund der Bedrohung wie bei vielen anderen Amphibien: das zu frühe Austrocknen von Laichgewässern durch den Klimawandel, aber auch das Verschwinden von Mooren und Feuchtwiesen durch die Land- und Forstwirtschaft.

Fisch des Jahres: Der Aal

Während früher der europäische Aal etwa die Hälfte des gesamten Fischbestandes europäischer Binnengewässer ausmachte, sodass Bauern Jungaale in Massen auf ihren Feldern als Dünger untergruben, hat es der Aal inzwischen schwer. Zwar kann der Generalist es sich überall heimisch einrichten. Doch zur Paarung wandert der Aal Richtung Meer, durchquert den Atlantik und pflanzt sich in der Sargassosee nördlich der Karibik fort. Anschließend geht es für die neue Generation wieder zurück nach Europa und Nordafrika in die Binnengewässer. Dieser aufwändige Lebenszyklus macht ihn empfindlich gegenüber Störungen. Und diese gibt es für diese schlangenförmigen Fischart zuhauf. In Form von Wanderhindernissen, Klimawandel, Lebensraumverlust und illegalem Handel nach Asien.

Blume des Jahres: 
Das Sumpfblutauge

Der Schutz für Moore und das Klima steht für die Loki Schmidt Stiftung bei der Wahl des Sumpfblutauges (lat. Comarum palustre) zur Blume des Jahres im Fokus. Bereits 95 Prozent aller Moorflächen in Deutschland gelten als zerstört. Die sonst so artenreichen Naturgebiete werden durch Abtorfung, Entwässerung und landwirtschaftliche Nutzung zurückgedrängt. Das wunderschöne Sumpfblutauge wächst mit Vorliebe im Randbereich von Hochmooren, aber auch an Ufern von stehenden oder sehr langsam fließenden Gewässern. Die zu den Rosengewächsen gehörende Blume lockt eine Vielzahl von Insekten an. In den meisten Bundesländern steht sie auf der roten Liste.

Weitere Naturwesen 2025
Insekt

Holzwespen-Schlupfwespe

Einzeller

Wimperntierchen

Moos

Filziges Haarkelchmoos

Baum

Roteiche

Alge

Grünalge

Heilpflanze

Linde

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Was die Flussgemeinschaft Elbe in Brandenburg leistet

 



Die mit Verkalitsteinen verstärkte Böschung an der Alten Elbe in Mühlberg/Elbe.

Brandenburg

Was die Flussgemeinschaft Elbe in Brandenburg leistet

Das deutsche Wort „Gemeinschaft“ hat einen wunderbaren Klang. Da schwingt ein kraftvolles „Einer für alle, alle für einen“ mit. Wenn sich mehrere zusammentun, dann sind sie eben stärker als eine/r allein! Von einer solchen Gemeinschaft profitiert auch Deutschlands zweitlängster Fluss – die Elbe. Und Städte wie Mühlberg im Süden Brandenburgs.

Im Landkreis Elbe-Elster erstreckt sich die Elbe von Fichtenberg im Süden bis nach Martinskirchen im Norden und passiert Mühlberg/Elbe. Die Bürger der Stadt wussten nach den Hochwassern 2002 und 2013, dass ihre Schutzanlagen am Fluss bei extremen Pegeln nicht ausreichen. Es musste etwas passieren, um eine der letzten verbliebenen Schwachstellen an der Elbe zu beheben. Genau das erfolgt 2024 an gleich zwei Deichabschnitten. Deren Kronen wurden an den Bemessungswasserstand 10,11 Meter angepasst, was dem Scheitel vom August 2002 entspricht und damit einem statistisch seltener als einmal in 100 Jahren vorkommenden Hochwasser.

Risiken erkennen und beseitigen

Seit 1997 wurden von den fast 900 Millonen Euro für den Hochwasserschutz in Brandenburg rund 200 Millionen Euro für die Deiche und Anlagen an der Elbe investiert. Im Raum Mühlberg sind bislang über 13 Kilometer des Elbehauptdeichs erneuert – weitere Abschnitte werden folgen. Wie notwendig das ist, haben die Hochwasser im Herbst 2024 eindringlich vor Agen geführt. Die verstärkten Deichabschnitte in Mühlberg haben ihre Bewährungsprobe jedenfalls bestanden!

