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Author: wz_admin

Wie gelangen Plastik und Mikroplastik in unser Wasser?

 




Kinderfrage

Wie gelangen Plastik und Mikroplastik in unser Wasser?

Flaschen, Verpackungen, Spielzeug, Technik: Plastik umgibt uns eigentlich überall. Selbst unsere Kleidung enthält Kunststoffe.

Ein globales Problem: eine fehlende geregelte Müllentsorgung.

Foto: pixabay

Geht es irgendwann kaputt, zerbricht Plastik in viele kleine Stücke. Leider kann der chemisch produzierte Kunststoff über verschiedene Wege auch ins Wasser gelangen. Das meiste kommt vom Müll auf Straßen oder Feldern, den der Wind in Flüsse treibt und darüber weiter ins Meer. In vielen Ländern gibt es keine geregelte Mülltrennung und -entsorgung. Die Abfälle landen dort einfach auf wilden Deponien. Aber auch aus unseren Haushalten gelangt Plastik in den Wasserkreislauf. Beispielsweise mit dem Abwasser aus der Waschmaschine, wenn wir Kleidung aus Kunststoff waschen. Bei jeder Wäsche eines Fleece-Pullovers werden über 1000 Fasern frei.

Der World Wide Fund for Nature (WWF) schätzt, dass in unseren Ozeanen rund 100 Millionen Tonnen Plastik treiben. Diese unvorstellbare Menge wächst jeden Tag. Ein großes Problem ist, dass Plastik nicht verrottet. Seine Zersetzung dauert hunderte bis tausende Jahre. Bis dahin zerfällt es in immer kleinere Teilchen. Dieses Mikroplastik, das wir mit bloßem Auge nicht sehen können, reichert die Meere immer weiter an. Meerestiere nehmen die winzigen Partikel mit der Nahrung auf. Mit der Nahrungskette steigen die Teilchen in die Nahrung größerer Lebewesen, bis hin zum Menschen. Weil Plastik giftige Chemikalien enthält, kann es bei Menschen und Tieren Krankheiten verursachen.

Was können wir tun?

Wir können zu Hause Plastik vermeiden, indem wir beispielsweise Mehrwegverpackungen wählen. Wir können unseren Müll ordentlich entsorgen und trennen. Und wir können beim Waschen darauf achten, dass weniger Mikrofasern ins Abwasser gelangen, z.B. durch kurze Waschprogramme oder spezielle Waschbeutel.

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Bei der OWA sind zwei Stellen zu besetzen. Interesse?

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“Trotz Investitionen stabiler Wasserpreis!”

 




Editorial

“Trotz Investitionen stabiler Wasserpreis!”

Foto: Stadt Velten

Liebe Leserschaft, liebe OWA,

als Bürgermeisterin der Ofenstadt Velten habe ich seit 2010 als Aufsichtsratsmitglied und seit 2020 als Vorsitzende dieses Gremiums die Entwicklung der OWA ganz nah mitverfolgen und mitgestalten können. Nun endet nach 16 Jahren meine Amtszeit als Bürgermeisterin und damit mein Engagement für die OWA. Mein Einsatz für unsere Wasserwirtschaft war mir ein wirkliches Bedürfnis.

Tausende Kilometer Rohrleitungen und modernste Wasserwerke kann das Unternehmen heute vorweisen. Trotz enormer Investitionen konnte der Wasserpreis stabil gehalten werden. Das macht mich stolz. All das war und ist nur möglich dank des Weitblicks und der Innovationskraft aller Beteiligten, die wissen, wie wichtig das so selbstverständliche saubere Nass aus dem Hahn für das Funktionieren unserer Gesellschaft ist. Allen voran danke ich den Geschäftsführern – dem heutigen Herrn Becker genauso wie dem ehemaligen Herrn Fredrich – für die konstruktive Zusammenarbeit. Aber auch dem Aufsichtsrat und dem OWA-Team möchte ich Danke sagen für ihre Leistungen zum Wohle unserer zehn OWA-Gesellschafter. Dass die OWA für die Herausforderungen der Zukunft gut gewappnet ist, davon bin ich fest überzeugt.

Die richtigen Weichen – oder müsste ich besser Leitungen sagen? – sind gestellt. Alles Gute!

Ines Hübner
Bürgermeisterin der Stadt Velten

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Mehr Durchblick beim Trinkwasser

 




Verbraucher-News

Mehr Durchblick beim Trinkwasser

Die Trinkwasserverordnung wurde novelliert – und das bringt den Verbrauchern mehr Transparenz. Nicht nur auf ihrer Website informiert die OWA als regionaler Wasserversorger detailliert über die Qualität des hiesigen Trinkwassers. Künftig wird auch die jährliche Verbrauchsabrechnung mehr Auskunft geben.

Bild: canva

Die Grundlage für ein stärkeres Recht auf Informationen bildet die überarbeitete Trinkwasserverordnung von 2023. Mit ihr möchte der Gesetzgeber das Vertrauen in die Qualität unseres ohnehin sehr guten Trinkwassers weiter erhöhen. Es gibt zwei Kanäle für die zusätzlichen Informationen: die OWA-Website und die jährliche Verbrauchsabrechnung. Was ändert sich konkret für die Verbraucher?

