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4 Verbände, 4 Projekte – das haben wir 2025 gemeistert

 



Wasserwirtschaft aktuell

4 Verbände, 4 Projekte – das haben wir 2025 gemeistert

In Zeiten, in denen vieles teurer wird, die Weltwirtschaft sich immer wieder neu sortieren muss, es bürokratische Hürden oder Lieferengpässe zu ­überwinden gilt, ist es nicht immer leicht, ­Vorhaben umzusetzen. Mit Stolz können die vier Herausgeber der Ostthüringischen WASSERZEITUNG auf ­gelungene ­Projekte in 2025 zurückblicken.

Foto: ZWA Saalfeld-Rudolstadt

Bau eines Regenüberlaufbeckens in Saalfeld, Am Weidig

ZWA Saalfeld-Rudolstadt

Optimaler Schutz bei Starkregen: Um überschüssiges Schmutz- und Regenwasser zurückzuhalten und damit die Kläranlage zu entlasten, wurde in Saalfeld vom „Meininger Hof“ bis zum „Weidig“ ein Hauptsammler verlegt, der künftig Abwässer aus dem oberen Stadtgebiet in ein neues Regenüberlaufbecken (RÜB) leitet. Ein Zwischenspeicher sozusagen. Das Schmutzwasser wird damit kontrolliert in die Kläranlage Saalfeld geleitet und gereinigt.

Das steht 2026 an: „Ein großes Projekt wird die Gemeinschaftsbaumaßnahme in der Lengefeldstraße in Rudolstadt sein. Über 2 Mio. € werden für Trinkwasserleitungen und für den Kanalbau investiert“, sagt Andreas Stausberg.

„Das RÜB schützt unsere Gewässer vor ungereinigtem Schmutz- und ­Abwasser. Der Bau des Beckens läuft seit Juli 2025, das ­Investitionsvolumen beträgt rund 3 Mio. €“ 

Andreas Stausberg, ­Geschäftsleiter ZWA

Erneuerung einer ­Druckerhöhungsanlage ­in Eigenleistung

Zweckverband Wasser/Abwasser „Obere Saale“

Aus alt mach besser: In Sparnberg, einem Ortsteil der Stadt Hirschberg, wird ein ungenutztes Pumpwerk zu einer Druck­erhöhungsstation umgebaut. Der Vorteil: Die Versorgungssituation für die angeschlossenen Anwohner wird verbessert und die Wasserdruckprobleme der oberen Lagen können behoben werden. Die komplette Mess-, Steuerungs- und Regelungstechnik wird erneuert und energieeffiziente Pumpentechnik eingebaut.

Das steht 2026 an: „Unsere alte Kammerfilterpresse hat uns 30 Jahre treue Dienste geleistet, im Jahr 2026 ist aber Zeit für eine Erneuerung“, so Ralf Engelmann.

Foto: ZWOS/Käckenmeister

„In Zeiten von ­Fachkräfte­mangel ­zeigt sich, dass es wichtig ist, die ­Fachkräfte im eigenen Haus zu haben.“

Ralf Engelmann, Werkleiter ZWOS

Foto: ZVME

Reinigung des ­Nitrifikationsbeckens auf der Kläranlage Gera

Zweckverband Wasser/Abwasser „Mittleres Elstertal“

Putzkolonne für mehr Sauerstoff: Da sich die Reinigungsleistung verschlechtert hatte, musste es aufwendig gereinigt werden. Dazu wurde das Becken geleert, der Schlamm sowie alle Sandrückstände entfernt. Danach wurden die Belüfter ausgebaut, gereinigt und wieder eingebaut. Einfach hatten es die ZVME‘ler nicht: In Vollschutz ging es in das fünf Meter tiefe Becken mit rutschigem Boden.

Das steht 2026 an: „Die Reinigung der Nitrifikationsbecken wird 2026 fortgesetzt. Perspektivisch sollen alle vier Becken, die zur Kläranlage Gera gehören, eine Frischzellenkur erfahren“, so Gerd Hauschild.

„Die Nitrifikations­becken ­spielen bei der biologischen Abwasserreini­gung eine ­entscheidende Rolle. Hier wandeln Mikroorganismen das im ­Abwasser ­enthaltene Ammonium in Nitrat um. Nach der gründlichen Reinigung der Becken ist nun der Sauerstoffeintrag und ­damit die Reinigungsleistung wieder optimal.“

Gerd Hauschild, Geschäftsleiter ZVME

Fotos (2): ZWA/Felix Hertling

„In Kläranlagen steckt ­komplexe Technik im ­Millionenwert. Diese muss erhalten werden.“

Steffen Rothe, ­Werkleiter ZWA

Reinigungsaktion auf der Kläranlage Hermsdorf

ZWA „Thüringer Holzland”

Bloß kein Stillstand: Bei der Reini­gung des Faulturms im Herbst 2025 wurde die Schlammdecke mit einer Hochdruckdüse mit über 1.000 bar zersetzt und durch ein leistungsstarkes Saugfahrzeug entfernt. Das Material wurde in Absetzcontainern entwässert und anschließend entsorgt. Die Maßnahme trägt zur optimalen Funktion und Langlebigkeit der Anlage bei. Auf den beiden Fotos sind die Öffnung des Faulturms per Kran und die Schlamm­oberfläche nach der Reinigung zu sehen.

Das steht 2026 an: „Im kommenden Jahr stehen 28 Einzelmaßnahmen im Wert von etwa 14 Mio. Euro an. Eine wichtige geförderte Maßnahme ist der Beginn der Entwässerung Bibra im Reinstädter Grund als Gemeinschaftsmaßnahme mit dem Saale-Holzland-Kreis, sagt Steffen Rothe.

Wasser bewegt – Projekte 2025

2025 war für uns ein bewegtes Jahr.

Überall in Ostthüringen wurde gebaut, saniert und modernisiert – und das mit einem klaren Ziel: eine sichere Wasserversorgung und eine zuverlässige Abwasserentsorgung für alle. Dabei geht es nicht nur um große Neubauten, sondern auch um die Modernisierung von Anlagen, die seit Jahrzehnten treue Dienste leisten und nun ein Update verdienen. In dieser Ausgabe stellen wir Ihnen einige spannende Projekte vor. Aber es gibt natürlich noch mehr. Vom Ausbau leistungsstarker Pumpwerke über die Sanierung alter Leitungsnetze bis hin zur Erneuerung von Kläranlagen, die künftig noch energieeffizienter arbeiten. Hinter jedem Projekt steckt das Engagement unserer Mitarbeiter, die gemeinsam daran arbeiten, dass Wasser auch in Zukunft in bester Qualität fließt. Mit diesen Investitionen schaffen wir eine Infrastruktur, die den Anforderungen von heute gerecht wird und den Weg für zukünftige Entwicklungen ebnet. Auch 2026 werden wir unsere Projekte und Modernisierungen entschlossen umsetzen, um die Versorgung weiter zu optimieren.
  • Gerd Hauschild

    Geschäftsleiter des ZV Mittleres Elstertal

  • Steffen Rothe

    Werkleiter des ZWA „Thüringer Holzland“

  • Andreas Stausberg

    Geschäftsleiter des ZWA Saalfeld-Rudolstadt

  • Ralf Engelmann

    Geschäfts­leiter des ZWA, „Obere Saale“

Fotos (4): SPREE-PR/Archiv

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Unterwegs im Winter-Wunder-Land

 



Unterwegs im Winter-Wunder-Land

Eine Winterreise durch unsere schöne Heimat

Auch in der kalten Jahreszeit hat Ostthüringen viel zu bieten. Entdecken Sie Neues in unserer Region mit den ganz persönlichen Ausflugstipps unserer Mitarbeiter!

