Sie wollen nur spülen, die DNWAB-Trinkwasser-Fachleute
„Alles hinterfragen und erklären lassen!“
Herausgeber: Wasser- und Abwasserzweckverband Blankenfelde-Mahlow
Die Fußstapfen sind groß, die Hans-Reiner Aethner (li.) hinterlässt. „Im besten Fall werden meine auch mal groß. Ich werde nicht plötzlich alles anders machen“, schaut Christian Gibmeier voraus.
Foto: SPREE-PR/Krickau
„Alles hinterfragen und erklären lassen!“
Es ist der wichtigste Rat von Hans-Reiner Aethner an Christian Gibmeier beim Verbandsvorsteherwechsel.
Mit Hans-Reiner Aethner (HRA) verabschiedet sich im Oktober eine Koryphäe der Brandenburger Siedlungswasserwirtschaft in den Ruhestand. Nachfolger Christian Gibmeier (CG), da ist sich Aethner sicher, wird den Zweckverband gut in die Zukunft führen. Die Märkische WASSERZEITUNG hat mit beiden gesprochen.
Herr Aethner, Sie wollen wirklich aufhören zu arbeiten?
Aber sicher! Als geborener DDR-Bürger weiß ich, wie es ist, wenn alte Leute nicht von ihren Funktionen lassen können. Und ich möchte nicht in die Situation kommen, die Anforderungen meiner Position nicht mehr zu schaffen. Außerdem finde ich, nach 45 intensiven Arbeitsjahren habe ich es verdient, meinen Ruhestand genießen zu können.
Dem ZV geht aber eine Menge an Wissen verloren …
Das ist ja bei jedem langjährig Beschäftigten so. Und ich gebe gern auch weiterhin Auskunft, wenn Fragen auftauchen. Herr Gibmeier kann mich jederzeit kontaktieren.
Herr Gibmeier, wie herausfordernd ist es für Sie, momentan Schlag auf Schlag viel neues Wissen aufnehmen zu müssen?
Klar wäre das geordneter schöner. Aber so funktioniert ja der Alltag nicht. Da hast du hier eine strittige Frage, bist dann bei einem wichtigen Seminar zu Abwasserthematiken. Zwei Tage später kannst du bei einem Entwicklungsvorhaben dabei sein. Und am Ende musst du als Führungskraft Leute begeistern, mit dir in dieselbe Richtung zu gehen. Du musst überzeugend sein, Ahnung haben und am besten noch sympathisch sein. Ich bin in der dankbaren Situation, von Herrn Aethners Erfahrungen und Sichtweisen profitieren zu können.
Die da wären?
Wir haben aktuell Themen auf dem Tisch, die schon vor 30 Jahren bearbeitet wurden. Dieses Wissen über die Anfänge des Aufbaus der Ver- und Entsorgung nach der Wende finde ich ganz wichtig. Da gibt es Planungskonzepte, die jetzt noch sinnvoll sind. Zumal sich dabei der Eindruck verstärkt hat, den ich schon als Verfahrenstechniker hatte: Die Trinkwasserproduktion steigt stetig an und ist im Prinzip wieder auf dem Stand wie zum Ende der DDR: Infrastruktur, Wasserrechte und die Anlagenkapazitäten im Trink- aber auch Abwasserbereich sind mit den aktuellen Genehmigungen gut ausgelastet. Ludwigsfelde mehr als die anderen beiden Kläranlagen, aber da schauen wir jetzt schon, wie das Wachstum der Wasserinfrastruktur mit dem Wachstum von Bevölkerung und Gewerbe mithalten kann.
Wie gut kennen Sie sich als Verfahrenstechniker Trinkwasser mittlerweile im Abwasserbereich aus?
Wie bei allen anderen Themen stehe ich auch hier nicht alleine. Es gibt Herrn Napiwotzki, den technischen Leiter. Er hält die Fäden in der Hand und kennt sich aus. Ich muss seine Gedanken nachvollziehen, weiterspinnen oder auch sagen, dass ich korrigieren würde. Im technischen Bereich bin ich sicher früher in der Lage, diese Gedanken selbst zu formulieren und die Inhalte draufzuhaben. Im juristischen und kaufmännischen Fach wird es ein bisschen länger dauern. Unterm Strich aber kann ich alles von unseren Mitarbeitern lernen, weil die sehr gut wissen, was zu tun ist.