Das Management von Hochwasserrisiken steht auch bei der „Flussgemeinschaft Elbe“ ganz oben auf der Agenda. Gleich zehn Bundesländer haben sich 2004 für die „FGG-Elbe“ zusammengetan, obwohl nur sieben von ihnen Anlieger sind. Das liegt schlicht daran, dass die FGG Elbe – so die Kurzform des Namens – ihren Schützling als Gesamtgewässer begreift, einschließlich seiner Zuflüsse. Und so fanden auch Bayern (Quelle der Saale), Berlin (Havel) und Thüringen (Unstrut, Ilm) in die Gemeinschaft.

Gemeinsame Lösungen für alle

Das Land Brandenburg hatte den Vorsitz der Elbministerkonferenz – oberstes Entscheidungsgremium der FGG Elbe – bisher einmal inne: von 2016 bis 2018. Zu Jahresbeginn hat Niedersachsen den Staffelstab von Mecklenburg-Vorpommern übernommen. „Brandenburg misst seiner Zusammenarbeit mit den anderen Bundesländern eine große Bedeutung zu“, schreibt Dipl. Biol. Jean Henker, Referatsleiter Oberflächenwasserschutz/Siedlungswasserwirtschaft im Potsdamer Umweltministerium (MLUK) und Vertreter des Landes Brandenburg im FGG-Elbe-Koordinierungsrat, für einen exklusiven Beitrag in unserem „WASSER blog“.
„Es werden gemeinsam Maßnahmen zur Bewirtschaftung der Gewässer sowie für das Management von Hochwasserrisiken abgestimmt, die sowohl unterliegende Anrainerländer als auch den Oberliegern helfen und nützen.“ So müsse Brandenburg nicht selbst nach Antworten suchen, wenn länderübergreifend einheitlich Lösungen angeboten werden.

Elbe-Informationen

■   Länge: 1.094 km   
■   davon in D: 727 km   
■   in Brandenburg: 84 km
■   Einzugsgebiet: 148.268 km² Fläche
■   Quelle: Riesengebirge (CZ) als Labe
■   Mündung: Nordsee bei Cuxhaven
■   Breite: 10 bis 150 m (Unterlauf)    
■   Tiefe: 0,5 bis 5 m (Unterlauf)
■   Staustufen: 1, bei Geesthacht/Schleswig-Holstein
■   Bekannteste Elbbrücke: Blaues Wunder/Dresden

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Täglicher Bedarf: selbstverständlich aus der Region

 



Unternehmerin Dorothee Berger (Geschäftsführerin der „Christine Berger GmbH & Co. KG“) ist seit Jahresbeginn Vorstandsvorsitzende des Brandenburger Agrarmarketingverbands pro agro.
Foto: Christine Berger GmbH

Brandenburg

Täglicher Bedarf: selbstverständlich aus der Region

Die Brandenburger Landpartie feiert 2025 ihr 30. Jubiläum. Seit 1995 lädt die märkische Agrar- und Ernährungswirtschaft zu vielfältigen Entdeckertouren ein – in diesem Jahr Mitte Juni. Wie die Erwartungen der Branche an das beliebte Event sind, darüber sprach die WASSERZEITUNG mit Dorothee Berger, der neuen Vorstandsvorsitzenden des Brandenburger Agrarmarketingverbands pro agro. Sie ist außerdem Geschäftsführerin der „Christine Berger GmbH & Co. KG“, die Brandenburger Sanddornprodukte herstellt.

Regionalläden stehen bei den Konsumenten hoch im Kurs, die Grüne Woche bricht regelmäßig Besucherrekorde, Familienurlaub auf dem Bauernhof ist Megatrend – befinden wir uns in einer goldenen Zeit für die Agrarwirtschaft?

Wir konnten uns auf der 2025er Grünen Woche über ein wirklich großes Interesse seitens der Verbraucher und des Handels freuen, ebenso über eine gestiegene Nachfrage zu Wochenendausflügen und Kurzurlauben. Der Wert der geführten Gespräche ist nicht zu unterschätzen, kann man doch interessante Schlussfolgerungen für zukünftige Produkte oder das Marketing ziehen. Aber leider reicht das noch nicht ganz für eine „Goldene Zeit“. Grüne Woche und alle Umfragen lassen zwar großes Interesse an Regionalität ablesen und einen „Megatrend“ vermuten, die Kaufentscheidung fällt am Ende dann leider doch noch zu oft anders aus – und das obwohl regionale Produkte gar nicht sehr viel teurer als Handelsmarken sind.

