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Wasser Zeitung Online – Novellierung der Kommunalabwasserrichtlinie: Wie weit muss das Verursacherprinzip reichen?

Herausgeber:
Dahme-Nuthe Wasser-, Abwasserbetriebs­gesellschaft mbH

WASSER ZEITUNG

WASSER ZEITUNG


Novellierung der Kommunal­abwasser­richtlinie: 
Wie weit muss das Verursacher­prinzip reichen?

Ein Beitrag von Klaus Arbeit, Projektleiter der WASSER ZEITUNG

Menschliches Handeln zieht Konsequenzen nach sich. Eine simple Wahrheit. Dass wir uns dieser Gesetzmäßigkeit nicht entziehen können, beweist uns das Klima in zunehmender Dramatik. Leugnen ist zwecklos. Bleibt die Frage, wie wir den unangenehmen Konsequenzen begegnen. Je nach Parteifarbe werden verschiedene Optionen in die Diskussion eingebracht: Verzicht, sparen, neue Technologien. Einig sind sich wohl alle vernünftigen Stimmen darin, dass nur eine Option auszuschließen ist – nichts zu tun.

Dass durch den Klimawandel Missstände ins Bewusstsein rücken, kann die Siedlungswasserwirtschaft nur begrüßen. Seit vielen Jahren mahnen ihre Branchenverbände, die mehr als 10.000 Kläranlagen in Deutschland nicht als Reparaturbetrieb der Gesellschaft zu missbrauchen. Ihrem Auftrag gerecht zu werden – die gefahrlose Einleitung des umweltgerecht geklärten Abwassers in die Vorfluter – erfordert wachsenden Aufwand. Denn in der Kanalisation landet weit mehr, als es im „Sinne des Erfinders“ ist. Nutzen Sie gerne einen „Tag der offenen Tür“ auf Kläranlagen, Sie werden über die immense Reichweite des Aus-den-Augen-aus-dem-Sinn ins Staunen geraten. Die mechanische Reinigungsstufe (Rechen) entfernt auch „groben Unfug“. Und nach biologischer (Sauerstoffzufuhr) und chemischer Abwasserreinigung (Stickstoff und Phosphor eliminieren) erfüllt das Klärergebnis die gesetzlichen Vorgaben.

Weg vom „Status quo“

Und wenn für Inhaltsstoffe noch gar keine Vorgaben existieren? Wie steht es denn um Arzneimittel, Kosmetikreste oder Mikroplastik auf den Kläranlagen? Das von der WASSER ZEITUNG um Infos gebetene Labor winkt ab: „Diese Parameter sind derzeit noch nicht gesetzlich geregelt.“ Es ist jedoch unbestritten, dass viele Arzneimittelwirk- und andere Spurenstoffe durch die vorhandene Klärtechnik nicht vollständig aus dem Abwasser entfernt werden. Das Umweltbundesamt berichtet seit Jahren von einer zunehmenden Belastung der Gewässer mit Arzneimittelrückständen.

Kein Wunder: Die meisten Wirkstoffe werden vom Körper zumindest teilweise unverändert ausgeschieden. Also, was tun? Verzicht – unmöglich. Neue Technologien – denkbar. Die sogenannte vierte Reinigungsstufe entfernt Spurenstoffe per Ozonierung oder Aktivkohle-Filtration. Doch das hieße ein Festhalten am Status quo: Die Kläranlagen „biegen gerade“, was andere verursachen. Warum nicht die Verursacher haftbar machen?

Arzneiverbrauch steigt

Genau das will die laufende Novellierung der EU-Kommunalabwasserrichtlinie erreichen: eine „erweiterte Herstellerverantwortung“, also die Probleme ab der Quelle schädlicher Einträge anpacken. Im Archiv der WASSER ZEITUNG können wir weit zurückblättern, um diese Forderung der Branche zu finden. Eine Studie des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) aus dem Jahr 2017 besagte, dass die Überalterung der Gesellschaft und der steigende Pro-Kopf-Verbrauch zu einem Anstieg des Medikamentenbedarfs um bis zu 70 Prozent bis 2045 führen. Die Hersteller seien deshalb gefordert, umweltschädliche Wirkstoffe nach Möglichkeit zu ersetzen. Dazu könnten sie nun von Brüssel gezwungen werden. Und mehr noch. Die Pharmaindustrie soll sich finanziell am Bau vierter Reinigungsstufen – zur Entfernung sogenannter Spurenstoffe – beteiligen, abhängig von der „Quantität und Toxizität“ der angebotenen Produkte.

