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Author: wz_admin

„Wir investieren heute, um morgen Kosten zu sparen“

 



Auf der Kläranlage Hecklingen verschaffen sich der Technische Leiter Ralf Methner und WAZV-Geschäftsführer Andreas Beyer (v. l.) einen Überblick über die Potenzialstudie zur Energieoptimierung.

Sachsen-Anhalt

„Wir investieren heute, um morgen Kosten zu sparen“

Erneuerung, Instandhaltung, Erweiterung: Wasserversorgung und Abwasserentsorgung sind mit immensen Kosten verbunden. Die einzelnen Verbände müssen daher langfristig und umsichtig planen – so auch der WAZV „Bode-Wipper“. Verbandsgeschäftsführer Andreas Beyer erklärt im Interview, wie es im Staßfurter Verband läuft.

Herr Beyer, welche Investitionen sind für dieses Jahr im Trink- und Abwasserbereich geplant?

Unser Wirtschaftsplan 2025 sieht im Trinkwasserbereich die Erneuerung von rund 9,15 km Trinkwasserversorgungsleitungen und etwa 300 Hausanschlüssen vor. Davon sind etwa drei Kilometer noch ein Überhang aus dem vorherigen Wirtschaftsjahr. Im Abwasserbereich I steht die Erneuerung der Anlagenteile der Pumpwerke und Kläranlage ganz oben auf dem Plan sowie die Energieoptimierung. Für das Abwasser Gebiet II ist die Mischwasser­entlastung Hecklingen in der Staßfurter Straße das wichtigste Projekt. Dort steht die Errichtung eines Abschlagsbauwerks in den Beek an. Das Vorhaben ist allerdings nur mit Fördermitteln umsetzbar, auf die wir noch warten.

Wie hoch sind die Kosten?

Insgesamt ist ein Investitionsvolumen von rund 15 Millionen Euro angesetzt, eine Rekordhöhe! Dazu zählen bereits bewilligte Fördermittel. Im Trinkwasserbereich fließen rund 7,5 Millionen Euro in die Verteileranlagen. Die Fördermittel-Zusage liegt hier bei 957.000 Euro. Für das Abwasser Gebiet I sind es 3,2 Millionen Euro, davon werden 1,7 Millionen für die Erneuerung von Anlagenteilen der Pumpwerke und Kläranlage sowie die energetische Sanierung verwendet. In die Verteileranlagen fließen 640.000 Euro. Für Fahrzeuge, Grundstücke und bauliche Anlagen müssen insgesamt 550.000 Euro verwendet werden.

Erfolgreicher Abschluss 2024: die Versorgungsleitung in der Gollnowstraße in Staßfurt.

Und im Abwasser Gebiet II?

Dort sind es insgesamt 3,1 Millionen Euro. Für technische Anlagen und Maschinen werden 840.000 Euro verwendet, 720.000 Euro für das Kanalnetz. 490.000 Euro werden für Fahrzeuge benötigt. Für Grundstücke, Bauten und bauliche Anlagen sind es 260.000 Euro. Auch im IT-Bereich sind Investitionen erforderlich, beispielsweise für Sicherheitssoftware, die vor Hackerangriffen schützt. Für Software und Lizenzen müssen 250.000 Euro aufgewendet werden.

Was ist besonders herausfordernd?

Die Baupreise steigen weiter an, daher sind wir vom WAZV ständig auf der Suche nach Optimierungsmöglichkeiten.

Zum Beispiel?

Wir gucken genau hin. Wenn wir feststellen, dass im Ergebnis einer Ausschreibung die Kostenberechnung überschritten wird, heben wir die Ausschreibung auf. Zudem hat der Verband eine Datenbank mit vielen Baufirmen angelegt. Durch eine größere Beteiligung entsteht ein größerer Wettbewerb. Und wo es machbar ist, führt der WAZV Baumaßnahmen mit eigenem Personal durch.

Welche Bauvorhaben werden konkret umgesetzt?

