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Author: wz_admin

Zählerstand ablesen

Zweckverband für Wasser­versorgung und Abwasser­beseitigung Bad Dürrenberg




Foto: SPREE-PR/ Wolf

Nicht vergessen!

Zählerstand ablesen

Sie nutzen einen Gartenwasserzähler?  Zum Ende des Jahres benötigt der ZWA Ihre Verbrauchsdaten. Bitte Zählerstand und Zähler­nummer vom Wasserzähler ablesen und per Post oder E-Mail bis 30.11.2024 an den ZWA senden an info@zwa-badduerrenberg.de. Für die jährliche Verbrauchsmeldung sowie für die Einhaltung der Eichfrist des Wasserzählers von insgesamt 6 Jahren ist der Kunde selbst verantwortlich.

Mehr Infos unter zwa-badduerrenberg.de

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Auf ein Glas Wasser mit Landschaftsmaler Frank Täubner

Zweckverband für Wasser­versorgung und Abwasser­beseitigung Bad Dürrenberg




  • Winter im Huy-Buchenwald, 2024

  • Sommertag am Waldsee, 2020
  • Waldsee bei Ballenstedt im Mai, 2023
Fotos Gemälde (3): Frank Täubner

Interview

Auf ein Glas Wasser mit Landschaftsmaler Frank Täubner

Mit dem Lebensraum Wasser verbinden sich zahlreiche Aspekte und Interessenfelder. Unsere Interviewserie beleuchtet diese Vielschichtigkeit und stellt engagierte Menschen aus Sachsen-Anhalt vor. In dieser Ausgabe möchten wir Ihnen den Maler Frank Täubner aus Derenburg vorstellen, der sich von den Landschaften Sachsen-Anhalts inspirieren lässt.

Was bedeutet Ihnen das Kreativsein?

Ich male schon sehr lange und liebe diese Malerei sehr. Ich habe in mir selbst so ein Bildgefühl. Es gibt viele Sachen, bei denen mir die Worte fehlen, aber wo mir ein Bild vor Augen erscheint.

In Ihrer Malerei sowie in Ihrem Berufsleben als Physiker scheint eine Philosophie in der Herangehensweise zu stecken.

Da ist was Wahres dran. Meine Enkel haben mich gefragt:  „Opa, sag mal, was ist der Sinn des Lebens?“ Da habe ich gesagt: „Der Sinn des Lebens besteht darin, nach dem Sinn des Lebens zu suchen.“ Also was die Gesellschaft und das Leben vorwärts treibt. Gesetzmäßigkeiten und Zusammenhänge.

Was ist für Sie wichtiger? Die Technik oder das Kreative?

Ohne Technik geht gar nichts. Wenn Sie ein Gedicht schreiben wollen, müssen Sie die Sprache beherrschen. Beim Malen ist das auch so. Ich habe von Anfang an versucht, mich zu bilden und habe Leute gefunden, die das unterstützt haben. In der DDR wurde die Volkskunst sehr gefördert. Der Zirkel, bei dem ich in Berlin war, hatte den Namen „Studio Otto Nagel“. Das war eine Art Abendstudium und es wurden auch Sommerlager organisiert. In dieser Zeit habe ich mit der Ölmalerei angefangen, war den ganzen Tag draußen und habe die Natur gemalt. Für mich ist die Ölmalerei die Technik mit den meisten Möglichkeiten. Aquarell ist auch schön und eine etwas schnellere Technik, kommt aber nicht an die Dunkelheit der Ölfarben heran. Aquarell ist eher stumpf.

„Dieses Verständnis, dass Natur eine elementare Schönheit hat – das ist meine Intention.“ — Frank Täubner

Wie finden Sie Ihr nächstes Motiv?

Ich suche nach Schönheit. In der Natur finden wir die Gesetzmäßigkeiten, die das Leben bestimmen. Deshalb male ich viel Natur und auch Wasser. Wasser ist ein sehr schönes Thema.

Ist die Malerei für Sie eine einsame oder gesellige Tätigkeit?

Ich habe immer in irgendeinem Zirkel gearbeitet. Erst in Berlin und dann bin ich nach Dessau-Roßlau umgezogen und habe einen Zirkel in der Ölmühle gegründet. Diesen habe ich 13 Jahre geleitet, bis ich nach Derenburg gezogen bin. Jetzt, als ich in die Rente kam, dachte ich, jetzt wirst du richtiger Profimaler. Aber das war sehr unangenehm, dass ich alleine war. Das fand ich unschön. Also habe ich das geändert.

Wie würden Sie Ihre Bilder beschreiben?

Meine Malerei ist sehr ernst. Ich male relativ schwere Bilder. Das sagt jetzt nicht jedem zu. Meine Frau ist nicht von jedem meiner Bilder begeistert. Sie bevorzugt lockere Sachen. Ich will bis auf den Grund vordringen – den Geist des Ortes.

Liegt das daran, dass Sie Physiker sind, wo man die Gesetze des Universiums erklären will?

