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Author: wz_admin

WAL-Standorte werden Eigenstrom erzeugen

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WAL Wasserverband Lausitz




Die Druckerhöhungsstation Senftenberg-West in der Klettwitzer Straße ist nur einer von mehreren Standorten des WAL, der mit einer leistungsstarken Photovoltaikanlage ausgerüstet werden soll. Die schrägen Anschüttungen rund um die beiden zur Hälfte unterirdisch errichteten Trinkwasserspeicher sind dafür perfekt.

Montage+Foto: SPREE-PR

Drinnen Wasser, drauf Energie

WAL-Standorte werden Eigenstrom erzeugen

So kompliziert sich die Umstände gegenwärtig für Investitionen auch gestalten mögen: An seiner Strategie – der permanenten Erneuerung seiner Infrastruktur – hält der Wasserverband Lausitz (WAL) fest. Dazu gibt es schlicht keine Alternative, um für die Zukunft bestmöglich aufgestellt zu sein.

„Ich gebe Ihnen mal ein Beispiel, womit wir gerade zu kämpfen haben“, setzt WAL-Verbandsvorsteher Christoph Maschek an: „Für ein typengeprüftes Beton-Fertigteil, das wir für eine Mittelspannungsschaltanlage am Wasserwerk Tettau benötigen, galt früher eine Lieferzeit von drei Monaten. Heute avisiert man uns die Lieferung in 55 Wochen, also in mehr als einem Jahr – aus Deutschland!“

Nur schwer vorhersehbare Lieferungen, nahezu unkalkulierbare Preise oder kaum zu beschaffende „zentrale Produkte“, wie Mikrochips, sind nur eine Seite der Medaille, wenn es um die lange Liste der Investitionsvorhaben (siehe Seite 4/5) des WAL geht. Dazu gesellt sich die Verdreifachung der Energiekosten seit Ausbruch des Krieges in der Ukraine im Februar 2022. Doch Christoph Maschek nimmt es gewohnt sportlich. Dank Konsens in der Verbandsversammlung wird eine bereits intensiv genutzte „Quelle“ noch viel stärker angezapft: „Jede Megawattstunde, die uns die Sonne spendiert, ist willkommen!“ Denn jeder eingesparte Cent für Strom aus dem öffentlichen Netz hilft dabei, die Gebührenentwicklung in der Niederlausitz verträglich zu gestalten. Und apropos Gebührenentwicklung …

Den neuen Gebühren-Pfad hat die Verbandsversammlung des WAL am 16. November geebnet. Nach langen Beratungen und Abwägungen beschloss das „Parlament“ nach gut 23 Jahren Stabilität die neuen Grundgebühren – und nur diese! „Unsere Entscheidung bildet auch die demografische Entwicklung ab“, erläutert Verbandsvorsteher Christoph Maschek den eingeschlagenen Weg. „Das Verbrauchsverhalten ändert sich mit dem Alter und unsere Lausitz wird immer ‚älter‘. Zudem stecken in der Grundgebühr sozusagen unsere ‚Fixkosten‘. Diese werden damit weiterhin solidarisch erhoben.“

Besonders deutlich wird das im energieintensiven Bereich Abwasser. Die Unterhaltung der Infrastruktur aus stromfressenden Pumpstationen bis hin zu den Kläranlagen verursacht mehr als zwei Drittel der gesamten Abwasserkosten.

Bei den Neuberechnungen der Gebühren wurden darüber hinaus auch richterliche Entscheidungen berücksichtigt. Diese verlangen von Zweckverbänden „lineare“ Grundgebühren. Sprich, der Kostenanteil muss mit der Zählergröße proportional steigen, was insbesondere die gewerblichen Abnehmer betrifft. „Wir stellen einmal mehr Rechtssicherheit her. Und Rechtssicherheit bedeutet nicht mehr und nicht weniger als Gebührengerechtigkeit“, so Christoph Maschek.

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Kinder, kommt und ratet, wo’s im Ofen bratet!

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WAL Wasserverband Lausitz




Weihnachts-Wasser-Rätsel

Kinder, kommt und ratet, wo’s im Ofen bratet!

