11,8 Millionen Euro

Die KMS-Verbandsversammlung hat gemessen, gerechnet und abgewogen – seit dem 14. Februar steht der Wirtschaftsplan für 2025.
Foto: canva

Die KMS-Verbandsversammlung hat gemessen, gerechnet und abgewogen – seit dem 14. Februar steht der Wirtschaftsplan für 2025.
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Wer nicht fragt? Bleibt dumm!
Foto: SPREE-PR/Petsch
Hunderte Mädchen und Jungen treffen sich seit 2007 jedes Jahr im Juni im Wasserwerk Ludwigsfelde, um das wichtigste und bestkontrollierte Lebensmittel zu feiern. Dabei sorgen jedes Mal rund 120 Helferinnen und Helfer an mehr als 20 verschiedene Stationen dafür, dass die Kids viel Wissenswertes und Interessantes über das Lebenselixier und seine Bedeutung lernen können. Und manches ehemalige Kinderwassertags-Kind führte sein Berufsweg mittlerweile in die Wasserbranche.
Anmeldungen für die 2025er Ausgabe am 6. Juni nimmt sellenthin.yvonne@dnwab.de gern entgegen.

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Die weltweit zu beobachtende Beschleunigung des Abschmelzens von Gletschern ist ein unübersehbarer Beweis für die Folgen des fortschreitenden Temperaturanstiegs, der vor allem durch klimaschädliche Emissionen forciert wird. Mit dem Abschmelzen der Eismassen gerät ein wichtiges Element zum Erhalt unserer Süßwasservorräte aus dem Gleichgewicht und kann nach wissenschaftlichen Einschätzungen weltweit die Trinkwasserversorgung von rund 2 Milliarden Menschen gefährden. Der Klimawandel führt nicht nur zum Rückzug von Gletschern, er wirkt sich auf den Wasserhaushalt in allen Regionen aus.
Daher erforscht der DVGW in seinem „Zukunftsprogramm Wasser“ u. a. die Entwicklung des gesamten Wasserbedarfes und des Wasserdargebotes in Deutschland bis zum Jahr 2100. Damit wird eine Orientierung für langfristige wasserwirtschaftliche Planungen ermöglicht.
Für Brandenburg weisen verschiedene Klimaszenarien deutliche Temperaturanstiege auf, die zu einem höheren Wasserbedarf führen werden, insbesondere in der Landwirtschaft. Die ebenfalls prognostizierte Verlagerung der Niederschläge in das Winterhalbjahr kann zwar zu einer Zunahme der Grundwasserneubildung führen, fraglich ist aber, ob dadurch der steigende Wasserbedarf kompensiert werden kann. Daher wird für Berlin und Brandenburg eine gemeinsame Strategie zur Wasserversorgung erarbeitet, sodass auch unter veränderten Klimabedingungen eine sichere Versorgung unter Berücksichtigung des Schutzes von Natur und Umwelt gewährleistet werden kann. Die dafür erforderlichen Investitionen stellen eine neue Herausforderung dar, die ein gut abgestimmtes Handeln aller Beteiligten erfordert.

DNWAB-Geschäftsführer René Windszus gratuliert dem frischgebackenen Gesellen und neuen Mitarbeiter zur Freisprechung. Auch Conrad Schadock, Abteilungsleiter Trinkwasser und Ausbilder für Anlagenmechaniker bei der DNWAB, Jens Meier-Klodt, kaufmännischer Geschäftsführer der LWG Lausitzer Wasser GmbH & Co. KG, sowie Jörg Lange, Gruppenleiter Ausbildung bei der LWG (v. l.), beglückwünschen den 22-Jährigen.
Foto: SPREE-PR/Petsch
Sein Arbeitgeber, die DNWAB, begrüßte die frischgebackene Fachkraft bei einer feierlichen Zeremonie. „Die Freisprechung ist nicht nur für die neuen Gesellen ein Erfolg. Sie unterstreicht gleichzeitig unsere aktive erfolgreiche Förderung von jungen Fachkräften in der Branche“, ordnet DNWAB-Geschäftsführer René Windszus ein. „Diesen frischen Wind brauchen auch und gerade wir als größter Betriebsführer in Brandenburg, um die ambitionierten Vorhaben unserer Zweckverbände für ihre Netze und Anlagen umsetzen zu können.“ Allein die Verbandsversammlungen der fünf Herausgeberverbände der Märkischen WASSERZEITUNG haben für 2025 Wirtschaftspläne mit Gesamtinvestitionen von 41,8 Mio. Euro verabschiedet, um die Ver- und Entsorgung rund um die Uhr sichern zu können.