Natürlich spielt das eine Rolle. Da sind diese Gesetze, die im Kosmos wirken. Eines ist das Ying-Yang-Gesetz, weiblich und männlich, hart und weich. Das sind Gegensätze, die immer da sind. Da gibt es auch das Dreier-Gesetz: Kinder, Eltern, Großeltern. Das sehen Sie im Harz. Wo kleine, mittlere und alte Bäume gemeinsam wachsen dürfen, da sind die Wälder widerstandsfähiger. Ich will Menschen Kraft für das Leben geben. Dieses Verständnis, dass Natur eine elementare Schönheit hat. Das ist meine Intention. Und dazu gehört das fließende Wasser.

Wie gehen Sie beim Malen vor?

Ich versuche es erstmal ganz genau zu machen. Jede Landschaft hat Linien, Strukturenflächen und Gewichte. Ich mache erst eine Ölstudie zum Warmwerden. Vor Ort malt man das, was man sieht. Sowohl in der Farbigkeit, als auch Geometrie. Davon löse ich mich dann, gehe nach Hause, versuche zu schieben und die Komposition zu gestalten. Ich mache Entwürfe mit Bleistift oder chinesischer Tusche. Anschließend male ich gerne wieder vor Ort.

Bevor Sie nach Dessau-Roßlau zogen, hatten Sie eine Phase, in der Sie nicht gemalt haben. Hat die Elbe Sie inspiriert, wieder zu malen?

Es waren die Elbwiesen. Der Fluss schafft ja sein eigenes Gebiet. Und das ist dort sehr ausgeprägt. Einmal das Wasser, natürlich. Aber dann eben auch diese Elbauen. Eine ganz spezielle Natur, die durch Überschwemmungen entsteht. Das war schon ein sehr schönes Motiv. Zum einen zum Malen und zum anderen, um sich zu erden und Kontakt zur Natur zu finden.

  • Steckbrief Frank Täubner

    Frank Täubner wurde 1954 in Calau, in Brandenburg, geboren. Er studierte ­Physik in Berlin und absolvierte dort über das Studio Otto Nagel ein Abendstudium der ­Malerei. In Berlin lernte Täubner seine Frau Angelika kennen, mit der er drei Töchter hat. 1995 zog die Familie nach Roßlau. Täubner kehrte nach einer längeren Schaffens­pause zur Malerei zurück. In Roßlau gründete er einen Malzirkel in der Ölmühle, dem er heute noch treu ist. Seit 2015 lebt Täubner mit seiner Familie in Derenburg, dort hat er auch sein Atelier. Seit 2019 ist Frank Täubner im Ruhestand und widmet sich verstärkt der Malerei. Mehr über Frank Täubner und seine Bilder gibt es unter www.kb-ft.de.

  • Malen alleine oder zusammen

    Um zu malen, braucht es nicht viel: Papier oder Leinwand, Farben und Malwerkzeuge. Und ein Motiv. Wer aber die Inspiration alleine schwer findet oder in Bezug auf Technik etwas lernen möchte, kann vielerorts fündig werden. Etwa über Künstlerzirkel – wie der Ölmühle in Roßlau, die Frank Täubner gegründet hat. Oder über Kurse an Volkshochschulen. Oft finden sich Gleichgesinnte, mit denen das künstlerische Schaffen noch mehr Spaß macht.

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Der Zusammenhang zwischen Wasserstoff und Kohlendioxid

 



Schleswig-Holstein

Der Zusammenhang zwischen Wasserstoff und Kohlendioxid
Eine ganze (Farb-)Palette an Möglichkeiten

Wasserstoff. Auf diesem Energieträger ruhen große Hoffnungen für das hohe Ziel der Klimaneutralität. Eine ganze Farbenlehre lässt sich mit den verschiedenen Produktionswegen erstellen. Nur eine der vielen Variante ist grün, setzt bei der Herstellung auf erneuerbare Energien, ohne dass dabei Kohlendioxid anfällt. Ernst Kern, Geschäftsführer des Wasserverbandes Nord, schaut darum genau hin.

Wasserstoff kommt eine Schlüsselrolle bei der Energiewende zu. Das farb- und geruchlose Gas lässt sich als Energieträger (mit seinen Folgeprodukten Methan, Ammoniak oder Methanol) gasförmig oder flüssig speichern und transportieren. Es könnte fossile Rohstoffe wie Kohle oder Erdgas ersetzen.

„In der Nationalen Wasserstoffstrategie der Bundesregierung wird für das Jahr 2030 ein Bedarf von etwa 100 Terrawattstunden angegeben“, zeigt Ernst Kern die Ausgangslage auf. 28 TWh davon sollen aus Elektrolyse, also grüner Produktion, kommen. „Damit ist davon auszugehen, dass die anderen 72 TWh weniger nachhaltig produziert werden, also grauer oder blauer Wasserstoff eingesetzt wird.“ Er verweist auf die Übersicht mit ihren vielen Bestandteilen. „Dort ist die Farbenlehre sehr gut gezeigt. Man findet die Ausgangsstoffe und die verwendeten technischen Verfahren zur Produktion. Genau hinschauen sollte man auf die Balken unten“, empfiehlt er. Denn dort steht der Anteil an in der Herstellung anfallendem Kohlendioxid. Und hier steckt die Antwort auf die Frage: „Warum reden wir von Kohlendioxid, wenn Wasserstoff doch aus Wasser ist?“ Weil eben nur der mit erneuerbaren Energien in Elektrolyse hergestellte Wasserstoff grün ist und ohne Kohlendioxidnebenprodukt auskommt.