WASSERZEITUNGs-Redakteurin Carmen Krickau freut sich mit ihren Herausgebern über eine gelungene Kundenzeitung.
Foto: SPREE-PR/Schmeichel
Herr Aethner, wie fällt Ihre Bilanz aus 30 Jahren beim WARL aus?
Es ist eine Menge geschaffen worden, nicht nur moderne Anlagen der Ver- und Entsorgung. Ich sage nur Kinderwassertag, den es weiterhin geben wird. Unsere Netze, Wasser- und Klärwerke befinden sich in gutem Zustand, die Mitarbeiter sind Fachleute auf ihrem Gebiet und Menschen im Wortsinn. Auch die Mitglieder in der Verbandsversammlung sind mittlerweile Wasser-Spezialisten, und viele unserer Vorstandssitzungen werde ich nicht vergessen. Am Anfang haben wir teilweise von 18 Uhr bis morgens um drei getagt. Der Zustand der Anlagen war ja katastrophal. Deshalb haben wir uns sehr intensiv mit möglichen und bezahlbaren Lösungen und Strukturen der künftigen Wasserwirtschaft befasst. Jetzt gehen viele von den alten Hasen, die dabei waren, in Rente. Auch bei Behörden und Aufgabenträgern. Die Neuen wissen es nicht mehr und erzählen – bei allem Respekt – oft wirklich Unsinn. Deswegen gebe ich Herrn Gibmeier so viel wie möglich von damals mit. Das Schöne: Er saugt alles auf wie ein Schwamm.
Wo Licht ist, ist auch Schatten. Was bleibt in negativer in Erinnerung?
Nicht sehr viel. Aber mein erstes Gerichtsverfahren gehört dazu. Man denkt, alle Trümpfe und Argumente in der Hand zu haben, wird aber vom Urteil völlig überrascht: gegen uns! Wie kann das sein? Da war ich sehr frustriert. Ein guter Anwalt riet mir damals, das nicht persönlich zu nehmen. Richter seien auch nur Menschen, die manchmal keine Lust hätten, sich in jedes Thema einzuarbeiten. Allerdings: Wenn man von einer Sache überzeugt ist, sollte man auch nicht aufgeben.
Herr Aethner, warum ist Christian Gibmeier Ihr geeigneter Nachfolger?
Weil er den notwendigen technischen Hintergrund hat und mit seinen kritischen, hinterfragenden Eigenschaften genau zu den aktuellen und zukünftigen Herausforderungen der Siedlungswasserwirtschaft passt.
Welche sind das – für den WARL und die kommunal geprägte Wasserwirtschaft generell?
CG: Mikroplastik, Phosphorrückgewinnung, das Wasserkonzept 2050 für die Metropolregion Berlin-Brandenburg, damit auch dann noch genug Wasser in der Region vorhanden ist. Wichtigste Aufgabe ist und bleibt, obwohl es sich einfach anhört, die Ver- und Entsorgung auch weiterhin rund um die Uhr sicherzustellen. Und die privilegierte Lage bewusst zu machen, dass Trinkwasser bei uns noch ganz selbstverständlich aus dem Hahn kommt und das Abwasser entsorgt wird.
Herr Aethner, was raten Sie Ihrem Nachfolger?
Immer alles hinterfragen und erklären lassen. Nie gegen das eigene Verstehen handeln und überzeugt sein von Entscheidungen, die man trifft. Die muss man verteidigen können, sonst wird man unglaubwürdig. Nur wenn er in der Lage ist, Zusammenhänge selbst zu erklären und nicht nur zu sagen, es steht im Lehrbuch auf der Seite X, wird er schnell respektiert und anerkannt.
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Steckbrief Hans-Reiner Aethner
geboren 1. Juli 1958 in Zossen, verheiratet, 3 Kinder, 2 Enkelinnen
Studium Mathe/Physik-Lehrer, danach Erzieher und Berufsschullehrer, seit 1. August 1993 Verbandsvorsteher beim WARL, von April 2022 bis August 2023 zusätzlich Geschäftsführer der DNWAB
Mein Lieblingsplatz: der Nordseestrand von Otterndorf – in einer Strandkabine sitzen und die Schiffe auf dem Meer beobachten, herrlich!