Die DNWAB sucht und braucht kontinuierlich tatkräftigen Nachwuchs. Kommunale Wasserver- und Abwasserentsorger sind für die Infrastruktur in der Region von entscheidender Bedeutung. Auch als wichtige Arbeitgeber und Auftraggeber. „Das schafft wirtschaftliche und soziale Stabilität sowie Entwicklung vor Ort“, so Windszus. „Mit unseren mehr als 300 Mitarbeitenden gehören wir zu den großen mittelständischen Arbeitgebern.“ Für lokale Dienstleister, etwa für Fäkalienabfuhr, Ingenieurbüros oder Baufirmen, ist die Wasserwirtschaft ein verlässlicher Auftraggeber und schafft oder erhält weitere Arbeitsplätze.
„Um unseren Bedarf an Fachkräftenachwuchs mit steuern zu können, bilden wir seit 2023 Industriekaufleute und ab 2025 auch Elektroniker und Industrieelektriker für Betriebstechnik selbst aus“, sagt Nicole Zschoche, Ausbilderin bei der DNWAB, und verweist auf noch offene Azubi-Stellen für Industriekaufmann/-frau oder Anlagenmechaniker/-in. „Wer sich einen sicheren Arbeitsplatz mit flexiblen Arbeitszeiten, Bezahlung nach Tarif im öffentlichen Dienst, mindestens 30 Tagen Urlaub und vielen anderen Mitarbeiter-Leistungen vorstellen kann, sollte sich schnell bewerben. Auch Dualstudenten sind immer herzlich willkommen.“
Um auch in Zukunft die besten Talente zu gewinnen, setzt die DNWAB auf eine vielfältige Rekrutierungsstrategie. So werden Schülerinnen und Schüler regelmäßig auf die zahlreichen Ausbildungsmöglichkeiten aufmerksam gemacht. Ebenso bietet der „Zukunftstag“ am 3. April 2025 in Brandenburg Gelegenheit, die Wasserwirtschaft hautnah kennenzulernen (Anmeldung bis zum 30. März 2025 über www.zukunftstagbrandenburg.de).
Die Zukunft der Wasserwirtschaft wird von engagierten Fachkräften wie Niclas Timptner gestaltet – und vielleicht schon bald von dir?
Ach ja: Niclas startete gleich am 1. Februar mit seinem unbefristeten Arbeitsvertrag auf der Kläranlage Ludwigsfelde durch.

Fotos (2): Georg Hundt
„Da gibt es gar nicht so große Aquarien?“ Die sechsjährige Franka ist skeptisch, als sie vom „Ozeaneum aber anders“ hört. Kaum kommt sie in die große Ausstellungshalle des alten Dominikanerklosters, ist sie aber begeistert. Direkt am Eingang bekommt das etagenübergreifende Modell des Brydewals ihre ganze Aufmerksamkeit.
Die Präparate zahlreicher gegenwärtiger und prähistorischer Haiarten macht zwar gleich der ganzen Familie ein bisschen Angst – beeindruckt dann aber noch viel mehr. Genau wie das riesige Gebiss des Megalodons, einem Saurierhai.
Frankas Brüder erfreuen sich derweil an Darstellungen von eierlegenden Schildkröten oder einer Art „Röntgenschieber“ an einer Fischechse (Stenopterygius) samt Abdruck des Funds. Der 15-Jährige kann sich nicht sattsehen an all den vielfältigen Steinkorallen, Seesternen und Krebsarten. Sein Favorit: Die japanische Riesenkrabbe mit ihren drei Meter langen Beinen.
Opa Rüdiger war 1975 das erste mal hier: als Klassenlehrer mit begeisterten Schülern. Damit waren sie nicht allein: Das Meereskundemuseum war damals schon das meistbesuchte Museum der DDR, und auch bei Dänen und Westdeutschen beliebt. Das Finnwalskelett im Chor des Klosters kennt daher wahrscheinlich jeder. Es ist auch jetzt, direkt nach der jüngsten, erfrischenden Rekonstruktion des Museums, noch da – farbenfroh ergänzt durch ein dreietagiges Modell eines Korallenriffs. An installierten Kopfhörern wird über diesen Lebensraum erzählt, einzelne Szenen werden im Riff elegant beleuchtet.
