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Author: wz_admin

Neue Anlage zum Wasser-Monitoring installiert

 



Im Bild (v.l.): Fabian Suarez (e.Ray), Toni Hauck (LK MSE), Karen Wegener (Landgesellschaft M-V), Toni Goldacker (IKT-Ost), Thomas Müller, Sebastian Lemke (e.Ray), von der Stadt Penzlin Daniela Melz, Mirko Meinhart und Uwe Brandt, Cindy Dobberstein (LK MSE) und Torsten Fritz, Dezernent für Bau-, Kataster- und Umwelt LK MSE.


Foto: LK MSE

Mecklenburg-Vorpommern

Neue Anlage zum Wasser-Monitoring installiert

Am Großen Stadtsee in Penzlin wurde eine neue Anlage zum Wasser-Monitoring (Wamo) eingeweiht. An der Badestelle wurde die Sonde zu Wasser gelassen und später an ihrem Standort verankert. Die Anlage überprüft zukünftig dauerhaft die Badewasserqualität des Großen Stadtsees.

„Unser Landkreis punktet mit Natur und wir möchten, dass unsere Einheimischen und Besucher in sauberen Seen baden können“, so Thomas Müller, 2. Stellvertreter des Landrates. „Dazu sind Kontrollen notwendig. Mit dem Wasser-Monitoring gehen wir einen neuen Weg. Statt mikrobiologischer Untersuchungen der Proben im Labor erfolgen durch das Wasser-Monitoring stündlich physikalische Messungen direkt im See.“

Die Gewässergüte-Messstation ist mit insgesamt fünf Sensoren und einem Lufttemperaturfühler ausgestattet. Jede Stunde nehmen die Sensoren physikalische Messungen vor und übertragen die erhobenen Daten mittels Mobilfunk an einen Server, wo sie beispielsweise von Fachämtern abgerufen werden können. Gemessen werden unter anderem die Temperatur, der Sauerstoffgehalt und die Nitratbelastung des Wassers.

Bereits im vergangenen Jahr wurden auf dem Tollensesee und dem Reitbahnsee in Neubrandenburg Mess-Bojen in Betrieb genommen. Über den Winter konnten sie beweisen, dass sie Frost und Eis standhalten.

Die Installation des Wassermonitorings ist Teil des Smart City-Projektes „26 meer.zukunft.seen“ und wird durch das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen gefördert. Gemeinsam mit dem Landkreis Vorpommern-Greifswald sollen insgesamt 20 Messstationen, zehn in jedem Landkreis, installiert werden und so kontinuierlich Daten liefern. Ihr Einsatz trägt unter anderem einen Teil zur Frühwarnerkennung von (Blau-)Algenblüte bei und liefert eine genaue Dokumentation der Entwicklung der Gewässerqualität in Zeiten des Klimawandels.

Um das Projekt zu realisieren, waren zahlreiche Absprachen und Kooperationen notwendig. Beteiligt waren die Stadt Penzlin als Betreiberin der Badestelle, die Landgesellschaft M-V, die das Land M-V als Eigentümer des Großen Stadtsees vertritt, der Landkreis MSE als Eigentümer und Betreiber des Wamo und die IKT-Ost, verantwortlich für die Durchführung des Projektes „26 meer.zukunft.seen“. Gebaut werden die Messstationen von der e.Ray Europa GmbH.

In der Mecklenburgischen Seenplatte werden in diesem Jahr unter anderem der Useriner See, der Breite Luzin und der Plather See mit einer Wamo ausgestattet.

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Wieso sind die Meere salzig?

 



In die Meere schüttet natürlich niemand Salz. Hauptakteure sind der Wasserkreislauf (und hier besonders die Verdunstung) sowie die Beschaffenheit des Meeresgrundes.


Montage: SPREE-PR/Galda (Foto); canva

Mecklenburg-Vorpommern | Schleswig-Holstein

Wieso sind die Meere salzig?

Etwa zwei Drittel der Erdoberfläche bestehen aus Wasser. Von dieser riesigen Menge sind nur vier Prozent kein Salzwasser. In engem Zusammenhang hiermit steht der Wasserkreislauf.

