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Author: wz_admin

Beim kommunalen Verband kennt man die schlimmsten „Stinke-Stellen“, sorgt entsprechend vor

 



Abwasser wird nie gut duften – aber üblen Gerüchen geht´s an den Kragen

Problem erkannt – Problem gebannt: Was der kommunale Verband gegen üble „Abwasser-Aromen“ unternimmt

Das Thema ist nicht neu und liegt in der Natur der Sache: Abwasser, das nur langsam in Richtung Kläranlage fließt, fault an – es bildet sich Schwefelwasserstoff. Dieser als faule Eier bekannte Geruch sorgt vor allem in trockenen, heißen Sommern für Unmut. Dann häufen sich die Anrufe beim WAV Elsterwerda, ob man denn nicht irgendwas gegen diese Belästigung tun könne.

  • Der Biofilter in der Burgstraße Elsterwerda sorgt für weniger Geruchsbelästigung im Stadtgebiet.

  • Der Technische Leiter des WAVE Sylvio Graf kontrolliert am Pumpwerk in Haida die Menge
    des zugesetzten Hilfsmittels gegen Gerüche.
Fotos (3): WAVE/Jopien

Die schlechte Nachricht zuerst: Aus dem bisweilen beißenden Abwassermief kann niemand Parfümduft machen. „Hier laufen natürliche chemische Prozesse ab, die sich nur bis zu einem gewissen wirtschaftlich und umweltseitig vertretbaren Maß sinnvoll beeinflussen lassen“, argumentiert Sylvio Graf und schließt die gute Nachricht an:  „Wir versuchen seit Längerem, mit verschiedenen Maßnahmen gegen die wetterabhängig auftretende schlechte Luft vorzugehen.“ Schließlich sei die nicht nur eine Belästigung für Anwohner, sondern auch verantwortlich für Materialermüdung wie Betonfraß. Der Technische Leiter zählt die am meisten betroffenen Standorte auf.

Innenstadtbereich von Elsterwerda

Hier läuft das Abwasser über Freigefälleleitungen; Pumpwerke gibt es nicht, die mit geruchshemmenden Anlagen ausgestattet werden könnten. Bleiben regelmäßige Leitungsspülungen und die Anpassung der Straßeneinläufe. In die „Gullys“ werden anstelle von Sandfängen Biofilter mit Aktivkohlegranulat eingebaut, die den Schwefelgeruch abschwächen.

Biofilter und Dosierstation sollen bereits hier einen Großteil der Faulgerüche eliminieren.

Umgebung von Elsterwerda

In der Merzdorfer Straße aus Gröden kommend, aus Haida und Prösen gelangt das Abwasser über Druckrohr- und Freigefälleleitungen zur Kläranlage Elsterwerda. Vorbeugend gegen Geruchsbildung hilft bereits in Gröden Calciumnitratsalz, das kontinuierlich hinzugefügt wird. Doch das chemische Hilfsmittel ist gesundheitsschädlich und verursacht Kosten, die in die Gebührenkalkulation einfließen müssen.

Haida und Prösen

Von Haida nach Elsterwerda ist das Abwasserdruckrohr etwa 6 km lang. An beiden Pumpwerken sorgen Biofilter und Dosierungsanlagen für Geruchsminderung. In Haida wird das Abwasser pneumatisch nach Elsterwerda gefördert. Dabei entstehen zwar weniger Schwefelwasserstoffe, aber Lärm durch die Kompressoren. Und diese Variante ist technisch nicht überall möglich.

Elsterwerda Burgstraße

Der sogenannte Hauptsammler zur Kläranlage fördert über eine Freigefälleleitung sämtliches Abwasser aus Elsterwerda West, Gröden, Haida und Prösen. Dort wurde ein Biofilter zur Abluftbehandlung installiert. Er ist an den schwarzen Behältern zu erkennen.

Pumpwerk Südstraße

Auch hier saugt ein Bio-Abluftfilter Schwefelwasserstoffgeruch aus dem Kanal.

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Millionen-Auftrag zurückgezogen

 



Dieser Millionen-Auftrag-Rückzieher sorgt nicht nur für Kopfschütteln

Millionen-Auftrag zurückgezogen

Da staunte selbst der langjährige Trinkwasser-Fachmann Heiko Pirschel – in 37 Dienstjahren hatte er so etwas noch nicht erlebt. Lesen Sie die gesamte unglaubliche Geschichte.