Mehr Informationen online

Der § 46 der Trinkwasserverordnung regelt die Informationen über das Internet. Unter www.owa-falkensee.de kann sich jeder – aufgelistet nach Wohnort – über sein versorgendes Wasserwerk das Verfahren der Wasseraufbereitung, die Wasserhärte und die genauen Analysewerte seines heimischen Trinkwassers informieren. Die Online-Information deckt die im Schaukasten dargestellten Bereiche ab.

Detaillierte jährliche Verbrauchsabrechnung

Die Trinkwasserverordnung § 45 sieht außerdem vor, dass den Verbrauchern viele zusätzliche Angaben auch in verständlicher Textform bereitgestellt werden müssen. Die OWA liefert sie mit der jährlichen Verbrauchsabrechnung, die fortan etwas umfangreicher ausfällt. Zu den schriftlichen Informationen gehören u.a.:

  • Preis des gelieferten Trinkwassers pro Liter und Kubikmeter
  • die abgenommene Wassermenge für den Abrechnungszeitraum
  • durchschnittliche jährliche Wasserabnahme vergleichbarer Haushalte
  • Details zu Trinkwasseraufbereitungsverfahren, Aufbereitungsstoffen und
    Desinfektionsverfahren
  • Informationen über die aktuelle Beschaffenheit des Trinkwassers
  • Verweis zur OWA-Website mit den Informationen nach § 46 TrinkwV

Die Textform hat den Vorteil, dass viele Informationen nicht mehr aktiv gesucht werden müssen, sondern direkt auf den Kunden zugeschnitten mit der Rechnung ins Haus kommen. Das bedeutet mehr Komfort und schafft Transparenz.

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Sanierte Pumpen-Power

 




Wansdorfer Pumpwerk nach 30 Jahren modernisiert

Sanierte Pumpen-Power

Das Pumpwerk am Ortsrand von Wansdorf befördert das Abwasser zum Klärwerk Wansdorf. Nach 30 Jahren Dauerbetrieb wurde die Anlage in diesem Jahr komplett saniert.

Thorsten Menz, Maschinist im Kanalnetz, am neuen Schaltschrank.

Foto: SPREE-PR/Petsch

„Das Pumpwerk Wansdorf 2 arbeitet seit 1995, es musste dringend erneuert werden“, erzählt Michael Stroschke, Abteilungsleiter Abwasser bei der OWA. Von außen betrachtet mag der Unterschied zwischen altem und saniertem Pumpwerk nicht allzu groß erscheinen. Im Schachtbauwerk selbst sieht das ganz anders aus. Michael Stroschke zeigt Aufnahmen vor der Sanierung. Die alte Pumpe ist von Rost bedeckt und an der Wand des Schachtes sieht man Kiesel. „Ein Indiz dafür, wie stark sich der Beton über die Jahre zersetzt hat.“

Im Juli wurde mit den vorbereitenden Arbeiten begonnen. „Wir mussten zunächst die Schieber im Kanal austauschen und anpassen und einen temporären Überpumpbetrieb aufbauen“, berichtet der Abwasserfachmann. Erst danach konnte die eigentliche Sanierung beginnen. Neben den Pumpen wurden alle Druckleitungen, Führungsrohre, Schieber und Rückschlagklappen – also die gesamte Pumpwerksausrüstung – erneuert. Der Schachtkörper wurde im Schacht-in-Schacht-Verfahren saniert und die elektrische Mess-, Steuerungs- und Regelungstechnik inklusive Schaltschrank ausgetauscht. Blickt man heute in den tadellos aussehenden Schacht, sieht man in drei Metern Tiefe zwei neue, hochmoderne Pumpen arbeiten.

Im Oktober waren die Baumaßnahmen beendet. Der Trink- und Abwasserzweckverband Glien hat in die Sanierung 180.000 Euro investiert. Das modernisierte Pumpwerk ist nun wieder fit, um das Abwasser für weitere Jahrzehnte zur Kläranlage zu fördern.

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Mit Hochdruck für saubere Kanäle

 




Neues Saug- und Spülfahrzeug verstärkt den Fuhrpark der OWA

Mit Hochdruck für saubere Kanäle

Die OWA hat ihren Fuhrpark im September um ein hochmodernes Saug- und Spülfahrzeug erweitert. Im Abwasserkanalnetz, das die OWA im Auftrag der kommunalen Abwasserzweckverbände betreut, sorgt es nun für saubere Verhältnisse.

Video: SPREE-PR/Queißner

Der orangefarbene High-Tech-Sauger blitzt wie neu. „Das täuscht etwas“, lacht Matthias Ketzlin. „Wir haben ihn vor dem Fototermin nochmal gründlich gereinigt.“ Der OWA-Vorarbeiter und Abwassermaschinist fährt mit seinem Kollegen Florian Teitge seit September den „neuen Kombi“, wie die OWA-Kollegen den Neuzugang nicht ohne Stolz nennen. „Der ist zwar erst ein paar Wochen im Einsatz, wird aber schon ordentlich beansprucht.“

Mithilfe der Spülfahrzeuge werden bei der OWA jährlich 177 Kilometer des Abwassernetzes gespült, Pumpwerke gereinigt, Verstopfungen beseitigt und 59 Kilometer Kanal im Vorfeld von Kamerainspektionen gesäubert. Insgesamt betreibt die OWA jetzt drei Saug- und Spülfahrzeuge, wobei das neue Fahrzeug die beiden älteren Modelle aus den Jahren 2012 und 2016 ergänzt.