Sie mögen einiges gemeinsam haben: die verführerischen Duftschwaden schon lange vor dem Eintreffen, Buden mit vielerlei Geschenkideen vor dick eingemummelten Verkäufern, vertraut-schwingende Melodien in der Luft, die zum Mitsummen animieren. Ja, so kennen und lieben wir Weihnachtsmärkte. Was sie dennoch einzigartig macht, tragen viele dieser adventlichen Treffpunkte schon in ihrem Namen. Erkennen Sie unsere Auswahl Brandenburger Städte an den Titeln ihrer Weihnachtsmärkte?
  • Weihnachts-Wasser-Rätsel

    1. In der Niederlausitzer Landesgartenschaustadt von 2012 ist es die „Altstadtweihnacht“. Dieses Jahr am 9. Dezember.
    2. Im Holländischen Viertel der Landeshauptstadt wird am 9.+10. Dezember das „Sinterklaasfest“ begangen.
    3. Die Parkweihnacht im Optikpark öffnet in der Stadt im Westhavelland am 9. Dezember.
    4. Zu Märchenweihnachtsmarkt und Weihnachtskirmes sind Sie vom 15. bis 17. Dezember in die Kreisstadt von Teltow-Fläming eingeladen.
    5. Sogar bis nach Weihnachten (27. Dezember) feiert unsere Lausitzer Energie-Metropole ihren „1.000 Sterne Weihnachtsmarkt“.
    6.  „Weihnachtszauber in der Doppelstadt“ heißt es am 16. und 17. Dezember an der Neiße. (Bitte nur den deutschen Namen eintragen!)
    7. Ein ganz besonders beliebtes weihnachtliches Federvieh feiert der Gänsemarkt dieser Uckermark-Stadt, dieses Jahr bereits vom 1. bis 4. Dezember. (Umlaut bleibt erhalten)
    8. Am „Tor zum Spreewald“ können Sie sich am 9. und 10. Dezember von der Spreewaldweihnacht begeistern lassen. (Umlaut bleibt erhalten)
    9. Und in der Kloster-Gemeinde im Südosten Brandenburgs findet der Märchenadventsmarkt am 9. und 10. Dezember statt.
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    Oder das Lösungswort bitte bis 23. Februar 2024 an:

    SPREE-PR · Zehdenicker Straße 21 · 10119 Berlin

    oder per E-Mail an: wasser@spree-pr.com

    Kennwort: Weihnachts-Wasser-Rätsel

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    Aus gutem Grund: unsere Flüsse wachsen

    Herausgeber:
    WAL Wasserverband Lausitz




    Der Nebenlauf war im Zuge der Begradigung der Dahme vor über 200 Jahren verschlossen worden und wurde nur noch bei Hochwasser durchströmt. Der eingebrachte Kies ist durch seine Korngrößenverteilung ein optimaler Lebensraum für Muscheln sowie ein Laichhabitat für Fische. Totholzbuhnen schützen das Ufer und fördern die Eigenentwicklung der Dahme in diesem Bereich nachhaltig. Der Altarmanschluss verbindet Fluss und Aue und schafft zusätzlich Lebensräume.
    Foto: SPREE-PR/Arbeit

    Alte Wege für eine „neue“ Dahme

    Aus gutem Grund: unsere Flüsse wachsen

    Um die Bildung neuen Grundwassers zu fördern, muss Oberflächenwasser in der Region gehalten werden. Das hat sich mittlerweile rumgesprochen. Doch es gibt mehr gute Gründe, Flüssen ihre Altarme zurückzugeben. Wie das Brandenburger Beispiel der Dahme beweist.

    Gleich zwei „LIFE Feuchtwälder“-Projekte hat die Stiftung NaturSchutzFonds Brandenburg an dem rund 95 Kilometer langen Nebenfluss der Spree jüngst angepackt. Zunächst in der Nähe von Teurow. Ein Nebenlauf der Dahme – vor über 200 Jahren verschlossen – wurde auf 160 Metern Länge entschlammt und bekam dadurch sein ursprüngliches Tiefenprofil zurück. Eingebrachter Kies stabilisiert die Ein- und Auslaufbereiche und dient gleichzeitig als Laichhabitat, etwa für das stark gefährdete Bachneunauge oder Forellen. Wertvollen Arten neuen Lebensraum zu verschaffen – etwa hier im idyllischen Naturpark Dahme-Heideseen –, ist ein wesentliches Anliegen des märkischen Engagements für Auen- und Moorwälder. Da die Dahme nun im Falle von Hochwasser mehr Volumen aufnehmen kann, ist die etwas mehr als 300 Einwohner zählende Ortschaft Teurow zukünftig besser geschützt.