  • Bauberatung vor Ort: Sylvio Graf, Technischer Leiter, Trinkwassermeister Heiko Pirschel (verdeckt), Verbandsvorsteher Maik Hauptvogel und Ingenieur Thomas Rießner vom Planungsbüro IBOS (v. l.).
  • Bauberatung vor Ort: Sylvio Graf, Technischer Leiter, Trinkwassermeister Heiko Pirschel (verdeckt), Verbandsvorsteher Maik Hauptvogel und Ingenieur Thomas Rießner vom Planungsbüro IBOS (v. l.).
  • Es geht zügig voran: Die nächsten Leitungen liegen schon bereit, im Hintergrund wird die Trasse freigebaggert.

Fotos (2): WAVE/Jopien; Graf

Seit einigen Jahren schon sorgt der Bau der neuen Trinkwasserhauptleitung vom Wasserwerk Oschätzchen nach Elsterwerda immer mal wieder für schlaflose Nächte bei den Verantwortlichen. Knapp 11 km lang wird sie die Trinkwasserversorgung im Verbandsgebiet weiter stabilisieren.

Im Sommer 2025 sollte es mit dem ersten Teilabschnitt des dritten Bauabschnitts weitergehen. „Wie üblich wurde die Maßnahme ausgeschrieben“, erzählt Trinkwassermeister Heiko Pirschel. Eine Handvoll Firmen bewarb sich. Die Verbandsversammlung des WAVE erteilte dem Bieter mit dem günstigsten Angebot den Zuschlag. „Dazu sind wir verpflichtet. So stellen wir sicher, dass wir verantwortungsvoll mit den Gebühren unserer Kundinnen und Kunden umgehen“, erklärt Heiko Pirschel.

Millionen nichts wert?

Und dann passierte das, was der Trinkwasserchef in 37 Jahren Berufstätigkeit noch nicht erlebt hat: „Einige Wochen später lehnte die Firma die Auftragsdurchführung ab. Einen Millionenauftrag“, schüttelt Pirschel immer noch ungläubig den Kopf. „Noch nie standen wir kurz vor dem Weiterbau einer Maßnahme ohne Baubetrieb da!“

Großes Glück im Unglück

Dass der zweitgünstigste Bieter trotz voller Auftragsbücher, Urlaubszeit und Fachkräftemangel beim Verband in Elsterwerda einspringen konnte, glich einem kleinen Wunder. „Wir hatten großes Glück, dass die STRABAG AG dazu in der Lage war“, hebt Verbandsvorsteher Maik Hauptvogel hervor. „Selbstredend zu anderen Konditionen als der günstigste Anbieter.“ Aber wer übernimmt die Differenz? Wer die Kosten für einen Monat Bauverzögerung? „Damit beschäftigen sich im Sinne unserer Kunden nun Anwälte“, informiert Maik Hauptvogel. Denn diese Baumehrkosten sollen die zahlen, die sie verursacht haben und die Gebühren nicht belasten.

Seit Mitte August wird an der etwa einen Kilometer langen Teilstrecke der Trinkwasserleitung in Haida weitergebaut. In offener Bauweise geht es über Felder und Wiesen im Elbe-Elster-Land.  „Bis Weihnachten soll das Teilstück liegen“, steckt der Trinkwassermeister den Plan ab.

Geschichten gibts – da fehlen einem doch glatt die Worte.

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Wasserwerk Kleinmachnow

Herausgeber: MWA Kleinmachnow




Vorbei geflogen

Wasserwerk Kleinmachnow

Drohnenaufnahme: SPREE-PR/Petsch

Der Erweiterungsneubau des Wasserwerks Kleinmachnow befindet sich auf der Zielgeraden. In wenigen Wochen wird die Anlage planmäßig ihre ausführliche Testphase starten. Außerdem muss letzte Hand an Innenausbau und die Elektrik gelegt werden, damit ab dem Frühjahr 2026 der reguläre Betrieb aufgenommen werden kann. Dann übrigens in unterirdischer Verbindung mit dem bereits bestehenden Wasserwerk nebenan.

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Was macht eigentlich die Verbandsversammlung?