Wir planen die Durchführung von drei Großmaßnahmen: Die Ortsdurchfahrt Neundorf, Schneidlingen Komplex Cochstedter Straße, Friedhofstraße, Poststraße, Oberstraße, Ritterstraße, Graue, Küstergrube und Stieg. Das sind 1,7 km, die verlegt werden müssen. Dazu kommt noch Staßfurt Komplex Dr.-Frank-Straße, Buchenweg und Lindenweg, insgesamt 1,5 km. Für die beiden Maßnahmen sind Fördermittel beantragt, die nur bei Bewilligung umgesetzt werden können. Das Bauvorhaben soll in zwei Jahresscheiben realisiert werden. Zudem plant der WAZV noch 15 kleinere Maßnahmen im Straßenbau, die nach Möglichkeit mit den Mitgliedsgemeinden durchgeführt werden.

Stichwort Mitgliedsgemeinden – wie gestaltet sich die Zusammenarbeit?

Es gibt einen riesigen Unterschied zwischen Theorie und Praxis. In der Theorie setzen wir uns mit den Gemeinden ein halbes Jahr vor Beginn des neuen Wirtschaftsjahres an einen Tisch, planen und besprechen die Maßnahmen, die wir gemeinsam durchführen wollen. Dies ist eine sehr konstruktive und vertrauensvolle Zusammenarbeit. Die Praxis sieht jedoch anders aus: Seit dem Wegfall der Straßenausbaubeiträge zum 01. 01. 2019 ist die Zusammenarbeit eine absolute Katastrophe.

Woran liegt das?

Den Gemeinden fehlen die finanziellen Mittel. Oftmals müssen deshalb Maßnahmen gestückelt oder ganz verschoben werden, was zu einer Schieflage im Investitionsplan des Verbandes führt. Allerdings kam es auch schon mehrfach vor, dass es umgekehrt war: Die Gemeinde erhält plötzlich Fördergelder und der Verband wird vom Straßenausbau überrascht. Dennoch ist es uns bisher immer gelungen, unsere Interessen auf einen Nenner zu bringen, denn bei Gemeinschaftsmaßnahmen halbieren sich in etwa die Kosten für die Leitungsverlegung. Unabhängig davon ist es jedoch immens wichtig, dass die Gemeinden eine ausreichende Finanzausstattung erhalten, um ihre Infrastruktur zu unterhalten. Es muss ja nicht immer erst eine Brücke einstürzen.

Auch bei der Erneuerung des Abwasserschachts in der Teichstraße in Westeregeln 2024 war Tiefbau nötig.

Welche Gesetzesvorlagen sind für den Verband schwer umzusetzen?

Eindeutig die neue EU-Kommunalabwasserrichtlinie, kurz KARL. Sie fordert bis 2045 eine vollständige Energieneutralität. Es soll jedoch Zwischenziele geben: 20 Prozent bis 2030, 40 Prozent bis 2035, 70 Prozent bis 2040 und 100 Prozent bis 2045. Aber schon 70 Prozent Energieneutralität zu erreichen, wird wirtschaftlich nicht sinnvoll sein.

Was ist Ihr erster Schritt in diese Richtung?

Auf dem Weg zum Zwischenziel 2030 planen wir für beide Kläranlagen die Errichtung einer Photovoltaik-Anlage. Damit sollten wir jährlich zwischen 30.000 und 35.000 Euro Stromkosten einsparen. In vier bis fünf Jahren sollten sich die Anlagen bereits rechnen.

Danke für das Gespräch!

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Am 22. März ist Weltwassertag

 




Foto: DVGW

Kommentar

Am 22. März ist Weltwassertag

Das Motto in diesem Jahr: „Schutz der Gletscher“.

Die weltweit zu beobachtende Beschleunigung des Abschmelzens von Gletschern ist ein unübersehbarer Beweis für die Folgen des fortschreitenden Temperaturanstiegs, der vor allem durch klimaschädliche Emissionen forciert wird. Mit dem Abschmelzen der Eismassen gerät ein wichtiges Element zum Erhalt unserer Süßwasservorräte aus dem Gleichgewicht und kann nach wissenschaftlichen Einschätzungen weltweit die Trinkwasserversorgung von rund 2 Milliarden Menschen gefährden. Der Klimawandel führt nicht nur zum Rückzug von Gletschern, er wirkt sich auf den Wasserhaushalt in allen Regionen aus.