Die erforderliche Neuanschaffung war lange geplant. Michael Stroschke, Abteilungsleiter Abwasser bei der OWA, erklärt die Hintergründe: „Unsere Spülfahrzeuge sind jeden Tag im Einsatz. Nach etwa 10 Jahren kommen sie ans Ende ihrer Lebensdauer. Bei den alten Kombis hatten wir zwar noch keine längeren Ausfälle, aber sie werden stör- und reparaturanfälliger. Jeder kleine Ausfall wirkt sich negativ auf den Betrieb aus. Zudem ‚wächst‘ unser zu betreuendes Kanalnetz sukzessive; allein in den letzten 10 Jahren um 50 km. Ein dritter Kombi war da unabdingbar.“

Modernste Technik für die Kanalreinigung

Matthias Ketzlin und Florian Teitge wurden mehrere Tage in die komplexe Elektronik des neuen Hochdruckreinigers eingearbeitet. „Hier ist ordentlich Technik verbaut und vieles integriert“, sagt Matthias Ketzlin anerkennend, „und die vollautomatische Steuerung erleichtert die Arbeit enorm.“ Das 28 Tonnen schwere und 430 PS starke Kraftpaket – der Unterbau ein Mercedes Actros, der Aufbau eine Spezialanfertigung der FFG-Umwelttechnik in Flensburg – ist speziell für die Reinigung von Kanälen und Pumpwerken konzipiert und auf die Bedürfnisse der OWA zugeschnitten. „Mit einem Wasserdruck von bis zu 170 bar, dem 160 m langen Spülschlauch und entsprechenden Spüldüsen können wir alle von der OWA betreuten Kanäle säubern“, erklärt der Vorarbeiter. An dem sechs Meter langen und weit schwenkbaren Arm sind die wichtigen Komponenten für die Kanalreinigung
angebracht; darunter Spülschlauch, Hochdruckschlauch, eine zusätzliche Seilwinde und sogar eine Befestigungsmöglichkeit für ein Personenrettungsgerät. Außerdem punktet das Fahrzeug mit einem innovativen Kolbenverfahren in dem 11.500 Liter fassenden Behälter. „Ein Kolbenschieber trennt die beiden Kammern für Schlamm und Wasser vollautomatisch per Knopfdruck“, so Matthias Ketzlin.

Saugen, spülen, sauber

Dann demonstrieren die Kollegen eine Kanalreinigung. „Vor dem eigentlichen Spülen werden Schlamm und Schmutz aus dem Kanal gesaugt.“ Im Saugschlauch rauscht es, die Pumpe ist kaum zu hören. Das neue Fahrzeug arbeitet insgesamt geräuschärmer als die älteren Modelle. „Das liegt an der Wasserring-Pumpe“, erläutert der Fachmann. Nach dem Absaugen ist der Kanal bereit für die Hochdruckspülung. Vorsichtig versenkt Abwassermaschinist Florian Teitge den Sprühschlauch mit der Reinigungsdüse in der Kanalöffnung und startet die Pumpe. Jetzt heißt es wieder kurz warten. Nach dem Spülen machen die Kollegen die Kanalöffnung frei für Thorsten Menz, ebenfalls Maschinist im Kanalnetz.

Er lässt eine kleine, fahrbare Kamera durch das gereinigte Rohr rollen. „Alles sauber“, bescheinigt er mit einem routinierten Blick auf die übermittelten Aufnahmen.“ Das neue Fahrzeug könnte selbstverständlich auch für die Entleerung von Gruben eingesetzt werden. „Das passiert aber nur bei Havarien, wenn die beauftragte Fremdfirma nicht ausrücken kann“, so Abteilungsleiter Michael Stroschke, „Unsere drei Kombis sind mit der Kanalreinigung mehr als ausgelastet.“

Was ist ein Saug- und Spülfahrzeug?

Ein Saug- und Spülfahrzeug reinigt und wartet Kanal- und Abwassersysteme. Mit einem Vakuumsystem saugt es Schlamm, Sand und andere Ablagerungen aus Kanälen, Schächten und Pumpen. Gleichzeitig kann es mit Hochdruck Rohre und Kanäle spülen, um Verstopfungen zu lösen und Ablagerungen zu beseitigen. Durch die Kombination dieser beiden Funktionen – Saugen und Spülen – ermöglicht das Fahrzeug eine effiziente und umweltgerechte Reinigung, ohne dass Abwasserleitungen geöffnet oder ausgebaut werden müssen. Die Fahrzeuge sind ein unverzichtbares Werkzeug für die Kanalunterhaltung.