Herausgeber: MWA Kleinmachnow




Sie fragen – die MWA antwortet

Was macht eigentlich die Verbands­versammlung?

„Sie sind doch der Betriebsführer für die WAZV ‚Mittelgraben‘ und ‚Der Teltow‘“, leitet Peter R. aus Stahnsdorf seine an die MWA übermittelte Frage ein. „Wo liegen da eigentlich die Grenzen der Zuständigkeiten? Was entscheiden die Verbände?“


Grafik: SPREE-PR

Mit der Gründung ihres gemeinsamen Betriebsführers MWA haben die beiden Wasser- und Abwasserzweckverbände (WAZV) „Der Teltow“ und „Mittelgraben“ 1994 ihre Kräfte gebündelt, um die massiven Herausforderungen in der Trinkwasserver- und Schmutzwasserentsorgung anzupacken. Doch eines haben die beiden „Wasserparlamente“ mit ihren ehrenamtlichen Vertretungspersonen nie aus der Hand gegeben: die Entscheidungsgewalt über sämtliche Investitionen, die Entwicklung von Preisen und Gebühren und vieles andere mehr. Denn das letzte Wort haben immer die Verbandsversammlungen.

Zusammensetzung

Eine Verbandsversammlung – sie tagt mindestens zweimal im Jahr – ist das höchste Organ des Zweckverbands und setzt sich aus Bürgermeistern und Gemeindevertretern der Mitgliedsgemeinden zusammen. Trinkwasser bereitzustellen und Schmutzwasser zu entsorgen, sind kommunale Pflichtaufgaben, die der Zweckverband im Auftrag übernimmt. Über die Verbandsversammlung wahren sich die Kommunen die Mitsprache bei der Erfüllung dieser Aufgabe.

Die unterschiedlichen Einwohnerzahlen der Städte und Gemeinden werden über die Anzahl der Stimmen, die jedem Verbandsmitglied zustehen, abgebildet. Dabei gilt: Je angefangene 5.000 Einwohner („Der Teltow“) bzw. je angefangene 3.500 Einwohner („Mittelgraben“) erhalten sie eine Stimme. Hauptamtliche Bürgermeister sitzen von Amts wegen in dem Gremium. Die anderen Vertreter werden aus Gemeinde- oder Stadtverordnetenversammlungen entsandt.

Die Zusammensetzung ist kein starres Gebilde. Sinkende oder steigende Einwohnerzahlen können Stimmanteile verändern. Auch nach Kommunalwahlen kann es personelle Veränderungen geben.

Aufgaben

Die Verbandsversammlung überwacht die Angelegenheiten des Verbands und seines Betriebsführers. Sie beschließt alle Details des Ver- und Entsorgungsauftrags: von den Wirtschaftsplänen über Baumaßnahmen bis hin zu den Satzungen.

Aus ihrer Mitte wählt die Verbandsversammlung einen Vorsitzenden. Dieser leitet die Verbandsversammlung und sorgt dafür, dass Protokoll und Satzung eingehalten werden.

Neben der Verbandsversammlung gibt es auch einen Verbandsausschuss. Dieser setzt sich aus der Verbandsleitung und jeweils einem von der Verbandsversammlung gewählten Vertreter jeder Mitgliedsgemeinde aus der Verbandsversammlung zusammen. Der Verbandsausschuss trifft unter anderem Entscheidungen über Erschließungsverträge und gibt Empfehlungen ab.

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Kleine Änderungen, große Wasser-Wirkung!

Herausgeber: MWA Kleinmachnow




Editorial

Kleine Änderungen, große Wasser-Wirkung!

Foto: SPREE-PR/Arbeit

Sehr geehrte Leserinnen und Leser,

in ein natürliches Gewässer vor seiner Haustür springen zu können, ist ein großer Luxus mit hoher Identifikationskraft. Doch dieses Geschenk macht nicht jede Region ihren Bürgerinnen und Bürgern. Manchmal muss man sich dieses Badevergnügen hart erarbeiten. Ich finde, diese Anstrengung sollte es wert sein.

Als ich in Königswinter aufgewachsen bin, erlebte ich hautnah die Verwandlung des Rheins von einer fließenden Chemie-Kloake in ein Gewässer, an dem wieder Angler stehen. Das hat kaum mehr als ein Jahrzehnt gedauert. Mich hat das Drängen der Menschen zutiefst beeindruckt, ihren Fluss wieder zu einem Naturerlebnis machen zu wollen.