Wird die Brandenburger Landpartie in diesem Jahr auf besondere Weise gefeiert?

Die genauen Planungen laufen gerade in enger Abstimmung mit dem Landwirtschaftsministerium, den Brandenburger Landfrauen und dem Landesbauernverband Brandenburg. Was man aber schon sagen kann, ist, dass mit dem Gut Schmerwitz ein würdiger Ausrichter der zentralen Eröffnungsfeier gefunden werden konnte. Das Gut Schmerwitz ist seit vielen Jahren treuer Teilnehmer der Brandenburger Landpartie und bildet durch seine Ausrichtung eine große Bandbreite der Brandenburger Landwirtschaft ab. Das Gut betreibt Ackerbau, Obstbau, Tierhaltung und produziert dabei konventionell und bio – im Grunde ein kompaktes Abbild Brandenburger Land- und Ernährungswirtschaft.

Ihr Geheimtipp? Wie bekommt man wirklich einen umfassenden Eindruck von den Angeboten?

Nun, Aufgabe der Landpartie ist es ja, vermeintliche Geheimnisse zu lüften – und zu zeigen, dass es keine gibt. Landwirte und Erzeuger wollen sich präsentieren und transparent ihr Tun und Wirken erklären. Ich empfehle, sich eine Region auszusuchen und dort dann zwei oder drei Unternehmen zu besuchen. Man kann da zum Beispiel nach Größe oder nach Sortiment unterscheiden. Das Schöne ist ja, dass Produzenten regionaler Lebensmittel nicht nur zur Landpartie Rede und Antwort stehen, sondern jederzeit. Einfach anrufen oder hinfahren. Versuchen Sie das mal beim Hersteller eines internationalen Industrieprodukts! Zum kurzen Weg kommt also noch der kurze Draht hinzu. Besser geht es nicht.

Wie vielfältig ist die märkische Agrar- und Ernährungswirtschaft überhaupt aufgestellt? Wie viel Innovation einerseits und Beständigkeit andererseits nehmen Sie wahr? Was sind die „Renner“?

Grundsätzlich können wir die komplette Bandbreite der Alltagsversorgung abdecken, natürlich saisonal. Unser jährlich ausgelobter Marketingpreis, der sich auch im 26. Jahr seines Bestehens großer Beliebtheit unter den Direktvermarktern, Ernährungswirtschaftlern und Touristikern erfreut, belegt mit seinen Wettbewerbsbeiträgen, dass die Brandenburger Unternehmen nicht stillstehen und jedes Jahr aufs Neue mit kreativen und innovativen Ideen aufwarten. Natürlich ist die Ernährungswirtschaft über die letzten Jahrzehnte moderner geworden; gleichzeitig bleibt uns als regionale Produzenten die Bindung an die heimische Scholle erhalten sowie der Wunsch in unserer Region für die Region zu arbeiten. Da ist man bei aller Innovation dann doch traditionell verwurzelt.
Was die Frage nach den „Rennern“ angeht: Die mag es geben, aber außergewöhnliche Kreationen für die Nische sind nicht das, wovon Regionalität in Brandenburg überleben kann. Wichtig ist, dass die Produkte des täglichen Bedarfs auf den Tischen der Region ganz selbstverständlich aus Brandenburg stammen.

Wo steht Brandenburgs Ernährungswirtschaft im Vergleich der Bundesländer?

Wir stehen gut da und müssen uns nicht verstecken. Mit dem Lebensmitteleinzelhandel und anderen Absatzpartnern in Brandenburg und Berlin arbeiten wir seit Jahren sehr erfolgreich zusammen. Was unserer Region leider noch ein wenig fehlt, ist das in anderen Ländern als ganz normal wahrzunehmende Verständnis, dass man sich gerade in der Grundversorgung selbstverständlich zuvorderst bei den regionalen Anbietern bedient, bevor man seinen Warenkorb mit auswärtigen Produkten füllt. Aber auch dafür wirbt unser Verband auf verschiedenen Kanälen und mit der landesunterstützten Kampagne „Deine Wahl ist regional.“.

Das Wochenende der offenen Tore!

Foto: pro agro/ Tim Leidecker

Die 30. Brandenburger Landpartie lädt am 14. und 15. Juni zum Entdecken, Erleben und Genießen ein. Die Landpartie-Broschüre mit allen Gastgebern wird ab Anfang Mai im Einzelhandel, bei den Touristinformationen sowie direkt bei „pro agro“ in Schönwalde-Glien erhältlich sein.