Wenn ich Zeit habe: … bastele ich für die Enkel oder an meinem Rechner, und ich habe Dauerkarten für den EHC Eisbären.
Mein Lebensmotto: Immer neugierig bleiben.
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Steckbrief Christian Gibmeier
geboren 28. Januar 1989 in Bad Wildungen, verheiratet, 1 Tochter
Master of Science Umweltingenieurwesen, seit Oktober 2017 Verfahrenstechniker Trinkwasser bei der DNWAB, ab 1.10.2024 WARL-Verbandsvorsteher
Mein Lieblingsplatz: in den österreichischen Alpen beim Klettern oder Snowboardfahren
Wenn ich Zeit habe: … habe ich selten. Wenn, dann gehört sie meiner Familie.
Mein Lebensmotto: Don’t worry, be happy! (Mach dir keine Sorgen, sei glücklich)
Ein kleines Prachtstück
Herausgeber: Wasser- und Abwasserzweckverband Blankenfelde-Mahlow
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Nun muss nur noch der Rasen ums neue Betriebsgebäude wachsen.
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Vorarbeiter Tobias Hahn auf dem Weg ins neue Arbeits-„Zuhause“.
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Klein mit wenig Platz – die Klärwerker Tobias Hahn und Martin Dinjer in ihrem bisherigen Büro.
Fotos: SPREE-PR/Petsch
Ein kleines Prachtstück
Das neue Betriebsgebäude auf der Kläranlage Zossen-Wünsdorf ist fertig! Neben super Arbeitsbedingungen für die Mitarbeiter hat es weitere super „Eigenschaften“.
Auch in der winzigen Küchennische hatte nur das Nötigste Platz. Das ändert sich nun grundlegend.
Fotos: SPREE-PR/Petsch
Der TAZV Luckau hat im zurückliegenden Sommer unter anderem diese drei Baumaßnahmen beenden können
Herausgeber: Wasser- und Abwasserzweckverband Blankenfelde-Mahlow
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Die alten Belüfterkerzen machten neuen, sauberen Platz.
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Die alten Belüfterkerzen machten neuen, sauberen Platz.
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Jetzt gelangt wieder ausreichend Sauerstoff ins Belebungsbecken.
Fotos: TAZV
Wieder 1A-Energie-Effekte auf der Kläranlage Kasel-Golzig
Gleichmäßig und feinperlig muss Luft in den Belebungsbecken sprudeln – dann sind ein optimaler Sauerstoffeintrag und eine energieeffiziente Abwasserreinigung gewährleistet.
Das Spezialfahrzeug spülte den ausgesaugten Filterkies zurück.
Foto: TAZV
Jetzt ist sie wieder flott. Ein Filterdurchbruch machte ihr zu schaffen.
Was war passiert?
An einem der zwei Filter, die Eisen aus dem geförderten Rohwasser entfernen, gab es besagten Filterdurchbruch. „Insgesamt hat das Wasserwerk vier Filter – zwei davon für die Beseitigung von Eisen, zwei für die Eliminierung von Mangan“, beschreibt Verbandsvorsteher Stefan Ladewig die Situation. „Der beschädigte Filter wurde repariert, die übrigen drei waren in der Zeit weiter in Betrieb und sorgten für gutes Trinkwasser aus dem Werk.“
Was wurde getan?
Für die Instandsetzung haben die DNWAB-Fachleute den defekten Filter komplett geleert und den Kies herausgesaugt. „Danach wurden die Düsen auf dem Filterboden gewechselt sowie die schadhaften Stützen neu verschweißt und beschichtet“, erzählt Stefan Ladewig. Anschließend konnte der Filterkies mithilfe eines Spezialfahrzeugs in den Filter zurückgespült werden – die alte Dame war nach drei Wochen wieder flott.
Die defekten Düsen auf dem Filterboden wurden erneuert.
Foto: TAZV
Hier mussten mehrere Gewerke Hand anlegen.