Wie wäre es also mit einem „Kleinmachnow-Beach“ am Teltow-Kanal? Mir ist völlig klar, dass wir kein Badenaherholungsgebiet erschaffen werden, dafür haben wir unser Freibad. Aber das Wasser dort möglichst sauber zu kriegen, das ist mir schon ein Anliegen.

Alle Anrainer eines Flusses haben die Wahl: ihm etwas „antun“ – also etwa Schädigendes einleiten – oder genau dies zukünftig zu vermeiden. Auch kleinste Verbesserungen (oder eben Unterlassungen!) machen sich bei unserer Naturressource Wasser häufig unmittelbar bemerkbar.

Ihr Bodo Krause,
Verbandsvorsteher WAZV „Der Teltow“ und Bürgermeister von Kleinmachnow

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Mein Traumberuf – und es riecht gar nicht so schlimm

Herausgeber: MWA Kleinmachnow




Unsere Serie: Die MWA als Arbeitgeber (2)

Mein Traumberuf – und es riecht gar nicht so schlimm

Dass Kinder in die Fußstapfen ihrer Eltern treten, kommt im Handwerk häufig vor. Was Mama und Papa voller Leidenschaft vorleben, wirkt auf den Nachwuchs durchaus anziehend. Der umgekehrte Fall ist eher die Ausnahme, also dass die Eltern etwas „nachmachen“. Aber so geschehen – bei der MWA!

Was haben Turnier-Paintball und die Arbeit in einem Abwasserteam gemeinsam? – Wenn du es gut machen willst, musst du Teamplayer sein! Diese Erkenntnis entnimmt der Autor dieses Beitrages aus seinem Interview mit Justin Badstieber. „Beim Paintball war mein Vater der Vorreiter“, verrät der 25-jährige Abwassertechniker der Mittelmärkischen Wasser- und Abwasser GmbH gegenüber der WASSERZEITUNG. „Ich bin irgendwann mal mitgefahren, habe mitgespielt und richtig Spaß gehabt.“ Wenn der junge Mann über seine liebste Freizeitbeschäftigung spricht – neben dem Motorradfahren! – dann gerät er unweigerlich ins Schwärmen: „Das ist ein unfassbar cooler Teamsport. Sie müssen sich das wie Schach auf einem Spielfeld vorstellen, mit viel Taktik und Kommunikation.“ Justin spielt für die „Outlaws Berlin“. Bei den monatlichen Spieltagen der Paintball-Liga (Ja, die gibt es tatsächlich!) trifft er im Kremmener Ortsteil Staffelde auf Gleichgesinnte aus allen Teilen Deutschlands.

MWA-Monteur Justin arbeitet Seite an Seite mit seinem Vater. Gemeinsam werden die nötigen Werkzeuge eingeladen.

Foto: SPREE-PR/Petsch

www.mwa-gmbh.de/karriere

Aus Praktikum wird Ausbildung

Bei seiner Berufswahl schaute der gebürtige Königs Wusterhausener auf mehr als den größten Spaß-Faktor. In der 10. Klasse absolvierte er ein zweiwöchiges Schülerpraktikum bei der DNWAB, dem Betriebsführer mehrerer Zweckverbände rund um seine Heimatstadt, und fing – bildlich gesprochen – Feuer. „Ich konnte alle Abteilungen kennenlernen, mir Wasserwerke, Kläranlagen und Abwasserpumpstationen anschauen“, beschreibt Justin seine ersten prägenden Eindrücke von der Branche. Die Entscheidung für eine Ausbildung zur Fachkraft für Abwassertechnik war gefallen!