  • Foto: privat

  • Foto: Dirk Klötzing

„Hier ist alles regional“

Franziska Richter, 42, Sekretärin beim Zweckverband Wasser/Abwasser Obere Saale, empfiehlt die „Winterwanderung“ St. Maternus in Mönchgrün am 28.12.2025.
„Zwischen Weihnachten und Neujahr findet am 28.12.2025 rund um Mönchgrün die ‚Winterwanderung‘ St. Maternus statt. Man kann zwischen zwei verschiedenen Strecken (ca. 6 und 8 km) wählen. Der Weg führt von Mönchgrün über die Graupenmühle, die Glücksmühle nach Schleiz und weiter über den Lohmen (8km Strecke) und die Beyersmühle zurück. Unterwegs gibt es Stände mit vielen Leckereien und auch die Gaststätten und Mühlen versorgen die Wanderer mit verschiedenen Getränken und gutem Essen. In Mönchgrün haben die Einwohner des kleinen Örtchens die Höfe für die Besucher geöffnet und bieten neben selbstgemachtem Wein natürlich auch zahlreiche regionale Speisen an. So kommt man nach den Feiertagen wieder in Bewegung. Mir gefällt die Atmosphäre, es ist ein schöner Ausflug mit der Familie oder mit Freunden. Mein Tipp: Man sollte nicht zu spät starten, sonst sind die leckersten Spezialitäten ausverkauft. Außerdem sollte man möglichst seine eigene Tasse für den Glühwein oder Punsch mitbringen.“

Termin: 28.12.2025, von 10 Uhr bis 18 Uhr
Start- und Zielpunkt: Mönchgrün. ­
Jeder startet individuell, keine Anmeldung ­erforderlich. Parkplätze in Umgebung.

www.weinfest-moenchgruen.de

  • Foto: Andrea Rosenthal

  • Foto: PR/Althof

„Entspannung pur“

Ina Sorge, 44, Vermessungstechnikerin beim ZWA Saalfeld-Rudolstadt, rät zu einer „Alpakawanderung auf dem ­Althof in Unterwellenborn“.

„Auf dem Althof kann man Wanderungen mit Alpakas oder Lamas machen. Das ist eine schöne Strecke durch Wald und Flur, so etwa zwei bis drei Stunden, und dabei führt man das Tier an der Leine. Man ist an der frischen Luft und kann dem Alltag entfliehen. Jeder kann sich sein Alpaka aussuchen oder aber das Alpaka sucht sich seine Begleitung aus. Das Tier gibt das Tempo vor und der Mensch muss sich darauf einstellen. Die Tiere spiegeln unsere Stimmung wider: Wenn man selbst schlecht gelaunt ist, dann ist auch das ­Alpaka störrisch. Man geht mit dem Tier eine Art Symbiose ein. ­Alpakas sind ganz liebe Tiere, freundlich und neugierig, aber nicht aufdringlich. Sie strahlen eine unheimliche Ruhe aus. So eine Wanderung ist einfach ein ganz besonderes Erlebnis. Mein Tipp: Gute Laune mitbringen und nicht gestresst und abgehetzt ankommen, weil sich das auf die Tiere überträgt.“

Mehr Info: Der Althof bietet ganzjährig auf Anfrage nicht nur Wanderungen mit Alpakas und Lamas, sondern auch verschiedene Workshops für ­Erwachsene und kann auch für private Feiern, Schulveranstaltungen oder Teambuilding-Maßnahmen gebucht werden. ­Zudem werden die Tiere für therapeutische Zwecke eingesetzt.

Adresse: Lamas und Alpakas vom Althof
Angergasse 3, 07333 Unterwellenborn, OT Oberwellenborn

www.tierisch-erleben.de

  • Foto: Viola Damm

  • Foto: PR/Brehms Welt/Marco Rank

„Eine Reise wert“

Heike Mörschner, 58, kaufmännische Sachbearbeiterin im Bereich Abwasser beim ZWA Thüringer Holzland in Hermsdorf, mag das Naturkundemuseum „Brehms Welt“ in Renthendorf.

„Bei uns in Renthendorf haben wir ein sehr interessantes Museum über Alfred Brehm, den Autor von ‚Brehms Tierleben‘ und seinen Vater Christian Ludwig Brehm, der Pfarrer, Seelsorger und zugleich Forscher war. Da kann man sehr viel Spannendes über die damalige Zeit erfahren, wie die Familie dort gelebt und geforscht hat. Einige kennen das Museum vielleicht noch von früher. Inzwischen ist hier alles ganz neu restauriert worden. Man kann viele Bilder und Schriften sehen und seine großen Vogelsammlungen. Am schönsten ist der Affe, den Alfred Brehm damals als Haustier hielt. Es gibt außerdem ein kleines Café und eine große Bibliothek, die jetzt zur Forschungsbibliothek ausgebaut werden soll. Der ­Direktor, Prof. Dr. Jochen Süss und sein Team haben sich unheimlich engagiert. Für das Andenken an das Leben der Brehms erhielt er im Jahr 2022 das Bundesverdienstkreuz. Das Museum ist wirklich sehr schön geworden und ein Besuch lohnt sich. Mein Tipp: Direkt am Museum verläuft der Tälerpilgerweg. Da kann man den Museumsbesuch mit einer kleinen Wanderung verbinden.“

Brehms Welt: Sehenswerte Dauerausstellung über das ­Leben und Wirken der Brehms, dazu wechselnde Sonderausstellungen. Bis zum 22. Februar geht es um die Schönheit von Nachtfaltern.

Öffnungszeiten:  Dienstag bis Freitag 14 Uhr bis 17 Uhr, Samstag bis Sonntag 11 Uhr bis 17 Uhr
Eintritt: Erwachsene 7 €, ermäßigt 3 €, ­Familien 12 €.
Adresse: Dorfstraße 22, 07646 Renthendorf

  • Foto: privat

  • Foto: Daniela Stürmer

„Nostalgisch und wunderschön“

Daniela Stürmer, 49, Sachbearbeiterin im Kundendienst/Gebührenabrechnung beim Zweckverband Mittleres Elstertal, freut sich auf den „Weihnachtsmarkt auf dem Rittergut Endschütz“.

„Jedes Jahr besuche ich mit meiner Freundin den Weihnachtsmarkt auf dem Rittergut Endschütz. Die Atmosphäre ist völlig anders als auf den üblichen Weihnachtsmärkten, das ist überhaupt nicht zu vergleichen. Es ist ein richtiges Rittergut mit alten Möbeln und alles ist weihnachtlich dekoriert. Das ist ein wunderschönes, nostalgisches Ambiente, ganz urig und rustikal. Es gibt Musik, ein Café und einige Stände mit Kunsthandwerk. Auch für die Kinder gibt es verschiedene Aktivitäten, da wird gebastelt, es werden Märchen ­vorgelesen und solche Sachen. Ich verbringe dort den ganzen Nachmittag, beobachte Leute, trinke Glühwein, unterhalte mich mit meiner Freundin. Man kommt so richtig in weihnachtliche Stimmung. Es ist einfach ein ganz besonderes Flair, das man woanders nicht findet. Mein Tipp: Der Ort ist sehr klein. Wenn man die ersten Autos stehen sieht, sollte man sich sofort einen Parkplatz suchen, dann sind die Parkplätze im Ort nämlich besetzt.“

Mehr Info: Das Rittergut führt im Laufe des Jahres verschiedene Veranstaltungen durch. Die romantische Location kann für Hochzeiten und Familienfeiern gemietet werden, zudem gibt es liebevoll mit Antiquitäten eingerichtete Ferienwohnungen und Gästezimmer.

Termin Weihnachtsmarkt:  13. – 14. Dezember 2025 (3. Advent), von 11 Uhr bis 18 Uhr
Adresse: Rittergut Endschütz, 07570 Endschütz

www.rittergut-endschuetz.de

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Zum Wohl! Heimatkunde für gesellige Stunden

 



Unser schönes Ostthüringen

Zum Wohl! Heimatkunde für gesellige Stunden

Kräuter, Hopfen, Quellwasser … es wird Zeit zum Genießen, wenn die Tage kürzer werden: unsere Empfehlungen für kleine Brauereien und Destillerien.