Daher erforscht der DVGW in seinem „Zukunftsprogramm Wasser“ u. a. die Entwicklung des gesamten Wasserbedarfes und des Wasserdargebotes in Deutschland bis zum Jahr 2100. Damit wird eine Orientierung für langfristige wasserwirtschaftliche Planungen ermöglicht. 

Für Brandenburg weisen verschiedene Klimaszenarien deutliche Temperaturanstiege auf, die zu einem höheren Wasserbedarf führen werden, insbesondere in der Landwirtschaft. Die ebenfalls prognostizierte Verlagerung der Niederschläge in das Winterhalbjahr kann zwar zu einer Zunahme der Grundwasserneubildung führen, fraglich ist aber, ob dadurch der steigende Wasserbedarf kompensiert werden kann. Daher wird für Berlin und Brandenburg eine gemeinsame Strategie zur Wasserversorgung erarbeitet, sodass auch unter veränderten Klimabedingungen eine sichere Versorgung unter Berücksichtigung des Schutzes von Natur und Umwelt gewährleistet werden kann. Die dafür erforderlichen Investitionen stellen eine neue Herausforderung dar, die ein gut abgestimmtes Handeln aller Beteiligten erfordert.

Ralf Wittmann,
DVGW Deutscher Verein des Gas- und Wasserfaches e. V., Landesgruppe Berlin/Brandenburg

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Am 22. März ist Weltwassertag

 




Foto: DVGW

Kommentar

Am 22. März ist Weltwassertag

Das Motto in diesem Jahr: „Schutz der Gletscher“.

Die weltweit zu beobachtende Beschleunigung des Abschmelzens von Gletschern ist ein unübersehbarer Beweis für die Folgen des fortschreitenden Temperaturanstiegs, der vor allem durch klimaschädliche Emissionen forciert wird. Mit dem Abschmelzen der Eismassen gerät ein wichtiges Element zum Erhalt unserer Süßwasservorräte aus dem Gleichgewicht und kann nach wissenschaftlichen Einschätzungen weltweit die Trinkwasserversorgung von rund 2 Milliarden Menschen gefährden. Der Klimawandel führt nicht nur zum Rückzug von Gletschern, er wirkt sich auf den Wasserhaushalt in allen Regionen aus.

Daher erforscht der DVGW in seinem „Zukunftsprogramm Wasser“ u. a. die Entwicklung des gesamten Wasserbedarfes und des Wasserdargebotes in Deutschland bis zum Jahr 2100. Damit wird eine Orientierung für langfristige wasserwirtschaftliche Planungen ermöglicht. 

Für Brandenburg weisen verschiedene Klimaszenarien deutliche Temperaturanstiege auf, die zu einem höheren Wasserbedarf führen werden, insbesondere in der Landwirtschaft. Die ebenfalls prognostizierte Verlagerung der Niederschläge in das Winterhalbjahr kann zwar zu einer Zunahme der Grundwasserneubildung führen, fraglich ist aber, ob dadurch der steigende Wasserbedarf kompensiert werden kann. Daher wird für Berlin und Brandenburg eine gemeinsame Strategie zur Wasserversorgung erarbeitet, sodass auch unter veränderten Klimabedingungen eine sichere Versorgung unter Berücksichtigung des Schutzes von Natur und Umwelt gewährleistet werden kann. Die dafür erforderlichen Investitionen stellen eine neue Herausforderung dar, die ein gut abgestimmtes Handeln aller Beteiligten erfordert.

Ralf Wittmann,
DVGW Deutscher Verein des Gas- und Wasserfaches e. V., Landesgruppe Berlin/Brandenburg

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Die zweiten Leben der alten (Wasser-)Türme

 



Mecklenburg-Vorpommern

Die zweiten Leben der alten (Wasser-)Türme

Weil schon seit Jahrzehnten viele kleine Pumpen zur Verteilung des Trinkwassers genutzt werden, sind Wassertürme überflüssig geworden. Doch viele dieser
Bauten sind zu schön und zu massiv, um sie einfach abzureißen. Hier sind zweieinhalb Nachnutzungen quer aus unserem Bundesland.