Zustimmung und Kritik

Das trifft unter anderem beim Naturschutzbund Deutschland e. V. (NABU) auf Zustimmung. „Nicht zuletzt wird dadurch auch ein Anreiz gesetzt, eine möglichst nachhaltige Produktentwicklung und Produktion zu priorisieren“, erläutert Dr. Verena Riedl, Teamleitung Biodiversität, wie die Einträge deutlich reduziert werden müssten, um Ökosystem sowie das Trinkwasser zu schützen. „Der Gesetzgeber sollte daher auch Maßnahmen ergreifen, um das Verbraucherbewusstsein für Umweltwirkungen zu schärfen sowie diese Auswirkungen schon bei der Zulassung von Arzneimitteln stärker zu berücksichtigen.“ Auf Anfrage teilt uns der Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie (BPI) mit, die Bemühungen zur Verminderung des Spurenstoffeintrags in die Umwelt bereits seit Jahren zu unterstützen. Den aktuellen Plänen zur Überarbeitung der Kommunalabwasserrichtlinie trete man allerdings „entschieden entgegen“. Begründung: Der Eintrag von Spurenstoffen in Gewässern unterliege unterschiedlichen Kausalketten, es kämen verschiedene Verursacher in Betracht.

Was von der Novellierung am Ende übrig bleiben wird?
Wir berichten!

Prof. Uli Paetzel, Präsident der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V. (DWA)
Foto: David Ausserhofer

PRO
Nicht auf Pharma und Kosmetik beschränken

„Die in der Novellierung der Kommunalabwasserrichtlinie vorgesehene erweiterte Herstellerverantwortung nimmt eine seit Jahren bestehende Forderung der Wasserwirtschaft auf und findet die vollumfängliche Zustimmung der DWA. Sie nimmt die Pharma- und Kosmetikindustrie in die Pflicht, setzt das Verursacherprinzip um und beinhaltet eine Lenkungsfunktion in Richtung umwelt- und wasserfreundlicherer Arzneimittel und Kosmetika. Allerdings sollten sich die Regelungen nicht auf die Pharma- und Kosmetikindustrie beschränken, sondern auf weitere chemische Stoffe ausgeweitet werden. Die DWA wird sich daher in den kommenden Monaten in Berlin und Brüssel intensiv dafür einsetzen, dass die erweiterte Herstellerverantwortung vollumfänglich in die finale Fassung der Novellierung eingeht und der Entwurf hier nicht auf Druck der Pharma- und Kosmetikindustrie entscheidend aufgeweicht wird.“

BU: Im Podcast der WASSER ZEITUNG (deezer, spotify uam.) erklärt Marten Eger, technischer Geschäftsführer der LWG Cottbus, wofür eine vierte Reinigungsstufe wichtig ist.
Foto: SPREE-PR / Petsch

KONTRA
Das ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe

„Eine einseitige finanzielle Belastung pharmazeutischer Unternehmen zur Umsetzung des Verursacherprinzips ist aus unserer Sicht nicht sachgerecht. Grundsätzlich machen Arzneimittelwirkstoffe nur einen geringen Anteil aller registrierten chemischen Stoffe aus und werden auch nur in geringeren Mengen eingesetzt. Obwohl Mikroverunreinigungen nachweisbar durch viele unterschiedliche Stoffgruppen hervorgerufen werden, ist nicht nachvollziehbar, warum die pharmazeutische Industrie einseitig zusätzliche Kosten tragen soll. Im Rahmen des Verursacherprinzips müssen alle verantwortlichen Verursacher einer Umweltbelastung die Kosten für deren Vermeidung oder Beseitigung tragen. Gesundheitsschutz ist folglich eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Ein ebenso gesamtgesellschaftlicher Ansatz zur Finanzierung einer 4. Reinigungsstufe ist daher zielführender, so wie ihn etwa die Schweiz verfolgt.“

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Wasser Zeitung Online – Sie fragen, die LWG antwortet

Herausgeber: LWG Lausitzer Wasser GmbH & Co. KG   • Ausgabe Cottbus




Sie fragen, die LWG antwortet

»Kann ich die Vorlauftemperatur meiner Warmwassertherme problemlos senken, um Energie zu sparen?«