Alle Infos

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„Wir brauchen praktikable, unbürokratische Vorgaben!“

 



Heike Herrmann ist eine Frau, die viele „Hüte“ aufhat: Verbandsvorsteherin des TAZV Oderaue (Eisenhüttenstadt), Vorstandsvorsitzende der Kooperation Wasser und Abwasser Brandenburg (KOWAB) Ost, Leiterin der Arbeits-gruppe Wasser/Abwasser im Landesverband Berlin-Brandenburg des Verbandes kommunaler Unternehmen (VkU) und Vorstandsmitglied des Landeswasserverbandstages (LWT) Brandenburg.


Foto: SPREE-PR/Arbeit

Brandenburg

„Wir brauchen praktikable, unbürokratische Vorgaben!“

Für die Abwasserentsorger in Brandenburg läuft der Countdown: Bis Mitte 2027 muss die neu gefasste Kommunalabwasserrichtlinie (KARL) der Europäischen Union – seit Anfang 2025 in Kraft – in nationales Recht umgesetzt werden. Schon heute üben sich die kommunalen Unternehmen der Branche alles andere als in stiller Geduld, wie unser Besuch in Eisenhüttenstadt verdeutlicht.

Wenngleich die Verbandsvorsteherin des TAZV Oderaue den Vorschusslorbeeren für KARL beipflichtet („Meilenstein für den Gewässerschutz“), weiß Heike Herrmann nur zu gut um die verbliebenen Hausaufgaben. Es müssten zügig die Vorgaben für die dritte und die neue vierte Reinigung auf den Kläranlagen her und, bitte!, eine bürokratiearme Umsetzung der zu erwartenden Berichtspflichten.
Und gleichzeitig hebt die Wasserwirtschaftlerin im neuen Podcast „WZ – das Gespräch“ (bei deezer/spotify u. a.) hervor: „Man darf nicht aus den Augen verlieren, dass die kommunale Abwasserwirtschaft nur einen Teilbeitrag zum Gewässerschutz leisten kann. Es gibt noch viele andere Akteure, die ebenfalls gefordert sind.“ Dazu gleich mehr.

Erst sind die „Großen“ dran

Insbesondere der Fokus auf die noch bessere Beseitigung von Stickstoff und Phosphor (3. Reinigungsstufe) sowie – für die meisten komplett neu! – Spurenstoffe, Arzneimittelreste und Mikroplastik (4. Stufe) aus dem Abwasser wird die kommunalen Unternehmen herausfordern. „Es gibt für die technische und bauliche Umsetzung einen konkreten Zeitplan“, erläutert Heike Herrmann. „Die neue Viertbehandlung wird es zwar auch für die meisten kleineren Anlagen bis 150.000 Einwohnergleichwerte geben, aber erst später als für die Großen avisiert.“ Schon heute gelten bei uns für den Ablauf aus Kläranlagen im Vergleich mit anderen europäischen Ländern deutlich schärfere Anforderungen, die zudem permanent überwacht werden. „In Deutschland müssen die Grenz-werte im Kläranlagenablauf in einer qualifizierten Stichprobe eingehalten werden – zu jedem Zeitpunkt des Tages! Anderswo genügt eine 24-Stunden-Mischprobe, also ein Mittelwert.“

Es geht dabei um viel Geld

Mit der Umsetzung der Kommunalabwasserrichtlinie rücken die Kläranlagen nun der wachsenden unsichtbaren Fracht zu Leibe, die (noch?) unvermeidbar ist. Denn Arzneimittel werden vom Körper nicht komplett absorbiert, viele Kosmetikartikel wie Cremes und Schminke enthalten Mikroplastik – all das landet im Abwasser. „80 Prozent der Investitionskosten für die sogenannte 4. Reinigungsstufe und auch 80 Prozent der späteren Betriebskosten sollen von den Herstellern von Arznei- und Kosmetikprodukten getragen werden“, beschreibt die Verbandsvorsteherin das in der KARL verankerte Verursacherprinzip (Herstellerverantwortung). Sie ist „sehr gespannt“ auf – so der Wunsch – eine praktikable Lösung, wie die Kläranlagen-Betreiber ihre finanziellen Ansprüche zeitnah und ohne überbordende Bürokratie geltend machen können. „Am Ende des Tages geht es für uns um sehr viel Geld!“