„Ein ganz großer Punkt für mich war die Zukunftssicherheit dieses Jobs im öffentlichen Dienst“, lässt der Facharbeiter seine damaligen Überlegungen Revue passieren. „Wasser und Abwasser gehören zur alltäglichen Infrastruktur – dafür braucht man immer Personal!“

Ein Traumberuf – auch für Papa

Weil er in seinem Ausbildungsbetrieb nicht bleiben wollte, hält Justin Ausschau nach einem neuen Arbeitgeber. Er sucht nach Stellenausschreibungen in seinem Beruf und bewirbt sich initiativ bei der MWA. „Hier gibt es super Kollegen und jeder kann sich auf den anderen verlassen“, bestätigt sich sein gutes Gefühl bei der Vertragsunterzeichnung. „Mittlerweile konnte ich sogar schon viele Weiterbildungen machen, dafür bin ich wirklich sehr dankbar.“ Jeder Tag sei anders, aber immer gehe es um die verantwortungsvolle Aufgabe, das Abwasser umweltgerecht zu entsorgen. In den Zweier-Teams der Monteure übernimmt er auch schon die Leitung. „Ich bin in einem Traumberuf und könnte mir nichts besseres vorstellen.“ Dass der Sohn so „super zufrieden“ ist, bringt auch seinen Vater dazu, bei der MWA anzuheuern, wo beide Generationen nun Seite an Seite arbeiten.

Nur der Po gehört aufs Klo

Doch eines „stinkt“ Justin am Thema Abwasser – nämlich, dass es unter jüngeren Menschen so viele falsche Vorstellungen darüber gibt. „Es existieren sicher schönere Gerüche auf dieser Welt als in der Kanalisation“, verdruckst sich Justin einen Lacher. „Ich finde, Abwasser riecht gar nicht so schlimm. Da vermischt sich ja vieles. Die Leute duschen, die Waschmaschine läuft. Teilweise riecht es an den Pumpwerken sogar regelrecht nach Shampoo.“

Sein Blick auf die Ressource Wasser hat sich durch Ausbildung und Berufserfahrung ziemlich verändert. „Es fängt schon morgens beim Duschen und Zähneputzen an, dass da nicht ständig der Wasserhahn läuft.“ Und wenn er sieht, dass jemand Essensreste in der Toilette verschwinden lassen will, mahnt er mit erhobenem Zeigefinger: „Hey, nur der Po gehört aufs Klo!“

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Ohne Strom kein Wasser

Herausgeber: MWA Kleinmachnow




Unser Trinkwasser – hoch energetisch

Ohne Strom kein Wasser

Es ist eine Floskel, wenn es um den Energiebedarf von Kommunen geht: Die größten „Stromfresser“ sind in der Wasserwirtschaft zu finden. Und das heißt eben auch, dass Elektro-Fachkräfte unabdingbar für Ver- und Entsorger sind.

Elektromeister Mario Braatz mit dem ersten MWA-Azubi zum Elektroniker für Betriebstechnik Marlon Berger an einem Schaltschrank.

Foto: SPREE-PR/Petsch

Angefangen bei den Förderbrunnen und Aufbereitungsstufen in den Wasserwerken, über die Druckerhöhungsstationen im Verteilnetz bis hin zu den Pumpstationen auf dem „Rückweg“ des Schmutzwassers zur Kläranlage mit ihren aufwändigen Reinigungsstufen: Es ist schon eine gewaltige Menge Strom von Nöten, um sowohl das Trink- als auch das Schmutzwasser „am Laufen“ zu halten. „Unsere komplette Technik wird elektrisch angetrieben und sobald der Strom ausfällt, sobald eine Steuerung ausfällt, sobald eine Regelung nicht mehr da ist, läuft keine Pumpe mehr“, beschreibt Mario Braatz, Meister für Elektrische Mess-, Steuerungs- & Regelungstechnik (EMSR), was es unbedingt zu verhindern gilt.

Mit seiner Weiterbildung vom Monteur zum Meister begründete die MWA 2018 ihre neue Elektroabteilung. Mittlerweile gehören ein weiterer Facharbeiter und ein EMSR-Betriebsingenieur zum Team, das sich abwechslungsreichen Tätigkeiten widmet. „Es geht um Instandhaltung, Wartung und Reparaturen.