    Lebensräume schützen

    Die Arbeiten erforderten eine intensive Vorbereitung. Denn das Projektgebiet befindet sich im Gebiet der Kesselschlacht von Halbe, wo seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges noch immer viele Munitions- und Granatenreste im Boden schlummern. Neben der Bergung seltener Muscheln und Fischarten sowie der denkmalschutzrechtlichen Untersuchung der Baustelle erforderte daher die Kampfmittelsuche sorgfältige Zuwendung. Jetzt entwickelt sich hier wieder die natürliche Flussdynamik. Und der angrenzende Auenwald kann überflutet werden – überlebenswichtig für diesen gefährdeten Lebensraum. Dasselbe gilt für ein zweites Projekt an der Dahme bei Briesen. Auch hier, wenige hundert Meter vom Wehr Staakmühle entfernt, kehrte ein Altarm in den Flusslauf zurück.

    Kenner gaben Hinweis

    Untersuchungen hatten vor Ort einen „beeinträchtigten Sedimenttransport“ nachgewiesen. Der Vergleich von Vermessungsdaten ergab, dass die Rinne der Dahme an dieser Stelle 80 cm tiefer liegt als noch 1965. „Dies wirkt sich negativ auf den Anschluss der Aue aus“, erläutert uns Projektmitarbeiterin Maria Böhme. „Ebenso weist die Dahme durch die Begradigung keine für den Gewässertyp spezifischen Strukturen, wie eine Breiten- und Tiefenvarianz, Strömungsvielfalt und verschiedene Korngrößen in der Sohle auf.“ Der Naturschutzfonds tauschte sich mit Gebietskennern aus und beauftragte eine Bachelorarbeit zum Analysieren potenziell geeigneter Altarmanschlüsse. Der 260 m lange Abschnitt bei Briesen hatte eine gute Höhe und war teilweise noch in seiner Struktur im Gelände erkennbar. In Fluss und am Ufer kann nun neues Leben einziehen.

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    Ski & Snowboard gut? Sobald es in den Diehloer Bergen geschneit hat, ja!

    Herausgeber:
    WAL Wasserverband Lausitz




    Die Männer haben keine Zeit für den besten Blick auf die Stadt und die drei Hochhäuser – die Schneekanone muss funktionieren.

    Foto: Jörg Bartusch

    Wintersport in Brandenburg

    Ski & Snowboard gut? Sobald es in den Diehloer Bergen geschneit hat, ja!

    Früher war nicht nur mehr Lametta. Früher war auch mehr Schnee. Und öfter. Was Wintersportfans in ganz Brandenburg nicht davon abhält, ihre Leidenschaft auch in heimischen Gefilden zu leben. Zumindest die Voraussetzungen dafür sind ganz passabel. Im Skigebiet Diehloer Berge – Eisenhüttenstadt beispielsweise.

    So mancher wird über das Bonsai-Eldorado für Abfahrer und kühne Bakkenspringer wohl nur müde schmunzeln. Denn es liegt mit nur 300 Metern Pistenlänge, einem Lift und einer Schanze mit 26,5 Metern Schanzenrekord auf einer Höhe von 77 bis 109 Metern – Schneesicherheit ausgeschlossen. „Das letzte Mal hat es 2021 geschneit. Es lag fast drei Wochen lang Schnee, aber wegen Corona durften wir nicht auf den Hang“, erinnert sich Jörg Bartusch. Für den Abteilungsleiter Ski und Snowboard beim Mountainbike- und Skisportverein Diehloer Berge e.V. Eisenhüttenstadt (MSV) gibt es „nichts Schöneres und Entspannenderes auf der Welt, als bei Sonnenschein durch glitzernden Pulverschnee zu gleiten, verschneite Natur zu genießen und kalte, klare Luft zu atmen“.