Die kleine Franka ist entsetzt: „So viel Müll gibt es im Meer? Warum denn?“ Eine von vielen verschiedenen Darstellungen der Begebenheiten, Phänomenen und Problemen bezüglich der Meere macht weiteren Eindruck. In einer Soundkapsel zum Reinsetzen erfährt die kleine Besucherin von beeindruckenden Geräuschen unter Wasser – und welche davon die Meeresbewohner stören. Und so ganz musste Franka und ihre Familie am Ende nicht auf Aquarien verzichten, auch wenn es aktuell erst drei sind. Gut die Hälfte der Ausstellung ist noch im Umbau – auch etliche Aquarien. Der bereits geöffnete Teil reicht allerdings für einen Tagesausflug mit Kindern allemal aus.

Katharinenberg 14 – 20
18439 Stralsund
Sept.–Jun: 9:30–17 Uhr
Jul/Aug bis 19 Uhr

Eine Herzensangelegenheit – die kommunalen Wasserunternehmen setzen sich für das Wohl des Lebenselixiers gemeinsam ein.
Die WASSERZEITUNG sprach mit Frank Lehmann, Geschäftsführer des Zweckverbandes KÜHLUNG in Bad Doberan und zudem KOWA-Vorsitzender über die Arbeit des Vereins.
Frank Lehmann: 2024 schlossen sich uns die Zweckverbände Körkwitz und Rügen an. 2025 begrüßen wir den Abwassereigenbetrieb Zingst und den Wasser- und Abwasserzweckverband Güstrow-Bützow-Sternberg. Insgesamt gibt es damit 32 Mitglieder, sodass wir im Land nahezu flächendeckend vertreten sind.
Es soll ruhig jeder wissen, dass auf die kommunale Wasserwirtschaft hierzulande Verlass ist und Qualität unsere oberste Arbeitsprämisse ist. Wir stehen für die solidarische Verteilung der Kosten ohne zusätzliche Belastung aus Gewinnerzielung. Das sorgt für ein Gleichgewicht zwischen den Städten und ländlichen Regionen bei möglichst verträglichen Gebühren für das hohe Gut Wasser. Und das wollen wir auch für künftige Generationen sichern.
Erstens: Das Landeswasser- und Küstenschutzgesetz, zweitens: die Nachhaltigkeitsberichterstattung, drittens die Trinkwassereinzugsgebietsverordnung und viertens der vorbeugende Grundwasserschutz. Wobei die Reihenfolge keine Gewichtung darstellt und die Themen natürlich Berührungspunkte haben.
Genau das sind sie eben auch und darin liegt auch die Herausforderung. Am Landeswasser- und Küstenschutzgesetz feilt das Land seit Jahren. Das dauert einfach schon sehr lange, wird aber den Rahmen für unsere Arbeit bilden. 2024 gab es die Verbändeanhörung, bei der wir uns aktiv eingebracht haben. Wir haben unterstrichen, dass das Wasserentnahmeentgelt, das wir für die Förderung des Grundwassers zahlen, unbedingt für den Schutz des Grundwassers eingesetzt werden soll. Bisher trifft das nur auf ca. zehn Prozent zu. Wenn wir diese Abgabe leisten müssen, sollte sie für künftige Generationen zweckgebunden verwendet werden.
Sie ist Teil der EU-Taxonomie-Verordnung, die eigentlich nur für große Kapitalgesellschaften gilt, aber nach bisheriger Lesart auch auf uns angewendet werden soll. Die Nachhaltigkeitsberichterstattung ist ein bürokratisches Monstrum, dass wir Zweckverbände weder personell noch finanziell überwinden können. Selbstverständlich kommen wir den auch schon zahlreichen Kontrollen und Berichten nach, ein Vielfaches mehr ist aber nicht mehr realistisch. Gespräche mit dem Land haben hier ein Einlenken und ein Anpassen an die realen Gegebenheiten in Aussicht gestellt.
