Aufdrehen oder entschleunigen


Herausgeber: Wasser- und Abwasser­verband Rathenow

Herausgeber: Wasser- und Abwasser­verband Rathenow

Die vom ADFC zertifizierten Radtouren im Seenland sind zwischen 26 km und 62 km lang. Sie besitzen thematische Schwerpunkte und befinden sich über die gesamte Reiseregion verteilt in den unterschiedlichen Erlebnisräumen. Im Bild: eine Spree-Brücke in Fürstenwalde.
Foto: Florian Läufer

Jeder nach seiner Façon im Seenland Oder-Spree

Aufdrehen oder entschleunigen

Wer in Urlaub oder Freizeit einen Gang hochschaltet, sollte hier auf Bike oder Kanu setzen. Pedalritter und Wasserwanderer erwarten bestens organisierte Touren. Auf den kürzlich ausgezeichneten „slow trips“ dagegen lernen Sie in aller Ruhe Handwerkskunst, Kultur und regionale Spezialitäten kennen. Idealerweise kombinieren Sie beides.

Auf der Messe „Grüne Woche“ in Berlin bekam die Geschäftsführerin des „Seenland Oder-Spree e. V.“ im Januar eine Goldmedaille umgehängt. Ellen Rußig und ihr Team überzeugten mit dem neuen Angebot „slow trips – Zeit für Land und Leute“ die Jury und landeten auf dem 1. Platz des pro agro-Marketingpreises in der Kategorie Land- und Naturtourismus. Es sei authentisch, für Gäste wie Einheimische ansprechend und bringe Wertschöpfung in die Region, weiß die Chefin: „Bei der Entwicklung unserer Produkte liegen uns die Regionalität und auch die Unterstützung der Anbieter vor Ort am Herzen.“

Wie wäre es also mit einem Sauerteigbrotbackkurs in Altfriedland, Einblicken ins Orgelbau-Handwerk in Sieversdorf oder Bierbrauen in Fürstenwalde – selbstverständlich inklusive Verkostung!

Zertifizierte Radreiseregion

Im Verein „Seenland Oder-Spree“ bündeln die Landkreise Märkisch-Oderland und Oder-Spree gemeinsam mit der Stadt Frankfurt (Oder) ihre touristischen Kräfte. Für sieben Erlebnisräume – vom Oderbruch bis ins Schlaubetal – werden Hunderte Angebote zur Erholung in der wasserreichsten Region Brandenburgs beworben.

„In Frühjahr und Sommer erobern Radfahrer immer wieder gern unsere Gegend“, erzählt Produktentwicklerin Jennifer Ehm im Podcast der WASSERZEITUNG (deezer, spotify). „Wir sind sogar die einzige Reiseregion Brandenburgs und der neuen Bundesländer, die vom Allgemeinen Deutschen Fahrradclub (ADFC) als Radreiseregion zertifiziert ist.“

Das Seenland punktet mit thematisch inszenierten Touren (etwa „Auf den Spuren des Alten Fritz“), zuverlässiger Ausschilderung und Online-Führung u.  a. via App Komoot sowie Übernachtungsangeboten Bed & Bike.

Touristinfos sind für alle da

Zwar sind die Berlinerinnen und Berliner die Hauptzielgruppe für die Touristiker zwischen Oder und Spree. Aber auch von weit her Anreisende werden in der 300 Seen reichen Region mit Naturbadestellen an jeder Ecke angezogen. Familien können ihrem Nachwuchs täglich – altersgerechte! – Action bieten: von der Sommerrodelbahn in Fürstenwalde über Wake-Board-Fahren in Petersdorf bis zu Spielparks wie dem Irrlandia in Storkow. „Einheimische sind hier natürlich genauso willkommen“, betont Öffentlichkeitsarbeiterin Jennifer Ehm ausdrücklich. „Ich plädiere immer dafür, einfach mal in eine der zahlreichen Touristinfos zu gehen, die es in jeder Kleinstadt gibt. Dort warten nette Menschen mit allen notwendigen Hinweisen auf Sie.“

Kanu-Touren „Märkische Umfahrt“ im Seenland Oder-Spree

  • Beeskow – Briesen (28 km)
  • Briesen – Fürstenwalde (15 km)
  • Fürstenwalde – Spreenhagen (20 km)
  • Spreenhagen – Erkner (12 km)
  • Erkner – Zernsdorf (20 km)
  • Zernsdorf – Prieros (15 km)
  • Prieros – Märkisch Buchholz (14 km)
  • Märkisch Buchholz – Neuendorf am See (14 km)
  • Neuendorf am See – Werder (10 km)
  • Werder – Trebatsch (22 km)
  • Trebatsch – Beeskow (22 km)

www.seenland-oderspree.de

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Rolando Villazón: Ein Weltstar vor Schloss Doberlug


Herausgeber: Wasser- und Abwasser­verband Rathenow

Herausgeber: Wasser- und Abwasser­verband Rathenow

Rolando Villazón.
Foto: Dario Acosta DG

Gewinnen Sie Freikarten für den Star-Tenor!