Kleine und feine Brauereien wie die „Ziegenmühle“ laden in Ost-Thüringen zum geselligen Genuss – oftmals gewürzt mit ­einer Prise Heimatkunde.

Foto: Ziegenmühle GmbH

Ostthüringen war schon im Mittelalter ein Land der Brauer. Es gab viele Stadt- und Klosterbrauereien. Familien betrieben das Brauen als Nebenerwerb. Auch das Brennen von Korn und anderen Spirituosen hat eine alte Tradition. Zum Glück blieb dieser Geist lebendig oder wurde neu erweckt.
  • Zum Wohl in Rudolstadt

    Foto: Braukeller zur Pörze

    Ein Bier, das für viele bis über die Grenzen von Rudolstadt ein bekannter Name war, ist das Pörz-Bier. Und Martin Philipp hat es wieder zum Leben erweckt. Auf den Ursprung 1711 ist Martin Philipp stolz: Damals erhielt der Brauerei-Gasthof „Zum wilden Mann“ das Brauereirecht. Ab 1869 braute die Pörz-Brauerei das Pörz-Bier. Sein privates Herzensprojekt Pörz-Bier wurde in seiner Kindheit geprägt: Oft begleitete er Großvater und Vater auf dem Brauereigelände. Später lernte er in Watzdorf und arbeitete bis 2011 als Brauer. Danach, bis 2016, ging er seiner Brauerleidenschaft mit einer 50-Liter-Hobbybrauanlage nach. Seither saniert er das Pörz-Gelände mit Unterstützung von Familie und Freunden. Die Produktion läuft traditionell: offene Gärung, lange kalte Lagerung und Brautechnik mit Herzblut. Und vor allem mit viel Engagement: Aktuell baut er noch weiter um, damit der neue Lager­keller nochmal erweitert wird. Und wie Martin Philipp sagt: „Keine Millich, Pörz-Bier will ich – Prost!“ ­

    Weitere Baufortschritte hier: www.pörzbier.de

  • Die Schleizer wissen es vermutlich

    Foto: Böttger Apotheke

    … aber an alle jenseits der Stadt: Wussten Sie, dass die Schleizer Böttger-Apotheke für einen Kräuter-Bitter steht? 1982 kreierte Oberpharmazierat Dr. Helmut Wittig diese Spirituose – und es gibt sie noch immer. Mittlerweile ist Dr. Jörg Wittig Federführer des Projekts. Mit ihm und der nächsten Generation an den Erlenmeyerkolben ist der Böttger-Bitter moderner geworden und erfindet immer neue Kreationen und Rezepte. Christian Göller, Leiter der Herstellungsabteilung, verrät: „Auf unserem Weihnachtsmarkt im Innenhof der Apotheke, der traditionell am ersten Advent stattfindet, kann man z. B. den ‚Heißen Apotheker‘ probieren. Das ist Bitter mit Apfelsaft und Zimt-Sahnehaube.“ Und sein Tipp für Geschenksuchende: Die Weihnachtsedition Böttger-Bitter mit Weihnachtsmann-Mütze und goldenen Lebensmittel-Glitzer, der die Flasche in eine funkelnde Schneekugel verwandelt.

    Mehr über die Schleizer Apotheker-Tradition: www.boettger-bitter.de

  • Holzland-Geschmack

    Foto: Ziegenmühle GmbH

    Traditionelle Thüringer Braukunst kommt aus der „Holzländer-Brauerei“, wo seit 2017 naturbelassene und unfiltrierte Biere gebraut werden. Mit dem Namen „Holzländer“ verbindet die Brauerei aus dem idyllischen Zeitzgrund bei Schleifreisen Regionalität und Bodenständigkeit. Die Biere können vor Ort genossen werden, im Gasthof mit Pension, die „Ziegenmühle“ genannt. Sie steht auf geschichtsträchtigem Boden, zurückverfolgbar bis ins Jahr 1570: Betrieben als Mahlmühle, auch als Wasserkraft-Sägewerk, abgebrannt und aufgebaut und 1903 in einen Gasthof umgebaut. Die Ziegenmühle wurde 2014 saniert und renoviert. Und der Bierliebe des Inhabers Jens Adomat ist es zu verdanken, dass sich dort auch eine kleine Privatbrauerei etabliert hat. Einblicke in die Geschichte und die Biersorten gibt es bei den Brauerei-Führungen.

    Anmeldungen über www.holzlaender-brauerei.de

  • Wasser marsch in Bad Blankenburg

    Foto: Watzdorfer Traditions- und Spezialitätenbrauerei GmbH

    Auf eine lange Geschichte blickt auch die Watzdorfer Traditions- & Spezialitätenbrauerei
    bei Bad Blankenburg zurück – seit über 250 ­Jahren wird hier gebraut. Geschäftsführer Tobias Rögner verrät:
    „97 Prozent der Rohstoffe stammen aus Thüringen, das ­Wasser kommt aus der eigenen Quelle.“ Unverwechselbar sei nicht nur der Geschmack der Biere, sondern auch ihre Verpackung – die 0,33-Liter-Steini-Flasche und die Aufreiß­lasche. Regelmäßig werden Führungen durch die Brauerei angeboten: Dabei darf man ins „Herzstück“ schauen, das historische Sudhaus, und gleichzeitig auf die moderne Brauanlage. Außerdem sind Bier-Tastings buchbar.

    Möglich unter www.watzdorfer.de

  • Gezapft in Gera

    Foto: Schaubrauerei Pagenkopf

    In Gera im Steinweg wurde nachweislich bereits im 15. Jahrhundert Bier gebraut. An diese Tradition knüpfte der gelernte Brauer und Mälzer Kevin Pagenkopf an, als er 2019 den „Zapfhahn“ gründete – die Schaubrauerei, in der das „Gersch-Bier“ gebraut wird. Er erinnert sich an seine ersten Fest-Ausschanke 2019 und sagt: „Das Gersche Bier kam so gut an, dass der Zapfhahn glühte und ich bereits am Samstagabend leer getrunken war. In diesem Moment war mir klar, den Leuten schmeckt’s.“ Tradition lebt im „Zapfhahn“ weiter: Die Gäste können den Brauvorgang beobachten und auf die Braupfanne schauen.

    Anmeldungen über www.gersch-bier.de

Weitere Tipps für genüssliche Getränke:

Brennerei Wartburgblick  – Die Erlebnisbrennerei für Whisky, Gin, Brände und Liköre in Krauthausen/Pferdsdorf. 

Schlossbrauerei Schwarzbacher  – gilt als die ­älteste Brauerei im Thüringer Wald. ­Führungen möglich in Schwarzbach. 

Stadtrodaer Klosterbräu – gibt’s zu trinken und zu feiern. Wein-, Bier- und ­Spirituosenhandel mit Events und Gastronomie in Stadtroda. Aktuelle Infos auf ­Facebook. 

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Feuer, Stress und Borkenkäfer

 



Klima & Wald

Feuer, Stress und Borkenkäfer

Wie unser Wald mit verschiedenen Herausforderungen zu kämpfen hat

Erst im Herbst dieses Jahres verkündete Bundesumweltminister Carsten Schneider, die Wälder und Moore mithilfe gezielter Maßnahmen stärken zu wollen. Denn diese sind wichtige Speicher für Treibhausgase und zentral für den natürlichen Klimaschutz. Doch zunehmende Dürre führt zu vermehrten Waldbränden mit verheerendem Ausmaß. So auch in Gösselsdorf im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt.

2. Juli 2025: Auf der Saalfelder Höhe bei Gösselsdorf bricht ein Waldbrand aus. Was mit einer Fläche von zehn Quadratmeter beginnt, breitet sich in kürzester Zeit aus. Auffrischende, wechselnde Winde erschweren die Löscharbeiten, weil Brandherde immer wieder neu aufflammen.