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Warum Abwasser teurer wird

 




Ein Statement von OWA-Geschäftsführer Christian Becker

Warum Abwasser teurer wird

Wir stehen vor großen Herausforderungen. Wer die Meldungen der letzten Monate verfolgt hat, wird zu Themen wie Investitionsstau in der Infrastruktur, Sondervermögen für Infrastruktur und Klimaneutralität oder zu Milliardeninvestitionen in die Wasser- und Abwasserinfrastruktur einige Schlagzeilen gelesen haben.

Planmäßige Investitionen im Schmutzwasserbereich, wie jüngst in ein neues Saug- und Spülfahrzeug und in eine Pumpwerkssanierung, machen nur einen Teil der Kosten im Abwasserbereich aus. Strengere politische Auflagen erfordern in den nächsten Jahren weitaus größere Ausgaben.

Foto: SPREE-PR/Petsch

Aufgrund der regelmäßigen Ertüchtigung und Sanierung unserer Infrastruktur können
wir zunächst konstatieren, dass es bei der OWA keinen Investitionsrückstau gibt. Wir haben in den letzten Jahren etwa 100 Mio. Euro in unsere Wasserversorgungsanlagen und für unsere Gesellschafter etwa 200 Mio. Euro in die Abwasserinfrastruktur investiert.

Aber: Bei unseren Anlagen reden wir über Lebensdauern von 30 bis 50 Jahren. Insofern können wir uns nicht auf dem Erreichten ausruhen, sondern wir müssen permanent weiter in die Sanierung und Modernisierung der Anlagen investieren. Nachdem die Baupreise zwischen 1995 und 2015 eine recht konstante Phase hatten, gab es in den letzten zehn Jahren eine wahre Explosion: Bis heute haben sie sich nahezu verdoppelt. Das bedeutet, dass man für eine Investitionssumme, die vor 10 bis 20 Jahren getätigt wurde, heute nur noch die halbe Leistung bekommt.

Dazu kommen immer höhere Anforderungen aus der Politik, besonders im Abwasserbereich.
Mit Ausnahme des Zweckverbands Havelländisches Luch entsorgen alle Kommunen in unserem Verantwortungsbereich ihr Abwasser auf der Kläranlage in Wansdorf. Neben der notwendigen Ertüchtigung und regelmäßigen Sanierung der bestehenden Anlage müssen hier künftig neue politische Vorgaben eingehalten werden: Das ist zum einen die Pflicht zur Phosphorrückgewinnung aus dem Klärschlamm und zum anderen die Kommunalabwasserrichtlinie der EU, kurz KARL. Hieraus ergeben sich bis Mitte der 2030er Jahre erhebliche Herausforderungen und Investitionsbedarfe, um die neuen verschärften Grenzwerte für Stickstoff, Phosphor, Mikroplastik und Medikamentenrückstände zu erfüllen. Stichwort ist hier die oft benannte vierte Reinigungsstufe auf der Kläranlage. Um die Anforderungen zu den pflichtigen Terminen zu erfüllen, müssen die Investitionen auf der Kläranlage jetzt starten – und das sind sie auch.

Nach vielen Jahren, in denen die Abwassergebühren konstant gehalten werden konnten oder sogar in regelmäßigen Abständen gesenkt wurden, befinden wir uns seit zwei bis drei Jahren in einer Phase, in der die Gebühren für die Schmutzwasserbeseitigung stetig steigen werden. Regelmäßig neu einzuschätzen, was dabei an Investitionen notwendig ist, aber gleichzeitig die Gebühren nicht aus den Augen zu verlieren, ist gemeinsam mit den für die Abwasserbeseitigung verantwortlichen Kommunen und Zweckverbänden eine unserer großen Herausforderungen für die Zukunft.

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Unterwegs im Winter-Wunder-Land

 



Unterwegs im Winter-Wunder-Land

Eine Winterreise durch unsere schöne Heimat

Auch in der kalten Jahreszeit hat Ostthüringen viel zu bieten. Entdecken Sie Neues in unserer Region mit den ganz persönlichen Ausflugstipps unserer Mitarbeiter!

  • Foto: privat

  • Foto: Dirk Klötzing

„Hier ist alles regional“

Franziska Richter, 42, Sekretärin beim Zweckverband Wasser/Abwasser Obere Saale, empfiehlt die „Winterwanderung“ St. Maternus in Mönchgrün am 28.12.2025.
„Zwischen Weihnachten und Neujahr findet am 28.12.2025 rund um Mönchgrün die ‚Winterwanderung‘ St. Maternus statt. Man kann zwischen zwei verschiedenen Strecken (ca. 6 und 8 km) wählen. Der Weg führt von Mönchgrün über die Graupenmühle, die Glücksmühle nach Schleiz und weiter über den Lohmen (8km Strecke) und die Beyersmühle zurück. Unterwegs gibt es Stände mit vielen Leckereien und auch die Gaststätten und Mühlen versorgen die Wanderer mit verschiedenen Getränken und gutem Essen. In Mönchgrün haben die Einwohner des kleinen Örtchens die Höfe für die Besucher geöffnet und bieten neben selbstgemachtem Wein natürlich auch zahlreiche regionale Speisen an. So kommt man nach den Feiertagen wieder in Bewegung. Mir gefällt die Atmosphäre, es ist ein schöner Ausflug mit der Familie oder mit Freunden. Mein Tipp: Man sollte nicht zu spät starten, sonst sind die leckersten Spezialitäten ausverkauft. Außerdem sollte man möglichst seine eigene Tasse für den Glühwein oder Punsch mitbringen.“

Termin: 28.12.2025, von 10 Uhr bis 18 Uhr
Start- und Zielpunkt: Mönchgrün. ­
Jeder startet individuell, keine Anmeldung ­erforderlich. Parkplätze in Umgebung.

www.weinfest-moenchgruen.de

  • Foto: Andrea Rosenthal

  • Foto: PR/Althof

„Entspannung pur“

Ina Sorge, 44, Vermessungstechnikerin beim ZWA Saalfeld-Rudolstadt, rät zu einer „Alpakawanderung auf dem ­Althof in Unterwellenborn“.