Und was für eine Aufgabe! Bis November 2025 sollen wir nicht nur für unsere Trinkwasserschutzgebiete, sondern weit darüber hinaus – eben die Einzugsgebiete der genutzten Wasserressourcen – die Risiken benennen. Altlasten, landwirtschaftliche Nutzung, Tagebau – alles was unser Grundwasser jetzt schon gefährdet oder künftig gefährden könnte. Diese Betrachtung ist mit hohem zeitlichem und personellem Einsatz verbunden und somit eine zusätzliche Herausforderung, der wir uns stellen müssen.
Last but not least – der vorbeugende Grundwasserschutz. Ein Dauerbrenner, der um so wichtiger ist, desto mehr wir Menschen in der Umwelt aktiv sind. Als einen ganz großen Erfolg in dieser Sache sehen wir die künftige Kooperation von Landesbauernverband, Ministerium, KOWA und BDEW. Diese haben wir in vielen konstruktiven Gesprächen zwischen Wasser- und Landwirtschaft in den vergangenen Jahren angestoßen. Anlässlich des Weltwassertages wollen wir diese nun dingfest machen und unterschreiben. Nur gemeinsam lässt sich das Wasser bewahren! Und zum Nulltarif kann das nicht erfolgen. Hier brauchen wir Zusagen von der Politik, wie Maßnahmen zum Schutz finanziell unterstützt werden können. Aus unserer Sicht dürfte es mit dem Grundwasserentgelt hierfür verfügbare Ressourcen geben.

Der Hausrotschwanz (lat. Phoenicurus ochruros) ist ein lautstarker frühmorgendlicher Begleiter nicht nur in der Natur, sondern auch in Wohngebieten. Das Balzkleid des Moorfrosches (lat. Rana arvalis) – himmelblau – ist hierzulande ungewöhnlich. Das wunderschöne Sumpfblutauge gehört zu den Rosengewächsen.
Bereits vor Sonnenaufgang ist dieser Frühaufsteher in Wohngebieten laut und deutlich zu hören. Besonders hübsch klingt das nicht immer. Was er an gesanglicher Schönheit vermissen lässt, macht der Vogel wett durch Ausdauer und Lautstärke. Schließlich hatte er ursprünglich in Gebirgen weite Reviere klanglich zu verteidigen. Inzwischen ist der in Mittel- und Nordeuropa sowie Asien verbreitetete Singvogel aber nicht nur in Naturgebieten zu hören. Seine Nester baut der anspruchlose Hausrotschwanz auch gerne in Löchern an Häuserfassaden, Schuppen oder unter Dachvorsprüngen und begleitet lauthals das frühmorgendliche Erwachen seiner menschlichen Mitbewohner. Im Gegensatz zu vielen anderen Jahreswesen gilt der Hausrotschwanz aktuell nicht als gefährdet.
Im Sommer braun, im Winter weiß. Der farbenwechselnde Hase ist äußerst selten geworden und gilt als vom Aussterben bedroht. Eine Gefahr für den Alpenschneehasen (lat. Lepus timidus varronis) ist in Deutschland vor allem der Klimawandel. Denn: Im Winter färbt sich der Hase weiß, was als perfekte Tarnung im Schnee fungieren soll. Doch ohne den Schnee, der selbst in den Alpen nicht jedes Jahr mehr sicher fällt, wird dem Verwandlungskünstler dieser Trick zum Verhängnis. Für Fressfeinde, wie Greifvögel, ist er dann wie auf dem Präsentierteller gut sichtbar. Auch Skigebiete machen dem Alpentier das Leben schwer.
Selbst unter exotischen Fröschen in den Tropen ist eine blaue Färbung selten anzufinden. Um so spektakulärer ist das himmelblaue Balzkleid des einheimischen Moorfrosches, wenn er Frühlingsgefühle entwickelt. Den Rest des Jahres verbringen die Männchen dieser Spezies etwas bedeckter im gut getarnten Braunton. Obwohl dieser Frosch ein ungewöhnlich weites Verbreitungsgebiet hat, das von Nordfrankreich bis weit nach Russland, Finnland und die Ukraine reicht, gilt er als vom Aussterben bedroht. Grund der Bedrohung wie bei vielen anderen Amphibien: das zu frühe Austrocknen von Laichgewässern durch den Klimawandel, aber auch das Verschwinden von Mooren und Feuchtwiesen durch die Land- und Forstwirtschaft.