Von vorn: Das Wasser ist die ganze Zeit sozusagen auf Reisen. Es fließt über und unter der Erde, es verdunstet durch Wärme und regnet als Regen wieder herab. Während es fließt, sammeln sich aus dem Gestein der Erde viele Mineralien im Wasser. Dazu gehören Natrium, Magnesium, Kalzium oder Chlorid. Die Verbindung Natriumchlorid kennen wir zum Beispiel als Kochsalz aus der Küche. Schließlich fließt das Wasser in die großen Ozeane der Erde – und mit ihm alle auf seinem Weg „eingesammelten“ Salze. Millionen Tonnen gelangen so ins Meer.

Salz rein, Wasser wieder raus

Gestein und Vulkane aus der Frühzeit der Erde auf dem Meeresgrund steuern ebenfalls einen großen Teil bei. Wissenschaftler gehen von durchschnittlich 35 Gramm Salz (also etwa 3 Esslöffel) in jedem Liter Meerwasser aus, macht 3,5 Prozent. In der Ostsee sind es etwas weniger als 2 Prozent, weil hier in ein recht kleines Meer viele Flüsse münden.

Wenn nun durch die Sonne noch zusätzlich Wasser verdunstet, wird der Salzanteil umso größer. Das verdunstete Wasser wiederum regnet salzfrei aus Wolken zurück auf die Erde. Dort beginnt das Wasser seine Reise durch das Gestein von Neuem.

Und das Wasser im See oder im Fluss? Das heißt zwar Süßwasser, ist aber genaugenommen nicht süß, sondern auch salzig. Nur sind Flüsse und Seen ständig in Bewegung, sodass sich hier kaum Salz ablagern kann, und es verdunstet weniger Wasser als aus den Meeren. Deshalb ist der Salzgehalt in „Süßwasser“ so gering, dass wir ihn nicht herausschmecken.

Ein Seifenexperiment zur Bestimmung der Härte.

Viel Calcium – wenig Schaum: Wasserhärte beeinflusst Seifenlöslichkeit

Die Wasserhärte drückt aus, wie viel an Mineralien enthalten ist. Je mehr, desto höher der Härtegrad. Ein Blick auf die Homepages der hiesigen Verbände gibt jederzeit Aufschluss. Will man die Härte selbst einschätzen, hilft ein kleines Experiment. Benötig werden dazu ein etwas höheres Glas, Leitungswasser und Seifenlauge. Dafür löst man zum Beispiel einen Teelöffel Kernseife in 0,5 l Wasser auf. Das Glas wird nun etwa zur Hälfte mit Leitungswasser gefüllt. Dort hinein langsam ein wenig Seifenlauge geben und das Ganze leicht bewegen. Schäumt das Wasser sofort, muss es sich um recht weiches Wasser handeln, denn die Seife kann ungehindert schäumen. Im harten Wasser dagegen entsteht Schaum nur zeitverzögert. Dort reagieren die Tenside aus der Seife zunächst mit dem im Wasser vielfach gelösten Calcium zu Calciumsalz. Erst wenn diese Reaktion abgeschlossen ist, bildet sich Schaum.

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Ich sag beim Abschied leise servus

 



Kontinuität und Wandel: Der scheidende Geschäftsführer des WV Nord Ernst Kern (r.) mit seinem Nachfolger Michael Eickmann (l.) und dem ehrenamtlichen Verbandsvorsteher Martin Ellermann.

Foto: SPREE-PR/Galda

Schleswig-Holstein

Ich sag beim Abschied leise servus

KOWA SH. Das steht für Kooperation kommunaler Wasser- und Abwasserverbände Schleswig-Holsteins. Hier wird sich ausgetauscht über Fachthemen in den kommunalen Unternehmen. Gemeinsam will man noch stärker werden – für die Kundinnen und Kunden in der Region. Ende Februar verabschiedeten die Mitglieder einen von ihnen in den Ruhestand. Ernst Kern, Geschäftsführer des Wasserverbandes Nord in Oeversee und Gründungsmitglied, sagte servus.

Servus, weil der langjährige Geschäftsführer des großen Nord-Verbandes in den 1980er-Jahren ursprünglich mal aus Bayern in den Norden gekommen war, bevor er 1994 seinen Posten in Oeversee antrat. Hier erlebten ihn Mitarbeiter, Kollegen und Partner mehr als 30 Jahre mit einem freundlichen „moin“ auf den Lippen. Ernst Kern war angekommen, in einer Region, in seiner Berufung. In der Branche ist der WV Nord ein angesehener Verband, der die Aufgaben der Trinkwasserversorgung – und nach großem Engagement des Geschäftsführers und seiner Gremien – seit 2001 auch die der Abwasserreinigung erstklassig erfüllt.