    Die wahrscheinlich kürzeste Abfahrtpiste der Welt

    Jetzt, mit 64, ist er immer noch dem Abfahrtslauf „verfallen“. In seinen besten Jahren sah man Jörg Bartusch oft im Harz bergauf bis Torfhaus laufen und auf Skiern mit Zickzack-Schwüngen durch die weiße Pracht wieder ins Tal brausen. „Alpin habe ich geliebt, und es gibt nur wenige schwarze Pisten, die ich in den bereisten Skigebieten nicht runter bin“, schmunzelt der jüngste Ski-Enthusiast beim MSV. Dennoch schwärmt er mehr von der kleinen, feinen und wahrscheinlich kürzesten Abfahrtpiste der Welt in seiner Heimat. „Ja, unser Hang sieht aus wie die berühmten Idiotenhänge für Anfänger. Aber die Strecke hat es teilweise ganz schön in sich. Wer hier Ski und Snowboard fahren lernt oder es bei uns kann, der schafft es auch in den meisten anderen Skigebieten“, ist sich der Eisenhüttenstädter sicher. Er macht es ja vor.

    Im Einklang mit Rodlern und Mountainbikern

    Sobald Frau Holle ihre Betten über den Diehloer Bergen schüttelt, schnappen sich die Ski-Haudegen ihre Schneebretter und nehmen Kurs aufs Skigebiet vor der Tür. Auf der anderen Hälfte des Hanges tummeln sich dann Rodler und Schlittenfahrer. Und im Sommer nutzen die Mountainbiker des Vereins das Gelände um den Skilift.

    Kunststoffmatten sind keine Option

    Jörg Bartusch trat 1970 mit acht Jahren in den damaligen Verein ein. „Da hatte mich der Wintersport total gepackt. Ich wünschte, es würden heute ein paar junge Leute darauf abfahren und unseren 23-köpfigen Haufen verrückter Skifahrer vergrößern und verjüngen. Unser ältester Läufer ist schließlich schon 88!“

    Vor zehn Jahren gründeten sie den MSV, um das Skigebiet Diehloer Berge zu er- und zu unterhalten. „Wir haben viel Zeit und Arbeit investiert, um beispielsweise die alte Schanze, von der ich als Bub auch gesprungen bin, wieder in neuem Glanz erstrahlen zu lassen. Den ehemaligen, stillgelegten Lift haben wir durch einen modernen, multifunktionalen Schlepplift ersetzt.“ Nur Kunststoffmatten seien keine Option, ihren Sport auch schneeunabhängig betreiben zu können, so Bartusch. Das gibt das MSV-Vereinsbudget nicht her. „Und es begeistert uns außerdem nicht einmal annähernd so wie Skilaufen auf Schnee.“

    Mehr Informationen: www.msv-diehloerberge.de

    Wintersport-Überbleibsel

    Foto: Heimatverein Aussichtsturm Rauen e.V.

    Auch die Rauener Berge zwischen Fürstenwalde und Bad Saarow galten lange als Wintersportgebiet. Bis in die 1990er Jahre gab es zwei Schanzen, fuhr man Abfahrt und Langlauf. Das Einzige, was heute noch an die sportlichen Winterfreuden erinnert, ist die Skihütte. Die hatte man 1977 aus dem Armeestandort Eggesin geholt. Jetzt wird sie regelmäßig von Mitgliedern des 36-köpfigen „Heimatverein Aussichtsturm Rauen e.V.“ für ihren Baudenstammtisch genutzt. Dabei geht es um Arbeitseinsätze im Ort, am Aussichtsturm oder an der Hütte, ums Eier-Kullern am Ostersonntag oder den Weihnachtsmarkt. Der Rauener Aussichtsturm ist eine Stahlkonstruktion mit 209 Stufen, 45 Meter hoch und bietet einen einzigartigen Blick über Fürstenwalde und Rauen.

    Mehr Informationen

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    Wie bleibt die Spree „im Fluss“?

    Herausgeber:
    WAL Wasserverband Lausitz




    Wird die Spree bei Neuhausen (südlich von Cottbus) auch nach 2038 noch so fröhlich plätschern? Geht’s nach den Experten von UBA und Wasser-Cluster-Lausitz e.V. und ihren Vorschlägen, dann ja!

    Foto: SPREE-PR/Arbeit

    Der Countdown zum Kohleausstieg läuft, aber:

    Wie bleibt die Spree „im Fluss“?