Bei gut zwei Dritteln des zu deckenden Wasserstoffbedarfs entsteht in großen Mengen Kohlendioxid. „Diese müssen transportiert, verflüssigt und vermutlich verpresst werden. Hier kommt die umstrittene Kohlendioxidverpressung (CCS), die in Schleswig-Holstein vom Tisch schien, wieder ins Spiel.“ (siehe unten)

  • Ein Fazit

    Ernst Kern
    Geschäftsführer WV Nord
    Foto: SPREE-PR

    Die Betrachtung zu Wasserstoff ist nur der Anfang – für die Ziele bis 2030. Die Tendenz danach ist deutlich steigend. Und dazu kommen noch die Mengen an Kohlendioxid, die prozessbedingt, zum Beispiel in der Zementindustrie, unvermeidbar sind. 35 Mio. Tonnen CO2 fallen dort zusätzlich pro Jahr zu denen aus der Herstellung von blauem Wasserstoff an. Wasserstoff ist bei grüner Herstellung ein richtiger Weg. Alle anderen müssen gründlich überlegt und abgewogen werden. Aus Sicht der Wasserbranche kommt noch ein weiterer Aspekt hinzu: der riesige Bedarf an Prozess- und Kühlwasser. Hier sollte bei den Standorten genau geprüft werden, ob die lokalen Wasserressourcen für alle Nutzungen ausreichend sind.

  • CCS – eine milliardenschwere Nebelkerze

    Bernhard Rensink
    Bürgermeister der Gemeinde Stadum und Vorstandsmitglied des WV Nord
    Foto: Privat

    Die Bundesregierung will mit einer Änderung des CCS-Gesetzes (Kohlendioxid-Speicherungs- und Transportgesetz) die rechtlichen Voraussetzungen für den großmaßstäblichen Transport von klimaschädlichen Abgasen aus Kraftwerken, Industrie und Müllverbrennung und dessen Verklappung in CO2-Endlagern unter dem Meeresboden oder unter Land zu kommerziellen Zwecken schaffen. Dafür müssen große Anlagen sowie ein ca. 4.600 km langes CO2-Pipelinenetz in Deutschland neu errichtet werden.

    Enteignungsvorschriften zugunsten der Pipelines sollen vereinfacht und die Öffentlichkeitsbeteiligung sowie die Möglichkeit der Prüfung durch Behörden und Verbände eingeschränkt werden.

    Die mit CCS verbundenen Risiken sind laut Umweltbundesamt: Austritt von Chemikalien und Gasen, Leckagen an Pipelines, seismische Ereignisse bei der Verpressung und danach, undichte Bohrlöcher, Versalzung und Verschmutzung von Trinkwasser, Versauerung von Meereswasser, Beeinträchtigung von Meereslebewesen, Beeinträchtigung der Bodengesundheit und Ertragsfähigkeit von Böden. Die Abscheidung und der Transport von CO2 Im Gegensatz zu allen anderen Industrien gibt es bei CCS keinerlei Wertschöpfung. CCS ist eine milliardenschwere Nebelkerze, die zum Verhängnis führt, verbunden mit einer grandiosen Kapitalvernichtung!

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Ob bei Leitungs-, Brauch- oder Niederschlagswasser: Wassermanagement – eine Aufgabe für alle!

 



Drei der acht Partner im „Wasserverbund Niederlausitz“ sind Mitherausgeber der WASSERZEITUNG: die LWG Cottbus, der GWAZ Guben und der WAC Calau. Das Bild entstand während der Unterzeichnung des Gründungsvertrages Ende April. Weitere Partner sind herzlich willkommen!

Foto: Zweihelden

Brandenburg

Ob bei Leitungs-, Brauch- oder Niederschlagswasser: Wassermanagement – eine Aufgabe für alle!

Mithilfe von mehreren neu gegründeten kommunalen Gemeinschaften packt die märkische Siedlungswasserwirtschaft die Herausforderungen rund um das Lebensmittel Nr. 1. an. Auf lange Sicht soll unsere existentielle Ressource Trinkwasser gesichert werden – auch als Grundlage für wirtschaftliche Entwicklung, etwa den Strukturwandel der Lausitz. Und auch die Wirtschaft selbst kann einiges beim Trinkwassermanagement tun, um den Gebrauch auf einem absolut notwendigen Niveau zu halten.