Rolando Villazón: Ein Weltstar vor Schloss Doberlug

Innerhalb der Brandenburgischen Sommerkonzerte beehrt der mexikanisch-französische Opernsänger erstmals Brandenburg mit einem Konzert. Und Sie können mit unseren Freikarten sogar dabei sein!

Da seine Urgroßmutter aus Österreich stammte, besuchte der junge Rolando in seiner Heimatstadt Mexiko-Stadt eine deutsche Schule und erlernte die Sprache seiner Vorfahrin. Die Alpenrepublik ist ihm auch dank seiner wiederholten Auftritte bei den Salzburger Festspielen, der Tätigkeit für die Mozartwoche in Salzburg und die dort ansässige Internationale Stiftung Mozarteum bestens vertraut.

Für seinen Abstecher in die Westniederlausitz hat der weltgewandte Tenor eine Setlist zusammengestellt, die sich aus diversen Genres bedient: große Arien der Operngeschichte von Mozart bis Puccini, Operetten-Hits und unvergleichliche italienische Canzone. Begleitet wird Superstar Villazón vom Brandenburgischen Staatsorchester Frankfurt unter der Leitung von Guerassim Voronkov.

  • Rolando Villazón – die Operngala

    Sa, 22. Juni 2024, 19:30 Uhr

    Schlosswiese Doberlug
  • Alles über den Ticketverkauf erfahren Sie auf www.brandenburgische-sommerkonzerte.org.

    Wenn Sie bei unserer Verlosung von 3×2 Freikarten Ihr Glück probieren möchten, senden Sie bitte eine E-Mail an: wasser@spree-pr.com, Stichwort Rolando.

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Omas Silberlöffel als Ring am Finger


Herausgeber: Wasser- und Abwasser­verband Rathenow

Herausgeber: Wasser- und Abwasser­verband Rathenow

Der Weg zur freischaffenden Künstlerin im Havelland führte für Julia Striefler über eine Ausbildung zur Gymnastiklehrerin und ein Studium der Erziehungswissenschaften.
Fotos: SPREE-PR/Arbeit

Brandenburg liebt: Kunst

Omas Silberlöffel als Ring am Finger

Bereits zum 25. Mal laden die Kulturverwaltungen im Land Brandenburg am 4. und 5. Mai 2024 zu den Tagen der „Offenen Ateliers“. Künstlerinnen und Künstler aus allen Ecken der Mark präsentieren an dem Wochenende ein enormes kreatives Spektrum. Die WASSERZEITUNG zeigt ein Beispiel aus dem Havelland.

Es ist Anfang Februar, draußen pfeift ein kalter Wind. Im kleinen Bollerofen knistert Holz in den Flammen. Das Werkstatt-Häuschen, ganz hinten im Garten, wird dadurch kaum auf wohlige Temperaturen geheizt. Daher kann Julia Striefler hier im Winter nur wenige Stunden am Stück arbeiten. Ringsumher sieht es aus wie in einem rustikalen Laden, voller kleiner Dinge, die sich erst beim genaueren Hinsehen als Besteck zu erkennen geben. Zum Geburtstag „30 Jahre Havelland“ Anfang Dezember hatte auch die gebürtige Kölnerin Gäste bei sich empfangen – neugierig auf ihre Kunst. „Ich bin damit groß geworden, denn auch mein Vater arbeitet schon seit Jahrzehnten mit Besteck“, erzählt sie von den Ursprüngen ihrer Begeisterung für das Umfunktionieren von Messern, Gabeln und Löffeln. „Wir sind zusammen oft auf Märkte gegangen. Viele Leute erben ja Silberbesteck und hüten es wie einen Schatz. Irgendwann wird es aber unpraktisch, weil es nicht in die Spülmaschine kann und man es nicht jeden Abend putzen mag.“