Ernst Kern zeigte sich überzeugt von der Kraft der Verbände. „Wenn es sie nicht schon gäbe, müsste man sie erfinden“, sagte er nur halb im Scherz. Gebündeltes Know-how mit ausgebildeten Fachleiten und Spezialisten, weg vom Kirchturmdenken hin zu gemeinsamen Lösungen, kurze Entscheidungswege, günstigere Kostenstrukturen – und der Clou: alles in kommunaler Hand. Hier geht es nicht um kurzfristige hohe Rendite, sondern wird mittel- und langfristig gedacht und kostendeckend gearbeitet.

2011 schlossen sich zehn Verbände an der Westküste, von der dänischen Grenze an bis vor die Tore Hamburgs zusammen zur Interessengemeinschaft KOWA SH. Gemeinsam wollen die heute zwölf Mitglieder der kommunalen Wasserwirtschaft eine starke Stimme geben, sich austauschen, fortbilden und vergleichen – alles mit dem Ziel, noch besser zu werden.

Der aktuelle Vorsitzende Michael Schoop ist von Anfang an dabei und sagt über Ernst Kern: „Er ist ein Schwergewicht der deutschen Wasserversorgung, bekannt über die Grenzen Schleswig-Holsteins hinaus. Er hat die KOWA mit seinen Erfahrungen, Ideen und Ratschlägen immer bereichert und war ein vertrauensvoller Ratgeber.“ Etwas Wehmut schwang daher bei der Verabschiedung mit: „Wir werden Ernst Kern als Menschen und Leitfigur in der KOWA vermissen, gönnen ihm aber von Herzen seinen Ruhestand!“

Oliver Lochstet, Geschäftsführer Wasserverband Nordangeln

“Besonders hervorzuheben sind das außergewöhnliche Engagement für die Wasserwirtschaft und seine Aufklärarbeit gegen die Kohlendioxidverpressung insbesondere hier im Norden Schleswig-Holsteins. In einer Zeit, in der diese Themen immer drängender werden, hat er sich mit viel Fachwissen und Leidenschaft für eine nachhaltige und verantwortungsbewusste Lösung eingesetzt.“

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Wo einst Karl der Große Heere zusammenrief – der Verband zwischen Bode und Wipper

 



Alte Postkarten wie diese zeigen das Stadtbild – hier Alt-Staßfurt – an der Bodebrücke im Jahr 1910.

Sachsen-Anhalt

Wo einst Karl der Große Heere zusammenrief – der Verband zwischen Bode und Wipper

Das Verbandsgebiet des WAZV „Bode-Wipper“ ist geprägt durch seine Flüsse: Bode und Wipper. In einer zweiteiligen Serie geht die WASSERZEITUNG den beiden historischen Wasserwegen näher auf den Grund. Teil 1: die Bode.

Beim Blick in die Geschichte ist klar, dass Staßfurt in seiner Identität eng verstrickt ist mit seinem Fließgewässer. „Das zeigt ja schon der Name der Stadt“, sagt Rico Schäfer, Vorsitzender vom Staßfurter Geschichtsverein. Wie bei vielen Siedlungen, die an Flüssen ihren Ursprung haben, war es eine Furt, die den Übergang über das Fließgewässer ermöglicht hat und den Ort für Handel oder Kriegszüge interessant gemacht hat. Somit war es sinnvoll, sich dort anzusiedeln. „Staßfurt wurde erstmals urkundlich im Jahr 806 erwähnt“, berichtet Schäfer. Damals habe Kaiser Karl der Große zu einer Heeresversammlung zur Furt von „Starasfurt“ gerufen.

Erst Furt, dann Brücke

Etwa 50 Meter von der heutigen zentralen Bodebrücke aus entfernt habe die ehemalige Furt gelegen, sagt der Staßfurter. Eine Brücke zum Ausbau der Handelswege habe auch nicht lange auf sich warten lassen. „Die wurde über die Jahrhunderte immer wieder durch Hochwasser zerstört und wieder aufgebaut, wieder zerstört und wieder aufgebaut.“

Inzwischen hat Staßfurt natürlich mehrere Brücken, die das Stadtzentrum mit dem historischen Ursprung des Ortes, dem Stadtteil Alt-Staßfurt, verbinden. „Von hier aus hätte man vor rund 100 Jahren noch tolle Fotos machen können“, sagt Schäfer mit Bedauern in der Stimme und zeigt auf die Gebäude rund um die Bodebrücke an der Lehrter Straße. Ein paar historische Überbleibsel, wie etwa das schwarze Pferd auf dem ehemaligen Gasthaus „Schwarzes Ross“ oder das Staßfurter Landhaus sowie der derzeit in Sanierung befindliche Turm der St. Marienkirche, gibt es natürlich immer noch. Aber andere historische Gebäude sind inzwischen verfallen. Die ehemalige „Engländer-Fabrik“ ist 1902 sogar abgebrannt.