„Auf dem Althof kann man Wanderungen mit Alpakas oder Lamas machen. Das ist eine schöne Strecke durch Wald und Flur, so etwa zwei bis drei Stunden, und dabei führt man das Tier an der Leine. Man ist an der frischen Luft und kann dem Alltag entfliehen. Jeder kann sich sein Alpaka aussuchen oder aber das Alpaka sucht sich seine Begleitung aus. Das Tier gibt das Tempo vor und der Mensch muss sich darauf einstellen. Die Tiere spiegeln unsere Stimmung wider: Wenn man selbst schlecht gelaunt ist, dann ist auch das ­Alpaka störrisch. Man geht mit dem Tier eine Art Symbiose ein. ­Alpakas sind ganz liebe Tiere, freundlich und neugierig, aber nicht aufdringlich. Sie strahlen eine unheimliche Ruhe aus. So eine Wanderung ist einfach ein ganz besonderes Erlebnis. Mein Tipp: Gute Laune mitbringen und nicht gestresst und abgehetzt ankommen, weil sich das auf die Tiere überträgt.“

Mehr Info: Der Althof bietet ganzjährig auf Anfrage nicht nur Wanderungen mit Alpakas und Lamas, sondern auch verschiedene Workshops für ­Erwachsene und kann auch für private Feiern, Schulveranstaltungen oder Teambuilding-Maßnahmen gebucht werden. ­Zudem werden die Tiere für therapeutische Zwecke eingesetzt.

Adresse: Lamas und Alpakas vom Althof
Angergasse 3, 07333 Unterwellenborn, OT Oberwellenborn

www.tierisch-erleben.de

  • Foto: Viola Damm

  • Foto: PR/Brehms Welt/Marco Rank

„Eine Reise wert“

Heike Mörschner, 58, kaufmännische Sachbearbeiterin im Bereich Abwasser beim ZWA Thüringer Holzland in Hermsdorf, mag das Naturkundemuseum „Brehms Welt“ in Renthendorf.

„Bei uns in Renthendorf haben wir ein sehr interessantes Museum über Alfred Brehm, den Autor von ‚Brehms Tierleben‘ und seinen Vater Christian Ludwig Brehm, der Pfarrer, Seelsorger und zugleich Forscher war. Da kann man sehr viel Spannendes über die damalige Zeit erfahren, wie die Familie dort gelebt und geforscht hat. Einige kennen das Museum vielleicht noch von früher. Inzwischen ist hier alles ganz neu restauriert worden. Man kann viele Bilder und Schriften sehen und seine großen Vogelsammlungen. Am schönsten ist der Affe, den Alfred Brehm damals als Haustier hielt. Es gibt außerdem ein kleines Café und eine große Bibliothek, die jetzt zur Forschungsbibliothek ausgebaut werden soll. Der ­Direktor, Prof. Dr. Jochen Süss und sein Team haben sich unheimlich engagiert. Für das Andenken an das Leben der Brehms erhielt er im Jahr 2022 das Bundesverdienstkreuz. Das Museum ist wirklich sehr schön geworden und ein Besuch lohnt sich. Mein Tipp: Direkt am Museum verläuft der Tälerpilgerweg. Da kann man den Museumsbesuch mit einer kleinen Wanderung verbinden.“

Brehms Welt: Sehenswerte Dauerausstellung über das ­Leben und Wirken der Brehms, dazu wechselnde Sonderausstellungen. Bis zum 22. Februar geht es um die Schönheit von Nachtfaltern.

Öffnungszeiten:  Dienstag bis Freitag 14 Uhr bis 17 Uhr, Samstag bis Sonntag 11 Uhr bis 17 Uhr
Eintritt: Erwachsene 7 €, ermäßigt 3 €, ­Familien 12 €.
Adresse: Dorfstraße 22, 07646 Renthendorf

  • Foto: privat

  • Foto: Daniela Stürmer

„Nostalgisch und wunderschön“

Daniela Stürmer, 49, Sachbearbeiterin im Kundendienst/Gebührenabrechnung beim Zweckverband Mittleres Elstertal, freut sich auf den „Weihnachtsmarkt auf dem Rittergut Endschütz“.