Wasserturm Demmin

Seit 1978 plötzlich Planetarium und Sternwarte: der Wasserturm in Demmin.
Die Kirche St. Bartholomäus im Hintergrund ist mit fast 96 m aber viel höher.
Die Refraktoren in der Wartenkuppel sind übrigens austauschbar.

Foto: Alles-MV Media/Hundt

Demmins Astrozentrum

1897 lagen die Sandbergtannen noch außerhalb der Hansestadt Demmin, als man diesen Wasserturm baute.
Bereits zu DDR-Zeiten wurde die Stadt aber über ein Werk an der Tollense mit Frischwasser versorgt
und der Turm wurde überflüssig. Nach einer erfolgreichen Bewerbung um einen Planetariumsprojektor
beim VEB Carl Zeiss Jena wurde der Turm nicht nur zum Planetarium mit 35 Sitzplätzen, sondern auch
gleich zur Astronomiewerkstatt mit Volkssternwarte umgebaut. Das Kegeldach wurde zugunsten eines
Teleskops und einer Aussichtsplattform entfernt.


Aktuelle Veranstaltungen

Wasserturm Schwerin

Ähnlich der gleichzeitig entstandenen Türme in Rostock, Wismar und Eutin: neogotischer Backsteinbau
auf Feldsteinsockel mit Bogenfries und schmückenden Dachzinnen.
Foto: SPREE-PR/Hundt

Schwerins tüchtiges Denkmal

Zweites Leben? Nicht ganz. Denn während die riesigen Wasserbehälter neben dem Turm seit Jahrzehnten ungenutzt sind,
wird der 350 Kubikmeter fassende Wassertank des Wasserturms Neumühle in Schwerin nach wie vor als Druckausgleichsbehälter
für die Wasserversorgung genutzt.

Wasserturm Strasburg

Das „Syrtaki“ im Strasburger Wasserturm ist eines der beliebtesten Restaurants der Region.
Fotos: georghundt.de

Strasburgs Hotelturm

Im kleinen uckermärkischen Strasburg wurde 1927 ein Wasserturm gebaut, der heute als Wahrzeichen der Stadt gilt.
Bereits Anfang der 1990er-Jahre wurde es zum Hotel mit 15 Zimmern umgebaut. Um diese erschließen zu können,
wurde auf der stadtabgewandten Seite des 36 Meter hohen Turms ein Treppen- und Fahrstuhlturm angebracht.

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Sanierung des Verwaltungsgebäudes

 




MAWV-Projektleiter Nick Amlang bei Sicherungsarbeiten im Gebäude.

Foto: SPREE-PR/Petsch

Weitere Baumaßnahmen wurden durchgeführt

Sanierung des Verwaltungsgebäudes

Nach den ersten Dachsicherungsarbeiten im Dezember 2024 hat der MAWV im Februar weitere sichtbare Schritte zur Sanierung des Verwaltungsgebäudes eingeleitet. „Nach Erhalt der Genehmigung haben wir mit den Baumfällarbeiten außerhalb der Vegetationsperiode begonnen, um Flächen für die Baustelleneinrichtung und zukünftige Stellplätze zu schaffen“, berichtet Falko Börnecke, Technischer Leiter des MAWV. Er ergänzt: „Nach den Sicherungstätigkeiten gab es auf dem Dach bereits erste Aktivitäten im Rahmen der Umbaupläne. Damit wächst bei uns die Vorfreude auf die kommenden Veränderungen.“

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PFAS was?

 




Im Wasserwerk Eichwalde wird seit 1912 unser Lebenselixier gefördert.

Foto: SPREE-PR/Petsch

Ihr Trinkwasser können Sie bedenkenlos nutzen

PFAS was?