Und noch eine Baustelle

Während die kommunale Abwasserwirtschaft die Detailvorgaben für KARL erwartet, um mit konformen Lösungen vor Ort loszulegen, gibt es noch eine weitere „Baustelle“: den Klärschlamm. „Was uns die Klärschlammverordnung von 2017 verpflichtend vorgibt, kann ein einzelner Betrieb kaum alleine lösen. Zusammen ist man stärker“, verweist Heike Herrmann beispielhaft auf die KLAR Kooperation Lausitzer Abwasser Recyc-ling GmbH – eine gemeinsame Initiative ihres TAZV Oderaue mit der FWA Frankfurt (Oder) und der LWG Cottbus. „Wir haben zusammen genug Kapazitäten, um eine Anlage wirtschaftlich betreiben zu können und den lebenswichtigen – und endlichen! – Phosphor rückzugewinnen.“ Die KLAR bemüht sich um weitere Mitgesellschafter in Ostbrandenburg und Sachsen, die den eingeschlagenen Weg begleiten. „Wir bieten eine flächendeckende Lösung auch für kleinere Verbände an, die dann für ihre Zukunft eine sichere Entsorgungsvariante haben.“ Alle Anlagen zum Phosphor-Recycling, die bislang geplant sind, befinden sich außerhalb von Brandenburg.

klar.gmbh

Kommentar

Foto: Peter Himsel

Ohne funktionierende Kläranlagen keine ökologisch intakten Gewässer, kein sauberes Grundwasser und damit auch keine Basis für eine jederzeit sichere Versorgung mit qualitativ hochwertigem Trinkwasser. Abwasserbehandlung ist die zentrale Säule des Gewässerschutzes, die EU-Kommunalabwasserrichtlinie ist die zentrale rechtliche Säule der Abwasserbehandlung.
Mit der Novellierung hat die Europäische Union nach über 30 Jahren die Richtlinie an die Gegenwart angepasst und die Anforderungen – zum Teil deutlich – verschärft.
Rückstände von Arzneimitteln sind in jedem Gewässer nachweisbar. Mit der bewährten Kläranlagentechnik lassen sich diese nicht aus dem Abwasser herausfiltern, sie gelangen in die Gewässer. Die EU schreibt jetzt einen großflächigen Ausbau von Kläranlagen um eine vierte Reinigungsstufe vor. Viele Arzneimittelrückstände können damit um weit über 90 Prozent abgebaut werden. Eine Herausforderung für die Abwasserwirtschaft – aber auch ein Meilenstein für den Schutz unserer Gewässer.

Dr. Lisa Broß,
Sprecherin Bundesgeschäftsführung
Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e.V. (DWA)

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„Warum ist für Brandenburg die Mitarbeit in der Flussgebietsgemeinschaft Elbe (FGG-Elbe) wichtig?“

 



Karte: FGG Elbe

Brandenburg

„Warum ist für Brandenburg die Mitarbeit in der Flussgebiets­gemeinschaft Elbe (FGG-Elbe) wichtig?“

Gleich zehn Bundesländer haben sich für die „Flussgemeinschaft Elbe“ zusammengetan, neben den Anliegern auch Bayern, Berlin und Thüringen. Denn durch diese drei Bundesländer fließen Zuflüsse der Elbe – u.a. Saale, Havel und Unstrut.

Brandenburger Vertreter im Koordinierungsrat der „FGG Elbe“ ist Jean Henker, seines Zeichens Referatsleiter Oberflächenwasserschutz/Siedlungswasserwirtschaft im Ministerium für Land- und Ernährungswirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz in Potsdam. Er schrieb exklusiv für die WASSERZEITUNG den folgenden Beitrag.

Zum 1. Januar 2025 hat turnusmäßig im Rhythmus von drei Jahren der Vorsitz über die Flussgebietsgemeinschaft Elbe, kurz FGG-Elbe, gewechselt. Nach Mecklenburg-Vorpommern ist jetzt dem Alphabet folgend Niedersachsen das Vorsitzland. Die FGG-Elbe wurde im März 2004 von den zehn im Einzugsgebiet der Elbe liegenden Bundesländern zusammen mit dem Bund gegründet.

Die Elbe erstreckt sich von der Quelle im Riesengebirge bis zur Mündung in die Nordsee über eine Länge von 1.094 Kilometern. Das Einzugsgebiet der Elbe hat eine Fläche von 148.268 km² und ist damit nach Donau, Weichsel und Rhein das viertgrößte Flusseinzugsgebiet Mitteleuropas.