Doch nur weil das Besteck im Alltag keine Verwendungen mehr findet, muss es nicht in den Keller abgeschoben werden. Julia Striefler haucht dem guten alten Silber neues Leben ein. „Omas Teelöffel könnte zum Ring werden, den man gerne trägt. Und das Gefühl von Wertigkeit bleibt erhalten.“

Einen neuen Nutzen finden

Für jedes Besteckteil findet die dreifache Mutter ein „Upgrade“. Aus Messern werden Flaschenöffner, aus Gabeln Kettenanhänger in Elefantenform. Löffel stehen plötzlich als Zahnstocher-Halter auf dem Esstisch oder die glattgeschlagene Laffe verwandelt sich in einen einzigartigen Ohrring. Besonders kunstvoll gestaltete – manchmal persönlich gravierte – Stiele werden zu Serviettenringen, Schlüsselanhängern oder Armreifen umgeformt. Ja, es sind Gebrauchsgegenstände mit humorvollem Pfiff! „Manchmal höre ich, oh, jetzt haben sie das arme Besteck kaputt gemacht. Aber ich finde es einfach sehr schön, wenn es wieder genutzt wird. Als was auch immer. Und dann wird es auch nicht so schnell schwarz.“ Von Reinigungstipps aus dem Internet mit Salzwasser und Alufolie rät die Silber-Fachfrau ab. „Jedesmal gibt es eine chemische Reaktion, die etwas von der Oberfläche wegnimmt. Es geht halt nichts über das ‚mechanische‘ Reinigen per Hand!“

Julia Striefler hat ganze Schubladen voller glänzendem Silberbesteck, findet immer wieder neues auf Flohmärkten. Noch! Produzenten gibt es nur wenige. Angst, dass ihr das Material ausgeht, hat sie aber nicht.

Ausstellung in Ribbeck

An den Tagen der „Offenen Ateliers“ am 4. und 5. Mai 2024 können Sie Julia Strieflers Arbeiten unter anderem im „Raum am Birnbaum“ im Alten Waschhaus Ribbeck bewundern. Bei Stein40 in Rathenow gibt’s jederzeit eine kleine Auswahl. Und am 6. und 7. Juli macht sie nochmal ein ganz eigenes „offenes Atelier“, zu Hause in der Werkstatt im Havelland. Dann sicher ohne Holz im Bollerofen.

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Wasserwirtschaft bringt sich bei der kommunalen Wärmeplanung ein


Herausgeber: Wasser- und Abwasser­verband Rathenow

Herausgeber: Wasser- und Abwasser­verband Rathenow

Auf dem Weg des Abwassers Richtung Kläranlage kann ihm eine gewisse Menge Wärmeenergie entzogen und – über Wärmetauscher und Wärmepumpe – zur dezentralen Wiederverwendung aufbereitet werden.
Grafik: SPREE-PR/G. Schulze

Unser Wasser: zum Trinken, Waschen – und Heizen!

Wasserwirtschaft bringt sich bei der kommunalen Wärmeplanung ein

Der Countdown läuft auch in Brandenburg. Alle Kommunen müssen bis Mitte 2028 die vieldiskutierte Wärmeplanung vorlegen. Anhand dessen sollen Bürgerinnen und Bürger etwa entscheiden können, ob der Anschluss an ein Fernwärmenetz für sie sinnvoll und überhaupt möglich ist. Oder ob sie eine individuelle Lösung brauchen. Beim Thema Wärme kommt – für manchen überraschend – auch die Siedlungswasserwirtschaft ins Spiel.

Nördlich der Hafenstraße von Frankfurt (Oder) reihten sich zu DDR-Zeiten Industrie und Gewerbe dicht aneinander: Schlachthof, Betonwerk, Seifen- und Gummiwerk, Zuckerfabrik. Mehrere Flächen lagen lange brach. Das Gelände der ehemaligen Wäscherei und des VEB Oderfrucht erwacht gerade aus seinem Dornröschenschlaf. Als Quartier „Nördliche Hafenstraße“ sollen hier 330 Wohneinheiten entstehen. „Für das Thema Wärmeversorgung haben wir eine Machbarkeitsstudie erstellt und alle Möglichkeiten vorbehaltlos in Betracht gezogen“, erzählt uns Eileen Kühl, Projektverantwortliche bei den Stadtwerken Frankfurt (Oder). „Die Investoren waren explizit auf der Suche nach klimaneutralen Lösungen und haben sich die Umgebung genau angesehen.“ Nur wenige hundert Meter entfernt befindet sich die Kläranlage der FWA Frankfurter Wasser- und Abwassergesellschaft mbH. Und siehe da: Eine Wärmenutzung des Schmutzwassers hätte das größte Potenzial.