„Jedes Jahr besuche ich mit meiner Freundin den Weihnachtsmarkt auf dem Rittergut Endschütz. Die Atmosphäre ist völlig anders als auf den üblichen Weihnachtsmärkten, das ist überhaupt nicht zu vergleichen. Es ist ein richtiges Rittergut mit alten Möbeln und alles ist weihnachtlich dekoriert. Das ist ein wunderschönes, nostalgisches Ambiente, ganz urig und rustikal. Es gibt Musik, ein Café und einige Stände mit Kunsthandwerk. Auch für die Kinder gibt es verschiedene Aktivitäten, da wird gebastelt, es werden Märchen ­vorgelesen und solche Sachen. Ich verbringe dort den ganzen Nachmittag, beobachte Leute, trinke Glühwein, unterhalte mich mit meiner Freundin. Man kommt so richtig in weihnachtliche Stimmung. Es ist einfach ein ganz besonderes Flair, das man woanders nicht findet. Mein Tipp: Der Ort ist sehr klein. Wenn man die ersten Autos stehen sieht, sollte man sich sofort einen Parkplatz suchen, dann sind die Parkplätze im Ort nämlich besetzt.“

Mehr Info: Das Rittergut führt im Laufe des Jahres verschiedene Veranstaltungen durch. Die romantische Location kann für Hochzeiten und Familienfeiern gemietet werden, zudem gibt es liebevoll mit Antiquitäten eingerichtete Ferienwohnungen und Gästezimmer.

Termin Weihnachtsmarkt:  13. – 14. Dezember 2025 (3. Advent), von 11 Uhr bis 18 Uhr
Adresse: Rittergut Endschütz, 07570 Endschütz

www.rittergut-endschuetz.de

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Zum Wohl! Heimatkunde für gesellige Stunden

 



Unser schönes Ostthüringen

Zum Wohl! Heimatkunde für gesellige Stunden

Kräuter, Hopfen, Quellwasser … es wird Zeit zum Genießen, wenn die Tage kürzer werden: unsere Empfehlungen für kleine Brauereien und Destillerien.

Kleine und feine Brauereien wie die „Ziegenmühle“ laden in Ost-Thüringen zum geselligen Genuss – oftmals gewürzt mit ­einer Prise Heimatkunde.

Foto: Ziegenmühle GmbH

Ostthüringen war schon im Mittelalter ein Land der Brauer. Es gab viele Stadt- und Klosterbrauereien. Familien betrieben das Brauen als Nebenerwerb. Auch das Brennen von Korn und anderen Spirituosen hat eine alte Tradition. Zum Glück blieb dieser Geist lebendig oder wurde neu erweckt.
  • Zum Wohl in Rudolstadt

    Foto: Braukeller zur Pörze

    Ein Bier, das für viele bis über die Grenzen von Rudolstadt ein bekannter Name war, ist das Pörz-Bier. Und Martin Philipp hat es wieder zum Leben erweckt. Auf den Ursprung 1711 ist Martin Philipp stolz: Damals erhielt der Brauerei-Gasthof „Zum wilden Mann“ das Brauereirecht. Ab 1869 braute die Pörz-Brauerei das Pörz-Bier. Sein privates Herzensprojekt Pörz-Bier wurde in seiner Kindheit geprägt: Oft begleitete er Großvater und Vater auf dem Brauereigelände. Später lernte er in Watzdorf und arbeitete bis 2011 als Brauer. Danach, bis 2016, ging er seiner Brauerleidenschaft mit einer 50-Liter-Hobbybrauanlage nach. Seither saniert er das Pörz-Gelände mit Unterstützung von Familie und Freunden. Die Produktion läuft traditionell: offene Gärung, lange kalte Lagerung und Brautechnik mit Herzblut. Und vor allem mit viel Engagement: Aktuell baut er noch weiter um, damit der neue Lager­keller nochmal erweitert wird. Und wie Martin Philipp sagt: „Keine Millich, Pörz-Bier will ich – Prost!“ ­

    Weitere Baufortschritte hier: www.pörzbier.de

  • Die Schleizer wissen es vermutlich

    Foto: Böttger Apotheke

    … aber an alle jenseits der Stadt: Wussten Sie, dass die Schleizer Böttger-Apotheke für einen Kräuter-Bitter steht? 1982 kreierte Oberpharmazierat Dr. Helmut Wittig diese Spirituose – und es gibt sie noch immer. Mittlerweile ist Dr. Jörg Wittig Federführer des Projekts. Mit ihm und der nächsten Generation an den Erlenmeyerkolben ist der Böttger-Bitter moderner geworden und erfindet immer neue Kreationen und Rezepte. Christian Göller, Leiter der Herstellungsabteilung, verrät: „Auf unserem Weihnachtsmarkt im Innenhof der Apotheke, der traditionell am ersten Advent stattfindet, kann man z. B. den ‚Heißen Apotheker‘ probieren. Das ist Bitter mit Apfelsaft und Zimt-Sahnehaube.“ Und sein Tipp für Geschenksuchende: Die Weihnachtsedition Böttger-Bitter mit Weihnachtsmann-Mütze und goldenen Lebensmittel-Glitzer, der die Flasche in eine funkelnde Schneekugel verwandelt.