Foto: TAZV
Die Verjüngungskur fürs Betriebsgebäude ist gelungen.
Foto: TAZV
Verjüngungskür im Wasserwerk
Einbau smarter Zähler seit 2022
Herausgeber: Wasser- und Abwasserzweckverband Blankenfelde-Mahlow
Foto: WAZ
Einbau smarter Zähler seit 2022
Der WAZ hat über 8.500 Haushalte zu versorgen. Deshalb wird die Umstellung der Hauptwasserzähler Schritt für Schritt vorgenommen.
Mit dem regulären Zählerwechsel 2022 sind die ersten Funkzähler in Blankenfelde, Jühnsdorf und Diedersdorf verbaut worden; 2025 folgt Mahlow.
Auch möglich: smarte Gartenwasserzähler
In diesem Jahr haben Zweckverband und Betriebsführer DNWAB ein Testverfahren in Blankenfelde angeschoben, das Bestandskunden mit mechanischem Gartenwasserzähler (GWZ) die Möglichkeit eröffnet, einen smarten GWZ beim WAZ zu erwerben und einbauen zu lassen. Vorteil: kein Ablesen mehr, kein Versenden von Ablesekarten, in der Regel zwölf Jahre Laufzeit ab Eingang in das Abrechnungssystem. Gleiches ist ab 2025 – parallel zum Hauptwasserzählerwechsel – für Mahlow geplant.
Darum Smartmeter
Die neuen Smartmeter zählen intelligent: Das kontaktlose Messen per Ultraschall gibt präzise und verlässlich Auskunft zum Verbrauch. Ablesung und Abrechnung des bezogenen Wassers können so noch effektiver und einfacher gestaltet und der Service weiter optimiert werden. Die digitale Technologie der Fernauslesung von Zählern wird vom WAZ seit 2022 in den betrieblichen Alltag eingebunden.
Fazit beim WAZ
„Für uns zeigen sich schon jetzt die Vorteile der smarten Zähler: Fragen bezüglich des Verbrauchs von Kunden oder Widersprüche seitens der Kunden aufgrund unverständlicher Bescheide konnten schon vielfach anhand von Auslesungen der smarten Zähler geklärt werden. Für die Verbraucher ist dies sehr gut nachvollziehbar, und die meisten Missverständnisse haben sich dadurch sehr schnell klären lassen“, resümiert Verbandsvorsteherin Antje Motz.
Weil ein praxisnahes Studium nicht zu toppen ist
Herausgeber: Wasser- und Abwasserzweckverband Blankenfelde-Mahlow
Foto: SPREE-PR/Petsch
Weil ein praxisnahes Studium nicht zu toppen ist
Liebe Leserinnen und Leser!
Das duale Bachelor-Studium ist zwar noch relativ neu im Fachbereich Bauingenieurwesen an der FHP, aber schon ein Erfolgsgarant. Mit Einführung im Wintersemester 2018/19 gehörten Gustav Lemke vom MAWV und Tom Zink von der DNWAB zu den Dual-„Piloten“ bei uns. Beide schlossen ihr Studium, das stark vom „Theorie-Praxis-Transfer“ zwischen Hochschule und Praxispartner lebt, in acht Semestern Regelstudienzeit erfolgreich ab.
Der MAWV und die DNWAB aus Königs Wusterhausen setzen wie andere Ver- und Entsorger und Betriebsführer im Land Brandenburg und dem gesamten Bundesgebiet auf dieses Fachkräftegewinnungs-Modell. Die Betriebsführungsgesellschaft DNWAB gehört darüber hinaus zu den zuverlässigen Praxispartnern an unserer Hochschule. Das enge Zusammengehen von interessierten und motivierten Studierenden, engagierten Praxisunternehmen und kompetenten Lehrkräften macht die Berufsqualifizierung an der FHP einzigartig und – ich betone es gern noch einmal: erfolgreich. Ein praxisnahes Studium ist einfach nicht zu toppen. Wir freuen uns darauf, Elias Becke in den kommenden vier Jahren gemeinsam mit der DNWAB zu einem gut ausgebildeten Bachelor of Engineering zu qualifizieren.