Partner auf Augenhöhe

Fast 1 Megawatt thermische Energie könnte die Kläranlage liefern und damit sozusagen die Wärmegrundlast (Hauptwärmequelle) des Quartiers werden. Ans Fernwärmenetz würde es trotzdem angeschlossen, um Redundanzen zu haben und Spitzen abzudecken.

„Jetzt nehmen wir die konkreten Planungen vor“, berichtet Eileen Kühl vom Stand der Dinge.
„Für den Transport der Wärme vom Wärmetauscher auf der Kläranlage brauchen wir ein eigenes Leitungssystem mit entsprechender Isolierung, Vor- und Rückleitung, und dann eine Wärmepumpe, die unsere Ressource auf das nötige Wärmeniveau bringt.“

Die Zusammenarbeit mit dem kommunalen Abwasser-Partner FWA loben die Stadtwerke ausdrücklich. „Es ist toll, miteinander auf Augenhöhe zu arbeiten und als ob man der Kollege im Nachbarbüro wäre. Wir sind mit den sprichwörtlich offenen Armen empfangen worden“, so Eileen Kühl, „wir gehen mit unseren Ideen aufeinander zu und checken gemeinsam die Möglichkeiten.“

Ein Gebot der Zeit

Die ersten Wohnblöcke in der „Nördlichen Hafenstraße“ dürften zum Jahreswechsel bezugsfertig sein, ihre Vermietung ist für das Frühjahr 2025 vorgesehen. Im Sommer 2025 sollen die Bauarbeiten auf der Kläranlage Frankfurt (Oder) abgeschlossen werden und die Wärme (ab‑)fließen.

Darauf freut sich neben den Stadtwerken genauso der Eigentümer des Areals.
„Wenn wir über die Versorgung unserer Bevölkerung mit erstklassigem Trinkwasser und die umweltgerechte Entsorgung der Abwässer hinaus noch zur kommunalen Daseinsvorsorge beitragen können, tun wir das natürlich ausgesprochen gerne“, so Dipl.-Ing. Gerd Weber, Geschäftsführer der FWA Frankfurter Wasser- und Abwassergesellschaft mbH. „Es ist auch für uns ein Gebot der Zeit, für einen nachhaltigen Umgang mit Ressourcen sämtliche wirtschaftliche Möglichkeiten klimaneutraler Energie- und Wärmeversorgung zu unterstützen. Und genau darum geht es bei dem Projekt der Stadtwerke auf der FWA-Kläranlage: unserem geklärten Abwasser vor der Einleitung in die Vorflut noch wertvolles Potenzial zu entnehmen.”

Eine „Gemeinschaftsaufgabe“

Dass man das Wärmepotenzial von Abwasser auf sinnvolle Weise heben kann, ist in Deutschland bei Weitem nichts Neues. „Ob es aber insgesamt sogar 10 Prozent der Wärmeleistung erbringen kann, wie es ältere Theorien nahelegen, das halte ich für zu hoch gegriffen“, meint Dipl.-Ing. (FH) Mike Böge, Geschäftsführer des Instituts für Rohrleitungsbau an der Fachhochschule Oldenburg e. V. und Mitglied im Fachausschuss Abwasser-Wärmenutzung der DWA Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall, im neuen Podcast der WASSERZEITUNG. „Ja, Abwasser ist eine charmante Wärmequelle für eine Wärmepumpe. Es schlägt die oberflächennahe Geothermie, die sehr schwanken kann, und die Luft-Wärme-Pumpe sowieso.“

Mike Böge kann aus seiner Erfahrung nur dazu raten, das Abwasser-Wärmepotenzial als dezentrale Lösung unbedingt zu nutzen. „Da, wo es Sinn ergibt“, fügt er ausdrücklich hinzu. Und man sollte es als kommunale Gemeinschaftsaufgabe der kommunalen Energie- und Wasserwirtschaft anpacken. So wie in Frankfurt (Oder).