    In welchem Maße die Spree für Brandenburg ein existenzieller Fluss ist, wird durch den nahenden Ausstieg aus der Braunkohleförderung mehr als deutlich. Würde die sogenannte Grubenentwässerung ohne Ersatz enden, fiele der Spreewald trocken und Berlin bekäme ein ernstes Problem mit seiner praktizierten Aufbereitung von Flusswasser zu Trinkwasser. An Zukunftsideen mangelt es nicht. Politik und Verwaltungen müssen jedoch zügig Entscheidungen fällen.

    Für sein „Lehrbuch der Grundwasser- und Quellenkunde“ beschäftigte sich der preußische Geologe Prof. Konrad Keilhack (1858–1944) bereits in den 1930er Jahren mit der Zeit nach dem Braunkohlebergbau. Aus seinen Forschungen folgerte er, dass es einige Jahrzehnte dauern könne, bevor das Grundwasser wieder richtig angestiegen sei. Wie lange die Grundwasserchemie brauchen würde, wieder in Ordnung zu kommen, darüber wollte er keine Prognose abgeben.

    Dass die Braunkohle in der Lausitz nicht auf ewige Zeiten gefördert werden würde, war bereits damals klar. Dass es für den Wasserhaushalt keinen Hebel gibt, den man nach dem Abstellen der Förderbänder auf „wie zuvor“ stellt, ebenso. Es sind weitreichende Entscheidungen zu treffen, und zwar schnellstmöglich. Denn einerseits dürfte die Umsetzung der vielfältigen Maßnahmen weit mehr als ein Jahrzehnt in Anspruch nehmen. Und andererseits betrifft die Frage der Grubenentwässerung und des Danach sogar die Trinkwasserversorgung im Lausitz-fernen, doch über die Spree innig verbundenen Berlin.

    Wasserspeicher gesucht

    „Der Braunkohleabbau hat tiefgreifende Spuren und Veränderungen im Naturraum und in den Landschaftsformen mit ihren Ökosystemen hinterlassen“, konstatiert die Vize-Präsidentin des Umweltbundesamtes (UBA) Dr.  Lilian Busse gegenüber der WASSER ZEITUNG. „Einen weitgehend sich selbst regulierenden Wasserhaushalt im Flussgebiet der Spree wiederherzustellen, ist eine der zentralen Herausforderungen des Kohleausstiegs.“ Es geht um nicht mehr und nicht weniger als die bedarfsgerechte Sicherstellung von Wassermenge und -güte für alle Anrainer der Spree, insbesondere um eine ganzjährige Wasserversorgung. Das Problem: Der Kohleausstieg wird zu einem strukturellen Wasserdefizit führen. „Eine Studie im Auftrag des UBA mit einer umfassenden Zustandsanalyse für das Lausitzer Spreegebiet schätzt das Defizit auf 126 Millionen Kubikmeter pro Jahr, das in den Sommermonaten ohne ausreichende und gefüllte Wasserspeicher nicht beherrschbar ist“, so Dr. Busse. Die Bewirtschaftung könne nur gelingen, wenn ein erhöhtes Wasserspeichervolumen – geschätzt 178 Millionen Kubikmeter – mit zusätzlichem Wasser für das Flussgebiet bereitsteht. „Davon wird es langfristig abhängen, ob und wie die Versorgung der Bevölkerung, der Wirtschaft in der Region und der Ökosysteme mit Wasser im Lausitzer Spreegebiet gelingt.“

    Werden 20 Jahre reichen?

    Woher das zusätzliche Wasser nehmen? „Ein Drittel müsste aus einem anderen Flussgebiet geholt werden“, macht Ingolf Arnold, Vorsitzender des gemeinnützigen Vereins Wasser-Cluster-Lausitz im Podcast der WASSER ZEITUNG (unter anderem bei deezer, spotify) deutlich. In den Medien wurde bereits über eine zirka 40 Kilometer lange, unterirdische Verbindung zur Elbe als bevorzugte Variante spekuliert. „Das gibt der Fluss auch her!“, erläutert uns der Diplom-Ingenieur. „Im März 2023 hatte die Elbe in Bad Schandau einen Durchfluss von 1.000 Kubikmetern pro Sekunde. Davon zwei Prozent abzuzweigen, ist wasserwirtschaftlich möglich, aber am Ende eine politische Entscheidung.“