Um Wälder widerstandsfähiger zu machen, werden sie wiederbewaldet und mit klimastabilen Baumarten wie Laubbäumen zu Mischwäldern umgebaut.
Fotos (2): SPREE-PR/Petsch

Katastrophenfall ausgerufen

Am Abend desselben Tages wird für den Landkreis Saalfeld-Rudolstadt der Katastrophenfall ausgerufen. Mehr als 500 Feuerwehrleute, zahlreiche Einsatzfahrzeuge und drei Löschhubschrauber rücken an. Darüber hinaus auch das Technische Hilfswerk (THW), der Katastrophenschutz, ThüringenForst und die Polizei. Feuerwehren aus ganz Thüringen sowie Verstärkung aus Bayern leisten Hilfe. Auch Landwirte und Logistikunternehmen bringen Wasser mit Tankwagen heran. Der ZWA Saalfeld-Rudolstadt steht mit seinen Mitarbeitern der Freiwilligen Feuerwehr zur Seite und stellt 720 m³ Trinkwasser bereit, damit die Einsatzkräfte ausreichend versorgt sind. Trotz zwischenzeitlichen Regens bleibt die Lage angespannt.

Klimabedingte Dürrephasen ­stärken Schädlingsbefall und führen zu vermehrtem Waldsterben.

Lage wieder im Griff

Nach zwölf Tagen kann das Feuer endgültig unter Kontrolle gebracht werden, die Einsatzkräfte ziehen ab. Anschließend beginnen die Aufräumarbeiten und eine genaue Bestandsaufnahme des Schadens. Das Ergebnis: 82 Hektar verbrannter Wald. Obwohl die anfänglich geschätzte Brandfläche kleiner ausfällt, zählt dieser Waldbrand zu den größten in Thüringen seit 30 Jahren.

Der Wald unter Stress

Neben den vermehrten Waldbränden setzen anhaltende Dürrephasen die Bäume zusätzlich unter sogenannten Trockenstress: Er schwächt die Bäume, macht sie anfälliger für Schädlinge und verringert ihre Fähigkeit, Wasser zu speichern. Das hat auch Folgen für die Wasser- und Abwasserverbände. Denn der Wald ist ein wichtiger Speicher, der Regenwasser zurückhält und Grundwasser speist.

Baumpflanzungen stärken Grundwasserspeicher

Was es heißt, wenn der Grundwasserpegel sinkt und die Versorgungssicherheit eingeschränkt ist, hat der ZWA Saalfeld-Rudolstadt im Sommer 2022 erlebt. „Der Wasserstand war so niedrig, dass wir Trinkwasserwagen einsetzen mussten, um die Versorgung zu sichern“, berichtet Geschäftsführer Andreas Stausberg. Mit Pflanzaktionen wollen die Verbände den natürlichen Grundwasserspeicher stärken. „Baumpflanzungen sind essenziell für den Erhalt des Waldbodens, denn Wasser und Wald sind untrennbar verbunden. Deshalb sind Wasser- und Forstwirtschaft Verbündete für einen gesunden, vielfältigen Wald“, sagt Steffen Rothe, Werkleiter des ZWA „Thüringer Holzland“. Der Verband führte im Oktober 2025 bereits zum 2.   Mal eine Baum­pflanzaktion mit Schulen im Verbandsgebiet durch. Der ZVME Gera plant gemeinsame Projekte mit Kooperationsschulen: „Die Kinder lernen, wie wichtig Bäume und Wälder für unseren Klimaschutz sind“, ergänzt Geschäftsleiter Gerd Hausschild.

  • „Unser Wald ist ein komplexes Ökosystem“

    Foto: privat

  • Welches Ausmaß hat der Waldbrand in Gösselsdorf?

    Die 82 Hektar sind ein vorläufiger Schätzwert. Erst 2026 wird sich zeigen, welche Bäume in mittelbarer Nähe der Brandfläche Schaden genommen haben. Tendenziell wird die Schadfläche größer sein.

    Wie werden die Flächen wieder stabilisiert?

    Die betroffenen privaten und kommunalen Waldbesitzenden müssen die Flächen gemäß Thüringer Waldgesetz innerhalb von sechs Jahren wieder aufforsten. Das Forstamt Saalfeld-Rudolstadt unterstützt sie dabei fachlich.

    Vor welchen Herausforderungen steht der Wald durch den Klimawandel?

    Landesweit haben die Wälder zu kämpfen. Besonders in den Jahren 2018 bis 2020 sowie 2022 haben Dürrephasen zu einer massiven Schwächung bis hin zum Absterben von Wäldern geführt. Wärmeliebende Schädlinge wie der Borkenkäfer profitierten davon und befielen die ohnehin geschwächten Fichten massiv.

    Wie schätzen Sie die Zukunft des Waldes ein?

    Zukunftsfähige Wälder brauchen Bewirtschaftung. Mittelfristig sollen artenreiche, strukturierte Mischwälder entstehen, was ohne Zutun des Menschen nicht gelingt. Die Wiederbewaldung mit klimastabilen Arten macht die Wälder resilienter. So bleibt Thüringen auch künftig das „Grüne Herz Deutschlands“, wenn auch mit veränderten Waldbildern.

Baum und Moos – die Superhelden der Natur

  • Ein ausgewachsener Laubbaum speichert 100 – 400 Liter Wasser in Stamm, Ästen und Blättern.

  • Baumkronen bremsen Regen und ­reduzieren Sturzfluten.

  • Wurzeln verankern Boden: Das schützt vor Erosion und Abrutschen.

  • Moos kann das ­20- bzw. 30-fache seines ­Trockengewichts an ­Wasser ­speichern.

  • Sie wirken wie kleine Schwämme, die ­Regenwasser ­speichern und durch Verdunstung die Umgebung ­abkühlen.

Fotos (2): freepik
Grafik: ChatGPT

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Arbeitskreis „Sorgsamer Umgang mit Trinkwasser“

 



Arbeitskreis „Sorgsamer Umgang mit Trinkwasser“

Anfang November trafen sich die Mitglieder des Arbeitskreises „Sorgsamer Umgang mit Trinkwasser in der Region Bremen“ in der Geschäftsstelle des Trinkwasserverbandes Verden (TV) zur Abschlussveranstaltung. „Die Arbeit dieses Gremiums wird nun in anderen Projekten weitergeführt“, betonte Verbandsvorsteher Harald Hesse.

Viele Akteure durchleuchteten, wo und wie sorgsam mit der kostbaren Ressource Trinkwasser umgegangen werden kann.
Foto: TV

Neben dem TV hatten sich der Oldenburgisch-Ostfriesische Wasserverband, die Wasserversorgung Syker Vorgeest GmbH, die swb AG, die Senatorin für Umwelt, Klima und Wissenschaft, der BUND Bremen und Siegfried Gendries, Kommunikationsberatung Wasser, im Jahr 2022 zu dem Arbeitskreis zusammengeschlossen. Das Ziel, die Öffentlichkeit für den sorgsamen Umgang mit Trinkwasser zu sensibilisieren, wurde durch verschiedene Projekte erreicht. So wurde zum Beispiel eine Umfrage zum Thema „Sorgsamer Umgang mit Wasser“ bei den Kunden des TV Verden und der swb AG durchgeführt, die Installation von digitalen Wasserzählern umgesetzt, die Giesscheck-App der Harzwasserwerke in den Blickpunkt genommen und die Wasserwerkstatt der kleVer, für die das „¾-Plus Energiesparmodell“ des BUND Bremen als Vorreiter fungierte, für Grundschüler der zweiten und dritten Klassen im Verbandsgebiet des TV Verden gestartet.

Immer wieder nahmen Gastredner und Diskussionspartner an den Arbeitskreistreffen teil, zum Beispiel von der Installateur-, Heizungsbau- und Klempner-Innung Verden. Mit ihnen wurden dann verschiedene Maßnahmen erörtert, die teilweise auch umgesetzt wurden. So hat der TV zum Beispiel die Wesersporthalle in Dörverden mit wassersparenden Einsätzen ausgerüstet.