Ohne Frage leben wir in einer Zeit, in der Wasser immer mehr zum zentralen Thema wird. Sei es wegen der klimatischen Einflüsse oder – wie im Fall der Lausitz – des strukturellen Wandels der regionalen Wirtschaft: Ein smarter und vorausschauender Umgang mit unserer lebenswichtigen Ressource ist unabdingbar. Kommunale Arbeitsgruppen wie der „Wasserverbund Niederlausitz“ oder der „Trinkwasserverbund Lausitzer Revier“ wollen nichts anderes, als die Art und Weise der heutigen Wasserversorgung zukunftsfähig zu machen. Interkommunale Verbundsysteme entstehen, die flexibel auf die Bedürfnisse von Industrie und Gewerbe, Tourismus und Bevölkerung reagieren können.

Die Kraft der Kooperation

Weil unser Wasserkreislauf keine Verwaltungsgrenzen kennt, ist es nur folgerichtig, dass auch die traditionelle Wasserwirtschaft aus ihren Begrenzungen herauswächst. Wie WAL-Verbandsvorsteher Christoph Maschek im neuen Podcast der WASSERZEITUNG (deezer, spotify) erläutert, werden Gemeinschaften gebildet, „ … um den Investoren und der Bevölkerung das Signal zu senden: Die Wasserversorgung ist sicher. Ich kann alle Beteiligten nur ermuntern, dort voranzugehen, um die regionalen Investitionsschwerpunkte wasserseitig zu unterstützen.“

Mit dem mehrfach unter Beweis gestellten Willen zur Innovation und der Kraft der Kooperation lädt die Siedlungswasserwirtschaft insbesondere alle Wasser-Großabnehmer ein, auch selbst Impulse für ein verantwortungsvolles Wassermanagement zu setzen.

Die gratis Himmels-Lieferung

Neben dem Trinkwasser aus der Leitung ist dabei insbesondere ein Augenmerk auf das himmlische Wassergeschenk ratsam: Niederschlag. „Das wird in den Konzepten potenzieller Ansiedler berücksichtigt“, berichtet Christoph Maschek aus dem Lausitzer Revier. „Um zum Beispiel die Löschwasserversorgung vorzuhalten, hat man ja auch Zisternen zu bauen. Damit kann man sehr effizient das Regenwasser auffangen und zwischenspeichern.“ In den gesetzlichen Grenzen, in denen man das dürfe, würde man die lokale Wirtschaft auch zu diesen Themen beraten.

Und selbst das Wasser, das mangels eines unterirdischen Speicherplatzes nicht aufgefangen wird, könnte noch Nutzen bringen. Gerade bei zunehmenden Starkregenereignissen gerät das Volumen selbst üppigster Zisternen schnell an seine Grenzen. Eine denkbare Lösung: Dachbegrünung!

Kühlwasser mehrfach nutzen

„Gründächer funktionieren sehr wohl auch im Zusammenhang mit installierten Photovoltaikanlagen“, wirbt Karsten Horn, Projektleiter Strukturwandel bei der LWG Lausitzer Wasser GmbH & Co. KG in Cottbus, für das Ausschöpfen aller Möglichkeiten. „Da gibt es je nach Statik verschiedene Optionen, mit mehr oder weniger Pflegebedarf. Der angenehme Nebeneffekt in heißen Sommern ist eine gute Klimatisierung und dass die Hitze nicht ins Gebäude durchschlägt.“
Die Verwendungsmöglichkeiten von Niederschlag gehen jedoch weit darüber hinaus. Für viele industrielle Prozesse ist das „weiche“ Regenwasser sogar ausgesprochen vorteilhaft – nach minimaler Aufbereitung bzw. Filterung. Und wer besonders innovativ sein will, nutzt es als Grauwasser für die Toilettenspülung.

„Das große Thema hinter all dem ist für mich, wo die genutzte Ressource Wasser herkommt“, fasst Karsten Horn zusammen. „Brauchwasser in der Industrie kommt über Brunnen genauso aus dem Grundwasser wie unser Trinkwasser. Da gibt es also eine gewisse Konkurrenzsituation.“ Eine Entspannung sei möglich, wenn z. B. Wasser, das ausschließlich zur Kühlung verwendet werde, in Kreisläufen verbleibt und wiederverwendet wird. Dies betrifft immerhin rund die Hälfte aller wassergestützten Prozesse in der Industrie.

Reden wir über Ihr Wasser!

„Und wenn man noch einen weiteren Mehrwert generieren will, zieht man sogar noch die Energie aus dem Wasser. Das könnte die Gasverbräuche fürs Heizen drücken.“ Die nötige Technik sei längst „state of he art“, was fehle seien verpflichtende Vorgaben vonseiten des Gesetzgebers. Karsten Horn: „Weil Investitionen in nachhaltige Wassernutzung natürlich etwas teurer sind, sollte sich die Politik Gedanken über geeignete Förderinstrumente machen. Gerade in Bereichen wie der Lausitz sollte es einen Ausgleich für denjenigen geben, der selbst freiwillige Vorgaben des Wassermanagements erfüllt. Es dürfe keine Konkurrenz zu anderen Standorten geben. Und grundsätzlich gilt der Rat des Cottbuser Fachmanns an Unternehmen, ihre Ver- und Entsorgungskonzepte mit den ortsansässigen Wasserbetrieben abzustimmen.