Um es ganz klar zu sagen: Das wäre am falschen Ende gespart. Nein, die Wassertemperatur sollten Sie nicht über längere Zeit senken. Verständlicherweise ist Energiesparen in diesen Tagen ein großes Thema. Aber wer eine Warmwasseraufbereitungsanlage hat, muss eines wissen: Eine abgesenkte Temperatur könnte zu Lasten der Gesundheit gehen. Denn erst bei 60 ° C ist Warmwasser sicher vor Legionellen geschützt. Die Bakterien vermehren sich zwischen 20 und 50 ° C am besten. Sind Legionellen erst einmal vorhanden, kann der Kontakt zum Wasser schwere Erkrankungen auslösen – das Gesundheitsamt wird involviert und das Entfernen ist aufwändig. Versuchen Sie also lieber, weniger heißes Wasser zu verbrauchen, statt das Wasser weniger heiß zu machen. Eine dauerhaft geringe Temperatur ist der falsche Weg. Moderne Thermen haben oft bereits einen eingebauten „Legionellen-Mechanismus“, der automatisch das regelmäßige Hochheizen veranlasst. Nach längerer Abwesenheit ist es außerdem ratsam, das gespeicherte Wasser zunächst in Teilen ablaufen zu lassen.

Jonas Krause
Foto: SPREE-PR/Petsch

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Wasser Zeitung Online – Wie die LWG das Deutsche-Bahn-Großprojekt in Cottbus unterstützt

Herausgeber: LWG Lausitzer Wasser GmbH & Co. KG   • Ausgabe Cottbus




Schon ab 2024 wird im 435m langen Hallenneubau an der Wilhelm-Külz-Straße die Instandhaltung von ICE-4-Züge beginnen. 2026 geht eine zweite Halle in Betrieb. Foto: SPREE-PR/Petsch

Die LWG und der Strukturwandel

LWG unterstützt Deutsche-Bahn-Großprojekt ICE-Wartung in Cottbus

Mit der Bezeichnung „Das Neue Werk Cottbus“ errichtet die Deutsche Bahn in Cottbus an der Wilhelm-Külz-Straße gegenwärtig ihr größtes Instandhaltungswerk. Schon ab 2024 wird im ersten 435 m langen Hallenneubau die „schwere Instandhaltung“ der ICE-4-Züge beginnen. Und wenn 2026 die zweite Halle in Betrieb geht, werden am Cottbuser Traditionsstandort „RAW-Reichsbahnausbesserungswerk“ 1200 zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen sein.

Natürlich geht es bei so einem Riesenprojekt nicht ohne Trinkwasserversorgung und Abwasserentsorgung – und diese Aufgaben sichert die LWG Lausitzer Wasser GmbH & Co. KG. „Unsere Mitwirkung beschränkt sich dabei nicht nur auf die Prüfung der Ver- und Entsorgbarkeit und die Benennung von ausreichend leistungsfähigen Anschlusspunkten“ erläutert der Technische Leiter der LWG Jonas Krause, „sondern dank unseres „Gewusst wie“ und unserer lokalen Kenntnissen können wir auch wasserfachliche Detailfragen klären und technische Vorschläge zur optimalen Gestaltung der Kundenanlagen unterbreiten.“ So machte die LWG zum Beispiel nach der von ihr berechneten Dimensionierung der Trinkwasserkundenanlage für den ersten Hallenneubau darauf aufmerksam, dass mit dieser Anlage auch die Löschwasservorhaltung sichergestellt werden kann. Dadurch kann die Bahn auf den Bau eines 400-Kubikmeter-Löschwasser­speichers sowie einer Löschwasserpumpstation mit einer Kapazität von 192 m³/h verzichten und spart damit erheblich Baukosten. In Kürze wird auch die LWG auf dieser Baustelle tätig werden und mit der Errichtung des ersten Trinkwasseranschlusses sowie der Installation von zwei zusätzlichen Hydranten für das neue Bahnprojekt beginnen.

Dr. Lothar Bohm, Mitarbeiter Technisches Büro der LWG

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Wasser Zeitung Online – LWG Trotzt dem Trend

Herausgeber: LWG Lausitzer Wasser GmbH & Co. KG   • Ausgabe Cottbus




Jens Meier-Klodt und Marten Eger,
LWG-Geschäftsführer.
Editorial

LWG trotzt dem Trend

Liebe Leserinnen und Leser,

es ist nur zu verständlich, dass sich viele Lausitzer lieber heute als morgen vom Jahr 2022 verabschieden möchten. Eine Kostenexplosion auf allen Ebenen zog uns das Geld schneller als jemals zuvor aus dem Portmonee. Umso glücklicher sind wir, Ihnen zum Jahresende eine gute Nachricht überbringen zu können: Dank jahrelanger Vorarbeit und ständig wachsender Eigenproduktion von „sauberem“ Strom auf unseren Wasser- und Klärwerken trotzt die LWG Lausitzer Wasser GmbH & Co. KG nach Kräften dem dramatischen Preistrend. So steigt der Trinkwasser-Mengenpreis nur um sehr moderate 4 Cent pro Kubikmeter von 1,25 Euro auf 1,29 Euro. Der Grundpreis bleibt unverändert. Für einen 2-Personenhaushalt bedeutet das zum Beispiel eine Kostensteigerung um nicht mal 2 Prozent. Das sucht bei Unternehmen der Daseinsvorsorge seinesgleichen.