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Lebensader zwischen Hannoversch Münden und Nordsee

 



Immer im Fluss – die Weser

Lebensader zwischen Hannoversch Münden und Nordsee

Auf ihrer rund 452 km langen Reise bis zur Nordsee streift sie viele historische Städte, die bekannteste ist natürlich Bremen. Aber auch Hann. Münden, Hameln, Nienburg oder Achim mit ihren stimmungsvollen Altstädten sind einen Bummel wert. Vielerorts gibt es nicht nur klassisches Fachwerk, sondern etwas ganz Besonderes zu entdecken: In der Region hat sich im 16. und 17. Jahrhundert nämlich ein eigener Baustil entwickelt, die sogenannte Weserrenaissance. Viele Kirchen, Rathäuser, Schlösser und andere Bauwerke aus dieser Zeit sind gut erhalten und können besichtigt werden.


Fotos: Mittelweser-Touristik GmbH

Das Einzugsgebiet der Weser, in dem rund neun Millionen Menschen leben, ist über weite Strecken eher ländlich geprägt: Hier finden sich die waldigen Hügel des Weserberglands, zahlreiche landwirtschaftlich genutzte Flächen und naturbelassene Lebensräume seltener Pflanzen, Vögel und anderer Tiere. Lange Zeit war dieses Idyll allerdings stark gefährdet. Die Einleitung ungeklärter Abwässer, intensive Landwirtschaft, die Industrialisierung und insbesondere die Versalzung des Wassers durch den Kalibergbau haben der Weser viele Jahre schwer zugesetzt. Doch dank schärferer Umweltgesetze und vielfältiger Renaturierungsmaßnahmen erholt sich die Region zusehends und in den zahlreichen Schutzgebieten kann sich die Natur wieder ungestört entfalten. Vogelfreunde lieben vor allem das Vogelschutzgebiet Weseraue bei Petershagen, das auch als Rast- und Überwinterungsgebiet von Zugvögeln eine wichtige ökologische Funktion hat. Eine Besonderheit ist auch die Flora und Fauna an der Wesermündung. Dort, wo sich Süß- und Salzwasser mischen, ist ein artenreicher Lebensraum mit vielen seltenen Tieren und Pflanzen zu bestaunen.

Auch wirtschaftlich ist die Weser seit jeher von Bedeutung. Schon im achten Jahrhundert war sie eine bedeutende Wasserstraße und ist bis heute ein wichtiger Transportweg für den Güterverkehr. Inzwischen ist aber auch der Tourismus ein starker Wirtschaftsfaktor. Kein Wunder, denn abwechslungsreiche Landschaften, viel Kultur, Wassersport in jeder Form und dazu Attraktionen wie das Wolfcenter Dörverden oder der Dinosaurier-Park Münchehagen bieten Freizeitspaß für jedes Alter. Nicht umsonst gehört zudem der Weser-Radweg zu den beliebtesten Fernradwegen Deutschlands. Aber auch auf den gut ausgeschilderten Wanderwegen, auf dem Schiff oder mit dem Auto lässt sich das Gebiet ganz prima erkunden!

Wer mag, nutzt die ausgearbeiteten Routen der Niedersächsischen Spargelstraße, der Deutschen Märchenstraße oder der Fachwerkstraße.

Will man länger bleiben, finden sich ­überall schöne Hotels, gepflegte Campingplätze und Restaurants für jeden Geschmack. Die örtlichen Tourismusverbände halten alle ­Infos für die individuelle Planung bereit.

Und weil Reisen bekanntlich ­bildet, sind hier ein paar kleine, aber feine Attraktionen rund um das Thema „Wasser“ herausgesucht.

  • Wasser-Fahrten

    Die Weser lässt sich auch direkt auf dem Wasser erleben. Wie wäre es mit einer Überfahrt mit der traditionsreichen Weserfähre „Gentsiet“ zwischen Hagen-Grinden und Ahsen-Oetzen, einer von mehreren Weserfähren?

    Wer länger auf dem Wasser bleiben will, macht eine Fahrt mit dem Ausflugsschiff MS Stadt Verden. Das Schiff kann auch für Feierlichkeiten gebucht werden.

    www.flotte-weser.de
    www.faehrverein.de

  • Der perfekte Rahmen

    Lustige ­Selfies oder fröhliche Gruppenfotos von der Weser-Tour: Die ­Skulptur von Pablo Hirndorf aus dem Jahr 2021 gibt ­jedem Motiv den ­passenden Rahmen. Die ­Weser ist ­dabei ­natürlich immer mit im Bild! Das Kunstwerk steht in der Nähe von Wienbergen am Ende des ­Wiehewegs direkt am Wasser, ­gegenüber vom ­Laufwasserkraftwerk Dörverden. Der ­Zugang ist ­jederzeit ­kostenlos möglich.

    Mehr Infos

  • Heringe im Binnenland

    Heringsfischerei an der ­Weser? Aber ja!

    Aufgrund der großen ­Armut Ende des 19. Jahrhunderts fuhren zahlreiche ­Bewohner der ­Region monatelang zur See, um in der Nordsee Heringe zu fangen. Das ­Heringsfängermuseum Heimsen erzählt ihre ­Geschichte.

    Mehr Infos

  • Moor-Runde

    Eine etwa zehn Kilometer lange, rund zweistündige Fahrt mit einer Lorenbahn durch das Große Uchter Moor bietet viele interessante Eindrücke, dazu gibt es spannende Infos über die ­Lebenswelt von „Moora“, der ältesten Moorleiche Norddeutschlands. Sonder­fahrten für Gruppen sind möglich.

    Mehr Infos

  • Die örtlichen Tourismusverbände haben viel ­Infomaterial vorbereitet und helfen gerne weiter:

    www.mittelweser-tourismus.de
    www.weserbergland-tourismus.de

    Infos zum Weserradweg:

    www.weserradweg-info.de
    oder www.weser-radweg.de

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Arbeiten beim TV Verden früher und heute

 



Im Wandel der Zeit: von analog zu digital

Arbeiten beim TV Verden früher und heute

Trinkwasser ist unser kostbarstes Gut. Mehr als 50 Mitarbeiter sorgen daher beim Trinkwasserverband (TV) Verden dafür, dass dieses rund um die Uhr im Verbandsgebiet verfügbar ist. Doch wie hat sich der Arbeitsalltag bei Ihrem regionalen Wasserversorger in den vergangenen vier Jahrzehnten verändert? Zwei langjährige Mitarbeiter berichten von ihren Erfahrungen.

Als sie beim TV Verden ihre Ausbildung zur Bürokauffrau startete, gab es weder Computer noch Online-Banking. „Wir haben noch alles auf der Schreibmaschine getippt. Wer zu viele Rechtschreib- oder inhaltliche Fehler gemacht hat, musste mit dem Dokument noch einmal von vorne anfangen. Das vermisse ich nicht“, erzählt Gitta Meyer, die vor einigen Wochen ihr 40. Arbeitsjubiläum feierte. Die Hülsenerin war die erste, die beim TV Verden eine Ausbildung absolvierte. Ihr folgten zahlreiche weitere junge Menschen. Derzeit bildet der Verband drei Rohrleitungsbauer, eine Umwelttechnologin für Wasserversorgung und einen Dualen Studenten Siedlungswasserwirtschaft aus.