Prof. Dr.-Ing. Gunar Gutzeit,
Dekan des Fachbereichs Bauingenieurwesen an der FHP
Unser neuer Berufs-Nachwuchs ist da!
Herausgeber: Wasser- und Abwasserzweckverband Blankenfelde-Mahlow
Gute Entscheidung! Dieses Sextett (v. l.) hat am 2. September Ausbildung oder Dualstudium bei der DNWAB begonnen: John Patric Helm, Lennert Kuboth und Leonard Lütke lernen Anlagenmechaniker, Elias Becke studiert dual, Charlotte Przykopanski und Julietta Woit wollen Industriekauffrauen werden.
Foto: DNWAB
Unser neuer Berufs-Nachwuchs ist da!
Veranstaltungstipps
Herausgeber: Wasser- und Abwasserzweckverband Blankenfelde-Mahlow
Nichts gegen Waldspaziergänge im Regen – schließlich härten die ab. Aber es gibt auch viel Schönes für drinnen.
Foto: Pixabay/Agata
Viele, viele bunte Herbst-Angebote
Verlängern Sie den Sommer doch mit wunderbaren Erlebnissen! Die Märkische WASSERZEITUNG hat einiges zusammengetragen, was Sie machen oder wo Sie hingehen könnten. Da ist garantiert auch für Sie etwas dabei.
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Innenstadt rund um die Kirche, Zossen
20 Jahre Zossener Kraut- und Rübenmarkt
14. September und 6. Oktober, 9 bis 13 Uhr
Infos: Elisabeth Kunkel – 0163 2921706
Kurt Liebau – 03377 303029 -
Natursportpark Blankenfelde-Mahlow
15. September, Gemeindesportfest, 12 bis 17:30 Uhr
mit Vereinsvorstellungen und Bühnenprogramm
Natursportpark, Jühnsdorfer Weg 55, 15827 Blankenfelde-Mahlow
Infos: hauptamt@blankenfelde-mahlow.de; 03379 333-219 -
Waldbühne Gehren
20. September, Laternenabenteuer im Märchenwald, 17 Uhr
Kinderspaß mit Daniel, Märchenwanderung und Stockbrot -
Klubhaus Ludwigsfelde
21. September, Will Jacobs, 21 bis 23:45 Uhr
Blues-, R&B-, und Soul-Künstler mit Improvisationsfähigkeiten und
außergewöhnlichen Stimm-Qualitäten
Eintritt: 22 Euro (Vorverkauf), 24 Euro (Abendkasse), ermäßigt: 18 Euro -
Moto-Cross-Gelände Wietstock
21. September, 26. Classic-Offroad-Festival, 13 bis 23 Uhr
mit über 100 Fahrerinnen und Fahrern aus dem In- und Ausland
ab 20 Uhr Party mit THE ROCK’N’ROLL TRIO
Eintritt: 5 Euro -
Bürgerhaus Bruno Taut Dahlewitz
21. September, Dorffest, 14:30 bis 23:59 Uhr
mit Programm für alle Generationen, DJ Jens und ROSTFREI, Show- und Rockband
aus der Gemeinde mit Hits aus fünf Jahrzehnten
Bürgerhaus Bruno Taut, Am Bahnhofschlag 1, 15827 Blankenfelde-Mahlow OT
Dahlewitz
Infos: thomas.mattuschka@icloud.com; 017634652088 -
Heinz Sielmann Natur-Erlebniszentrum Wanninchen
23. September, öffentliche Kranichzählung, 6 bis 8 Uhr
Außengelände des Natur-Erlebniszentrums
bitte warme Kleidung in gedeckten Farben anziehen
Fernglas mitbringen
Anmeldung bis 20. September
Tel.: 05527-914341
E-Mail: wanninchen@sielmann-stiftung.de -
Heinz Sielmann Natur-Erlebniszentrum Wanninchen
2. Oktober, Pilzwanderung durchs Bergen-Weißacker Moor, 13 bis 16 Uhr
mit dem Pilzexperten Wolfgang Bivour
Anmeldung: Tel. 05527-914341
E-Mail wanninchen@sielmann-stiftung.de -
Waldhaus im Natursportpark Blankenfelde
20. Oktober, Ab in die Pilze!, 14 bis 16 Uhr
mit dem Pilzexperten Holger Görlitz
Natursportpark Blankenfelde, Jühnsdorfer Weg 55, 15827 Blankenfelde-Mahlow
Infos beim Landschaftspflegeverein Mittelbrandenburg e. V.