Wir wünschen Ihnen, liebe Kundinnen und Kunden, von ganzem Herzen eine besinnliche Adventzeit und friedliche Weihnachten – trotz mancher Sorgenfalten. Mögen Freude, Lachen und Genuss im Kreise Ihrer Liebsten zu einem guten Start in ein gesundes neues Jahr führen.

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Wasser Zeitung Online – Was ist im Wasserturm zu tun – im Falle des Falles?

Herausgeber: LWG Lausitzer Wasser GmbH & Co. KG   • Ausgabe Cottbus




Bei der besonderen Feuerwehrübung im Wasserturm.
Foto: FFw Klein Gaglow
Falscher Alarm bei der LWG in Cottbus-Sachsendorf

Was ist im Wasserturm zu tun – im Falle des Falles?

Eine Übung der besonderen Art gab es vor kurzem für die Kameraden der Ortswehren von Klein Gaglow und Hänchen. Ihre jährliche Belastungsübung für Atemschutzgeräteträger fand nämlich im Wasserturm des LWG-Wasserwerkes in Cottbus-Sachsendorf statt . „Für diese Übungen suchen wir immer nachObjekten, an denen ein möglichst realistisches Einsatzszenario simuliert werden kann und auch die Belastung trainiert wird“ berichtet Ortswehrführer Roberto Rückmann. „In diesem Jahr kam uns die Idee, dass die 198 Stufen der Wendeltreppe im dunklen Wasserturm dafür genau der richtige Ort wären.“ Gefragt – getan. Am 4. November übten beide Wehren dort das komplette Vorgehen bei einer Brandbekämpfung und simulierten auch einen Atemschutznotfall. „Vielen Dank an die LWG für diese Möglichkeit.“

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Wasser Zeitung Online – Diese beiden Vereine helfen „ihren“ Gewässern beim Überleben

Herausgeber: LWG Lausitzer Wasser GmbH & Co. KG   • Ausgabe Cottbus




Der Vorsitzende des Anglervereins Trebbin e. V. Michael Haase (M.) erhält den symbolischen Scheck, dem eine reale Überweisung aufs Konto folgte. Neben ihm (li.) Hans-Reiner Aethner, Verbandsvorsteher des für Trebbin zuständigen Wasserver- und Abwasserentsorgungs-Zweckverbandes Region Ludwigsfelde (WARL), sowie als Vertreter der Redaktion der WASSER ZEITUNG und der Jury Alexander Schmeichel, Geschäftsführer von SPREE-PR. Foto: SPREE-PR/Petsch
Der „Große Preis der WASSER ZEITUNG“

Zehn Schecks für echte Wasserfreunde

Einmal 1.000  Euro, einmal 400 und gleich achtmal 200  Euro hat die Jury des „Großen Preises der WASSER ZEITUNG“ verteilt. Bei der Übergabe der Urkunden und der Schecks erlebten die Redakteure Momente großer Freude. Und mancher wollte seinen Augen kaum trauen.

Michael Haase ist der Vorsitzende des Anglervereins Trebbin e.V.; als er der Einladung der WASSER ZEITUNG zu einem Treffen bei „seinem“ Wasserzweckverband WARL nach Ludwigsfelde folgt, hat der sympathische Ehrenamtler nur eine blasse Ahnung, was auf ihn zukommt. Man sei wohl in die engere Auswahl gekommen, berichtet er im Podcast „WZ – das Gespräch“ (u.a. bei deezer und spotify) von seiner Vermutung im Vorfeld. Für die von ihm und 138 weiteren Petrijüngern aller Generationen betriebene Rettung – oder besser Revitalisierung! – des Kliestower Sees vor den Stadttoren ist jede Aufmerksamkeit wichtig. Und dann strahlt der Gewässerretter glücklich mit dem 1.000  Euro-Scheck in der Hand. Eine Woche später – gerade 30 Kilometer von Ludwigsfelde entfernt – freuen sich auch die Vertreter des Kreisanglerverbandes Luckenwalde über unerwartete 400  Euro extra für die Kasse.