Der MAWV informierte in seiner Verbandsversammlung am 5. Dezember 2024 und bei einer Veranstaltung in Eichwalde am 23. Januar 2025 über die Trinkwasserqualität und die festgestellte lokale Grundwasserbelastung durch PFAS im Wasserwerk Eichwalde.
Das dortige Trinkwasser erfüllt alle aktuellen Anforderungen der Trinkwasserverordnung und kann bedenkenlos genutzt werden. Mit der Novellierung der Trinkwasserverordnung vom 20. Juni 2023 wurden erstmals Grenzwerte für PFAS definiert, die gestaffelt ab 2026 in Kraft treten. Bis dahin werden die aktuell geltenden gesundheitlichen Leit- und Vorsorgewerte durch das Gesundheitsamt des Landkreises Dahme-Spreewald zur Beurteilung herangezogen – diese Werte werden eingehalten.

Für die Beseitigung der PFAS-Belastung aus dem Grundwasser ist das Land Berlin verantwortlich und plant bis 2026 den Bau einer Grundwasserreinigungsanlage. Der MAWV hat bereits Maßnahmen zur Qualitätssicherung ergriffen, darunter die Optimierung der Brunnensteuerung und Pilotversuche zur PFAS-Entfernung.

Ab Sommer 2025 soll belastetes Wasser temporär infiltriert werden, um die Wasserqualität weiter zu stabilisieren. Der MAWV setzt sich konsequent für den Schutz des Grundwassers ein und stellt sicher, dass weiterhin alle Qualitätsstandards für Trinkwasser erfüllt werden – heute und in Zukunft.

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Kinderwassertag, juchhuuu!

 




Wer nicht fragt? Bleibt dumm!

Foto: SPREE-PR/Petsch

Zum 17. Mal werden das Wasser und die Wasserwirtschaft gefeiert

Kinderwassertag, juchhuuu!

Hunderte Mädchen und Jungen treffen sich seit 2007 jedes Jahr im Juni im Wasserwerk Ludwigsfelde, um das wichtigste und bestkontrollierte Lebensmittel zu feiern. Dabei sorgen jedes Mal rund 120 Helferinnen und Helfer an mehr als 20 verschiedene Stationen dafür, dass die Kids viel Wissenswertes und Interessantes über das Lebenselixier und seine Bedeutung lernen können. Und manches ehemalige Kinderwassertags-Kind führte sein Berufsweg mittlerweile in die Wasserbranche.

Anmeldungen für die 2025er Ausgabe am 6. Juni nimmt sellenthin.yvonne@dnwab.de gern entgegen.

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Frühjahrsspülung, Wasserwerte, Versorgungsorte

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Dokumentation eines Schadens ist das A und O

 




Die Rechtsecke

Dokumentation eines Schadens ist das A und O

Ein Rohrbruch auf dem eigenen Grundstück ist an sich schon mal ärgerlich. Besonders ärgerlich wird’s, wenn die „verlorenen“ Wasser- und Schmutzwassermengen auch noch bezahlt werden müssen. Doch das ist nicht nötig, wie ein Blick in das Gebührenrecht zeigt. Wir erkundigten uns hierzu bei Nicole Waelisch-Rätke, Syndikusrechtsanwältin des MAWV.

„Es kommt hin und wieder vor, dass Trinkwasser auf dem privaten Grundstück nach dem Wasserzähler im Erdreich versickert oder den Keller flutet. Schnelles Handeln ist dann geboten. Und der Eigentümer muss den Rohrbruch unbedingt dokumentieren. Gut ist dabei als Nachweis immer ein Foto. Außerdem muss der Eigentümer den Rohrbruch beseitigen lassen und dem MAWV hierfür die Rechnung vorlegen. So erkennt unser Verband, dass es diesen Rohrbruch tatsächlich gegeben hat, an welcher Stelle der Hausinstallation dieser exakt passiert ist, wie und wann das Problem beseitigt wurde. Der Eigentümer sollte am besten schon VOR dem Erlass des Gebührenbescheides einen Antrag beim MAWV auf Reduzierung der Schmutzwassermenge stellen. Er kann aber auch – sozusagen im Nachgang – Widerspruch gegen den entsprechenden Gebührenbescheid einlegen. Dafür muss die versickerte Menge durch die eingangs genannten Unterlagen nachgewiesen werden. Wichtig: Bitte unbedingt die Widerspruchsfrist einhalten. In der Regel beträgt diese vier Wochen.“