Brandenburg hat insbesondere mit dem 24.000 km² großen Haveleinzugsgebiet einen nicht unerheblichen Anteil an der Flussgebietseinheit und misst deshalb seiner Zusammenarbeit mit den anderen Bundeländern eine große Bedeutung zu. Brandenburg hatte von 2016 bis 2018 für drei Jahre den Vorsitz.

Die Elbe und ihre Nebengewässer im Einzugsgebiet müssen, wie alle Fließgewässer und Seen Deutschlands, einen guten ökologischen Gewässerzustand entsprechend den Vorgaben der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie erfüllen. Auf vieles, was sich dabei auf die chemische Wasserqualität oder den Zustand von insbesondere wassergebundenen Organismen, so zum Beispiel Wasserpflanzen, Muscheln und Schnecken oder Fische auswirkt, hat Brandenburg mit seinen der Elbe zufließenden Gewässern Einfluss. Andererseits hat auch die Elbe in umgekehrter Richtung Wirkungen auf Brandenburg, sei es im Hochwasserfall oder als Eingangstor für alle Wanderfische, die von der Nordsee kommend flussauf schwimmen, um in den Nebengewässern und Flussoberläufen zu laichen. Ohne z.B. ein funktionierendes Elbe-Wehr in Geesthacht mit seinen beiden Fischaufstiegsanlagen haben die aufwendigen Besatzmaßnahmen von Lachs, Stör und Aal keinen Erfolg und auch das Flussneunauge, einst ein beliebter, massenhaft gefangener Speisefisch in Elbe und Havel, hätte keine Chance, sich wieder auszubreiten.

Viele der in diesen Themen zu lösenden Fragestellungen oder Probleme werden in der FGG-Elbe sowohl international länderübergreifend, so z.B. mit Tschechien, als auch national für den deutschen Teil der Flussgebietseinheit Elbe betrachtet. Es werden gemeinsam Lösungen entwickelt und Maßnahmen zur Bewirtschaftung der Gewässer sowie für das Management von Hochwasserrisiken abgestimmt, die sowohl unterliegende Anrainerländer als auch den Oberliegern helfen und nützen. Ein Beispiel dafür ist die Abstimmung eines gemeinsamen Sedimentmanagements einschließlich der Reduzierung von Schadstoffen in den Sedimenten von Elbe und Zuflüssen. Hamburg z.B. baggert jährlich Millionen Kubikmeter belasteter Sedimente aus seinen Häfen, die Kosten dafür betragen ebenfalls Millionen. Die Schadstoffe gelangen aus dem Elbeoberlauf und den Nebenflüssen bis in die Hansestadt. Ein ebenfalls wichtiges Thema in der Zusammenarbeit der Elbeländer ist die Vorhersage der Abflussverhältnisse in der Elbe im Hochwasserfall durch die Hochwasservorhersagezentrale in Magdeburg. Warum es wichtig ist, sich rechtzeitig auf Hochwasser vorzubereiten, zeigen die noch nicht lange zurückliegenden Extremhochwasserereignisse 2002 und 2024.

Brandenburg partizipiert in vielen Fragen der Umsetzung von Europäischer Wasserrahmenrichtlinie oder Hochwasser­risikomanagement­richtlinie von Entscheidungen innerhalb der FGG-Elbe. Sowohl für die Bearbeitung von speziellen, länderübergreifend zu treffenden Festlegungen, als auch für die Zusammenführung von Daten und die Berichterstattung an die Europäische Kommission einschließlich einer öffentlichkeitswirksamen Darstellung von dem, was bereits erreicht wurde, ist die FGG-Elbe ein wichtiges Gremium der Zusammenarbeit. So muss Brandenburg nicht selbst nach Antworten suchen, wenn länderübergreifend einheitlich Lösungen angeboten werden. Brandenburg wird sich also weiterhin in den Elbethemen der FGG-Elbe engagieren und sich aktiv über die Entscheidungs- und Arbeitsgremien einbringen und seinen Beitrag in der Zusammenarbeit mit den anderen Elbanrainerländern leisten.