Gitta Meyer arbeitet seit 40 Jahren für den Trinkwasserverband Verden. TV-Geschäftsführer Stefan Hamann (re.), und Gerd Lohmann, Leiter Finanzen, danken ihr für ihren Einsatz, ihr Engagement sowie ihre Zuverlässigkeit und freuen sich auf die weitere Zusammenarbeit.
Fotos  (4): TV

In der Anfangszeit von Gitta Meyer beim Trinkwasserverband war die Geschäftsstelle noch im Kreishaus VI untergebracht, also in dem roten Backsteingebäude an der Bremer Straße hinter dem heutigen Finanzamt. Jeden Tag stand ein Gang zur Post und zur Bank an, um Briefe und Kontoauszüge abzuholen. „Heute kaum vorstellbar. Genauso unvorstellbar ist, dass die Gehaltsstreifen damals noch händisch ausgefüllt wurden“, erinnert sich die Hülsenerin schmunzelnd. Sie ergänzt: „Damals konnten wir uns partout nicht vorstellen, dass die Papierakte irgendwann ausgedient hat.“

Mehrmals täglich sei sie in den Keller gegangen, um Akten heraufzuholen, damit in diesen Änderungsvorgänge bearbeitet werden konnten. „Das war eine Lauferei und Schlepperei“, sagt Gitta Meyer lächelnd, die nach ihrer Ausbildung ab dem 9. Juli 1985 erst in der Verbrauchsabrechnung und später in der Buchhaltung – wo sie bis heute beschäftigt ist – eingesetzt war.

Ein Umzug

Anfang Dezember 1987 erhielt der Trinkwasserverband vom Landkreis Verden als Vermieterin des Kreishauses VI aufgrund der Anmeldung von Eigenbedarf die Kündigung des Mietvertrages. Daraufhin fiel die Entscheidung, eine neue Geschäfts- und zentralisierte Betriebsstelle auf einem dem TV gehörenden Grundstück an der Weserstraße zu bauen. Rund anderthalb Jahre später konnte der Neubau bezogen werden, die bisherigen Betriebsstellen am Wasserwerk Wittkoppenberg und am Bahnhof in Kirchlinteln wurden aufgelöst. „Das waren aufregende Tage“, erinnert sich Gitta Meyer an den Umzug. Zusammen mit einigen Kollegen hätte sie die Papierakten zwar noch in den neuen Keller sortiert, sie anschließend aber immer weniger genutzt, da die Digitalisierung schnell voranschritt.

Das war nicht nur in der Geschäftsstelle, sondern auch in den Wasserwerken der Fall. „Als ich 1985 beim TV anfing, wohnten wir Wasserwerker mit unseren Familien noch in den Werkswohnungen neben den Wasserwerken. So konnten wir im Bereitschaftsdienst bei einer Störung – ein Glockenschrillen in der Wohnung zeigte das an – sofort reagieren“, erinnert sich Friedrich Ehlers, der am 1. Oktober 2025 in die wohlverdiente Rente ging.

Automatische Messungen

Mit zunehmendem technischen Fortschritt konnten viele Arbeitsabläufe zentral gesteuert und überwacht werden. Das sorgte bei den Wasserwerkern für mehr Flexibilität, da verschiedenste Kommunikationsmittel sie über Störungen informieren und sie somit in der Wohnortwahl frei und auch während der Rufbereitschaft nicht an zu Hause gebunden waren. „Das war für uns ein riesiger Fortschritt“, sagt Friedrich Ehlers.

In seinen Anfangsjahren beim TV zählten die tägliche Kontrolle der Eisen- und Manganwerte, des pH-Werts und die Klarheit des Wassers mit zu seinen Aufgaben. Heute laufen rund um die Uhr automatische Messungen. Dennoch prüfen die Wasserwerker die Werte weiter selbst regelmäßig. „Früher haben wir die Analysen mit Schnelltests per Hand gemacht. Heute liefert ein Fotometer deutlich schneller Ergebnisse, ist genauer und einfacher zu bedienen. Die gute Qualität unseres Trinkwassers wird zudem durch die Prüfung von externen, unabhängigen Laboren gesichert.“

Bei den anfallenden Wartungsarbeiten in den Wasserwerken sei der Unterschied zu damals marginal. „Ein Pumpenwechsel war vor 30 Jahren schon genauso wie heute“, berichtet Friedrich Ehlers, der genau wie Gitta Meyer in den vergangenen Jahrzehnten einiges beim TV Verden erlebt hat.

„Es hat sich viel getan und ich frage mich oft, wo eigentlich die Zeit geblieben ist“, sagt Gitta Meyer, die sich auf weitere Jahre beim Trinkwasserverband Verden freut.

  • Verwaltungssitz und Betriebsstätte – seit 1989 an der Verdener Weserstraße.

  • Mit einem Fotometer werden die Eisen- und Manganwerte überprüft.

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Warum Obst und Gemüse im Winter nicht nur was fürs Auge sind

 



Farbe auf den Teller!

Warum Obst und Gemüse im Winter nicht nur was fürs Auge sind

Oh du schöne Weihnachtszeit, hältst Plätzchen und Gänsebraten für uns bereit. Läuft Ihnen da auch das Wasser im Mund zusammen? Doch Achtung, die kalorienreichen Leckereien haben es in sich! Wir verraten Ihnen, wie Sie lästige Kilos vermeiden und fit durch die kalte Jahreszeit kommen.

Bunt und gesund: Gute Ernährung und kochen kann im Winter richtig Spaß machen.
Foto: SPREE-PR/Wolf

Fehlendes Sonnenlicht und niedrige Temperaturen fördern im Winter Erkältungskrankheiten. Daher sollten wir unser Immunsystem rechtzeitig stärken. Eine ausgewogene Ernährung hilft dabei, den Körper mit allen wichtigen Nährstoffen zu versorgen. Diese stecken vor allem in frischen, saisonalen Lebensmitteln aus der Region.

Abwechslungsreich und bunt

Wurzeln, Knollen und Kohlarten haben im Winter Saison. Sie haben sehr viele Nährstoffe, da sie erst bei niedrigen Temperaturen geerntet werden, und sind besonders im gebackenen oder gedünsteten Zustand bekömmlich. Gestalten Sie Ihren Speiseplan so bunt wie möglich. Nur eine ausgewogene Vielfalt an Obst, Gemüse, magerem Fleisch, Milchprodukten, Vollkorngetreide sowie guten Fetten deckt unseren Nährstoff- und Energiebedarf. Wie wäre es morgens mit einem warmen Haferflocken-Porridge? Ein wenig Zimt, Nüsse und Trockenfrüchte dazu, dann starten Sie wohlig und fit in den Tag. Die Ballaststoffe halten lange satt und unterstützen das Mikrobiom im Darm – und damit Ihre Abwehrkräfte. Wer bereits erkältet ist, sollte auf Milchprodukte und Fertiggerichte verzichten, denn sie fördern Entzündungen.

Beim Einkauf am besten auf ­frische, regionale Produkte achten.
Foto: SPREE-PR/Wolf

Gesund und wohltuend

Wintergemüse, besonders Wirsing, ist sowohl nährstoffreich als auch kalorien-, cholesterin- und fettarm. Es enthält antientzündliche Stoffe und die Ballaststoffe fördern eine gesunde Darmflora. Für Naschkatzen empfiehlt sich Winterobst. Das spart Kalorien, liefert Antioxidantien und viel Vitamin C, welches für das Immunsystem und für die Eisenaufnahme unverzichtbar ist. Bei Äpfeln und Birnen sollten späte Herbstsorten gewählt werden, bei Zitrusfrüchten vor allem 
Bio-Qualität. Tiefkühlobst wird erntefrisch schockgefrostet und behält dadurch seine Vitamine. Trockenfrüchte regen die Verdauung an, enthalten aber viel Zucker. Um den Vitamin-D-Mangel-bedingten Winterblues abzufangen, eignen sich Nüsse, denn sie liefern das Glückshormon Serotonin. Eine Handvoll pro Tag genügt, sonst landen die gesunden Fette schnell auf den Hüften. Gewürze und Kräuter dagegen wärmen von innen, regen den Stoffwechsel an. Ein besonders intensiver Effekt wird Oregano und Brunnenkresse nachgesagt.