    Mehr über die Schleizer Apotheker-Tradition: www.boettger-bitter.de

  • Holzland-Geschmack

    Foto: Ziegenmühle GmbH

    Traditionelle Thüringer Braukunst kommt aus der „Holzländer-Brauerei“, wo seit 2017 naturbelassene und unfiltrierte Biere gebraut werden. Mit dem Namen „Holzländer“ verbindet die Brauerei aus dem idyllischen Zeitzgrund bei Schleifreisen Regionalität und Bodenständigkeit. Die Biere können vor Ort genossen werden, im Gasthof mit Pension, die „Ziegenmühle“ genannt. Sie steht auf geschichtsträchtigem Boden, zurückverfolgbar bis ins Jahr 1570: Betrieben als Mahlmühle, auch als Wasserkraft-Sägewerk, abgebrannt und aufgebaut und 1903 in einen Gasthof umgebaut. Die Ziegenmühle wurde 2014 saniert und renoviert. Und der Bierliebe des Inhabers Jens Adomat ist es zu verdanken, dass sich dort auch eine kleine Privatbrauerei etabliert hat. Einblicke in die Geschichte und die Biersorten gibt es bei den Brauerei-Führungen.

    Anmeldungen über www.holzlaender-brauerei.de

  • Wasser marsch in Bad Blankenburg

    Foto: Watzdorfer Traditions- und Spezialitätenbrauerei GmbH

    Auf eine lange Geschichte blickt auch die Watzdorfer Traditions- & Spezialitätenbrauerei
    bei Bad Blankenburg zurück – seit über 250 ­Jahren wird hier gebraut. Geschäftsführer Tobias Rögner verrät:
    „97 Prozent der Rohstoffe stammen aus Thüringen, das ­Wasser kommt aus der eigenen Quelle.“ Unverwechselbar sei nicht nur der Geschmack der Biere, sondern auch ihre Verpackung – die 0,33-Liter-Steini-Flasche und die Aufreiß­lasche. Regelmäßig werden Führungen durch die Brauerei angeboten: Dabei darf man ins „Herzstück“ schauen, das historische Sudhaus, und gleichzeitig auf die moderne Brauanlage. Außerdem sind Bier-Tastings buchbar.

    Möglich unter www.watzdorfer.de

  • Gezapft in Gera

    Foto: Schaubrauerei Pagenkopf

    In Gera im Steinweg wurde nachweislich bereits im 15. Jahrhundert Bier gebraut. An diese Tradition knüpfte der gelernte Brauer und Mälzer Kevin Pagenkopf an, als er 2019 den „Zapfhahn“ gründete – die Schaubrauerei, in der das „Gersch-Bier“ gebraut wird. Er erinnert sich an seine ersten Fest-Ausschanke 2019 und sagt: „Das Gersche Bier kam so gut an, dass der Zapfhahn glühte und ich bereits am Samstagabend leer getrunken war. In diesem Moment war mir klar, den Leuten schmeckt’s.“ Tradition lebt im „Zapfhahn“ weiter: Die Gäste können den Brauvorgang beobachten und auf die Braupfanne schauen.

    Anmeldungen über www.gersch-bier.de

Weitere Tipps für genüssliche Getränke:

Brennerei Wartburgblick  – Die Erlebnisbrennerei für Whisky, Gin, Brände und Liköre in Krauthausen/Pferdsdorf. 

Schlossbrauerei Schwarzbacher  – gilt als die ­älteste Brauerei im Thüringer Wald. ­Führungen möglich in Schwarzbach. 

Stadtrodaer Klosterbräu – gibt’s zu trinken und zu feiern. Wein-, Bier- und ­Spirituosenhandel mit Events und Gastronomie in Stadtroda. Aktuelle Infos auf ­Facebook. 

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Feuer, Stress und Borkenkäfer

 



Klima & Wald

Feuer, Stress und Borkenkäfer

Wie unser Wald mit verschiedenen Herausforderungen zu kämpfen hat

Erst im Herbst dieses Jahres verkündete Bundesumweltminister Carsten Schneider, die Wälder und Moore mithilfe gezielter Maßnahmen stärken zu wollen. Denn diese sind wichtige Speicher für Treibhausgase und zentral für den natürlichen Klimaschutz. Doch zunehmende Dürre führt zu vermehrten Waldbränden mit verheerendem Ausmaß. So auch in Gösselsdorf im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt.

2. Juli 2025: Auf der Saalfelder Höhe bei Gösselsdorf bricht ein Waldbrand aus. Was mit einer Fläche von zehn Quadratmeter beginnt, breitet sich in kürzester Zeit aus. Auffrischende, wechselnde Winde erschweren die Löscharbeiten, weil Brandherde immer wieder neu aufflammen.

Um Wälder widerstandsfähiger zu machen, werden sie wiederbewaldet und mit klimastabilen Baumarten wie Laubbäumen zu Mischwäldern umgebaut.
Fotos (2): SPREE-PR/Petsch

Katastrophenfall ausgerufen

Am Abend desselben Tages wird für den Landkreis Saalfeld-Rudolstadt der Katastrophenfall ausgerufen. Mehr als 500 Feuerwehrleute, zahlreiche Einsatzfahrzeuge und drei Löschhubschrauber rücken an. Darüber hinaus auch das Technische Hilfswerk (THW), der Katastrophenschutz, ThüringenForst und die Polizei. Feuerwehren aus ganz Thüringen sowie Verstärkung aus Bayern leisten Hilfe. Auch Landwirte und Logistikunternehmen bringen Wasser mit Tankwagen heran. Der ZWA Saalfeld-Rudolstadt steht mit seinen Mitarbeitern der Freiwilligen Feuerwehr zur Seite und stellt 720 m³ Trinkwasser bereit, damit die Einsatzkräfte ausreichend versorgt sind. Trotz zwischenzeitlichen Regens bleibt die Lage angespannt.