Besonders lebhaft wurde es beim Besuch der WASSER ZEITUNG in acht Kitas, Schulen und Vereinen, immer in Begleitung des örtlichen Wasserzweckverbandes. Davon können Sie sich auf unserem Instagram-Kanal @wasser_zeitg selbst überzeugen. Jeweils 200  Euro überbrachten wir dem Tanzsportverein SchlaubeGetümmel e. V. Müllrose, der Klasse 2 der Grundschule Prösen/Röderland, der Kita „Rasselbande“ Zeckerin/Sonnewalde, der Kita „Zernsdorfer Rübchen“ Königs Wusterhausen, der Kita „Sonnenschein“ Eberswalde, der Umweltschule Dissenchen/Cottbus, der Grund- und Oberschule „Johannes Clajus“ Herzberg und der Klasse  4a der Berggrundschule Doberlug-Kirchhain. Gleich drei hervorragende Ideen erreichten die Preisjury übrigens dazu, wie ehemalige „blaue Oasen“ wiederbelebt werden könnten: der Trebuser Graben bei Fürstenwalde, der frühere Teich im Kurpark Bad Freienwalde sowie der Caulsche Graben im Niederlausitzer Landrücken. Darüber wird in unserer Zeitung 2023 noch zu lesen sein. Ebenso von den hoch aktuellen Projekten, denen sich der Naturwissenschaftliche Verein Eberswalde e.V. – ebenfalls Preisbewerber – widmet.



Unmengen an Müll – von Autoreifen über Fässer und Batterien bis hin zu Bahnschwellen – entfernen die Petrijünger aus dem See und von seinem Ufer. Zur touristischen Aufwertung bringen sie wissensvermittelnde Schautafeln an.
Fotos (2): Anglerverein Trebbin e.V.

Starke Retter für See in Not

Die Mitglieder des „Anglerverein Trebbin e.V.“ und des „Kreisanglerverband Luckenwalde“ punkteten beim „Großen Preis der WASSER ZEITUNG“ mit hohem physischen Einsatz für unseren natürlichen Wasserkreislauf. Ihre Projekte sind beeindruckende Belege, wie Menschen Mutter Natur in zweckmäßiger Weise zur Seite stehen können.
Der Kliestower See in der Nähe der Stadt Trebbin hatte einst die Größe von 12,4  Hektar, umgerechnet mehr als 17 Fußballfelder. Eine ursprüngliche Ausdehnung belegen geologische Messtischblätter aus Preußen-Zeiten. Doch menschliche Eingriffe hinterließen gravierende Spuren, wie der Anglerverein Trebbin e.V. in seiner Bewerbung aufzählt: Bahngleisbau quer durch Wasserkörper um 1900, negative Stoffeinträge durch die Landwirtschaft oder Entwässerung/Melioration. Allem, was hier vormals kreuchte und fleuchte, wurde Stück für Stück wichtiger Lebensraum entzogen. Überdüngung trieb den pH-Wert des Gewässers in kritische Höhen und führte zu unnatürlichem Pflanzenwachstum. In der Folge sorgten abgestorbene Algen und Pflanzen für eine enorme Mudde-Belastung (= bis zu 5m Schlamm!), die vielen Lebewesen den lebensnotwendigen Sauerstoff beschränkte.
Die Negativ-Spirale drehte sich weiter. Durch die verringerte Wassersäule heizte sich der See im Sommer immer stärker auf. Bis zu 28 Grad wurden gemessen, die der ohnehin starken und zunehmenden Verdunstung in die Karten spielte. Das bedeutet: bis zu 80 cm Pegelverlust pro Jahr, hohe Verlandungstendenz, geringe Sichttiefen. Ohne die vor einem Jahrzehnt angeschobene Revitalisierung hätte es den See noch kaum mehr als elf Jahre gegeben, so die damaligen Berechnungen.