K(l)eine Sünde für alle, die zwischendurch doch was Süßes brauchen: Zartbitterschokoladen-Mousse. Zartbitterschokolade hat einen ­positiven Effekt auf das Herz-Kreislauf-­System, da sie die Gefäße erweitert.
Foto: SPREE-PR/Pils

Bitter, aber lecker

Wussten Sie, dass Bitterstoffe, außer bei Kürbisgewächsen wie Zucchini, sehr gesund und in vielen Wintergemüsesorten, Kräutern und Gewürzen enthalten sind? Studien belegen, dass Bitterstoffe entzündungshemmende Wirkstoffe besitzen, die Muskeln entspannen, die Bronchien weiten sowie das Herz-Kreislauf- und Immunsystem stärken. Sie regen die Fettverbrennung und die Leberentgiftung an und fördern die Magen-Darm-Tätigkeit. Außerdem wird das Abnehmen unterstützt, da der bittere Geschmack den Appetit reduziert, den Blutzucker stabilisiert und das negative Cholesterin senkt. Man ist länger satt und hat weniger Heißhunger­attacken. Auch der Säuregehalt im Körper wird durch Bitterstoffe reduziert, was Erkrankungen vorbeugt oder deren Symptome mildern kann. Positive Effekte werden ihnen auch bei Müdigkeit, Stress, Depressionen und Fieber zugeschrieben. Bitterstoffe sind also eine hervorragende Wahl – nicht nur in der Weihnachtszeit.

    Tipps gegen den Winterblues

  • Jeder hat ein individuelles Energielevel. Wer schnell friert, sollte besonders im Winter
    auf ­rohes Gemüse verzichten
    und stattdessen wärmende Speisen und Getränke wählen.

  • Spaziergänge an der frischen Luft versorgen uns mit Sauerstoff und Vitamin D, bringen gute Laune und bauen Stress ab.
    Auch (Krafttraining) lohnt sich. Neben zusätzlicher Wärmeenergie werden beim Muskelaufbau entzündungshemmende Hormone produziert, die das Immunsystem stärken.

  • Auszeiten fördern unser seelisches Wohlbefinden. Progressive Muskelentspannung, Meditation und warme Fußbäder helfen beim
    Entspannen.
    Auch die Schlafqualität wird verbessert. Wechselduschen, Saunagänge und Kneippanwendungen
    stärken das Immunsystem,
    fördern die Durchblutung und härten gegen Kälte ab.

  • 1,5 bis 2 Liter Wasser oder ungesüßte Tees pro Tag helfen, die Schleimhäute zu befeuchten, sodass sich Krankheitserreger weniger vermehren.
    Gegen trockene Heizungsluft eignen sich regelmäßiges
    Stoßlüften, Nasenduschen und Raumluftbefeuchter
    oder ein feuchtes Handtuch auf der Heizung.

  • Krankheitserreger werden meist über Türgriffe oder Händeschütteln übertragen. Regelmäßiges und gründliches
    Händewaschen reduziert das Ansteckungsrisiko.

Lebensmittel für den Winter – eine kleine Auswahl:


  • Gemüse & Salat: alle Kohlsorten, Artischocken, Auberginen, ­Fenchel, ­Hülsenfrüchte, Ingwer, Kartoffeln, Knoblauch, Kürbis, Lauch, Mangold, Möhren, ­Petersilienwurzel, Radieschen, Rote Bete, rote ­Paprika, Schwarzwurzeln, Sellerie, Steckrübe, Süßkartoffeln, ­Zwiebeln, Spinat, Chicorée, Radicchio, Feldsalat, Rucola

  • Obst: Äpfel, Beeren, Birnen, Granatäpfel, Kiwis, Zitrusfrüchte

  • Gewürze: Anis, Basilikum, Chili, Dill, Ingwer, Kardamom, Koriander, Kreuzkümmel, Kurkuma, Lorbeer, Muskatnuss, Nelken, Oregano, ­Petersilie, Rosmarin, Schwarzkümmel, Schnittlauch, Zimt

  • Nüsse & Saaten: Chiasamen, Haselnüsse, Kürbiskerne, Leinsamen, Mandeln, Pistazien, Sonnenblumenkerne, Walnüsse, Erdnüsse

  • Kräuter: Bärlauch, Beifuß, Brennnessel, Brunnenkresse, Estragon, Koriander, Lavendel, Minze, Petersilie, Rosmarin, Salbei, Schnittlauch, Thymian, Wermut

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Interview mit dem neuen Geschäftsführer des WV Nord: Michael Eickmann

 



Modernen Kurs fortsetzen

Interview mit dem neuen Geschäftsführer des WV Nord: Michael Eickmann

Michael Eickmann trat am 1. Januar das große Erbe seines langjährigen Vorgängers Ernst Kern an und übernahm die Geschäftsführung des WV Nord. Aus Paderborn stammt der heute 41-Jährige. Vor elf Jahren zog der Umweltingenieur für die Arbeit in den Norden. Damals vom ersten nassgrauen, windigen Winter überrascht fühlt er sich nun aber sehr angekommen in der Region. Wie er die ersten Monate im neuen Job in Oeversee erlebt hat, darüber sprach Michael Eickmann mit der WASSERZEITUNG.

Michael Eickmann (Mi.) setzt auf verbindende Gespräche. Hier im Austausch mit dem ehemaligen sowie dem aktuellen Verbandsvorsteher des WV Nord: Jürgen Feddersen (l.) und Martin Ellermann.
Foto: WVN

WASSERZEITUNG: Wie war Ihr Start im Wasserverband Nord?

Michael Eickmann: Ich wurde sehr herzlich begrüßt und empfangen. Verständlicherweise waren alle sehr gespannt, wer da nun auf Ernst Kern, der mehr als 30 Jahre Geschäftsführer war, folgt. Ich hatte das Glück, noch eine Weile mit ihm zusammenzuarbeiten und in dieser reibungslosen Übergangsphase Abläufe, Kolleginnen und Kollegen sowie wichtige Partner aus Politik, Wirtschaft und den Behörden zu treffen und gleich gut ins Arbeiten zu kommen.

Sie kommen aus der Wasserbranche, wo unterscheidet sich die jetzige Position von der vorigen?

Als Regionalleiter bei der Schleswag Abwasser GmbH war ich für die Abwasserentsorgung von Gemeinden und Städten verantwortlich. Nun ist mein Verantwortungsbereich deutlich breiter: Neben der Trinkwasserversorgung kommt auch der kaufmännische Bereich hinzu, und ich darf den Verband insgesamt strategisch weiterentwickeln. Das ist eine spannende, verantwortungsvolle Aufgabe.

Neben den erwartbaren Inhalten, was hat Sie überrascht?

Meine Vorstellung von einem gut funktionierenden Verband wurde übertroffen. Der WV Nord ist technisch wirklich auf der Höhe, hier wurde viel investiert. Das macht uns sehr leistungsfähig. Auch die Verwaltung arbeitet hochprofessionell und ist bestens strukturiert. Das ist eine wichtige Grundlage, um die Trinkwasserversorgung für die 66 Mitgliedsgemeinden zuverlässig zu gewährleisten.

Wie gestalten Sie die Zusammenarbeit mit Ihrem Team und den Gremien?

Ich möchte ein nahbarer, erreichbarer Vorgesetzter sein und mit allen Mitarbeitern ins Gespräch kommen und zwar nicht nur hier in der Geschäftsstelle, sondern auch mit den Wasserwerkern, Rohrnetz- und Abwasserkollegen, die im Verbandsgebiet arbeiten.
Im Vorstand und vom Verbandsvorsteher Martin Ellermann wurde ich ebenfalls herzlich empfangen und freue mich, dass sich die Beteiligten in diesem ehrenamtlichen Gremium engagiert einbringen. Auf die erste große „eigene“ Verbandsversammlung freue ich mich sehr, dort möchte ich den Dialog mit den Vertreterinnen und Vertretern der Gemeinden weiter vertiefen.

Welche Impulse oder Ideen bringen Sie mit?

Der Verband steht sehr gut da. Deshalb geht es nicht darum, das Ruder komplett herumzureißen, sondern darum, Bewährtes fortzuführen und gemeinsam mit dem erfahrenen Team Schritt für Schritt weiterzuentwickeln. Besonders wichtig ist mir dabei, den eingeschlagenen modernen Kurs fortzusetzen und die Digitalisierung weiter auszubauen.