Nebenbei bauen wir kleine Schaltanlagen auch selbst oder komplettieren bestehende. Es gibt die Baubetreuung, wir beschäftigen uns mit neuer Software, sind im Kontakt mit Servicetechnikern und Fachfirmen“, zählt Mario Braatz gerade einen Bruchteil seines praktischen Alltags auf, von den administrativen Aufgaben im Büro ganz zu schweigen. All dem widmet sich nun auch der erste MWA-Azubi zum Elektroniker für Betriebstechnik – ausgestattet mit einer ganzen Reihe digitalem Equipment. „Ohne Laptop, ohne Programmiertools, ohne entsprechende Adapterkabel, Software und ähnliches kann man mittlerweile an vielen unserer Anlagen nicht mehr viel ausrichten!“

Beteiligt ist der Nachwuchs auch am laufenden Update des Prozessleitsystems mit seinen Dutzenden Komponenten, das unter anderem auf den mobilen Geräten der Monteure gecheckt werden kann. „Insofern darf unser Azubi seine digitalen Kenntnisse aus dem Privaten hier gerne mit einbringen“, zwinkert der Meister. Und freut sich, dass seine so wichtige Elektroabteilung weiter wächst und gedeiht.

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Bodo Krause: „Wir werden von vielen Menschen als attraktive Region wahrgenommen.“

Herausgeber: MWA Kleinmachnow




Interview mit dem neuen Verbandsvorsteher des WAZV „Der Teltow“

Bodo Krause: „Wir werden von vielen Menschen als attraktive Region wahr­genommen.“

Wird ein Bürgermeister neu ins Amt gewählt, trägt er sprichwörtlich „viele Hüte“. So ist es auch für Bodo Krause, seit Anfang April Rathauschef in Kleinmachnow. Von seinem langjährigen Amtsvorgänger Michael Grubert übernahm er ebenso die ehrenamtliche Aufgabe des Verbandvorstehers des WAZV „Der Teltow“. Grund genug für die Mittelmärkische WASSERZEITUNG, sich zu einem Antrittsbesuch einzufinden – und einem Interview.

Bodo Krause, geboren 1969 in Konstanz, wurde am 16. Februar 2025 zum Bürgermeister der Gemeinde Kleinmachnow gewählt. Der Diplom-Kaufmann ist verheiratet und hat eine Tochter. Seit 2005 lebt er in Kleinmachnow, wo er sich neben der Politik auch als Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr engagiert.

Die Verbandsversammlung des Wasser- und Abwasserzweckverbands (WAZV) „Der Teltow“ wählte Bodo Krause am 8. April 2025 einstimmig für acht Jahre zum neuen, ehrenamtlichen Verbandsvorsteher. Michael Grubert, der seit 2009 die Verbandsleitung innehatte, wurde in den Ruhestand verabschiedet.

Foto: SPREE-PR/Arbeit

Herr Krause, Sie sind jetzt seit knapp fünf Monaten der neue Verbandsvorsteher des WAZV „Der Teltow“. Wie gut kennen Sie den Verband und seinen Betriebsführer MWA bereits?

Ich kenne ihn schon relativ gut, weil wir uns operativ viel austauschen. Bislang habe ich aber eher mehr mit den Kunden des Verbandes zu tun gehabt.

Das Thema Wasser ist Ihnen ja nicht fremd, denn Sie waren auch im Umweltausschuss vorher aktiv. Da geht es ja auch um die Daseinsvorsorge.

Ja, die Daseinsvorsorge ist da sicherlich ein Thema. Und eine Sache ist mir aufgefallen und die habe ich mir auch für meine Amtszeit vorgenommen: einen engeren Austausch herbeizuführen. Was zum Thema Wasser im Ausschuss ankommt, ist zu wenig.

Die Wasserthematik unterscheidet sich von den meisten anderen kommunalpolitischen Belangen durch ihre Langfristigkeit. Da muss wirklich in Generationszeiträumen und unter variablen Bedingungen gedacht werden. Es gibt Fragestellungen, die die nächsten 30 – 40 Jahre betreffen – und das bei knappen Mitteln und permanent wechselnden politischen Entscheidungsträgern.

Da eine Langfristigkeit reinzubringen, erfordert einen wesentlich besseren Wissensstand über die strategischen Notwendigkeiten der Wasserver- und vor allem der Schmutzwasserentsorgung.

Wir werden ja auch in den Medien mit dem Thema Wasser zunehmend konfrontiert. Es gibt Niedrigwasserberichte, wir hören von sinkenden Gewässerpegeln auch in unserer Region. Ist das etwas, wo Sie jetzt qua Amt einen Blick drauf haben?