Was bedeutet Wassermanagement für Unternehmen?

  • Speicherung und Nutzung von Niederschlagswasser
  • Nutzung von Abwasser als Energiequelle
  • Einsatz von wassersparenden Armaturen
  • Kreislaufführung in wasserintensiven Betrieben (Kühlung)
  • Dezentrale Vorbehandlung von spezifisch verschmutzten Abwässern

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Warum Nanocarbon auf Kläranlagen künftig eine wichtige Rolle spielen könnte

 



Nanocarbon im Praxistest: Umfangreiche Laboranalysen werden zeigen, ob die flüssige Substanz auf Kohlenstoffbasis bei der Beseitigung von Schadstoffen und Mikroplastik hilfreich ist und eine 4. Reinigungsstufe ersetzen kann.
Foto: SPREE-PR/Petsch

Sachsen-Anhalt

Warum Nanocarbon auf Kläranlagen künftig eine wichtige Rolle spielen könnte

Auf der Kläranlage des WAZV „Bode-Wipper“ in Staßfurt stehen sie, die großen schwarzen Kunststoffbehälter. Darin enthalten: Nanocarbon. Mit Hilfe einer Dosieranlage gelangt die Flüssigkeit in die beiden Belebungsbecken, also da hinein, wo Bakterien das Abwasser „sauberfressen“. Zwei Liter pro Stunde werden in die über 5.000 Kubikmeter großen Becken gegeben. Ein Testlauf, um neue Wege in der Abwasserreinigung zu gehen.

„Von Juli bis in den Herbst dieses Jahres lief das Pilotprojekt, ein 75-Tage-Test. Wir haben in dieser Zeit regelmäßig Abwasserproben entnommen“, sagt Dennis May, Leiter der Kläranlagen des WAZV. Die Proben werden im Labor ausgewertet und sollen wichtige Erkenntnisse zum Einsatz des „Schadstoffkillers“ liefern. Nanocarbon wurde von einem Unternehmen mit Stammsitz in Österreich entwickelt und mittlerweile patentiert. Durch physikalische Vorgänge sowie durch die Aktivierung biologischer Prozesse können damit Mikro­verunreinigungen, künstlich hergestellte Spurenstoffe und multiresistente Keime gebunden werden. Wie ein Magnet zieht Nanocarbon diese Schadstoffe an.

Erkenntnisse sammeln

Nanocarbon gilt als unbedenklich, wird nicht als umweltgefährdend eingestuft und hat keine Wassergefährdungsklasse. „Wir konnten beobachten, dass im Klärschlamm eine größere Flockung entsteht“, erklärt Dennis May. Wie an einem Wattebausch bleiben die Rückstände „kleben“. Im weiteren Verlauf der Abwasserreinigung setzt sich der Klärschlamm mit den gebundenen Mikroschadstoffen ab und wird wie gewohnt entwässert. Die Schadstoffe bauen sich bei den Faulungsprozessen jedoch nicht ab. Der Restschlamm muss in die Verbrennung und kann nicht als phosphathaltiges Düngemittel verarbeitet werden.

Bundesweit sucht die Abwasserbranche nach neuen Wegen, Arzneimittelrückstände sowie Mikroplastik aus dem Abwasser zu entfernen. Nanocarbon könnte eine Lösung sein, auf eine zusätzliche vierte Reinigungsstufe zu verzichten, denn diese weitere Reinigungsetappe wird ab einer bestimmten Kläranlagengröße künftig von der EU-Kommunalabwasserrichtlinie gefordert. Für Verbände mit großen Kläranlagen hieße das: Umbauen und große Investitionen tätigen. Mit Nanocarbon könnte man diesen teuren Weg möglicherweise umschiffen.

Auch die Abwasserbeseitigung Weißenfels, Anstalt des öffentlichen Rechts, hatte bereits mit dem Thema Nanocarbon Kontakt zum österreichischen Unternehmen. In Sachen Innovationen arbeitet die AöR in einem Arbeitskreis beim Kompetenzzentrum Wasserwirtschaft mit Sitz in Halle mit. Und:  „Bereits im August 2023 entstand ein Wissensaustausch mit der GMBU, der Gesellschaft zur Förderung von Medizin-, Bio- und Umwelttechnologien e. V. aus Halle an der Saale. „Die Ingenieure versuchen, Alternativen zur Behandlung von Abwässern mit Ozon bzw. zum Einsatz von Aktivkohlefiltern zu entwickeln., sagt Mario Pöschmann, Vorstand der AöR.