Während früher der europäische Aal etwa die Hälfte des gesamten Fischbestandes europäischer Binnengewässer ausmachte, sodass Bauern Jungaale in Massen auf ihren Feldern als Dünger untergruben, hat es der Aal inzwischen schwer. Zwar kann der Generalist es sich überall heimisch einrichten. Doch zur Paarung wandert der Aal Richtung Meer, durchquert den Atlantik und pflanzt sich in der Sargassosee nördlich der Karibik fort. Anschließend geht es für die neue Generation wieder zurück nach Europa und Nordafrika in die Binnengewässer. Dieser aufwändige Lebenszyklus macht ihn empfindlich gegenüber Störungen. Und diese gibt es für diese schlangenförmigen Fischart zuhauf. In Form von Wanderhindernissen, Klimawandel, Lebensraumverlust und illegalem Handel nach Asien.
Der Schutz für Moore und das Klima steht für die Loki Schmidt Stiftung bei der Wahl des Sumpfblutauges (lat. Comarum palustre) zur Blume des Jahres im Fokus. Bereits 95 Prozent aller Moorflächen in Deutschland gelten als zerstört. Die sonst so artenreichen Naturgebiete werden durch Abtorfung, Entwässerung und landwirtschaftliche Nutzung zurückgedrängt. Das wunderschöne Sumpfblutauge wächst mit Vorliebe im Randbereich von Hochmooren, aber auch an Ufern von stehenden oder sehr langsam fließenden Gewässern. Die zu den Rosengewächsen gehörende Blume lockt eine Vielzahl von Insekten an. In den meisten Bundesländern steht sie auf der roten Liste.
| Weitere Naturwesen 2025 | |
|---|---|
| Insekt |
Holzwespen-Schlupfwespe |
| Einzeller |
Wimperntierchen |
| Moos |
Filziges Haarkelchmoos |
| Baum |
Roteiche |
| Alge |
Grünalge |
| Heilpflanze |
Linde |

Die mit Verkalitsteinen verstärkte Böschung an der Alten Elbe in Mühlberg/Elbe.
Im Landkreis Elbe-Elster erstreckt sich die Elbe von Fichtenberg im Süden bis nach Martinskirchen im Norden und passiert Mühlberg/Elbe. Die Bürger der Stadt wussten nach den Hochwassern 2002 und 2013, dass ihre Schutzanlagen am Fluss bei extremen Pegeln nicht ausreichen. Es musste etwas passieren, um eine der letzten verbliebenen Schwachstellen an der Elbe zu beheben. Genau das erfolgt 2024 an gleich zwei Deichabschnitten. Deren Kronen wurden an den Bemessungswasserstand 10,11 Meter angepasst, was dem Scheitel vom August 2002 entspricht und damit einem statistisch seltener als einmal in 100 Jahren vorkommenden Hochwasser.
Seit 1997 wurden von den fast 900 Millonen Euro für den Hochwasserschutz in Brandenburg rund 200 Millionen Euro für die Deiche und Anlagen an der Elbe investiert. Im Raum Mühlberg sind bislang über 13 Kilometer des Elbehauptdeichs erneuert – weitere Abschnitte werden folgen. Wie notwendig das ist, haben die Hochwasser im Herbst 2024 eindringlich vor Agen geführt. Die verstärkten Deichabschnitte in Mühlberg haben ihre Bewährungsprobe jedenfalls bestanden!
Das Management von Hochwasserrisiken steht auch bei der „Flussgemeinschaft Elbe“ ganz oben auf der Agenda. Gleich zehn Bundesländer haben sich 2004 für die „FGG-Elbe“ zusammengetan, obwohl nur sieben von ihnen Anlieger sind. Das liegt schlicht daran, dass die FGG Elbe – so die Kurzform des Namens – ihren Schützling als Gesamtgewässer begreift, einschließlich seiner Zuflüsse. Und so fanden auch Bayern (Quelle der Saale), Berlin (Havel) und Thüringen (Unstrut, Ilm) in die Gemeinschaft.