Zwischen den beiden Bodebrücken lag einst die Furt, die Staßfurt ihren Namen gab.

Fotos und Telefonbücher

Schäfer und seine historisch interessierten Mitstreiter des Staßfurter Geschichtsvereins ziehen für ihre Recherchen nicht nur alte Fotos, sondern auch Dokumente wie etwa alte Telefonbücher hinzu. „Da muss man dann ab und zu das überdenken, was man als historischen Fakt angenommen hatte“, sagt Schäfer. Früher sei die Bode für ihren Fischreichtum bekannt gewesen. Über 24 Fischarten wurden 1781 noch in Höhe Staßfurts in dem Fließgewässer dokumentiert. „Das wäre heute ein Traum“, sagt Schäfer. Denn die Industrie, die für die Einwohner von Staßfurt rund um den Salineabbau sowie später die Kalisalzförderung und andere Industrien so wichtig war, hat natürlich negative Auswirkungen auf die Ökologie ihres Flusses genommen. Schließlich sei Staßfurt lange eine reine Industriestadt gewesen.

Tödliche Bootsfahrt

Neben dem Blick zurück in die Vergangenheit der Stadt, schaut Schäfer auch in die Zukunft und hofft, dass die Bode irgendwann besser für die Freizeit der Bürger und eventuell auch den Tourismus genutzt werden kann. Etwa mit einem Radwanderweg und hübschen Rastplätzen am Wasser. Wie damals, als der ortsansässige Fischhändler Paul Lindenberg von 1928 bis 1932 auf dem ehemaligen Mühlgraben, einem künstlichen Nebenlauf der Bode, Bootsfahrten veranstaltete. Diese Freizeitbelustigung nahm jedoch ein tragisches Ende, als Lindenberg sich am 17. Juli 1932 bei einer solchen Fahrt an einer Brücke den Kopf stieß und zu Tode kam. Die Bootsfahrten wurden daraufhin eingestellt und der Mühlgraben in den 1970er-Jahren wieder zugeschüttet.

Wer sich für die Historie der Bode-Stadt Staßfurt interessiert, kann sich auf der umfangreichen Webseite des Geschichtsvereins kundig machen oder mit den Mitgliedern Kontakt aufnehmen.

Mehr Infos

Die Bode zwischen Sage und Fakten

Die Bode hat ihren Ursprung im Harz und wird aus zwei Quellflüssen gespeist: Die Kalte und die Warme Bode. Die Namen tragen die Bäche aufgrund eines Temperaturunterschiedes von zwei Grad. Sie vereinen sich bei Königshütte auf einer Höhe von 424 Metern. Nach ihrer 176 Kilometer langen Reise durch ein Einzugsgebiet von 3.000 Quadratkilometern mit zahlreichen Nebenflüssen mündet die Bode bei Nienburg in die Saale. Sie überwindet einen Höhenunterschied von 368 Metern. Der Zuflusspunkt liegt bei 56 Metern über dem Meeresspiegel. Trotz des Höhenunterschieds hat die Bode keine Wasserfälle zu verzeichnen. Es gibt lediglich kleine natürliche Fallstufen von bis zu einem Meter im oberen Verlauf.

An Weihnachten 1925 kam es im Bodetal zu einem derart starken Hochwasser, dass die Bode im Vergleich zum Sommer ein tausendfaches an Wassermenge führte, die das Tal hinunter rauschte und die noch aus Holz bestehende Jungfernbrücke bei Thale mit sich riss. Sie wurde aus Naturstein wieder aufgebaut. Das Hochwasserrisiko wurde in den folgenden Jahrzehnten durch Talsperren wie die Rappbodetalsperre, die 1959 entstand, entschärft. Dennoch kam es in den vergangenen Jahren verstärkt durch den Klimawandel immer wieder zu prekären Situationen im Verlauf der Bode.

Seinen Namen verdankt der Fluss der Sage um den Riesen Bodo, der bei der Verfolgung der Königstochter Brunhilde bei der heutigen Roßtrappe in die Schlucht stürzte, während das Pferd Brunhildes über den Abgrund sprang.