So ist es in der MAWV-Satzung geregelt: Die Trinkwassermenge wird in voller Höhe in Rechnung gestellt, da diese Menge tatsächlich geflossen ist. Die Schmutzwassermenge wird um die Menge reduziert, die nachweislich nicht in die öffentliche Schmutzwasseranlage gelangt ist. Hierbei ist der Nachweis des Rohrbruchs erforderlich – eben durch Foto und Reparaturrechnung.

Und so wird der Teil der „verlustig gegangenen“ Schmutzwassermenge abgezogen: Bei Smart Metern ist das Auslesen des Wasserzählers möglich. Hier kann die exakte Wassermenge, die durch den Rohrbruch versickert ist, genau beziffert werden. Bei analogen Wasserzählern wird aufgrund der Verbrauchsdaten der Vorjahre bzw. des Vorjahres die übliche Schmutzwassermenge geschätzt. Aber Achtung: Änderungen im Verbrauchsverhalten müssen vom Eigentümer plausibel dargestellt werden.

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Saubere Sache – auch ohne Anschluss

 




Wahre Rangierkünstler – die Kollegen von Lidzba müssen enge und engste Zufahrten ansteuern, z. B. in Zeesen und Wernsdorf.

Die Firma Lidzba verantwortet die mobile Entsorgung in und um Königs Wusterhausen

Saubere Sache – auch ohne Anschluss

Fast 95 Prozent der Kunden des Märkischen Abwasser- und Wasserzweckverbandes sind „am Kanal“, haben also einen Anschluss ans zentrale Schmutzwassernetz. Dieses misst gut 870 Kilometer. Das ist ungefähr von Berlin nach Nürnberg – und zurück. Eine ganz schöne Strecke.

Apropos. Ganz schöne Strecken legen auch die Entsorgungsunternehmen des MAWV zurück, die im gesamten Verbandsgebiet unterwegs sind. Denn: Der kommunale Verband übernimmt für das Schmutzwasser auch Verantwortung, wenn das Grundstück nicht an die öffentliche Kanalisation angeschlossen ist und über eine abflusslose Sammelgrube bzw. Kleinkläranlage verfügt.

Seit dem 1. Oktober 2024 ist (nach europaweiter Ausschreibung) die Firma Lidzba Reinigungsgesellschaft mbH für die mobile Entsorgung zwischen Eichwalde im Norden und Bestensee im Süden, zwischen Königs Wusterhausen im Osten und Mittenwalde im Westen auf Achse. Wir sprachen mit Alexej Schneider, dem Betriebsleiter von Lidzba, über die Erfahrungen der ersten Monate.

Immer wieder Richtung Schenkendorf unterwegs – das 14 Kubikmeter fassende Entsorgungsfahrzeug von Lidzba.

Apropos. Ganz schöne Strecken legen auch die Entsorgungsunternehmen des MAWV zurück, die im gesamten Verbandsgebiet unterwegs sind. Denn: Der kommunale Verband übernimmt für das Schmutzwasser auch Verantwortung, wenn das Grundstück nicht an die öffentliche Kanalisation angeschlossen ist und über eine abflusslose Sammelgrube bzw. Kleinkläranlage verfügt.

Seit dem 1. Oktober 2024 ist (nach europaweiter Ausschreibung) die Firma Lidzba Reinigungsgesellschaft mbH für die mobile Entsorgung zwischen Eichwalde im Norden und Bestensee im Süden, zwischen Königs Wusterhausen im Osten und Mittenwalde im Westen auf Achse. Wir sprachen mit Alexej Schneider, dem Betriebsleiter von Lidzba, über die Erfahrungen der ersten Monate.

Herr Schneider, mit wie vielen Fahrzeugen und Kollegen sind Sie im Einsatz?