Dipl. Biol. Jean Henker

Bild: MLUK Brandenburg

Referatsleiter Oberflächenwasserschutz/Siedlungswasserwirtschaft
im Ministerium für Land- und Ernährungswirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz
Vertreter Brandenburgs im Koordinierungsrat der FGG-Elbe

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Erster Meilenstein für den interkommunalen Wasserverbund Niederlausitz

 



Brandenburg

Erster Meilenstein für den inter­kommunalen Wasserverbund Niederlausitz

Am 22. Januar 2025 wurden die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie für den interkommunalen Wasserverbund Niederlausitz vorgestellt und damit der erste große Meilenstein auf dem Weg zu einer nachhaltigen und resilienten Wasserversorgung im Ballungsraum Cottbus erreicht. Die Studie liefert die Grundzüge für den Aufbau eines technischen Verbundsystems, welches die Wasserversorgung in der Region zukunftssicher und resilient gestalten soll. In der gemeinsamen Sitzung der beteiligten Wasserversorger wurden die vorgeschlagenen Konzepte intensiv diskutiert und erste Weichen für die nächsten Schritte gestellt.

Insbesondere wurden die Wasserdargebote und technischen Anlagen der kommunalen Versorger analysiert, Wasserverbräuche und zukünftige Wasserbedarfsprognosen den vorhandenen Kapazitäten gegenübergestellt und lokale Defizite und Überschüsse zusammengetragen. Herausgekommen ist eine Aufstellung von Varianten zur Schaffung eines regionalen Wasserverbundsystems mit den notwendigen Gewinnungs- und Aufbereitungskapazitäten, Speicher- und Förderanlagen und verbindenden Wasserleitungen. Das Vorhaben beinhaltet sowohl notwendig werdende Neubauten als auch die Erweiterung und Modernisierung bestehender Anlagen.

Zusammenarbeit für eine starke Region

Wasser wird zunehmend zu einem der wichtigsten Standortfaktoren in der Region. Um ein Gelingen der industriellen Transformation nach dem Kohleausstieg im Lausitzer Revier zu gewährleisten, wissen die Partner um die Bedeutung resilienter und smarter Lösungen rund um die Ressource Wasser und das in Zeiten fortschreitender klimatischer Veränderungen nur eine gemeinsame Kraftanstrengung erfolgversprechend ist. Die beteiligten Wasserversorger – darunter WAC Wasser- und Abwasserzweckverband Calau, Trink- und Abwasserverband Hammerstrom/Malxe – Peitz, Trink- und Abwasserzweckverband Burg (Spreewald), GWAZ Gubener Wasser- und Abwasserzweckverband, SWAZ Spremberger Wasser- und Abwasserzweckverband, Stadtwerke Forst GmbH, Zweckverband Industriepark Schwarze Pumpe und LWG Lausitzer Wasser GmbH & Co. KG – haben auf Basis der Studie den Folgeauftrag zur Entwicklung eines technischen Gesamtkonzeptes erteilt. Dieses Konzept soll die notwendigen Maßnahmen detailliert ausarbeiten, die finanziellen Aufwände kalkulieren und die Betriebskosten für die geplanten Anlagen abschätzen. Die Ergebnisse werden in einer weiteren Konferenz im April präsentiert.

Flexibles und zukunftssicheres Wassersystem

Im Kern des Projekts steht die Idee, im Rahmen der interkommunalen Zusammenarbeit ein verbundenes Trinkwassersystem zu entwickeln, das flexibel auf unterschiedliche Bedürfnisse reagieren kann – angefangen von Industrie und Gewerbe, über den Tourismus bis hin zu damit verbundenen Quartiersentwicklungen. Dabei steht die Versorgungssicherheit der Bevölkerung stets an erster Stelle. Damit aber auch insbesondere industrielle Großprojekte im Rahmen der Umgestaltung der Industrielandschaft der Region möglich werden, müssen die Fähigkeiten aller beteiligen Wasserversorger gebündelt werden, um die Ressource Wasser dort anbieten zu können, wo sie auch tatsächlich gebraucht wird. Das Vorhaben ist nicht nur ein Vorreiter in Sachen nachhaltiger Entwicklung, sondern auch ein Beispiel dafür, wie regionale Akteure durch gelebte Zusammenarbeit auch erlebbare Veränderungen bewirken können.

Die Erarbeitung eines Konzeptes für einen Wasserverbund im Raum Cottbus wird über das Programm zur Stärkung der Transformationsdynamik und Aufbruch in den Revieren und an den Kohlekraftwerkstandorten (STARK) des Bundeswirtschaftsministeriums gefördert.

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Weihnachtsgrüß

Herausgeber: Zweckverband Komplexsanierung mittlerer Süden Zossen




Foto: pixabay/freebie

Besinnlich, friedlich, fröhlich und kuschelig möge Ihr Jahr 2024 zu Ende gehen!