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„Wir investieren heute, um morgen Kosten zu sparen“

 



Auf der Kläranlage Hecklingen verschaffen sich der Technische Leiter Ralf Methner und WAZV-Geschäftsführer Andreas Beyer (v. l.) einen Überblick über die Potenzialstudie zur Energieoptimierung.

Sachsen-Anhalt

„Wir investieren heute, um morgen Kosten zu sparen“

Erneuerung, Instandhaltung, Erweiterung: Wasserversorgung und Abwasserentsorgung sind mit immensen Kosten verbunden. Die einzelnen Verbände müssen daher langfristig und umsichtig planen – so auch der WAZV „Bode-Wipper“. Verbandsgeschäftsführer Andreas Beyer erklärt im Interview, wie es im Staßfurter Verband läuft.

Herr Beyer, welche Investitionen sind für dieses Jahr im Trink- und Abwasserbereich geplant?

Unser Wirtschaftsplan 2025 sieht im Trinkwasserbereich die Erneuerung von rund 9,15 km Trinkwasserversorgungsleitungen und etwa 300 Hausanschlüssen vor. Davon sind etwa drei Kilometer noch ein Überhang aus dem vorherigen Wirtschaftsjahr. Im Abwasserbereich I steht die Erneuerung der Anlagenteile der Pumpwerke und Kläranlage ganz oben auf dem Plan sowie die Energieoptimierung. Für das Abwasser Gebiet II ist die Mischwasser­entlastung Hecklingen in der Staßfurter Straße das wichtigste Projekt. Dort steht die Errichtung eines Abschlagsbauwerks in den Beek an. Das Vorhaben ist allerdings nur mit Fördermitteln umsetzbar, auf die wir noch warten.

Wie hoch sind die Kosten?

Insgesamt ist ein Investitionsvolumen von rund 15 Millionen Euro angesetzt, eine Rekordhöhe! Dazu zählen bereits bewilligte Fördermittel. Im Trinkwasserbereich fließen rund 7,5 Millionen Euro in die Verteileranlagen. Die Fördermittel-Zusage liegt hier bei 957.000 Euro. Für das Abwasser Gebiet I sind es 3,2 Millionen Euro, davon werden 1,7 Millionen für die Erneuerung von Anlagenteilen der Pumpwerke und Kläranlage sowie die energetische Sanierung verwendet. In die Verteileranlagen fließen 640.000 Euro. Für Fahrzeuge, Grundstücke und bauliche Anlagen müssen insgesamt 550.000 Euro verwendet werden.

Erfolgreicher Abschluss 2024: die Versorgungsleitung in der Gollnowstraße in Staßfurt.

Und im Abwasser Gebiet II?

Dort sind es insgesamt 3,1 Millionen Euro. Für technische Anlagen und Maschinen werden 840.000 Euro verwendet, 720.000 Euro für das Kanalnetz. 490.000 Euro werden für Fahrzeuge benötigt. Für Grundstücke, Bauten und bauliche Anlagen sind es 260.000 Euro. Auch im IT-Bereich sind Investitionen erforderlich, beispielsweise für Sicherheitssoftware, die vor Hackerangriffen schützt. Für Software und Lizenzen müssen 250.000 Euro aufgewendet werden.

Was ist besonders herausfordernd?

Die Baupreise steigen weiter an, daher sind wir vom WAZV ständig auf der Suche nach Optimierungsmöglichkeiten.

Zum Beispiel?

Wir gucken genau hin. Wenn wir feststellen, dass im Ergebnis einer Ausschreibung die Kostenberechnung überschritten wird, heben wir die Ausschreibung auf. Zudem hat der Verband eine Datenbank mit vielen Baufirmen angelegt. Durch eine größere Beteiligung entsteht ein größerer Wettbewerb. Und wo es machbar ist, führt der WAZV Baumaßnahmen mit eigenem Personal durch.

Welche Bauvorhaben werden konkret umgesetzt?

Wir planen die Durchführung von drei Großmaßnahmen: Die Ortsdurchfahrt Neundorf, Schneidlingen Komplex Cochstedter Straße, Friedhofstraße, Poststraße, Oberstraße, Ritterstraße, Graue, Küstergrube und Stieg. Das sind 1,7 km, die verlegt werden müssen. Dazu kommt noch Staßfurt Komplex Dr.-Frank-Straße, Buchenweg und Lindenweg, insgesamt 1,5 km. Für die beiden Maßnahmen sind Fördermittel beantragt, die nur bei Bewilligung umgesetzt werden können. Das Bauvorhaben soll in zwei Jahresscheiben realisiert werden. Zudem plant der WAZV noch 15 kleinere Maßnahmen im Straßenbau, die nach Möglichkeit mit den Mitgliedsgemeinden durchgeführt werden.