Tel.: 03379 2020200
E-Mail: waldhaus@landschaftspflegeverein.com
Die Leckagen-Detektive
Herausgeber: Wasser- und Abwasserzweckverband Blankenfelde-Mahlow
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Rohrnetzmitarbeiter Martin Wegener beim Einsetzen eines Geräuschpegelloggers.
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Ein kleines Gerät mit großer Wirkung.
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Ein kleines Gerät mit großer Wirkung.
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Die Leckage an diesem Rohr wurde mittels Loggertechnologie gefunden. Hier tritt – deutlich erkennbar – Wasser mit Hochdruck aus.
Foto: DNWAB -
Stefan Kroll, Abteilungsleiter Rohrnetz bei der DNWAB, prüft die Logger-Daten.
Fotos: SPREE-PR/Petsch
Mit smarten Technologien erkennen die DNWAB-Fachleute „im Schlaf“ Schäden an Trinkwasserleitungen
Spätestens mit der Jahres- oder Betriebskostenabrechnung wird vielen von uns bewusst: Unser Lebensmittel Nummer 1 hat seinen Preis und steht auch nicht unbegrenzt zur Verfügung. Zum Schutz der Ressource Wasser im DNWAB-Betriebsführungsgebiet werden wirksame Methoden und Geräte eingesetzt – beispielsweise Geräuschpegellogger.
Mit diesen akustischen Leitungswächtern können Leckagen im Rohrnetz frühzeitig erkannt und behoben werden. Denn „Wasser weg“ ist nicht zuletzt eine finanzielle Frage: „Für die Aufbereitung des Lebenselixiers in den Wasserwerken und seine Verteilung in die Versorgungsnetze wird Energie verbraucht“, erklärt Stefan Kroll, Abteilungsleiter Rohrnetz bei der DNWAB. „Daher wollen wir als Betriebsführungsgesellschaft Wasserverluste und die damit verbundenen energetischen Kosten entlang der Wasseraufbereitungskette so gering wie möglich halten.“
Sie schlafen, der Logger lauscht
Dafür nutzt die DNWAB auch innovative smarte Technologien wie besagte Geräuschpegellogger. „Durch deren intelligenten Einsatz können wir Verluste unseres wichtigsten Gutes Wasser und mögliche Folgekosten zur Sicherstellung eines attraktiven Wasserpreises reduzieren“, führt Stefan Kroll aus und erklärt die Funktionsweise der Leckagen-Detektive: „Geräuschpegellogger werden an Armaturen im Trinkwassernetz angebracht und nehmen in nächtlicher Stille auffällige Geräusche wahr. Das sind Frequenzbereiche, die die Logger in eine Leckwahrscheinlichkeit umrechnen. Die Daten senden sie an eine Cloud.“ Während wir schlafen, erkennt der Logger also Wasseraustrittstellen. „Die Angaben in der Cloud vermitteln den zuständigen Spezialisten bei Auffälligkeiten schnell einen Eindruck vom Zustand des umliegenden Netzabschnittes“, so Kroll.
Schäden lokalisiert, Schäden behoben
Rohrnetzmitarbeiter Martin Wegener ergänzt: „In vielen Fällen sind wir in der Lage, Leckagen bereits kurz nach ihrer Entstehung zu beheben, noch bevor es zu einem Wasseraustritt an der Oberfläche von Straßen und Gehwegen kommt.“ So leistet die DNWAB ihren Beitrag zur Schonung unserer wertvollen Ressource Trinkwasser. Laut Weltwirtschaftsforum ist Wasserknappheit eins der fünf globalen Risiken, die bereits ein Viertel der Weltbevölkerung betrifft. Der sorgsame Umgang mit Trinkwasser müsste also unser aller Herzensangelegenheit sein.
WIR werfen Sie nicht ins kalte Wasser!
Herausgeber: Wasser- und Abwasserzweckverband Blankenfelde-Mahlow
Unser Zeichner hat seine ganz eigene Deutung für die Redewendung »Jemandem das Wasser abgraben« gefunden, richtig?