Fürs frische Wasser aus dem Hahn und die Entsorgung Ihres Abwassers sorgen wir auch an
den Feiertagen.

Frohe Weihnachten und alles Gute für 2025!
Ihr KMS Zossen

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Fünf Neue im Wasserparlament

Herausgeber: Zweckverband Komplexsanierung mittlerer Süden Zossen




Frischer Wind in der KMS-Verbandsversammlung. Seit September besteht sie aus diesen Mitgliedern (v. l.): Klaus Rocher, Andrea Hollstein, Inken Güttler, Marcus Gottlob, Tobias Krüger, Michael Schwuchow, Wiebke Sahin-Connolly, Dirk Knuth und Marko Njammasch.

Foto: SPREE-PR/Petsch

Fünf Neue im Wasserparlament

Im September wurde die KMS-Verbandsversammlung neu gewählt

Mit neuen Abgeordneten auf kommunaler Ebene nach den Kommunal- und Bürgermeisterwahlen im Juni in Brandenburg veränderte sich auch die Zusammensetzung der Verbandsversammlung (VV) des KMS Zossen.

Sie ist das oberste Organ des Zweckverbandes und entscheidet darüber, wofür die eingenommenen Gebühren aller Kundinnen und Kunden ausgegeben werden – eine höchst verantwortungsvolle Aufgabe.

Die KMS-Verbandsversammlung hat fünf Mitgliedsgemeinden als Gesellschafter: die Stadt Zossen, die Gemeinde Am Mellensee, die Gemeinde Rangsdorf, die Stadt Mittenwalde für die Ortsteile Töpchin und Motzen sowie die Gemeinde Blankenfelde- Mahlow für den Ortsteil Dahlewitz. Deren Bürgermeister und je ein Vertreter aus der Stadtverordnetenversammlung oder der Gemeindevertretung sitzen für ihre Kommune in der VV, macht also zehn Mitglieder.

Im Ergebnis der Kommunalwahlen sind fünf Mitglieder ausgeschieden und fünf neue von den Städten und Gemeinden ins Zweckverbandsgremium entsandt worden. Bei der konstituierenden Sitzung am 27. September 2024 wurde die Bürgermeisterin von Zossen Wiebke Sahin-Connolly zur neuen Vorsitzenden der Verbandsversammlung gewählt. Auch ihre Stellvertreterin ist neu – Andrea Hollstein, Vertreterin der Gemeinde Blankenfelde-Mahlow.

Gestatten? Wir bilden die neue VV!
  • Stadt Zossen

    Wiebke Sahin-Connolly, neue Vorsitzende

  • NEU in der VV: Marko Njammasch

    44 Jahre, 2 Kinder, Mitglied der Stadtverordnetenversammlung Zossen und im Ortsbeirat Wünsdorf, Präsident beim MTV Wünsdorf
  • Gemeinde Am Mellensee

    Tobias Krüger

  • NEU in der VV: Marcus Gottlob

    47 Jahre, verheiratet, 2 Kinder, Fachanwalt für Erbrecht, Verkehrsrecht und Arbeitsrecht, Vorsitzender der Gemeindevertretung des Amtes Mellensee
  • Gemeinde Rangsdorf

    Klaus Rocher

  • NEU in der VV: Inken Güttler

    Lebt seit 2007 in Klein Kienitz, wurde am 9. Juni zur neuen Ortsvorsteherin von Klein Kienitz gewählt
  • Stadt Mittenwalde für die OT Töpchin und Motzen

    NEU in der VV: Dirk Knuth

    Verheiratet, 2 Kinder, Feuerwehrbeamter, seit Juli 2024 Bürgermeister von Mittenwalde
  • NEU in der VV: Jan Priemer

    Besitzer des Reitstalls Memoiry und Ortsvorsteher von Töpchin
  • Gemeinde Blankenfelde-Mahlow für den OT Dahlewitz

    Michael Schwuchow

  • Andrea Hollstein, neue Stellvertreterin

Bereits in der ersten Verbandsversammlung in neuer Besetzung am 6. Dezember 2024 fassten die Vertreter der Mitgliedsgemeinden etliche Beschlüsse. Im öffentlichen Teil konnten viele Fragen anwesender Kundinnen und Kunden beantwortet werden.

Fotos: SPREE-PR/Petsch

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