  • Klaus Arbeit, Projektleiter WASSERZEITUNG Brandenburg

    Foto: SPREE-PR/Petsch

  • Kommentar

    Die Grenzen zwischen Wasser- und Energieversorgung verschwimmen. Auch jedes kommunale Unternehmen der stromintensiven Wasserwirtschaft, das mit Vernunft und Weitsicht arbeitet, erzeugt heutzutage Energie – in der Regel für den weitgehend netzautonomen Betrieb seiner Anlagen. Doch die Verantwortung für regionale Nachhaltigkeit reicht mittlerweile weit darüber hinaus. In den Rathäusern schauen die für die kommunale Wärmeplanung Verantwortlichen nun genauer hin. Und erkennen zunehmend das schlummernde Potenzial im Untergrund. Frankfurt (Oder) ist ein gutes Beispiel. Dem Wunsch nach dezentralen Lösungen mit kurzen Leitungswegen können gerade Abwasseranlagen – Hauptsammelbehälter wie Kläranlagen – auf perfekte Weise gerecht werden. Wir sehen einmal mehr: In der Wasserwirtschaft steckt unglaubliche Innovationskraft. Über dem unveränderlichen Aufgabenfundament – Trinkwasserherstellung und Abwasserentsorgung – entwickeln sich die Fachleute für unser Lebensmittel Nr. 1 zu wahren Wassermanagern. Das wirkt sich unmittelbar auf die berufliche Aus- und Weiterbildung sowie die Karrieremöglichkeiten aus.

    Überzeugen Sie sich davon anhand der Angebote in unserer neuen WASSER JOBBÖRSE auf www.wasserzeitung.info. Einer unserer Herausgeber sprach jüngst von Talenteschmieden, in die sich die Unternehmen der kommunalen Wasserwirtschaft verwandeln. Ja, verwandeln müssen! Wenn Sie für Ihre berufliche Karriere auf Wasser setzen, ist eines sicher: Ihr Wissen bleibt in stetem (Zu-)Fluss!

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Diesmal: Heizwärme aus Abwasser und die Attraktionen des Seenlandes Oder-Spree


Herausgeber: Wasser- und Abwasser­verband Rathenow

Herausgeber: Wasser- und Abwasser­verband Rathenow

Foto: SPREE-PR/Petsch

Welches Potenzial hat die Abwärme in Deutschland?

Dipl.-Ing. (FH) Mike Böge ist Geschäftsführer des Instituts für Rohrleitungsbau an der Fachhochschule Oldenburg e. V. und Mitglied im Fachausschuss Abwasser-Wärmenutzung der DWA Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall. Im neuen WASSERZEITUNG-Podcast erläutert er Möglichkeiten und Grenzen der Wärmeenergienutzung aus Abwasser.

Und wir lassen ihn vom Seenland Oder-Spree vorschwärmen!

WASSERZEITUNG Podcast

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Noch bis Ende September: feste Zeiten zur Bewässerung


Herausgeber: Wasser- und Abwasser­verband Rathenow

Herausgeber: Wasser- und Abwasser­verband Rathenow

Foto: SPREE-PR

Regionale Flusspegel auf kritischem Niveau

Noch bis Ende September: feste Zeiten zur Bewässerung

Aufgrund von Trockenheit und zum Schutz der Wasserressourcen hat der Landkreis Havelland Ende Juni eine Allgemeinverfügung zum Verbot der Wasserentnahme aus oberirdischen Gewässern und Einschränkung der Nutzung des Grundwassers erlassen.

Sie regelt feste Zeiten zur Bewässerung von Grün- und Gartenflächen sowie Sportanlagen. Die Nutzung von Gartenwasserbrunnen und des öffentlichen Trinkwassernetzes zur Bewässerung von Grün- und Gartenflächen sowie Sportanlagen ist somit noch bis zum 30.  September nur zwischen 18 und 10 Uhr erlaubt.

Es gibt aber Ausnahmen: So ist die Bewässerung von Kleinstflächen mit Gießkanne von diesem Verbot ausgenommen. Auch Wasserentnahmen mittels Saugwagen zur Bewässerung von Bäumen und Sträuchern auf öffentlichem Grund sind erlaubt.

„Durch diese Einschränkung ermöglichen wir es den Bürgern, ihre Gärten zu wässern und dennoch unsere Wasserressourcen zu schützen“, erklärte Umweltdezernent Michael Koch. „Wir bitten um Verständnis für diese Maßnahme, die aufgrund der Trockenheit und der damit einhergehenden drastischen Auswirkungen auf unsere Gewässer notwendig geworden ist.“

Trotz eines vergleichsweise regenreichen Frühjahrs hatte es seit Ende April im Havelland kaum noch geregnet. In der Folge waren die Abflüsse von Havel, Dosse und Rhin bis Juni stark zurückgegangen und hatten sich auf ein äußerst kritisches Niveau zubewegt. Die Grundwasserstände lagen unterhalb des Bereiches langjähriger Mittelwerte bis hin zum niedrigsten, je gemessenen Grundwasserstand.