Karikatur: SPREE-PR
WIR werfen Sie nicht ins kalte Wasser!
Es ist doch verwunderlich. Heutzutage verwenden wir im Alltag Begriffe, an die sich wenige Jahre später schon kaum noch jemand erinnern kann. Oder man meidet ihre Benutzung, um nicht als „uncool“ zu gelten. Schon die Krönung zum „Jugendwort des Jahres“ und damit Aufstieg zur Mainstream-Sprache kann den linguistischen Todesstoß bedeuten. Andererseits verharren Redewendungen aus dem Mittelalter – oder noch früheren Jahrhunderten – wie selbstverständlich im tief verwurzelten Sprachschatz aller Generationen. Wasser in all seinen Erscheinungen und Verwendungen diente seit jeher als beliebte Metapher für unmissverständlichen Ausdruck. Ein paar Beispiele gefällig?
»Jemandem das Wasser abgraben«
… i.S.v. einem Menschen Schaden zufügen
Diese Redensart stammt aus dem Mittelalter und wird verschiedenen Lebensbereichen zugeschrieben. Wer einem Bauern „das Wasser abgrub“, verhinderte das Bewässern seiner Felder und gefährdete dessen Ernteertrag. Ein Müller ohne Wasser am „klappernden Bach“ hatte nur ein müdes Mühlrad und konnte kein Mehl mahlen. Und eine Wasserburg ohne Wassergraben war für Feinde deutlich einfacher einzunehmen!
»Stille Wasser sind tief«
… i.S.v. unscheinbar, überraschend gedankenreich
Zu diesem Sprichwort kann nur spekuliert werden. Einige Quellen verweisen auf das Lustspiel „Stille Wasser sind tief“ (1786) von Friedrich Ludwig Schröder (1744–1816). Und jeder Meeresbiologe würde der Metapher sicher zustimmen, dass man besonders tiefen Gewässern nicht an der sanftwelligen Oberfläche ansehen kann, was sich am Boden verbirgt. So geben sich auch manche Menschen: Ihre wahren Gefühle und Fähigkeiten sieht man ihnen nicht sofort an.
»Das Wasser nicht reichen können«
… i.S.v. nicht gleichwertig sein
Hier liegt der Ursprung im Mittelalter, als nicht nur Menschen niederer Stände hauptsächlich mit ihren Händen aßen. Immerhin „durften“ auserwählte Diener oder Edelknaben ihren Herrschaften nach jeder Mahlzeit Wasser zum Händewaschen reichen. Ein einfacher Knecht oder Küchenpersonal – oh Graus! – hätte das natürlich nicht gedurft. Insofern galt es als Privileg, bei Festessen das Wasser reichen zu dürfen.
»Mit allen Wassern gewaschen«
… i.S.v. gerissen und erfahren sein
Jemand ist durch Lebenserfahrung nahezu unverwundbar geworden oder zumindest schwer zu täuschen? Dann ist er oder sie „mit allen Wassern gewaschen“, und man schreibt ihr oder ihm Schlauheit und Cleverness im Umgang mit herausfordernden Situationen zu. Der Ausspruch geht bis ins 16. Jahrhundert zurück und kommt aus der Seefahrt. Wer verschiedene Weltmeere bezwungen hat, kennt tatsächlich „alle Wasser“ und weiß diese zu meistern.
»Blut ist dicker als Wasser«
… i.S.v. Familienbeziehung ist Trumpf
Das Sprichwort ist 250 v. Chr. entstanden und eines der ältesten, die man heute noch kennt. Es meint, dass familiäre Bindungen, vor allem die mit derselben Blutlinie, wertvoller sind als alle anderen Beziehungen. Und in jenen fernen Zeiten wurden Verträge mit dem Blut von Tieren besiegelt. Dies galt als besondere Stärke.