Der Trend wird umgekehrt

Ein beliebtes Naherholungsgebiet der Trebbiner Wanderer und Erholungssuchenden, mit Bade-see und fischereilicher Nutzung, wäre schlicht verschwunden. Und so beginnt 2012 die Rettung des Kliestower Sees. Die angeschobene Debatte darüber in der Kommune läuft zäh und führt zunächst zu keinen konkreten Maßnahmen. 2020 entschließen sich die Mitglieder des Vereins, ein eigenes Projekt in Angriff zu nehmen. Sie wollen den chemischen und ökologischen Zustand des noch vorhandenen Gewässerkörpers gemeinsam verbessern. Und dafür wird kräftig angepackt. Die Schönheitskur beginnt damit, Unmengen an Müll und Schlamm zu entnehmen, damit sich die Kernwasserzone wieder entfalten kann. Das Rohrwachstum wird eingedämmt, Schilfschneisen werden geschlagen, Rhizome zur Wiederbelebung der Artenvielfalt freigelegt, neue Pflanzen eingebracht. Damit nicht genug. Die Vereinsmitglieder richten ein Pegelmonitoring ein, nehmen Flurkartierungen vor, beproben den Faulschlamm, untersuchen Muscheln, reaktivieren Laichgebiete.
Wir wünschen dem Anglerverein Trebbin e.V., dass die 1.000 Euro vom „Großen Preis der WASSER ZEITUNG“ ihren Beitrag dazu leisten, den Kliestower See zu alter Blüte zu führen.

Bei der besonderen Feuerwehrübung im Wasserturm. Foto: FFw Klein Gaglow

Mit schwerem Gerät rücken die Mitglieder des Kreisanglerverbandes Luckenwalde an, wenn „ihre“ gehegten Bachläufe wieder neuen Kies benötigen.
Foto: Kreisanglerverband Luckenwalde

Die munteren Fischlein im klaren Bächlein

Der Verweis auf das bekannte Lied von Franz Schubert lag einfach nahe. Es fasst auf poetische Weise zusammen, worum es dem Kreisanglerverband Luckenwalde bei seiner aufwendigen Arbeit geht.
Die Vereinsfreunde verbessern bereits seit DDR-Zeiten die Laichplätze der heimischen Bachforellen. Heutzutage tun sie dies in enger Abstimmung mit dem Gewässerunterhaltungsverband „Nuthe-Nieplitz“ und der Unteren Wasserbehörde. Um den Forellennachwuchs zu fördern, bringen die Verbandsmitglieder Grobkies ein, unter anderem an bestimmten Stellen der Nuthe – nach dem Abzug der russischen Truppen 1994 war der Abschnitt zwischen Luckenwalde und Jüterbog biologisch tot – und des Pfefferfließes. Die Bachforellen legen ihre Fischeier in sogenannten Laichgruben vorzugsweise in grobkiesigen Flussabschnitten ab. Zwischen den kleinen Steinen bleiben die Eier haften und werden von klarem Wasser umspült. Nach gut einem Monat schlüpfen die kleinen Forellen. Die ehrenamtliche Arbeit der Luckenwalder ist sozusagen aktive Geburtshilfe.
„Kies für Kies“ – so hatte der Kreisanglerverband seine Hoffnungen in der Bewerbung um den „Großen Preis der WASSER ZEITUNG“ formuliert. Wir sagen: bitteschön!

Die Preis-Jury

Stefanie Maylahn, Verbandsvorsteherin des Zweckverbandes für Wasserversorgung und Abwasserentsorgung (ZWA) Eberswalde, Turgut Pencereci, Geschäftsführer des Landeswasserverbandstages Brandenburg, und Alexander Schmeichel, Geschäftsführer der Agentur SPREE-PR, in der die Redaktion der WASSER ZEITUNG zu Hause ist.

Und das sagt die Preis-Jury
über die Qualität der Bewerbungen

Bei der besonderen Feuerwehrübung im Wasserturm. Foto: FFw Klein Gaglow

Turgut Pencereci
(LWT)

» Die Bewerberinnen und Bewerber um den ‚Großen Preis der WASSER ZEITUNG‘ sind für die Unternehmen der Siedlungswasserwirtschaft bedeutsame Multiplikatoren. Den Wert ihres Engagements kann man gar nicht zu hoch schätzen. Sie vermitteln en passant den unverrückbaren Wert des Wassers für alle Facetten unseres Lebens. Dafür gebührt ihnen unsere Anerkennung. Denn in der Konsequenz kommt Vereinsarbeit, die sich dem natürlichen Wasserkreislauf widmet, allen zugute. «

Bei der besonderen Feuerwehrübung im Wasserturm. Foto: FFw Klein Gaglow

Stefanie Maylahn
(ZVWA)