Stichwort Mitgliedsgemeinden – wie gestaltet sich die Zusammenarbeit?

Es gibt einen riesigen Unterschied zwischen Theorie und Praxis. In der Theorie setzen wir uns mit den Gemeinden ein halbes Jahr vor Beginn des neuen Wirtschaftsjahres an einen Tisch, planen und besprechen die Maßnahmen, die wir gemeinsam durchführen wollen. Dies ist eine sehr konstruktive und vertrauensvolle Zusammenarbeit. Die Praxis sieht jedoch anders aus: Seit dem Wegfall der Straßenausbaubeiträge zum 01. 01. 2019 ist die Zusammenarbeit eine absolute Katastrophe.

Woran liegt das?

Den Gemeinden fehlen die finanziellen Mittel. Oftmals müssen deshalb Maßnahmen gestückelt oder ganz verschoben werden, was zu einer Schieflage im Investitionsplan des Verbandes führt. Allerdings kam es auch schon mehrfach vor, dass es umgekehrt war: Die Gemeinde erhält plötzlich Fördergelder und der Verband wird vom Straßenausbau überrascht. Dennoch ist es uns bisher immer gelungen, unsere Interessen auf einen Nenner zu bringen, denn bei Gemeinschaftsmaßnahmen halbieren sich in etwa die Kosten für die Leitungsverlegung. Unabhängig davon ist es jedoch immens wichtig, dass die Gemeinden eine ausreichende Finanzausstattung erhalten, um ihre Infrastruktur zu unterhalten. Es muss ja nicht immer erst eine Brücke einstürzen.

Auch bei der Erneuerung des Abwasserschachts in der Teichstraße in Westeregeln 2024 war Tiefbau nötig.

Welche Gesetzesvorlagen sind für den Verband schwer umzusetzen?

Eindeutig die neue EU-Kommunalabwasserrichtlinie, kurz KARL. Sie fordert bis 2045 eine vollständige Energieneutralität. Es soll jedoch Zwischenziele geben: 20 Prozent bis 2030, 40 Prozent bis 2035, 70 Prozent bis 2040 und 100 Prozent bis 2045. Aber schon 70 Prozent Energieneutralität zu erreichen, wird wirtschaftlich nicht sinnvoll sein.

Was ist Ihr erster Schritt in diese Richtung?

Auf dem Weg zum Zwischenziel 2030 planen wir für beide Kläranlagen die Errichtung einer Photovoltaik-Anlage. Damit sollten wir jährlich zwischen 30.000 und 35.000 Euro Stromkosten einsparen. In vier bis fünf Jahren sollten sich die Anlagen bereits rechnen.

Danke für das Gespräch!

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Am 22. März ist Weltwassertag

 




Foto: DVGW

Kommentar

Am 22. März ist Weltwassertag

Das Motto in diesem Jahr: „Schutz der Gletscher“.

Die weltweit zu beobachtende Beschleunigung des Abschmelzens von Gletschern ist ein unübersehbarer Beweis für die Folgen des fortschreitenden Temperaturanstiegs, der vor allem durch klimaschädliche Emissionen forciert wird. Mit dem Abschmelzen der Eismassen gerät ein wichtiges Element zum Erhalt unserer Süßwasservorräte aus dem Gleichgewicht und kann nach wissenschaftlichen Einschätzungen weltweit die Trinkwasserversorgung von rund 2 Milliarden Menschen gefährden. Der Klimawandel führt nicht nur zum Rückzug von Gletschern, er wirkt sich auf den Wasserhaushalt in allen Regionen aus.

Daher erforscht der DVGW in seinem „Zukunftsprogramm Wasser“ u. a. die Entwicklung des gesamten Wasserbedarfes und des Wasserdargebotes in Deutschland bis zum Jahr 2100. Damit wird eine Orientierung für langfristige wasserwirtschaftliche Planungen ermöglicht. 