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„Mein Beruf hat Perspektive!“


Herausgeber: Wasser- und Abwasser­verband Rathenow

Herausgeber: Wasser- und Abwasser­verband Rathenow

Der Fachkräfte-Nachwuchs des WAV Rathenow

„Mein Beruf hat Perspektive!“

Jeremy Balfanz (16) hat am 1.  August 2023 seine dreijährige Ausbildung zur Fachkraft für Abwassertechnik begonnen. Was ihn dazu bewog und ob er das auch anderen empfehlen würde, verrät er hier.

Foto: WAV Rathenow

Warum haben Sie sich für einen Beruf in der Abwassertechnik entschieden?
Der Wasser- und Abwasserverband Rathenow hatte mich ganz allgemein gesagt interessiert. Als der konkrete Beruf an meiner alten Schule vorgestellt und mir auch vorgeschlagen wurde, habe ich gedacht: Ja, das wäre was für mich.

Was waren die ersten praktischen Dinge, die Sie gelernt haben? Und wie gefällt Ihnen die Arbeit?
Als erstes wurde mir etwas über die Funktion und den Aufbau von Pumpwerken gezeigt. Das war im Rahmen einer Wartung, an der ich teilnehmen konnte. Interessant fand ich auch, wie ein Kanalsystem und eine Kläranlage überhaupt aufgebaut sind.

Auch wenn Sie noch jung in der Ausbildung sind. Würden Sie den Beruf auch Freunden empfehlen?
Ja, das würde ich durchaus.

Sind Sie auch privat ein großer Freund des Wassers?
Ich mag unseren Fluss und bin deshalb auch öfter an und in der Havel.

Abwasseraufbereitung – klingt nicht attraktiv, ist aber enorm wichtig, auch künftig. Wie wichtig ist Ihnen eine sichere berufliche Perspektive?
Klar, die Arbeit kann auch mal unangenehm sein, aber sie muss gemacht werden. Die berufliche Perspektive ist natürlich sicher, weil es immer Abwasser geben wird, das gereinigt werden muss. Man könnte in diesem Beruf also echt alt werden.

Spielt es für Sie eine Rolle, dass Ihre Tätigkeit quasi mit einem „Produkt“ aus Ihrer Heimat verbunden ist?
Nein, das nicht. Es ist aber nicht schlecht, eine Arbeit in der Heimat zu haben.

Der Wasser- und Abwasserverband Rathenow sucht zum

Wir bilden auch 2024 aus!

Start des Ausbildungsjahres am 01. 08. 2024 (m/w/d):

  • Auszubildenden zur Fachkraft für Wassertechnik
  • Auszubildenden zur Fachkraft für Abwassertechnik
  • Auszubildende/n zur Kauffrau / zum Kaufmann für Büromanagement

Ausbildungsdauer: 3 Jahre

Ausführliche Ausschreibungen auf www.wav-rathenow.de unter „Karriere“

Bewerbungen bitte bis zum 11.11.2023

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Neues Fäkalfahrzeug für die Grubenabfuhr in Betrieb


Herausgeber: Wasser- und Abwasser­verband Rathenow

Herausgeber: Wasser- und Abwasser­verband Rathenow

Foto: WAV

Starke WAV-Flotte

Neues Fäkalfahrzeug für die Grubenabfuhr in Betrieb

Da rollt was an. Ein neues Fäkalfahrzeug wurde vom Wasserverband Rathenow im Juli in Dienst genommen: 290 PS Leistung, geringerer CO2-Ausstoß dank neuester Abgastechnologie und ein Fassungsvermögen von 10.000 Litern machen das Fahrzeug zu einem Automobil der Extraklasse bei der Grubenabfuhr.

Demnächst ist es zu sehen auf den Straßen rund um Rathenow und schon jetzt auf Instagram @wav_rathenow.