    Ingolf Arnold mahnt, dass für die Grundsatzentscheidung nicht mehr allzuviel Zeit bleibt! „2026 soll die Vorlage fertig sein, um spätestens 2027 Beschlüsse zu fassen. Dann folgen Genehmigungsverfahren, Auftragsvergaben und der Bau selbst. Bleibt zu hoffen, dass 20 Jahre ausreichen, um eine funktionierende neue Lebensgrundlage für die Spree zu schaffen.“

    Der Wasser-Fachmann ist sicher: Wenn die zu errichtenden Speicher – unter Umständen sogar der in der Flutung befindliche Cottbuser Ostsee – im Frühjahr weitestgehend gefüllt seien, könne man auch in Trockenjahren wie 2018 bis 2022 die Spree so mit Wasser versorgen, dass sie bis hin nach Berlin einen akzeptablen Mindestpegel erreicht.

    • »Die bedarfsgerechte Sicherstellung von Wassermenge und -güte betrifft alle Anrainer der Spree, insbesondere um eine ganzjährige Wasser­versorgung zu gewährleisten.«

      Foto: Susanne Kambor

      Dr. Lilian Busse, Vize-Präsidentin des Umweltbundesamtes (UBA)
    • »Die natürliche Leistungs­fähigkeit der Spree ist nicht besonders hoch. Durch die jahrzehntelange Wassereinleitung aus dem Bergbau sind wir verwöhnt worden.«

      Foto: privat

      Dipl.-Ing. Ingolf Arnold, Vorsitzender des Wasser-Cluster-Lausitz e. V.

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    Wie bleibt die Spree im Fluss, wenn die Braunkohlen-Förderung in der Lausitz endet?

    Herausgeber:
    WAL Wasserverband Lausitz




    Foto: privat

    Wie bleibt die Spree im Fluss, wenn die Braunkohlen-Förderung in der Lausitz endet?

    Neben dem Gespräch mit dem neuen DNWAB-Geschäftsführer René Windszus widmet sich unser Podcast einer Wasserfrage, die die Südbrandenburger Lausitz sogar mit der Metropole Berlin verbindet. Denn nach dem Ende der Braunkohlenförderung – voraussichtlich spätestens 2038 – braucht die Spree buchstäblich neues Wasser. Woher das kommen könnte und wie es in der Region gehalten werden muss, das beschreibt der 1. Vereinsvorsitzende des Wasser-Cluster-Lausitz e.V. Dipl.-Ing. Ingolf Arnold.

    WASSER ZEITUNG Podcast

    Ein noch ausführlicheres Gespräch mit Ingolf Arnold hören Sie in unserem Podcast „WZ – das Gespräch“.

    Podcast: WZ – das Gespräch

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    Fehlerteufel in der Herbstausgabe

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    Dahme-Nuthe Wasser-, Abwasserbetriebs­gesellschaft mbH

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    Grafik: Pixabay

    Fehlerteufel in der Herbstausgabe

    Im Artikel zum Wasserfest in der Kita „Zwergenland“ in Kasel-Golzig hat der Wicht mit seinem Dreizack etwas durcheinandergebracht. Hier wurde Erzieherin Ilka Gosdschick als Kitaleiterin genannt. Die Leitung der Einrichtung hat jedoch Madlen Semrok.
    Wir bitten den Fehler zu entschuldigen.

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    MAWV-Verbandsversammlung mit neuem Chef

    Herausgeber:
    Dahme-Nuthe Wasser-, Abwasserbetriebs­gesellschaft mbH

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    Verbandsvorsteher Peter Sczepanski dankte Klaus-Dieter Quasdorf für knapp drei Jahrzehnte unermüdliche Tätigkeit im MAWV sowie sein Engagement in vielen Gremien des Verbandes.
    Foto: MAWV

    Die MAWV-Verbandsversammlung hat einen neuen Chef

    Markus Mücke, langjähriger Bürgermeister der Gemeinde Schulzendorf, ist in der Verbandsversammlung am 19. Oktober 2023 ohne Gegenstimme zum neuen Vorsitzenden der Verbandsversammlung des wichtigsten Entscheidungsgremiums des Verbandes gewählt worden. Außerdem wird Herr Mücke die Interessen des MAWV in der Gesellschafterversammlung seines Betriebsführers DNWAB mbH wahrnehmen und auch im Verbandsausschuss des MAWV vertreten sein.