Für Brandenburg weisen verschiedene Klimaszenarien deutliche Temperaturanstiege auf, die zu einem höheren Wasserbedarf führen werden, insbesondere in der Landwirtschaft. Die ebenfalls prognostizierte Verlagerung der Niederschläge in das Winterhalbjahr kann zwar zu einer Zunahme der Grundwasserneubildung führen, fraglich ist aber, ob dadurch der steigende Wasserbedarf kompensiert werden kann. Daher wird für Berlin und Brandenburg eine gemeinsame Strategie zur Wasserversorgung erarbeitet, sodass auch unter veränderten Klimabedingungen eine sichere Versorgung unter Berücksichtigung des Schutzes von Natur und Umwelt gewährleistet werden kann. Die dafür erforderlichen Investitionen stellen eine neue Herausforderung dar, die ein gut abgestimmtes Handeln aller Beteiligten erfordert.

Ralf Wittmann,
DVGW Deutscher Verein des Gas- und Wasserfaches e. V., Landesgruppe Berlin/Brandenburg

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Am 22. März ist Weltwassertag

 




Foto: DVGW

Kommentar

Am 22. März ist Weltwassertag

Das Motto in diesem Jahr: „Schutz der Gletscher“.

Die weltweit zu beobachtende Beschleunigung des Abschmelzens von Gletschern ist ein unübersehbarer Beweis für die Folgen des fortschreitenden Temperaturanstiegs, der vor allem durch klimaschädliche Emissionen forciert wird. Mit dem Abschmelzen der Eismassen gerät ein wichtiges Element zum Erhalt unserer Süßwasservorräte aus dem Gleichgewicht und kann nach wissenschaftlichen Einschätzungen weltweit die Trinkwasserversorgung von rund 2 Milliarden Menschen gefährden. Der Klimawandel führt nicht nur zum Rückzug von Gletschern, er wirkt sich auf den Wasserhaushalt in allen Regionen aus.

Daher erforscht der DVGW in seinem „Zukunftsprogramm Wasser“ u. a. die Entwicklung des gesamten Wasserbedarfes und des Wasserdargebotes in Deutschland bis zum Jahr 2100. Damit wird eine Orientierung für langfristige wasserwirtschaftliche Planungen ermöglicht. 

Für Brandenburg weisen verschiedene Klimaszenarien deutliche Temperaturanstiege auf, die zu einem höheren Wasserbedarf führen werden, insbesondere in der Landwirtschaft. Die ebenfalls prognostizierte Verlagerung der Niederschläge in das Winterhalbjahr kann zwar zu einer Zunahme der Grundwasserneubildung führen, fraglich ist aber, ob dadurch der steigende Wasserbedarf kompensiert werden kann. Daher wird für Berlin und Brandenburg eine gemeinsame Strategie zur Wasserversorgung erarbeitet, sodass auch unter veränderten Klimabedingungen eine sichere Versorgung unter Berücksichtigung des Schutzes von Natur und Umwelt gewährleistet werden kann. Die dafür erforderlichen Investitionen stellen eine neue Herausforderung dar, die ein gut abgestimmtes Handeln aller Beteiligten erfordert.

Ralf Wittmann,
DVGW Deutscher Verein des Gas- und Wasserfaches e. V., Landesgruppe Berlin/Brandenburg

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Die zweiten Leben der alten (Wasser-)Türme

 



Mecklenburg-Vorpommern

Die zweiten Leben der alten (Wasser-)Türme

Weil schon seit Jahrzehnten viele kleine Pumpen zur Verteilung des Trinkwassers genutzt werden, sind Wassertürme überflüssig geworden. Doch viele dieser
Bauten sind zu schön und zu massiv, um sie einfach abzureißen. Hier sind zweieinhalb Nachnutzungen quer aus unserem Bundesland.

Wasserturm Demmin

Seit 1978 plötzlich Planetarium und Sternwarte: der Wasserturm in Demmin.
Die Kirche St. Bartholomäus im Hintergrund ist mit fast 96 m aber viel höher.
Die Refraktoren in der Wartenkuppel sind übrigens austauschbar.

Foto: Alles-MV Media/Hundt

Demmins Astrozentrum

1897 lagen die Sandbergtannen noch außerhalb der Hansestadt Demmin, als man diesen Wasserturm baute.
Bereits zu DDR-Zeiten wurde die Stadt aber über ein Werk an der Tollense mit Frischwasser versorgt
und der Turm wurde überflüssig. Nach einer erfolgreichen Bewerbung um einen Planetariumsprojektor
beim VEB Carl Zeiss Jena wurde der Turm nicht nur zum Planetarium mit 35 Sitzplätzen, sondern auch
gleich zur Astronomiewerkstatt mit Volkssternwarte umgebaut. Das Kegeldach wurde zugunsten eines
Teleskops und einer Aussichtsplattform entfernt.