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Alle reden übers Wasser


Herausgeber: Wasser- und Abwasser­verband Rathenow

Herausgeber: Wasser- und Abwasser­verband Rathenow

Foto: SPREE-PR/Petsch

Editorial

Alle reden übers Wasser

Im letzten Sommer ist noch mehr Menschen als sonst in der Welt und auch in unserer Region vor Augen geführt worden, wie existenziell Wasser ist. Aus vielen Ländern kamen teils erschreckende Bilder, wozu Wassermangel und Trockenheit, aber auch Wasser im Überfluss führen können. Das Westhavelland hat beides erlebt: Regenmangel und Starkregen. Wenn uns die Natur eines lehrt, dann das: angemessen, klug und sinnvoll mit der Ressource Wasser umzugehen. Es ist ein Lebenselixier und kostbares Gut, das auch als „Produkt“ immer wieder in hoher Qualität aufbereitet werden muss. Genau das sehen wir vom WAV als unsere wichtigste Aufgabe an. Deshalb liegt uns viel daran, immer wieder mit den Nutzern „unseres“ Wassers in den Austausch zu kommen, um unsere Arbeit zu erklären, aber auch, um für den nachhaltigen Umgang mit dem nassen Element zu werben. Wasser steht schon immer für Leben, in unserer Region darüber hinaus für Heimat und Lebensfreude. Wir als WAV sind Ratgeber auch in dieser Wasser Zeitung, wie jeder Bürger selbst mit der Ressource Wasser verantwortungsvoll umgehen kann.

Ihr Björn Jelinski,
Geschäftsführer des Wasser- und Abwasserverbandes Rathenow

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Umzug mit Kapelle: Jerchels neue Kirche stand zuvor in Kleinwudicke


Herausgeber: Wasser- und Abwasser­verband Rathenow

Herausgeber: Wasser- und Abwasser­verband Rathenow

Mitglieder des Freundeskreises der Kapelle und des Gemeindekirchenrats (von links): Manuela Kästner, Gerlinde Smeja, dahinter Gerd Dehnhardt, Magdalene Wohlfarth, Marie Steckler, dahinter Lothar Kahle, Gerlinde Lelke und ganz rechts Hannelore Proske.

Foto: SPREE-PR/Leue

Geschichten aus unserem Havelland

Umzug mit Kapelle: Jerchels neue Kirche stand zuvor in Kleinwudicke

Berge versetzen konnten angeblich schon viele Menschen, sogar rein mit ihrer Willenskraft. Aber eine Kirche im Havelland? Geht auch! Zu sehen in Milower Land, Ortsteil Jerchel.
Dort steht eine Kapelle, die noch vor nicht allzu langer Zeit im 15 km entfernten Kleinwudicke stand. Nun ist sie das Schmuckstück im Ortskern des 1350 erstmalig erwähnten Pfarrdorfs, das durch flämische Siedler gegründet wurde.

Der spektakuläre Umzug hatte im Frühjahr 2022 begonnen – und zwar Stein für Stein, Balken für Balken. Seit ihrer offiziellen Einweihung am neuen Ort kann die Kapelle als Fahrrad- und Kulturkirche genutzt werden. Radler können für eine kurze Rast einkehren oder andere Besucher unterschiedliche Angebote wahrnehmen: Von der Yogastunde bis zur Veranstaltung der Landfrauen oder einer Fahrradandacht ist alles möglich. Ein Ort der Einkehr im umfassenden Sinne solle die „Kleine Kapelle am Weg“ werden, wünschte sich Magdalene Wohlfarth. Sie war bis 2022 die für Jerchel zuständige Pfarrerin und Initiatorin des Freundeskreises, der eigens für die „verrückte Kirche“ gegründet wurde.

Akute Baufälligkeit

Die ebenfalls für verrückt gehaltene Idee zur Umsetzung stammt nicht von ihr, sondern von Felix Menzel, Bürgermeister von Milower Land. Er kannte nämlich beide Seiten eines Problems, das die Ortsteile Jerchel und Kleinwudicke verband. Während in Kleinwudicke eine Kirche stand, die nicht nur wegen der akuten Baufälligkeit keine Gläubigen mehr anzog, gab es von denen zwar in Jerchel noch einige, nur hatten die keine Kirche. Und zwar schon seit 1982, als die alte Dorfkirche abgerissen und nur die Glocken erhalten wurden.
Das Ganze war eine perfekte Konstellation für eine Win-win-Situation – wenn dazwischen nicht die Frage des Denkmalschutzes gestanden hätte. Die Behörde musste mit einiger Mühe überzeugt werden. Da fiel die Finanzierung fast leichter, weil der Umzug zu 75 Prozent von der EU und zum großen Rest von der Kirche und durch Spenden bezahlt wurde.