Das Land Brandenburg hatte den Vorsitz der Elbministerkonferenz – oberstes Entscheidungsgremium der FGG Elbe – bisher einmal inne: von 2016 bis 2018. Zu Jahresbeginn hat Niedersachsen den Staffelstab von Mecklenburg-Vorpommern übernommen. „Brandenburg misst seiner Zusammenarbeit mit den anderen Bundesländern eine große Bedeutung zu“, schreibt Dipl. Biol. Jean Henker, Referatsleiter Oberflächenwasserschutz/Siedlungswasserwirtschaft im Potsdamer Umweltministerium (MLUK) und Vertreter des Landes Brandenburg im FGG-Elbe-Koordinierungsrat, für einen exklusiven Beitrag in unserem „WASSER blog“.
„Es werden gemeinsam Maßnahmen zur Bewirtschaftung der Gewässer sowie für das Management von Hochwasserrisiken abgestimmt, die sowohl unterliegende Anrainerländer als auch den Oberliegern helfen und nützen.“ So müsse Brandenburg nicht selbst nach Antworten suchen, wenn länderübergreifend einheitlich Lösungen angeboten werden.
■ Länge: 1.094 km
■ davon in D: 727 km
■ in Brandenburg: 84 km
■ Einzugsgebiet: 148.268 km² Fläche
■ Quelle: Riesengebirge (CZ) als Labe
■ Mündung: Nordsee bei Cuxhaven
■ Breite: 10 bis 150 m (Unterlauf)
■ Tiefe: 0,5 bis 5 m (Unterlauf)
■ Staustufen: 1, bei Geesthacht/Schleswig-Holstein
■ Bekannteste Elbbrücke: Blaues Wunder/Dresden

Unternehmerin Dorothee Berger (Geschäftsführerin der „Christine Berger GmbH & Co. KG“) ist seit Jahresbeginn Vorstandsvorsitzende des Brandenburger Agrarmarketingverbands pro agro.
Foto: Christine Berger GmbH
Wir konnten uns auf der 2025er Grünen Woche über ein wirklich großes Interesse seitens der Verbraucher und des Handels freuen, ebenso über eine gestiegene Nachfrage zu Wochenendausflügen und Kurzurlauben. Der Wert der geführten Gespräche ist nicht zu unterschätzen, kann man doch interessante Schlussfolgerungen für zukünftige Produkte oder das Marketing ziehen. Aber leider reicht das noch nicht ganz für eine „Goldene Zeit“. Grüne Woche und alle Umfragen lassen zwar großes Interesse an Regionalität ablesen und einen „Megatrend“ vermuten, die Kaufentscheidung fällt am Ende dann leider doch noch zu oft anders aus – und das obwohl regionale Produkte gar nicht sehr viel teurer als Handelsmarken sind.
Die genauen Planungen laufen gerade in enger Abstimmung mit dem Landwirtschaftsministerium, den Brandenburger Landfrauen und dem Landesbauernverband Brandenburg. Was man aber schon sagen kann, ist, dass mit dem Gut Schmerwitz ein würdiger Ausrichter der zentralen Eröffnungsfeier gefunden werden konnte. Das Gut Schmerwitz ist seit vielen Jahren treuer Teilnehmer der Brandenburger Landpartie und bildet durch seine Ausrichtung eine große Bandbreite der Brandenburger Landwirtschaft ab. Das Gut betreibt Ackerbau, Obstbau, Tierhaltung und produziert dabei konventionell und bio – im Grunde ein kompaktes Abbild Brandenburger Land- und Ernährungswirtschaft.
Nun, Aufgabe der Landpartie ist es ja, vermeintliche Geheimnisse zu lüften – und zu zeigen, dass es keine gibt. Landwirte und Erzeuger wollen sich präsentieren und transparent ihr Tun und Wirken erklären. Ich empfehle, sich eine Region auszusuchen und dort dann zwei oder drei Unternehmen zu besuchen. Man kann da zum Beispiel nach Größe oder nach Sortiment unterscheiden. Das Schöne ist ja, dass Produzenten regionaler Lebensmittel nicht nur zur Landpartie Rede und Antwort stehen, sondern jederzeit. Einfach anrufen oder hinfahren. Versuchen Sie das mal beim Hersteller eines internationalen Industrieprodukts! Zum kurzen Weg kommt also noch der kurze Draht hinzu. Besser geht es nicht.
Wie vielfältig ist die märkische Agrar- und Ernährungswirtschaft überhaupt aufgestellt? Wie viel Innovation einerseits und Beständigkeit andererseits nehmen Sie wahr? Was sind die „Renner“?
