Zweckverband für Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung Bad Dürrenberg
Ina Poczatek auf der Kläranlage Bad Dürrenberg. Für die Abwasserbeseitigung und Trinkwasserversorgung der Region hat sie sich ihr gesamtes Arbeitsleben lang engagiert.
Foto: SPREE-PR/Wolf
Mit Wissen, Herzlichkeit und Optimismus
Die Technische Leiterin des ZWA Bad Dürrenberg, Ina Poczatek, verabschiedet sich in den wohlverdienten Ruhestand
Ein Vormittag mitten im März. Oben, auf einem Kontrollpunkt der Kläranlage in Bad Dürrenberg, weht ein kräftiger Wind. Ina Poczatek hat sich noch schnell ihre dunkelblaue Jacke aus dem Arbeitsschrank geschnappt. Die Jacke soll unbedingt aufs Foto, denn diese hat sie all die Jahre bei Ihrer Arbeit draußen auf den Anlagen und Baustellen getragen.
„Mein Arbeitsleben war immer spannend, oft von Herausforderungen geprägt, die manchmal auch sehr anstrengend waren“, fasst die gebürtige Merseburgerin ihre Zeit in der Wasser- und Abwasserwirtschaft zusammen. Ina Poczatek studierte in Dresden an der Technischen Universität Wasserwirtschaft, 1985 schließt sie als Diplom-Hydrologin ab. Groß geworden ist die Wasserwirtschaftlerin und Mutter zweier Kinder in Leuna, später zieht sie mit ihrem Mann nach Leißling bei Weißenfels.
Spannende Zeiten
Was sie im Berufsleben besonders geprägt hat? „Es waren die Jahre während und nach der Wende“, sagt Poczatek, deren Berufsleben als technische Mitarbeiterin bei der MIDEWA begann. Danach arbeitete sie 19 Jahre lang beim AZV Saale-Rippachtal, war dort im zweiten Halbjahr 2015 stellvertretende Verbandsgeschäftsführerin. Ein prägender Moment in ihrer beruflichen Laufbahn, denn in diesen Monaten hatte Ina Poczatek die Verantwortung für einen Aufarbeitungsprozess, verbunden mit zahlreichen finanziellen Korrekturen, für Beitragsverpflichtungen, die auf massive Widerstände bei den Menschen der Region stießen. Es hagelte Beschwerden, die Kunden standen Schlange, der Gesprächsbedarf war enorm. Poczatek glättete die Wogen, besonnen, ruhig und sachlich. Mit dem Übergang des AZV zum ZWA Bad Dürrenberg übernahm Poczatek ab dem 1. Januar 2016 die Stelle als Technische Leiterin beim ZWA. Damit war sie für den gesamten Trinkwasser- und Abwasserbereich zuständig, führte ein Team von 30 Mitarbeitern. Poczatek leitete den Betrieb der Kläranlagen, plante und steuerte Erneuerungsmaßnahmen des Kanalnetzes und behielt alle Baumaßnahmen im Blick. Zu ihren Hauptaufgaben nach der politischen Wende zählte die Neuverlegung des Abwassernetzes in der Region. Grundstücke mit ihren Sickergruben wurden nun an die zentrale Abwasserbeseitigung angeschlossen. Ein Mammutprojekt. „Ina Poczatek hat dabei Pionierarbeit geleistet, denn das Thema Abwasser war für die Menschen nach der Wiedervereinigung noch kein so großes Thema“, sagt ZWA-Verbandsgeschäftsführer Franz-Xaver
Kunert. Für Ina Poczatek hieß es damals, den Bürgern gesetzliche Vorgaben, die Satzungsregeln des Verbandes sowie Kosten der Abwasserbehandlung zu erläutern, denn nach der Wende kostete Abwasserbehandlung Geld. „Das Projekt Abwasserbeseitigung mit einem Investitionsvolumen von 100 Millionen Euro war ein Spagat, aber eine wesentliche Grundlage für die wirtschaftliche Entwicklung der Region, für Gewerbeansiedlungen“, fasst Poczatek zusammen.
Besprechung eines Bauprojektes. Die gute Stimmung und der Zusammenhalt im Team waren für Ina Poczatek vor allem Ansporn und Freude während ihrer Dienstjahre beim ZWA Bad Dürrenberg.
Foto: SPREE-PR/Wolf
Professionelle Arbeit
Wie sie alle Aufgaben gemeistert hat? „Ich bin ruhig, konzentriert und optimistisch an alles herangegangen und konnte mich immer auf die gute Zusammenarbeit mit meinen Kollegen verlassen“, sagt sie rückblickend. „Ina Poczatek hat mit ihrer großen technischen Expertise, ihrer positiven Grundeinstellung, mit ihrer fröhlichen Art unsere Unternehmenskultur entscheidend geprägt“, sagt ZWA-Chef Kunert. „Während ihrer Arbeit hat sie viel Verantwortung als Führungskraft übernommen, sich behauptet in einem männergeprägten Umfeld und war in vielen Punkten einmalig“, so Kunert. Der ZWA steht nun vor der Aufgabe, die Stelle der technischen Leitung neu zu besetzen und die Arbeit von Ina Poczatek fortzuführen, denn wenn Personal geht, geht es auch darum, das Wissen, den Überblick über all die Projekte sorgsam weiterzugeben. „Dafür ist es wichtig, alle Projekte gut zu dokumentieren, vorallem digital. Die Einführung des neuen Geoinformationssystems war dafür elementar“, sagt Poczatek.
Was wird kommen im neuen Lebensabschnitt? „Ich freue mich auf eine Zeit mit einem selbstbestimmten Tagesablauf, auf das Zusammensein mit meinen Enkeln. Ich möchte viel lesen, mich mit Freunden und Bekannten treffen und mit meinem Mann verreisen“, sagt Ina Poczatek über ihre Pläne für den Ruhestand. Schweden und Norwegen sollen die ersten Ziele sein, ganz unabhängig und individuell. Das Wohnmobil für den Start Richtung Skandinavien steht schon bereit.
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