Bedenken ausgeräumt

Die Kleinwudicker taten sich anfangs etwas schwer, ihre 1778 errichtete Kapelle in den Nachbarort versetzen zu lassen. Immerhin behielten sie ihre Glocken im Ort. Magdalene Wohlfarth hatte dagegen wenig Mühe, für den Umzug der Kapelle zu werben. Mit dem von ihr initiierten Freundeskreis verteilte sie Flyer im Ort. „Es gab sehr viele Befürworter, selbst unter den nichtgläubigen Dorfbewohnern.“ Logisch, könnte man sagen, wenn auf einen verwaisten Platz im Dorfkern eine neue alte Kapelle kommt, die als offener Veranstaltungsort quasi wieder etwas Stimmung in die Gemeinde bringt. Und obendrein Publicity, denn Medien aus dem ganzen Land berichteten über die außergewöhnliche Umzugskiste.

Filmreifer Umzug

Das rbb-Fernsehen kam sogar mehrmals mit einem Kamerateam, um eine Dokumentation zu drehen (die zu Jahresende laufen soll). Zu filmen gab es tatsächlich viel, vor allem die akribische Arbeit des Ab- und Wiederaufbaus. „Die Firma Timpe aus Premnitz hat dabei wirklich hervorragende Arbeit geleistet“, so Magadalene Wohlfarth. „Es wurde alles verbaut, was noch zu verwenden war, von den alten Fenstern bis zu den Steinen.“ Die wurden von einer Truppe Mädchen mühevoll abgeklopft und zur Wiederverwendung aufbereitet. Die im freiwilligen sozialen Jahr (FSJ)befindlichen Jugendlichen waren von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz/Jugendbauhütte vermittelt worden.

„Machmal“ statt Denkmal

Jetzt wo alles fertig ist und die nur acht mal vier Meter große Kapelle mit ihrem angebauten Küchen- und Sanitärtrakt als Kleinod den Dorfkern ziert, geht es darum, das Haus mit Leben zu füllen. Auch deshalb soll der Freundeskreis in einen Förderverein umgewandelt werden. Die Gemeindemitglieder sind willens, einen Ort der Begegnung zu schaffen und freuen sich auf die Kapelle als schicken Veranstaltungsort.

Einen Status als Denkmal genießt sie zwar nicht mehr, aber eine Art „Machmal“, also ein Ort, an dem man viel machen kann. Die kleine Kapelle von Jerchel an der Kreuzung von drei Radwegen könnte so bald zu einem kulturellen Dreh- und Angelpunkt für die Gemeinde und zu einem besonderen Anziehungspunkt im Westhavelland werden.

Nach dem Umzug steht die Kleine Kapelle in Jerchel genau an der Stelle, an der 1590 die Kirche Jerchel erbaut wurde. Der 25 Meter hohe Kirchturm wurde 1711 erweitert. 1982 musste die Kirche wegen Baufälligkeit abgerissen werden. Im 15 Kilometer entfernten Kleinwudicke wurde die Kleine Kapelle 1778 errichtet, aber seit 1970 nicht mehr genutzt und war dem Verfall preisgegeben. 50 Jahre später – im Jahr 2020 – fiel der Entschluss, das alte Gemäuer zu retten und nach Jerchel zu versetzen. Nach dem Abbau der Kapelle und Aufbereitung der Baumaterialien zog die Kapelle 15 Kilometer um und wurde seit 2022 wiedererrichtet.

  • Jerchel ist ein altes Pfarrdorf (vermutlich erstmals 1350 erwähnt), in ruhiger Lage direkt an der Landesgrenze zu Sachsen-Anhalt. Der Ortsteil der Gemeinde Milower Land lädt seine Besucher zu langen, erholsamen Spaziergängen in die Feldmark und in den angrenzenden Naturpark Westhavelland ein. Heute leben hier rund 200 Einwohner und die veranstalten einiges, was Aufmerksamkeit über Jerchel hinaus bringt. Unter anderem das Ostfahrzeugtreffen, bei dem am 2. September wieder Fahrzeuge aller Art und Baujahre aus der DDR vorgeführt wurden. Ein Volksfest für Groß und Klein.

  • Wassersteckbrief Jerchel

    Trinkwasser: Versorgung durch Wasserwerk Premnitz

    Trinkwasseranschlüsse: 82

    versorgte Einwohner: 198

    Hauptleitungen: 4 km

    Hausanschlussleitungen: 1,2 km

    Anschlussgrad: 99,9 %

    Schmutzwasser: Entsorgung durch die mobile Entsorgung zur Kläranlage Rathenow-Nord

    nicht-leitungsgebundene Entsorgung: 198

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