Grundsätzlich können wir die komplette Bandbreite der Alltagsversorgung abdecken, natürlich saisonal. Unser jährlich ausgelobter Marketingpreis, der sich auch im 26. Jahr seines Bestehens großer Beliebtheit unter den Direktvermarktern, Ernährungswirtschaftlern und Touristikern erfreut, belegt mit seinen Wettbewerbsbeiträgen, dass die Brandenburger Unternehmen nicht stillstehen und jedes Jahr aufs Neue mit kreativen und innovativen Ideen aufwarten. Natürlich ist die Ernährungswirtschaft über die letzten Jahrzehnte moderner geworden; gleichzeitig bleibt uns als regionale Produzenten die Bindung an die heimische Scholle erhalten sowie der Wunsch in unserer Region für die Region zu arbeiten. Da ist man bei aller Innovation dann doch traditionell verwurzelt.
Was die Frage nach den „Rennern“ angeht: Die mag es geben, aber außergewöhnliche Kreationen für die Nische sind nicht das, wovon Regionalität in Brandenburg überleben kann. Wichtig ist, dass die Produkte des täglichen Bedarfs auf den Tischen der Region ganz selbstverständlich aus Brandenburg stammen.
Wir stehen gut da und müssen uns nicht verstecken. Mit dem Lebensmitteleinzelhandel und anderen Absatzpartnern in Brandenburg und Berlin arbeiten wir seit Jahren sehr erfolgreich zusammen. Was unserer Region leider noch ein wenig fehlt, ist das in anderen Ländern als ganz normal wahrzunehmende Verständnis, dass man sich gerade in der Grundversorgung selbstverständlich zuvorderst bei den regionalen Anbietern bedient, bevor man seinen Warenkorb mit auswärtigen Produkten füllt. Aber auch dafür wirbt unser Verband auf verschiedenen Kanälen und mit der landesunterstützten Kampagne „Deine Wahl ist regional.“.

Foto: pro agro/ Tim Leidecker
Die 30. Brandenburger Landpartie lädt am 14. und 15. Juni zum Entdecken, Erleben und Genießen ein. Die Landpartie-Broschüre mit allen Gastgebern wird ab Anfang Mai im Einzelhandel, bei den Touristinformationen sowie direkt bei „pro agro“ in Schönwalde-Glien erhältlich sein.

Heike Herrmann ist eine Frau, die viele „Hüte“ aufhat: Verbandsvorsteherin des TAZV Oderaue (Eisenhüttenstadt), Vorstandsvorsitzende der Kooperation Wasser und Abwasser Brandenburg (KOWAB) Ost, Leiterin der Arbeits-gruppe Wasser/Abwasser im Landesverband Berlin-Brandenburg des Verbandes kommunaler Unternehmen (VkU) und Vorstandsmitglied des Landeswasserverbandstages (LWT) Brandenburg.
Foto: SPREE-PR/Arbeit
Wenngleich die Verbandsvorsteherin des TAZV Oderaue den Vorschusslorbeeren für KARL beipflichtet („Meilenstein für den Gewässerschutz“), weiß Heike Herrmann nur zu gut um die verbliebenen Hausaufgaben. Es müssten zügig die Vorgaben für die dritte und die neue vierte Reinigung auf den Kläranlagen her und, bitte!, eine bürokratiearme Umsetzung der zu erwartenden Berichtspflichten.
Und gleichzeitig hebt die Wasserwirtschaftlerin im neuen Podcast „WZ – das Gespräch“ (bei deezer/spotify u. a.) hervor: „Man darf nicht aus den Augen verlieren, dass die kommunale Abwasserwirtschaft nur einen Teilbeitrag zum Gewässerschutz leisten kann. Es gibt noch viele andere Akteure, die ebenfalls gefordert sind.“ Dazu gleich mehr.