Welche Schwerpunkte sehen Sie in den nächsten Jahren?

Der Abwasserbereich wächst, wenn Gemeinden ihre Aufgabe an uns übertragen. Darauf müssen wir uns personell und strukturell einstellen. Gleichzeitig gilt es, die Trinkwasserversorgung auch unter den Bedingungen des Klimawandels langfristig zu sichern. Und wir müssen im Team den anstehenden Generationswechsel gut vorbereiten, damit das Know-how erhalten bleibt.

Welches wird die erste große Maßnahme unter Ihrer Federführung sein?

Ein zentrales Projekt ist der Bau einer zweiten Haupttransportleitung vom Wasserwerk Richtung Handewitt. Hier investieren wir in den kommenden Jahren viele Millionen Euro, um die Versorgungssicherheit im nordöstlichen Verbandsgebiet weiter zu erhöhen.

Was könnten die Kundinnen und Kunden noch über Sie wissen, das nicht in Ihrem Lebenslauf steht?

Ich stehe persönlich hinter dem, was wir tun und trinke selbst fast ausschließlich Leitungswasser.
Es ist ein hochwertiges, streng kontrolliertes Lebensmittel aus unserer Region und zeigt, wie wertvoll und zukunftsrelevant unsere Arbeit ist. Diese Haltung prägt auch meine tägliche Arbeit im Verband.

Welches wird die erste große Maßnahme unter Ihrer Federführung sein?

Ein zentrales Projekt ist der Bau einer zweiten Haupttransportleitung vom Wasserwerk Richtung Handewitt. Hier investieren wir in den kommenden Jahren viele Millionen Euro, um die Versorgungssicherheit im nordöstlichen Verbandsgebiet weiter zu erhöhen.

Was könnten die Kundinnen und Kunden noch über Sie wissen, das nicht in Ihrem Lebenslauf steht?

Ich stehe persönlich hinter dem, was wir tun und trinke selbst fast ausschließlich Leitungswasser.
Es ist ein hochwertiges, streng kontrolliertes Lebensmittel aus unserer Region und zeigt, wie wertvoll und zukunftsrelevant unsere Arbeit ist. Diese Haltung prägt auch meine tägliche Arbeit im Verband.

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Neue Leitung sichert Versorgung im Wattenmeer

 



„Wasser marsch“ für Pellworm und die Halligen

Neue Leitung sichert Versorgung im Wattenmeer

Rundum ein Anlass zur Freude: die Inbetriebnahme der neuen Wattleitung zur Insel Pellworm und den Halligen Hooge und Süderoog. Für dieses Großprojekt quer durch das geschützte UNESCO-Weltnaturerbe Wattenmeer zogen Politik, Gemeinden und der Wasserverband Nord an einem Strang.

Das erste frische Wasser genossen die zu dem Zeitpunkt amtierende Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack, Finanzministerin
Silke Schneider, WV Nord-Verbandsvorsteher Martin Ellermann und Pellworms Bürgermeisterin Astrid Korth (v. l. n. r.).
Foto: WVN

Ein ganz besonderes Projekt sei es gewesen, sagte Peter Klerck, Technischer Leiter des WV Nord. Eines, das er in seinen 25 Jahren beim Verband so noch nicht auf dem Tisch hatte. Leitungen planen und bauen gehörten zu seinem Tagesgeschäft. Aber ein Riesenprojekt – durch Deiche hindurch, zehn Kilometer quer durchs Watt, unter Berücksichtigung der Tiden und umwelttechnischen Belange, dann noch ein archäologischer Fund auf der Trasse. „Das alles hatte es in sich!“

Und erst die Finanzierung! Es sei klar gewesen, dass der kommunale Verband die gut 10 Millionen Euro nicht alleine stemmen konnte. Für das Leben auf den Inseln und Halligen spiele Trinkwasser eine elementare Rolle, warben Gemeinden und Verband um Unterstützung aus Landesmitteln – und fanden Gehör. Mit 3,7 Millionen Euro aus dem Infrastrukturprogramm IMPULS beteiligte sich das Land.

So konnten 2024 in einem kleinen Sommerzeitfenster die Anlandungspunkte auf der mit dem Festland verbundenen Hamburger Hallig sowie auf Pellworm realisiert werden. Im Februar 2025 starteten die Vorbereitungen im Rendsburger Hafen. 9,5 Kilometer wurden als durchgehender Strang auf eine für dieses Projekt konstruierte Großtrommel aufgespult, die am Ende 160 Tonnen wog, erläutert Paul Benz, Bauleiter der ausführenden Firma Paasch. Diese Entwicklung war Grundlage für ein schnelles Arbeiten unter den strengen ökologischen Auflagen zum Schutz sensibler Arten im besonderen Lebensraum.
Die Einweihung am 6. Juni mit Partnern, Kollegen und Weggefährten war ein symbolischer Akt. Pellworms Bürgermeisterin Astrid Korth fasste die Bedeutung der neuen Trinkwasserleitung quer durchs Watt so zusammen: „Herzlichen Dank an alle, die daran mitgewirkt haben, dass Pellworm, Hooge und Süderoog nunmehr beruhigt in die Zukunft blicken können.“

Hintergrund: Die alten Leitungen mussten dringend erneuert werden. „Sie lagen teilweise offen und hingen über freigespülten Prielen. Unser übergeordnetes Ziel war es daher, frühzeitig eine dauerhaft zukunftsfähige Lösung für eine sichere Versorgung der Halligen und Insel zu schaffen“, erklärte der Technische Leiter Peter Klerck die Ausgangslage. Um so froher ist er, dass diese nun gefunden und erfolgreich abgeschlossen ist.

Die Wattleitung ist ein Ergebnis erstklassiger Zusammenarbeit aus Wasserfachleuten, Politik und Fachfirmen: Zur Einweihung kamen einige nochmal zusammen (v. r. n. l.): Martin Ellermann (Verbandsvorsteher des WVN), Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack, Martin Paasch und Paul Benz von Paasch Rohrleitungsbau GmbH, Pellworms Bürgermeisterin Astrid Korth, Anke und Hans-Gerd Christoffers von der Christoffers Onshore & Subseas GmbH, Rohrleitungsbauchef Benno Paasch, Jürgen Feddersen (ehem. Verbandsvorsteher), Ernst Kern (ehem. WVN-Geschäftsführer), Peter Klerck (Techn. Leiter WVN), Finanzministern Silke Schneider und WVN-Geschäftsführer Michael Eickmann.

Foto: WVN

  • Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack

    (Amtszeit 2020 – Nov. 2025)

    „Wir feiern heute unser gemeinsames Verständnis dafür, dass Daseinsvorsorge nicht an der Küste endet, dass die Menschen auf Pellworm, auf den Halligen und den anderen Inseln eine ebenso sichere Versorgung mit Trinkwasser haben, wie überall sonst im Land.“

  • Pellworms Bürgermeisterin Astrid Korth

    „Für Pellworm, Hooge und Süderoog ist die neue Trinkwasserleitung kein Luxus, sondern überlebenswichtig! Da wir keine eigene Süßwasserlinse haben, sind wir zwingend auf eine verlässliche Versorgung mit sauberem Wasser vom Festland angewiesen. Die Menschen auf Pellworm und den beiden Halligen sind sehr erleichtert darüber, dass die neue Leitung nun in Betrieb gehen kann. Wir sehen die enormen finanziellen Anstrengungen, die hierfür unternommen wurden, auch als Beleg dafür, dass dem Land der Fortbestand der Inseln und Halligen wichtig ist.“
  • Martin Ellermann, Verbandsvorsteher des Wasserverbandes Nord

    „Der Wasserverband Nord stand mit dem Projekt vor einer technisch, finanziell und logistisch besonderen Herausforderung. Die Verlegung von rund 9.500 Metern Trinkwasserleitung in einem Stück durch das sensible Ökosystem Wattenmeer ist eine Meisterleistung.“

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