Durch Engpass zu neuen Wegen

Doch in Weißenfels brachte eine Krise eine neue Lösung: Kläranlagen müssen bei der Reinigung des Abwassers Grenzwerte bei der Phosphorkonzentration einhalten. Um diese Grenzwerte einzuhalten, wird dem Abwasser ein Fällmittel, z. B. Eisen-III-Chlorid, zugegeben. Während der Coronakrise kam es zur Beschaffungsknappheit. Viele Verbände stellten auf alternative Fällmittel um, zwangsweise sozusagen. Doch: „Für uns kam das genau zur richtigen Zeit“, sagt Pöschmann. „In der Kläranlage Weißenfels wird jetzt ein Produkt eines österreichischen Herstellers verwendet. In Verbindung mit unserer Membranbiologie werden sehr gute Reinigungsergebnisse erzielt. Unsere Anlage ist seitdem für die GMBU als Testanlage für die 4. Reinigungsstufe nicht mehr interessant.“

Eine einheitliche Lösung zur Elimi­nierung der Rückstände wird es nicht geben. „Die Abwässer der einzelnen Regionen sind unterschiedlich. ­Im kommenden Jahr werden auch wir eine eigene Versuchsreihe starten“, sagt Verbandsgeschäftsführer Stephan Sterzik vom AZV Wipper-Schlenze. Möglicherweise wird die Wipper von den ­Behörden als sensibles Gewässer eingestuft. „Wir wollen vorbereitet sein und entsprechende Daten frühzeitig sammeln“, so ­Sterzik. Der Verband hatte bereits auf der IFAT in München Kontakt zu Experten aufgenommen.

  • Was ist die EU-Kommunal­abwasser­richtlinie (EU-KARL)?

    • Neuausrichtung der Anforderungen an die Reinigungsleistung von Kläranlagen für mehr Gewässerschutz, vor allem bei der Filterung von Medikamentenrückständen, Schadstoffen und Mikroplastik.
    • Hersteller und Inverkehrbringer von Medikamenten und Kosmetik, auch außerhalb der EU, sollen 80 % der Investitions- und Betriebskosten für eine 4. Reinigungsstufe übernehmen.
    • Experten schätzen, dass die Umsetzung der EU-KARL die Wasserwirtschaft in den nächsten Jahrzehnten 20 – 25 Milliarden Euro kosten wird.
  • Was leisten moderne Kläranlagen derzeit?

    • Durch Kläranlagen kehrt in Flüsse, die früher stark verschmutzt waren, seit Jahrzehnten die Natur zurück.
    • Dies gelingt durch die Reinigung des Abwassers in 3 Schritten:

      1. Grober Schmutz wird mechanisch mit Rechen und Absetzbecken entfernt.

      2. In der biologischen Stufe fressen Milliarden Mikroorganismen gelöste Stoffe.

      3. Anschließend wird Phosphat chemisch durch die Zugabe von Fällmitteln wie z.B. Eisen-III-Chlorid oder Aluminiumchlorid entfernt.

    • Doch Mikroverunreinigungen wie Medikamente und Industriechemikalien können nicht vollständig entfernt werden. Deshalb werden neue Technologien gesucht.

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Wir fangen die Sonne ein

Herausgeber:
WasserZweckVerband Malchin Stavenhagen




Solarmodule auf der Druckerhöhungsstation Jürgenstorf.

Foto: WZV

Photovoltaik auf den Dächern des WZV

Wir fangen die Sonne ein

Die Sonne liefert pro Jahr die 10.000-fache Menge des gesamten Weltenergiebedarfs der Menschheit. Davon will der WZV eine kleine Portion abhaben. Deshalb werden nach und nach Photovoltaik-Anlagen installiert.

Der WZV Malchin Stavenhagen wird energieautark. Das ist das langfristige Ziel. „Damit sparen wir nicht nur die steigenden Stromnebenkosten, unsere Anlagen wären auch vor einem möglichen Blackout der Stromversorger geschützt“, erklärt Elektromeister Jan Engler. Neben der Sonnenenergie setzt der WZV auf weitere regenerative Energien. So versorgt das Blockheizkraftwerk (BHKW) auf der Kläranlage Stavenhagen bereits seit 20 Jahren die Kläranlage mit Strom und Wärme. Seit zwei Jahren werden auch das Geschäftsgebäude des WZV und die Gebäude des Bereiches Trinkwasser mit verbandseigenem Strom versorgt. Jetzt soll außerdem das Wasserwerk Stavenhagen an das BHKW angeschlossen werden, die Kabelverlegung dafür ist so gut wie abgeschlossen.

Zusätzlich soll nun Strom auf den Dächern des WZV gewonnen werden. „Wir haben 17 Wasserwerke, 12 Druckerhöhungsstationen und 16 Kläranlagen und damit viele Dächer. Nach und nach wollen wir darauf Photovoltaik-Anlagen (PVA) installieren. Die erste auf dem Dach der Druckerhöhungsstation Jürgenstorf produziert seit Juli Strom.

Derzeit wird eine PVA auf den Trinkwasserspeicher in Neu Panstorf errichtet, diese soll dann im November in Betrieb gehen. „Die Anlagen rechnen sich nach ungefähr drei Jahren. Wir müssen lediglich die Solarmodule kaufen – Installation, Wartung und die Anmeldung beim Energieversorger übernehmen unsere Kollegen.“

Umstellung auf E-Autos

Seit Juni ist der WZV bereits mit einem leisen E-Auto im Verbandsgebiet unterwegs. Das Fahrzeug wird für die Wartung und Reparaturen der ländlichen Kläranlagen und Abwasserpumpwerke eingesetzt. Es wird an der Ladesäule auf dem Parkplatz des Geschäftsgebäudes mit verbandseigenem Strom von der Kläranlage geladen. Bleibt zu wünschen, dass die Hersteller bald mehr Elektro-Fahrzeuge für den gewerblichen Einsatz anbieten können, denn Bedarf hätte der WZV.