    Nach dem Ausscheiden von Klaus-Dieter Quasdorf, ehemaliger Bürgermeister von Bestensee, musste ein neuer Vorsitzender für das Wasserparlament gefunden werden.

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    Herzlich willkommen beim MAWV!

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    Dahme-Nuthe Wasser-, Abwasserbetriebs­gesellschaft mbH

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    MAWV

    Herzlich willkommen beim MAWV!

    Der Kommunalbetrieb erweitert sein Verbandsgebiet

    Die Gemeinden Rietzneuendorf-Staakow sowie Schönwald, Ortsteil Waldow (aus dem Amt Unterspreewald), gehören ab Januar 2024 zum MAWV. Dieser Beitritt wurde nach mehrmonatiger Vorbereitung und intensiven Gesprächen mit allen Beteiligten ohne Gegenstimme in der MAWV-Verbandsversammlung beschlossen.

    „Damit ist in den genannten Orten die Zukunft der Trinkwasserversorgung und Schmutzwasserentsorgung gesichert“, freut sich Verbandsvorsteher Peter Sczepanski für die rund tausend Einwohner. Ab kommendem Jahr gilt dann auch das Satzungsrecht des MAWV – leider inklusive höherer Gebühren. Die Gebührensatzung soll noch im Dezember 2023 in der Verbandsversammlung beschlossen werden. Die mobile Entsorgung erfolgt weiterhin über die Firma Schuster.

    „In den genannten Gemeinden muss kurzfristig die Wasserverlustquote gesenkt werden. Es ist nicht akzeptabel, dass bis zu 20 Prozent des gelieferten und bezahlten Wassers im märkischen Sand versickern“, umreißt der Verbandsvorsteher die wichtigste anstehende Aufgabe.

    Ab Januar 2024 steht der Bereitschaftsdienst der DNWAB unter 0800 8807088 bei Störungen der wassertechnischen Anlagen zur Verfügung.

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    Ausschreibung der mobilen Entsorgung aufgehoben

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    Dahme-Nuthe Wasser-, Abwasserbetriebs­gesellschaft mbH

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    MAWV

    Ausschreibung der mobilen Entsorgung aufgehoben

    Dienstleistung mit inhaltlichen Veränderungen neu ausgeschrieben

    Das Ergebnis der europaweiten Ausschreibung für die mobile Entsorgung von mehr als 6.000 abflusslosen Sammelgruben und Kleinkläranlagen ab 2024 sorgte beim MAWV für Entsetzen. Otto Ripplinger, kaufmännischer Leiter: „Die Offerten aller Bewerber lagen mindestens doppelt so hoch wie bisher und hätten eine empfindliche Gebührenerhöhung für unsere Kunden bedeutet. Das fanden wir nicht angemessen und verbesserungsbedürftig. Deshalb werden wir die Dienstleistung mit inhaltlichen Veränderungen erneut ausschreiben.“ Und zwar so, dass ab 1. Juli 2024 jeder Kunde die Kosten bezahlen muss, die für die Entsorgung seines Grundstückes tatsächlich angefallen sind.

    Beispiele:

    • Stutzen an der Grundstücksgrenze, kein Schlauchausrollen nötig, größere Mengen können abgefahren werden – Gebühr pro m³ vergleichsweise niedrig
    • Garten mit 1 m3 Grubeninhalt, schmaler Zufahrtsweg oder meterlanges Schlauchauslegen zur Grube – zusätzlicher Zeitaufwand, der mehr kosten muss und wird
    Bis zum 30. Juni 2024 fahren die Firmen Basel, Born, Lehmann und Schuster zu unveränderter aktueller Gebühr Ihr Abwasser ab. Ob sie zum 1. Juli 2024 die neuen, alten Entsorger sein werden, entscheidet sich mit der Neuausschreibung. „Nicht herum kommen wir dann aber um eine Gebührenanpassung. Die Kubikmeterpreise – so viel ist sicher – werden wesentlich höher ausfallen, als sie jetzt sind, da auch hier mit höheren Energie-, Kraftstoff-, Maut- und Personalkosten kalkuliert wird“, kündigt Otto Ripplinger vorsorglich an.

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