Wir bedienen das Verbandsgebiet mit drei unterschiedlichen Fahrzeugtypen – einem Lkw mit 14 Kubikmetern Fassungsvermögen, einem Klein-Lkw mit ca. 4 Kubikmetern und für die Gartenkunden ein Multicar mit etwa 1,5 Kubikmetern Volumen. Zu Spitzenzeiten im Frühjahr und Sommer planen wir mit zwei Fahrern, in der Nebensaison reicht ein Kollege aus.

Hat die Übernahme der mobilen Entsorgung gut geklappt?

Ja, im Großen und Ganzen war sie reibungslos. Am Anfang gab es vermehrt Klärungsbedarf hinsichtlich der Kundendaten und der Abstimmung zu einzelnen Kunden, was aber vollkommen normal ist. Die Koordination zwischen der DNWAB und uns wurde durch den MAWV sehr gut organisiert, sodass alle Fragestellungen rasch gelöst werden konnten.

Weil wir gerade bei Fragen sind: Welche hatten die Kunden?

Die Rückfragen der Kunden waren die üblichen. Beispielsweise: Bleibt es bei meinem Entsorgungstermin? Wie muss ich mich zukünftig anmelden? Wie groß ist das Entsorgungsfahrzeug? Und teilweise waren die Kunden über uns als neuen Entsorger informiert, teilweise nicht.

Wie viele Grundstücke werden insgesamt angefahren und welche Entsorgungsmenge macht das pro Jahr?

Die tatsächlichen Mengen wissen wir erst in einem Jahr, sobald wir – sozusagen – einmal durch sind. Wir gehen aber davon aus, dass es in etwa den Zahlen und Mengen entspricht, die uns der Zweckverband gemeldet hat. So steuern unsere Kollegen zwischen 1.100 und 1.200 Kunden an. Die Menge dürfte Pi mal Daumen 15.000 Kubikmeter umfassen – das entspricht immerhin rund 85.000 Badewannenfüllungen.

Wohin wird das Schmutzwasser eigentlich gebracht?

Zur zentralen Fäkalannahmestelle in Schenkendorf. Diese Betriebsstätte ist ideal für das „mobile Geschäft“ ausgerüstet.

Der Einbau eines Anschlussstutzens (siehe Bild) an der Grundstücksgrenze ist laut MAWV-Satzung geregelt. Gibt es noch das ein oder anderen Grundstück ohne Stutzen? Welche Rückmeldung kommt da von Ihren Fahrern?

Nach den ersten Auswertungen sind ungefähr zwei Drittel der Haushalte mit Stutzen ausgestattet, was eine sehr gute Quote ist. Aber: Jeder Stutzen zusätzlich erleichtert uns natürlich die Arbeit.

Gibt es weitere etwaige Probleme?

Nun, in Wernsdorf und Zeesen sind die Zufahrtswege mitunter sehr eng. Aber wir bei Lidzba haben dafür die passenden Fahrzeugtypen wie den Multicar. Die Fahrer und Disponenten müssen sich auf die Gegebenheiten einstellen.

Gibt es weitere Hindernisse – beispielsweise, dass Bäume im öffentlichen Bereich die Zufahrt behindern?

Ja, die gibt es. Hier sind wir in ständiger Kommunikation mit den zuständigen Behörden. Also auch hier gilt: Wir kümmern uns.

Welche Bitte hätten Sie bzw. Ihre Fahrer an die Kunden?

Was die Kunden oft übersehen: Unsere Fahrer versuchen das Möglichste, um die Stutzen/Gruben zu erreichen, jedoch ist nicht alles immer möglich – auch wenn es in der Vergangenheit anderes praktiziert wurde. Wir als Lidzba haben ein besonderes Interesse daran, dass unsere Mitarbeiter sicher arbeiten können. Es wäre daher schön, wenn die Zuwegungen, Stutzen usw. gut sichtbar und erreichbar sind und Bäume, die vom Privatgrundstück in den öffentlichen Raum ragen, zurückgestutzt werden.

Die mobile Entsorgung gehört bei gut 5 Prozent der Haushalte im Verbandsgebiet des MAWV nach wie vor zum Alltag.

Fotos (3): Remondis

Hier finden Sie Ihr Entsorgungsunternehmen

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