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Drei Projekte für höhere Ver- und Entsorgungssicherheit

Herausgeber:
WasserZweckVerband Malchin Stavenhagen




Planungsingenieur Ronald Richter.

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Foto: SPREE-PR/Kron

Beim WZV wird gebuddelt, gebaggert und montiert

Drei Projekte für höhere Ver- und Entsorgungssicherheit

In Rosenow, Neu Panstorf und Basepohl rollen gerade die Baufahrzeuge durch die Dörfer. Die Sanierung und Modernisierung der Anlagen ist eine der Kernaufgaben des WZV. Planungs-ingenieur Ronald Richter erklärt, was da passiert.

Neubau der Kläranlage Rosenow

Die Anlagen in Rosenow, Knorrendorf und Kastorf sind nach 30 Jahren unermüdlichen Reinigens altersschwach geworden. Unser Plan: Wir bauen eine größere, modernere Anlage für alle drei Orte gemeinsam. Der Vorteil: Die neue Anlage in Rosenow wird im Automatikbetrieb gefahren und kann sofort auf schwankende Abwassermengen reagieren. Aktuell wird im zweiten Bauabschnitt das Betriebsgebäude für die mechanische Vorklärung mit Siebanlage und für die Schalt- und Steueranlage realisiert. Zu einem späteren Zeitpunkt sollen noch zwei Betonbecken für die biologische Reinigung des Abwassers errichtet werden. Mit der neuen Anlage können wir die höheren Anforderungen an die Ablaufwerte besser umsetzen. Mit anderen Worten: Das gereinigte Schmutzwasser wird noch sauberer. Bis die beiden Betonbecken fertig sind, wird die Teichkläranlage Rosenow noch zuverlässig ihren Dienst verrichten. Um Knorrendorf und Kastorf anzuschließen, bauen wir derzeit eine etwa sechs Kilometer lange Abwasserdruckrohrleitung und sanieren in beiden Orten die Abwasserpumpwerke.

Neuer Reinwasserspeicher in Neu Panstorf

Auch im Trinkwasserbereich wird es erforderlich, die Anlagen weiter zu zentralisieren. Neben wirtschaftlichen Anforderungen hat sich in einigen Brunnen die Qualität des geförderten Rohwassers negativ entwickelt. Die Aufbereitung dieses „schlechten“ Rohwassers zu Trinkwasser wäre viel zu aufwändig. Deshalb werden Neu Panstorf, Alt Panstorf, Remplin und Wendischhagen bereits vom Wasserwerk Teterow versorgt – eine sinnvolle Kooperation über Verbandsgrenzen hinaus. Um die Trinkwasserversorgung in diesen Orten zum Beispiel an heißen Sommertagen zu stabilisieren und bei Störungen einen Tagesvorrat bereit zu halten, wird in Neu Panstorf ein Reinwasserspeicher mit zwei Kammern und einer Kapazität von insgesamt 170 Kubikmetern errichtet. Die Inbetriebnahme ist noch für November vorgesehen.

Neue Trinkwasserleitung nach Ivenack

Derzeit werden in Basepohl und in Ivenack insgesamt etwa 1.000 Meter Rohrleitung verlegt. Dann haben wir die Voraussetzungen geschaffen, das Wasserwerk in Ivenack stillzulegen. Parallel zur Leitungsverlegung sind noch einige Pumpen im Wasserwerk Basepohl zu erneuern. Künftig erfolgt die Wasserversorgung für Ivenack, Zolkendorf, Markow, Grischow und Weitendorf über das Wasserwerk in Basepohl.

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Gemeinsam unterwegs

Herausgeber:
WasserZweckVerband Malchin Stavenhagen




Normalerweise treffen sich Zukunftsmacher in Konferenzräumen. Das „Wasserwerk der Zukunft“ geht mit ihnen spazieren. Bei den lockeren Gesprächen unterwegs entstehen die besten Ideen.
Foto: WZV

Bei Landschaftsspaziergängen ins Gespräch kommen

Gemeinsam unterwegs

Landschaft von morgen

Ende September fand der zweite Bildungsspaziergang in der Region Malchin statt. Insgesamt 18 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus verschiedenen Bildungseinrichtungen, der Stadtpolitik, Bildungsträgern, Landwirte und Vertreter anderer Institutionen waren gemeinsam in der Landschaft unterwegs, um sich besser kennenzulernen. Dieses Mal wurde die Landschaft mit all ihren Potenzialen und aktuellen Herausforderungen als konkreter Ort der Bildung in den Blick genommen. Die Wanderung folgte dem „Wasser- und Philosophenweg“, eine Strecke vom neuen Wasserwerk am Duckower Damm zum Wasserwerk der Zukunft.