Das Thema ist unglaublich vielschichtig, und das macht es so schwierig. Wir leben ja hier in einer Gegend, wo wir gerade erst anfangen, uns über das Thema Wasser Gedanken zu machen. Unterhalten Sie sich doch mal mit Leuten aus Colorado oder Saudi-Arabien! Dort ist man uns meilenweit voraus, erstens in der Frage, wie wichtig ist Wasser? Für die ist es nämlich überlebenswichtig. Und zweitens in der Frage, wie geht man technisch damit um? Damit will ich sagen: mit diesen Leuten können Sie über Wassermanagement reden. Wir sind da im Vergleich noch Anfänger.

Wir müssen gucken, bei welchen Themen wir gute Voraussetzungen haben, um sie auf dem Wasserweltmarkt einzubringen. Wenn ich das richtig im Blick habe, sind wir in Deutschland nach wie vor führend im Bereich der Pumpentechnik. Generell aber haben wir zu dem Thema Wasser noch eine Menge Aufklärungsbedarf zu leisten.

Was halten Sie für das Erfolgsrezept hier vor Ort, dass wir bei der Ver- und Entsorgungssicherheit auf höchstem Niveau bleiben? Worauf werden Sie als Verbandsvorsteher besonderes Augenmerk legen?

Wir müssen zwei gegenläufige Entwicklungen bedenken. Auf der einen Seite wird in unserem Verbandsgebiet die Bevölkerungszahl sicherlich weiterhin steigen. Auf der anderen Seite läuft der Wasserverbrauch für meine Begriffe eher gegen einen Grenzwert. Das hat auch damit zu tun, dass das Thema “Wasser sparen” sehr ins Bewusstsein der Menschen gedrungen ist. Da ist vieles geleistet worden, vom Wassersparduschkopf über Brauchwasserverwendung in Toilettenspülung bis hin zu Wassermanagement im Gartenbereich. Ich nehme wahr, dass sich die Menschen viel Gedanken darüber machen, wie sie den eigenen Wasserverbrauch vernünftig einhegen. Übrigens: Für die Wasserentsorger darf man ab und zu gerne mal die Spülung laufen lassen, ansonsten haben wir mit unseren Kanalisationen nämlich ein Problem.

Wasser muss fließen, 365 Tage im Jahr, dafür wird investiert. Sie werden 2026 eines der modernsten Wasserwerke Brandenburgs hier bei sich in der Gemeinde in Betrieb nehmen. Sind Sie stolz drauf?

Das ist eine Frage, die ich mir noch nie gestellt habe. Stolz verbinde ich eher mit einer individuellen Leistung und den Zusammenhang erkenne ich hier nicht.

Ich halte es einfach für wichtig. Es ist eine Frage der Schaffung von Versorgungssicherheit in unserem Verband und für mich eher eine Selbstverständlichkeit, das zu machen. Mit der Erweiterung des Wasserwerkes können wir die Förderkapazität um das Zweieinhalbfache erhöhen und ein redundantes Versorgungssystem schaffen – mit viel Sicherheit!

Aber die Wasserversorgung ist ja nur ein kleiner Schritt auf einer langen Strecke von Themen, die wir im Verband adressieren müssen. Wenn wir darüber reden, dass wir Daseinsvorsorge krisensicher machen wollen, dann bedeutet das auch, den Krisenfall zu bedenken. Und das ist eine Sache, die mir bei unserem Betriebsführer MWA imponiert. Es wird nachgedacht und vorbereitet.

Vorbereitet sein müssen wir auch, was die Wasser-Fachkräfte der Zukunft angeht. Was ist Ihr flammender Appell an baldige Schulabgänger: Schielt nicht nach Berlin, bleibt hier!?

Das nehme ich anders wahr. Berufsausbildung wird sehr häufig und sehr gerne ortsnah gemacht. Und dafür haben wir schon eine breite Auswahl vor der Tür. Ich habe den Eindruck, dass die jungen Menschen, die hier aufwachsen, diese Region als lebenswert wahrnehmen und schauen, wie man hier für seinen Broterwerb sorgen kann. Auch im Rathaus ist es nicht so, dass sie die Leute hierhertragen müssten. Wir werden von vielen Menschen als attraktive Region wahrgenommen.

Wie sehen Sie den Anteil der Wasserwirtschaft an der lokalen Wertschöpfung und kann man da noch eine Schippe drauflegen?