»Mir steht das Wasser bis zum Hals«
… i.S.v. in einer bedrohlichen Lage sein
Auch das darf man wörtlich nehmen. In Zeiten ohne Hochwasserschutz konnte Menschen aufgestautes Wasser schon mal bedrohlich bis zur Gurgel steigen. Zurückverfolgen lässt sich die Redensart bis ins 17. Jahrhundert, um große Not oder Bedrängnis zu beschreiben. Wer kurz davor ist, von Problemen überwältigt zu werden, ähnelt jemandem, der im Wasser kaum noch atmen kann.
»Kein Wässerchen trüben können«
… i.S.v. absolut harmlos sein
Fabeln leben von scharfen Kontrasten. Beispiel: Wolf und Lamm. In einer Fabel des griechischen Dichters Äsop (6. Jh. v. Chr.) trinken Wolf und Lamm aus demselben Fluss. Der Wolf tötet das Lamm, weil es ihm angeblich sein Wasser verschmutzt hat. Doch i wo, das niedliche Wollknäul war unschuldig und hatte nie (!) auch nur das geringste Wässerchen getrübt. Immerhin wurde sein lammfrommes Verhalten ca. seit dem 13. Jahrhundert als Sinnbild für Harmlosigkeit gebraucht.
Drei Fragen an …
Gerhard Wagner, Autor des Bestsellers „Schwein gehabt! Redewendungen des Mittelalters“
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Drei Fragen an …
Gerhard Wagner, Autor des Bestsellers „Schwein gehabt! Redewendungen des Mittelalters“
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Buchautor Gerhard Wagner
Foto: privat -
Warum war ausgerechnet das Mittelalter so eine reiche und unvergessene Quelle für Sprachbilder?
Man müsste korrekt sagen, AUCH das Mittelalter war eine reiche Quelle. Redewendungen aus der Antike, der Bibel und der Natur habe ich ebenso in Büchern erläutert. Manchmal ist deren Erhaltung bis heute schwer verständlich. Beispiel: „Etwas auf dem Kerbholz haben“. Seit 200 Jahren hat doch niemand mehr ein Kerbholz in der Hand gehabt – eine dazumals weit verbreitete Quittung/Rechnung für Schuldner.
Im späten Mittelalter, also im 15./16. Jahrhundert, entwickelte sich die deutsche Hochsprache. Bis dahin gab es etliche regionale Dialekte, im Adel dominierte Französisch, an Bildungseinrichtungen Latein. Manche Redewendungen gebrauchen wir gar nicht mehr im ursprünglichen Sinne, manche sind verschwunden, andere wurden durch neue abgelöst.
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Gibt es einen Ursprung für eine Redewendung, die Sie überrascht hat?
Oh ja! „Einen Zahn zulegen“ wurde lange mit einer speziellen Vorrichtung in Burgküchen erklärt. Über dem Feuer im Kamin konnte man Töpfe an einer gezackten Stange höher oder tiefer hängen, um den Garprozess zu beschleunigen oder zu verlangsamen. „Einen Zahn zulegen“ hieße also, näher an die Flammen, das Essen wird schneller heiß. Doch das ist falsch!
Die Redewendung war vor 1900 nicht bekannt. Sie entstand in den Anfangsjahren des Automobilbaus. Fahrzeuge hatten damals kein Gaspedal, sondern außen – neben der Handbremse – eine Zahnstange zum Beschleunigen. Insofern bedeutet „einen Zahn zulegen“, schneller zu werden. Und so meinen wir es ja bis heute.
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Woher stammt eigentlich Ihre Faszination fürs Mittelalter?
Das ging beim Zivildienst los, den ich in einer Jugendherberge auf einer Burg leistete. Anschließend studierte ich Germanistik und Geschichte auf Lehramt. Als damals keine Lehrerstelle frei war, machte ich Kulturarbeit in Marburg. 1977 wurde ich Mitglied der Deutschen Burgenvereinigung e. V. und 2001 deren Geschäftsführer. Dieser ist traditionell „Burgvogt“ auf der Marksburg am Rhein – mit Residenzpflicht! Bis zu meiner Pensionierung 2021 lebte meine Familie also selbst auf einer Burg. Dort werden die Führungen mit Redewendungen aus dem Mittelalter bereichert, woraus das Buch entstand.
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„Schwein gehabt! Redewendungen des Mittelalters“
Verlag REGIONALIA
ISBN: 978-3-939722-31-1
Foto: Verlag