Aktuelle Veranstaltungen

Wasserturm Schwerin

Ähnlich der gleichzeitig entstandenen Türme in Rostock, Wismar und Eutin: neogotischer Backsteinbau
auf Feldsteinsockel mit Bogenfries und schmückenden Dachzinnen.
Foto: SPREE-PR/Hundt

Schwerins tüchtiges Denkmal

Zweites Leben? Nicht ganz. Denn während die riesigen Wasserbehälter neben dem Turm seit Jahrzehnten ungenutzt sind,
wird der 350 Kubikmeter fassende Wassertank des Wasserturms Neumühle in Schwerin nach wie vor als Druckausgleichsbehälter
für die Wasserversorgung genutzt.

Wasserturm Strasburg

Das „Syrtaki“ im Strasburger Wasserturm ist eines der beliebtesten Restaurants der Region.
Fotos: georghundt.de

Strasburgs Hotelturm

Im kleinen uckermärkischen Strasburg wurde 1927 ein Wasserturm gebaut, der heute als Wahrzeichen der Stadt gilt.
Bereits Anfang der 1990er-Jahre wurde es zum Hotel mit 15 Zimmern umgebaut. Um diese erschließen zu können,
wurde auf der stadtabgewandten Seite des 36 Meter hohen Turms ein Treppen- und Fahrstuhlturm angebracht.

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Sanierung des Verwaltungsgebäudes

 




MAWV-Projektleiter Nick Amlang bei Sicherungsarbeiten im Gebäude.

Foto: SPREE-PR/Petsch

Weitere Baumaßnahmen wurden durchgeführt

Sanierung des Verwaltungsgebäudes

Nach den ersten Dachsicherungsarbeiten im Dezember 2024 hat der MAWV im Februar weitere sichtbare Schritte zur Sanierung des Verwaltungsgebäudes eingeleitet. „Nach Erhalt der Genehmigung haben wir mit den Baumfällarbeiten außerhalb der Vegetationsperiode begonnen, um Flächen für die Baustelleneinrichtung und zukünftige Stellplätze zu schaffen“, berichtet Falko Börnecke, Technischer Leiter des MAWV. Er ergänzt: „Nach den Sicherungstätigkeiten gab es auf dem Dach bereits erste Aktivitäten im Rahmen der Umbaupläne. Damit wächst bei uns die Vorfreude auf die kommenden Veränderungen.“

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PFAS was?

 




Im Wasserwerk Eichwalde wird seit 1912 unser Lebenselixier gefördert.

Foto: SPREE-PR/Petsch

Ihr Trinkwasser können Sie bedenkenlos nutzen

PFAS was?

Der MAWV informierte in seiner Verbandsversammlung am 5. Dezember 2024 und bei einer Veranstaltung in Eichwalde am 23. Januar 2025 über die Trinkwasserqualität und die festgestellte lokale Grundwasserbelastung durch PFAS im Wasserwerk Eichwalde.
Das dortige Trinkwasser erfüllt alle aktuellen Anforderungen der Trinkwasserverordnung und kann bedenkenlos genutzt werden. Mit der Novellierung der Trinkwasserverordnung vom 20. Juni 2023 wurden erstmals Grenzwerte für PFAS definiert, die gestaffelt ab 2026 in Kraft treten. Bis dahin werden die aktuell geltenden gesundheitlichen Leit- und Vorsorgewerte durch das Gesundheitsamt des Landkreises Dahme-Spreewald zur Beurteilung herangezogen – diese Werte werden eingehalten.

Für die Beseitigung der PFAS-Belastung aus dem Grundwasser ist das Land Berlin verantwortlich und plant bis 2026 den Bau einer Grundwasserreinigungsanlage. Der MAWV hat bereits Maßnahmen zur Qualitätssicherung ergriffen, darunter die Optimierung der Brunnensteuerung und Pilotversuche zur PFAS-Entfernung.

Ab Sommer 2025 soll belastetes Wasser temporär infiltriert werden, um die Wasserqualität weiter zu stabilisieren. Der MAWV setzt sich konsequent für den Schutz des Grundwassers ein und stellt sicher, dass weiterhin alle Qualitätsstandards für Trinkwasser erfüllt werden – heute und in Zukunft.

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