Klimabedingte Dürrephasen ­stärken Schädlingsbefall und führen zu vermehrtem Waldsterben.

Lage wieder im Griff

Nach zwölf Tagen kann das Feuer endgültig unter Kontrolle gebracht werden, die Einsatzkräfte ziehen ab. Anschließend beginnen die Aufräumarbeiten und eine genaue Bestandsaufnahme des Schadens. Das Ergebnis: 82 Hektar verbrannter Wald. Obwohl die anfänglich geschätzte Brandfläche kleiner ausfällt, zählt dieser Waldbrand zu den größten in Thüringen seit 30 Jahren.

Der Wald unter Stress

Neben den vermehrten Waldbränden setzen anhaltende Dürrephasen die Bäume zusätzlich unter sogenannten Trockenstress: Er schwächt die Bäume, macht sie anfälliger für Schädlinge und verringert ihre Fähigkeit, Wasser zu speichern. Das hat auch Folgen für die Wasser- und Abwasserverbände. Denn der Wald ist ein wichtiger Speicher, der Regenwasser zurückhält und Grundwasser speist.

Baumpflanzungen stärken Grundwasserspeicher

Was es heißt, wenn der Grundwasserpegel sinkt und die Versorgungssicherheit eingeschränkt ist, hat der ZWA Saalfeld-Rudolstadt im Sommer 2022 erlebt. „Der Wasserstand war so niedrig, dass wir Trinkwasserwagen einsetzen mussten, um die Versorgung zu sichern“, berichtet Geschäftsführer Andreas Stausberg. Mit Pflanzaktionen wollen die Verbände den natürlichen Grundwasserspeicher stärken. „Baumpflanzungen sind essenziell für den Erhalt des Waldbodens, denn Wasser und Wald sind untrennbar verbunden. Deshalb sind Wasser- und Forstwirtschaft Verbündete für einen gesunden, vielfältigen Wald“, sagt Steffen Rothe, Werkleiter des ZWA „Thüringer Holzland“. Der Verband führte im Oktober 2025 bereits zum 2.   Mal eine Baum­pflanzaktion mit Schulen im Verbandsgebiet durch. Der ZVME Gera plant gemeinsame Projekte mit Kooperationsschulen: „Die Kinder lernen, wie wichtig Bäume und Wälder für unseren Klimaschutz sind“, ergänzt Geschäftsleiter Gerd Hausschild.

  • „Unser Wald ist ein komplexes Ökosystem“

    Foto: privat

  • Welches Ausmaß hat der Waldbrand in Gösselsdorf?

    Die 82 Hektar sind ein vorläufiger Schätzwert. Erst 2026 wird sich zeigen, welche Bäume in mittelbarer Nähe der Brandfläche Schaden genommen haben. Tendenziell wird die Schadfläche größer sein.

    Wie werden die Flächen wieder stabilisiert?

    Die betroffenen privaten und kommunalen Waldbesitzenden müssen die Flächen gemäß Thüringer Waldgesetz innerhalb von sechs Jahren wieder aufforsten. Das Forstamt Saalfeld-Rudolstadt unterstützt sie dabei fachlich.

    Vor welchen Herausforderungen steht der Wald durch den Klimawandel?

    Landesweit haben die Wälder zu kämpfen. Besonders in den Jahren 2018 bis 2020 sowie 2022 haben Dürrephasen zu einer massiven Schwächung bis hin zum Absterben von Wäldern geführt. Wärmeliebende Schädlinge wie der Borkenkäfer profitierten davon und befielen die ohnehin geschwächten Fichten massiv.

    Wie schätzen Sie die Zukunft des Waldes ein?

    Zukunftsfähige Wälder brauchen Bewirtschaftung. Mittelfristig sollen artenreiche, strukturierte Mischwälder entstehen, was ohne Zutun des Menschen nicht gelingt. Die Wiederbewaldung mit klimastabilen Arten macht die Wälder resilienter. So bleibt Thüringen auch künftig das „Grüne Herz Deutschlands“, wenn auch mit veränderten Waldbildern.

Baum und Moos – die Superhelden der Natur

  • Ein ausgewachsener Laubbaum speichert 100 – 400 Liter Wasser in Stamm, Ästen und Blättern.

  • Baumkronen bremsen Regen und ­reduzieren Sturzfluten.

  • Wurzeln verankern Boden: Das schützt vor Erosion und Abrutschen.

  • Moos kann das ­20- bzw. 30-fache seines ­Trockengewichts an ­Wasser ­speichern.

  • Sie wirken wie kleine Schwämme, die ­Regenwasser ­speichern und durch Verdunstung die Umgebung ­abkühlen.

Fotos (2): freepik
Grafik: ChatGPT

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