» Was wir früh im Leben spielerisch
lernen, prägt sich für alle Zeiten bei uns
ein. Wenn dazu auch gehört, Wasser
als flüssigen Schatz zu verinnerlichen,
ist das phänomenal. Enge Kontakte
zu kommunalen Zweckverbänden der Trinkwasserver-
und Abwasserentsorgung oder der Gewässerunterhaltung
sind dafür tolle Wissenspatenschaften,
wie wir den Bewerbungen entnommen haben. Und am
Ende liegt gewecktes Verständnis für unsere aufwendige
Arbeit ja in unserem ureigensten Interesse. «
(A. Schmeichel im Bild oben rechts)

Alexander Schmeichel
(SPREE-PR)

Alexander Schmeichel (SPREE-PR)
» Seit 1995 informiert die WASSER ZEITUNG in
Brandenburg über die zuverlässige Arbeit der
Wasserwirtschaft. Und die Bewerbungen um
den ‚Großen Preis‘ vermitteln unserer Redaktion
die erfreuliche Botschaft: An Themen wird es uns
auch im nächsten Vierteljahrhundert nicht mangeln.
Im Gegenteil. Das Bewusstsein für die Ressource
Wasser ist so wach wie nie zuvor. Das liegt
unter anderem an den Vereinen, Kitas und Schulen,
die uns ihre exemplarischen Projekte vorgestellt
haben. «

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Wasser Zeitung Online – Mit WM-Edelmetall wieder in der Heimat zurück

Herausgeber: LWG Lausitzer Wasser GmbH & Co. KG   • Ausgabe Cottbus




Gratulati on an die erfolgreichen Radsportlerinnen vom RSC. Foto: H. Schumann
Lea, Emma und Pauline sind schlicht Weltklasseleistung

Mit WM-Edelmetall wieder in der Heimat zurück

Einen überaus herzlichen Empfang gab es Anfang November für Sportler*innen des RSC Cott bus, die erfolgreich an den kürzlich statt gefundenenWeltmeisterschaft en im Bahnradsport teilgenommen hatt en. Allein die drei Sportlerinnen Lea Sophie Friedrich, Emma Hinze und Pauline Grabosch brachten 4 xGold, 2 x Silber und 1 x Bronze aus Paris mit und gehörten damit zu den erfolgreichsten Sportlern bei diesem Ereignis. Dafür erhielten sie die herzlichstenGlückwünsche von Vertretern der Stadt, des Vereins und natürlich auch von den Sponsoren, zu denen auch die LWG gehört.

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Wasser Zeitung Online – 200 Euro auch für die Umweltschule Cottbus-Dissenchen

Herausgeber: LWG Lausitzer Wasser GmbH & Co. KG   • Ausgabe Cottbus




Im Bild Schulleiterin Anke-Maren Redlich und die Kinder Konrad, Mia, Dora-Marie (hinten v.r.) sowie Hannah und William (vorn).
Foto: SPREE-PR/Petsch
Der „Große Preis der WASSER ZEITUNG“ – Gratulation!

200 Euro dank Wasser-Patenschaft

Seit 15 Jahren stehen die Umweltschule Cottbus-Dissenchen und die LWG Lausitzer Wasser GmbH & Co. KG Seite an Seite, wenn es um unser Lebensmittel Nummer 1 geht. In den Wassergenerationenklassen werden die Mädchen und Jungen zu wahren Spezialisten für unser Lebenselixier.
Diese Aktivitäten beeindruckten auch die Jury vom „Großen Preis der WASSER ZEITUNG“, der 2022 erstmals vergeben wurde. Und sie überbrachte der Schule mit den „grünen Daumen“ einen Scheck über 200 Euro. Damit könnten unter anderem die nächsten Projekttage ausgestaltet werden. Aber das hat noch Zeit. Erstmal will auch Dissenchen fröhliche Weihnachten feiern.
Den Vorgeschmack – im wahrsten Sinne des Wortes – brachten die technischen und kaufmännischen LWG-Geschäftsführer Marten Eger (Foto li.) und Jens Meier-Klodt (Foto re.) schon mal persönlich vorbei.

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Wasser Zeitung Online – Können Sie unser Weihnachts-Wasser-Rätsel von Wassermax lösen?

Herausgeber: LWG Lausitzer Wasser GmbH & Co. KG   • Ausgabe Cottbus




Wer im Advent textsicher ist, dem winken ein attraktiver Geldpreis!

Können Sie unser Weihnachts-Wasser-Rätsel von Wassermax lösen?

Es ist für uns eine Zeit … äh … wie ging diese Liedzeile doch gleich weiter? Kommen Sie mit der ganzen Familie zusammen und testen, wer die Klassiker der Weihnachtszeit aus dem Effeff beherrscht!

Das Rätsel als PDF zum Ausdrucken

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Wasser Zeitung Online – Mein Grundstück, mein Regen!