Insbesondere der Fokus auf die noch bessere Beseitigung von Stickstoff und Phosphor (3. Reinigungsstufe) sowie – für die meisten komplett neu! – Spurenstoffe, Arzneimittelreste und Mikroplastik (4. Stufe) aus dem Abwasser wird die kommunalen Unternehmen herausfordern. „Es gibt für die technische und bauliche Umsetzung einen konkreten Zeitplan“, erläutert Heike Herrmann. „Die neue Viertbehandlung wird es zwar auch für die meisten kleineren Anlagen bis 150.000 Einwohnergleichwerte geben, aber erst später als für die Großen avisiert.“ Schon heute gelten bei uns für den Ablauf aus Kläranlagen im Vergleich mit anderen europäischen Ländern deutlich schärfere Anforderungen, die zudem permanent überwacht werden. „In Deutschland müssen die Grenz-werte im Kläranlagenablauf in einer qualifizierten Stichprobe eingehalten werden – zu jedem Zeitpunkt des Tages! Anderswo genügt eine 24-Stunden-Mischprobe, also ein Mittelwert.“
Mit der Umsetzung der Kommunalabwasserrichtlinie rücken die Kläranlagen nun der wachsenden unsichtbaren Fracht zu Leibe, die (noch?) unvermeidbar ist. Denn Arzneimittel werden vom Körper nicht komplett absorbiert, viele Kosmetikartikel wie Cremes und Schminke enthalten Mikroplastik – all das landet im Abwasser. „80 Prozent der Investitionskosten für die sogenannte 4. Reinigungsstufe und auch 80 Prozent der späteren Betriebskosten sollen von den Herstellern von Arznei- und Kosmetikprodukten getragen werden“, beschreibt die Verbandsvorsteherin das in der KARL verankerte Verursacherprinzip (Herstellerverantwortung). Sie ist „sehr gespannt“ auf – so der Wunsch – eine praktikable Lösung, wie die Kläranlagen-Betreiber ihre finanziellen Ansprüche zeitnah und ohne überbordende Bürokratie geltend machen können. „Am Ende des Tages geht es für uns um sehr viel Geld!“
Während die kommunale Abwasserwirtschaft die Detailvorgaben für KARL erwartet, um mit konformen Lösungen vor Ort loszulegen, gibt es noch eine weitere „Baustelle“: den Klärschlamm. „Was uns die Klärschlammverordnung von 2017 verpflichtend vorgibt, kann ein einzelner Betrieb kaum alleine lösen. Zusammen ist man stärker“, verweist Heike Herrmann beispielhaft auf die KLAR Kooperation Lausitzer Abwasser Recyc-ling GmbH – eine gemeinsame Initiative ihres TAZV Oderaue mit der FWA Frankfurt (Oder) und der LWG Cottbus. „Wir haben zusammen genug Kapazitäten, um eine Anlage wirtschaftlich betreiben zu können und den lebenswichtigen – und endlichen! – Phosphor rückzugewinnen.“ Die KLAR bemüht sich um weitere Mitgesellschafter in Ostbrandenburg und Sachsen, die den eingeschlagenen Weg begleiten. „Wir bieten eine flächendeckende Lösung auch für kleinere Verbände an, die dann für ihre Zukunft eine sichere Entsorgungsvariante haben.“ Alle Anlagen zum Phosphor-Recycling, die bislang geplant sind, befinden sich außerhalb von Brandenburg.

Foto: Peter Himsel
Ohne funktionierende Kläranlagen keine ökologisch intakten Gewässer, kein sauberes Grundwasser und damit auch keine Basis für eine jederzeit sichere Versorgung mit qualitativ hochwertigem Trinkwasser. Abwasserbehandlung ist die zentrale Säule des Gewässerschutzes, die EU-Kommunalabwasserrichtlinie ist die zentrale rechtliche Säule der Abwasserbehandlung.
Mit der Novellierung hat die Europäische Union nach über 30 Jahren die Richtlinie an die Gegenwart angepasst und die Anforderungen – zum Teil deutlich – verschärft.
Rückstände von Arzneimitteln sind in jedem Gewässer nachweisbar. Mit der bewährten Kläranlagentechnik lassen sich diese nicht aus dem Abwasser herausfiltern, sie gelangen in die Gewässer. Die EU schreibt jetzt einen großflächigen Ausbau von Kläranlagen um eine vierte Reinigungsstufe vor. Viele Arzneimittelrückstände können damit um weit über 90 Prozent abgebaut werden. Eine Herausforderung für die Abwasserwirtschaft – aber auch ein Meilenstein für den Schutz unserer Gewässer.
Dr. Lisa Broß,
Sprecherin Bundesgeschäftsführung
Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e.V. (DWA)