Moore für Trinkwasser

Am 1. Oktober fand der dritte Bildungsspaziergang im westlichen Teil der Insel Rügen statt. Die Frage des Tages: Steht die geplante Wiedervernässung von Niedermoorflächen im Konflikt mit einer künftigen Wasserfassung oder hat sie das Potential für Synergien? Auch hier kamen Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus der Landwirtschaft, Verwaltungen, Planungsbüros, Vertreter von Wasserversorgern und Anwohner in der Landschaft ins Gespräch.Ergebnis: Jeder Teilnehmer kann sich besser in die Lage des Gegenüber versetzen und dafür sorgen, dass Konfliktpotential abgebaut wird.

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Klarer Auftrag

Herausgeber:
WasserZweckVerband Malchin Stavenhagen




Foto: WZV

Editorial

Klarer Auftrag

Liebe Leserinnen und Leser,

unser amtierender Vorstand wurde wiedergewählt. Das zeigt, dass unsere sach- und lösungsorientierte Arbeit zum Wohle unserer Kunden Zustimmung fand. Transparenz und die Nachvollziehbarkeit unserer Entscheidungen, Kontinuität in der Arbeit und zuverlässige gesetzliche Rahmenbedingungen sind maßgeblich für unser Wirken. Nur so können wir unseren Auftrag, die zuverlässige Versorgung mit qualitativ hochwertigem Trinkwasser und das Sammeln, Abführen und Reinigen der Abwässer sicherstellen.

Eine der wichtigsten Aufgaben in den nächsten Jahren ist der vorbeugende Grundwasserschutz. Das bedeutet nicht nur eine Neufestsetzung der Trinkwasserschutzgebiete, sondern auch Aufklärung über unser wichtigstes Lebensmittel, das Trinkwasser. Das Wissen um das Wasser in all seinen Formen und Nutzungen vermitteln wir im Wasserwerk der Zukunft am Standort Malchin. Dass sich ein Wasserzweckverband gemeinsam mit dem örtlichen Bauern- und dem Wasser- und Bodenverband „Obere Peene“ diesem Zukunftsthema in einer eigenen Bildungsstätte widmet, ist in unserem Bundesland einmalig. Es zeigt, dass wir unsere Verantwortung gegenüber nachfolgenden Generationen erkannt haben.

Ihr Axel Müller
Verbandsvorsteher

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Wasserkrimi beim Großbrand

Herausgeber:
WasserZweckVerband Malchin Stavenhagen




Foto: SPREE-PR/Krone

Löschwasser – wir brauchen Vorsorgemaßnahmen

Wasserkrimi beim Großbrand

„Wasser marsch!“, heißt das Kommando der Feuerwehrleute. Dann wird der Hahn aufgedreht und das Löschwasser fließt. Klingt einfach, ist es aber nicht!

Es ist die Nacht vom 23.09. auf den 24.09.2024. Kurz nach Mitternacht ein Anruf aus Jürgenstorf: Unsere Scheune mit 3.000 Strohballen brennt. Sofort rücken 60 Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr mit ihren Löschzügen aus. Sie verlegen Schläuche an den Löschteich im Dorf, um eine Wasserwand zu errichten. Gleich neben der Scheune steht eine Biogasanlage. Die Gefahr einer Explosion ist groß. Schon nach etwa zwei Stunden ist der Löschteich leer. Jetzt schließt die Feuerwehr ihre Pumpen an das Versorgungsnetz des WZV. In Jürgenstorf steht der drittgrößte Wasserspeicher, ein Vorrat von 400 Kubikmetern Wasser. Doch die Wasserzufuhr in den Speicher beträgt nur 35 Kubikmeter pro Stunde, während die Feuerwehr zeitweise mehr als 50 Kubikmeter pro Stunde entnahm.

Trinkwassernetz zum Löschen nicht geeignet

„Unser Versorgungsnetz konnte diesem hohen Wasserverbrauch auf Dauer nicht standhalten“, erklärt David Schacht, Geschäftsführer des WZV. Glücklicherweise gibt es in Jürgenstorf einen zweiten, größeren Dorfteich. Dorthin verlegt die Feuerwehr eine weitere Löschstrecke. „Im ländlichen Raum sind WasserZweckVerbände generell nicht in der Lage, im Ernstfall den Löschwasserbedarf mit ihren Anlagen allein zu decken“, erklärt David Schacht. „Unsere Aufgabe ist es, die Trinkwasserversorgung der Bevölkerung zu sichern. Für die Bereitstellung von Löschwasser sind die Gemeinden zuständig.“ Diese müssten Vorsorgemaßnahmen treffen, indem sie Löschteiche, Löschkissen oder ähnliche Einrichtungen bereitstellen. Deshalb wollen sich nun die Verantwortlichen der Feuerwehr, dem Amt Stavenhagen und Vertretern des WZV treffen, um für ähnliche Situationen in Zukunft besser vorbereitet zu sein.

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