Herausgeber: LWG Lausitzer Wasser GmbH & Co. KG   • Ausgabe Cottbus




Wer auf seinem Grundstück dafür sorgt, dass Niederschlag vor Ort versickern kann bzw. für die Bewässerung genutzt wird und eben nicht in die öffentliche Regenentwässerung abfliesst, kann bei der Erhebung der Niederschlagswassergebühren durch die LWG künftig deutlich sparen. Die Möglichkeiten reichen von Dachbegrünung, über wasserdurchlässiges Pflaster bis hin zu natürlichen Teichen.
Grafik: SPREE-PR/G. Schulze
Nutzen Sie Spar-Anreize zum Entsiegeln und Versickern

Mein Grundstück, mein Regen!

Für Regenwasser galt lange Zeit die Entsorgungsdevise: auf dem schnellstmöglichen Weg raus aus der Stadt. Doch mit der Klimakrise wird Niederschlag zur wertvollen Ressource. Er soll vor allem dem regionalen Wasserkreislauf erhalten bleiben und neue Funktionen übernehmen.
Das geheimnisvolle Wort, dem deutsche Städte zwischen Alpen und Ostsee gerecht zu werden versuchen, heißt: „Schwammstadt“. Wie können wir uns den Regen zunutze machen, und zwar dort, wo er auf den Boden trifft? „Das ist wirklich ein fundamentaler Paradigmenwechsel“, erläutert Martin Apelt, Gruppenleiter Technisches Büro der LWG. „Wir verabschieden uns von der reinen Niederschlagswasserbeseitigung durch Ableitung und beginnen dezentrale Regenwasserbewirtschaftung neu zu denken, im öffentlichen, aber auch im privaten Raum. Und dazu kann und muss jeder sein Scherflein beitragen: wir als LWG, die Städte und Gemeinden sowie jeder einzelne Bürger, vor allem Grundstücksbesitzer.“ Es gehe um Entsiegelung, mehr Versickerung, Verdunstung zur Stadt-Kühlung, Rückhalt sowie gedrosselten und damit verzögerten Abfluss.

Grünes Dach hilft sparen

Doch wie ist der Stand der Dinge in der Stadt Cottbus? Den trägt die LWG mit Hilfe eines Erhebungsbogens zusammen, den Großkunden schon dieses Jahr und Privatkunden 2023 im Briefkasten finden werden. „Bisher gibt es bei den Niederschlagswassergebühren lediglich eine Unterscheidung zwischen versiegelten Dach- und Freiflächen, die quadratmetergenau berücksichtigt, aber von der Gebühr nicht unterschieden werden“, beschreibt Martin Apelt die aktuelle Berechnungsweise für alle Grundstücke mit satzungsgemäßem Anschluss- und Benutzungszwang. „Das bedeutet zum Beispiel bei 100m2 abflusswirksamer Dachfläche eben für 100m2 volle Gebühr.“ Das gehört ab 2024 der Vergangenheit an. Um Spar-Anreize zu schaffen, die den lokalen Wasserkreislauf anregen und die Grundwasserneubildung fördern, sollen künftig teilversiegelte Flächen nicht mehr voll berechnet. „Das betrifft beispielsweise begrünte Dächer, Großfugen- und sogenanntes Ökopflaster, Schotterkies, Zisternen oder Rigolenversickerungen mit Überlauf“, zählt der LWG-Fachmann auf, was die Niederschlagswassergebühr reduzieren könnte.

Regen wird Multi-Könner

Mit diesen Möglichkeiten des Sparens soll für Eigentümer der Anreiz geschaffen werden, seinen Beitrag zur Schwammstadt zu leisten. Martin Apelt: „Wasser versickert dort, wo es auf den Boden trifft. Das sieht im Grunde das Wasserhaushaltsgesetz genauso vor. Und jede Maßnahme einer dezentralen Regenentwässerung trägt auch zur Entlastung unserer Kläranlage bei.“ Sprich: Mit einer geeigneten Versickerungsanlage auf dem Grundstück ist am Ende allen geholfen. Das könnte eine unterirdische Sickerrigole sein, also ein Zwischenspeicher für das Wasser, eine Füllkörperrigole aus Kunststoff zur Versickerung oder eine oberirdische Mulde bzw. ein Naturteich. „Halten Sie ‚Ihren‘ Regen auf dem Grundstück“, animiert der Techniker, „und schauen Sie, wo Niederschlag als Brauchwasser genutzt werden kann.“

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