Wir fragen sehr spezifische Bauleistungen ab und haben hier durchaus Firmen, die das leisten können. Allerdings steht das europäische Ausschreibungsrecht Vorhaben im Wege, wenn eine bestimmte Grenze überschritten wird. Aber es gab eine Veränderung, die uns in einem erheblichen Ausmaß Aufträge lokal vergeben lässt. Übrigens beklagen sich lokale Gewerbebetriebe überall in Europa darüber, dass sie europäischer Konkurrenz ausgesetzt sind. Dass man hier die Grundlagen ein bisschen verändert, um im wahrsten Sinne des Wortes die Kirche im Dorf lassen zu können, ist sehr hilfreich.

Gibt es in Kleinmachnow einen Lieblingsplatz am Wasser?

Eine meiner Laufstrecken führt um den Machnower See herum.

Vielen Dank für das Gespräch!

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Umstellung auf SMART METER erledigt

Herausgeber: MWA Kleinmachnow




25.050 moderne Wasserzähler in den MWA-Betriebsführungsgebieten installiert

Umstellung auf SMART METER erledigt

Das war ein gewaltiger Batzen Arbeit für die Monteure der Mittelmärkischen Wasser- und Abwasser GmbH. Aber jetzt ist die Umstellung auf digitale Funkzähler (SMART METER) geschafft – und die positiven Effekte werden sich schnell bemerkbar machen. Für Kunden wie Unternehmen!

Auch der Zählerstand von Helen A. und ihrer Familie aus Kleinmachnow erreicht die MWA zukünftig dank SMART METER (fast) von ganz alleine.

Foto/Montage: SPREE-PR/Petsch

Keine Ablesekarten mehr. Keine Sorge mehr, den Stichtag zu verpassen oder einen fatalen Zahlendreher zu übermitteln. Das ist die eine Seite. Eine nahezu automatisierte Abwicklung der Jahresabrechnung vom „Einsammeln“ der Daten bis zum Aussenden der Rechnungen – die andere. Innerhalb von fünf Jahren hat der Betriebsführer der Wasser- und Abwasserzweckverbände „Der Teltow“ und „Mittelgraben“ rund 25.050 der modernen Zähler verbaut. Aber Achtung: Die seit 2020 vorgenommene Umstellung betrifft NICHT Ihren Gartenwasserzähler; dieser muss auch weiterhin auf die althergebrachte Weise abgelesen und die Daten müssen pünktlich mitgeteilt werden.

Warum erfolgte die Umstellung auf die neuen Funkwasserzähler überhaupt? Und wie funktionieren diese Geräte? – Auf der Website www.mwa-gmbh.de finden Sie im Bereich „Infowelt“ viele interessante Infos über die Vorzüge der Smart Meter.

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Agenda-Diplom bei WAL-Betrieb

 



Agenda-Diplom bei WAL-Betrieb

Was hat denn eine Kläranlage mit Strom und Wärme zu tun? Auf diese Frage kennen all jene Grundschulkinder eine Antwort, die fürs „Agenda-Diplom“ zur Kläranlage Brieske kamen.

Foto: WAL-Betrieb

Sie lernten während ihres Rundgangs zwischen den Becken, über den Faulturm bis hin zum Labor Tausende fleißige „Kollegen“ der Abwasserprofis kennen. Jawohl, Tausende! Denn in der biologischen Reinigungsstufe sind zahllose Mikroorganismen unablässig am Werk, um all die schädliche Fracht des Schmutzwassers zu zersetzen. Die Mädchen und Jungen nahmen die Winzlinge buchstäblich unter die Lupe – mithilfe eines Mikroskops, versteht sich.
Und die Sache mit dem Strom und der Wärme? Die entstehen durch das Verbrennen von Faulgas in sogenannten Blockheizkraftwerken und kommen dem ASB-Wohnpark Lausitzer Seenland in Brieske zugute. Bereits seit 2011 gibt es das „Agenda Diplom“ auch in Senftenberg. Es bietet während der Sommerferien spannende und abwechslungsreiche Exkursionen zu regionalen Unternehmen und Vereinen, aber genauso Spiel, Spaß und Abenteuer. WAL-Betrieb beglückwünscht alle diplomierten Agenda-Absolventen des Jahrgangs 2025 und freut sich schon aufs nächste Jahr!

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