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WIR werfen Sie nicht ins kalte Wasser!

Herausgeber:
WasserZweckVerband Malchin Stavenhagen




Unser Zeichner hat seine ganz eigene Deutung für die Redewendung »Jemandem das Wasser abgraben« gefunden, richtig?
Karikatur: SPREE-PR

Deutsche Sprache – bildreiche Sprache

WIR werfen Sie nicht ins kalte Wasser!

Es ist doch verwunderlich. Heutzutage verwenden wir im Alltag Begriffe, an die sich wenige Jahre später schon kaum noch jemand erinnern kann. Oder man meidet ihre Benutzung, um nicht als „uncool“ zu gelten. Schon die Krönung zum „Jugendwort des Jahres“ und damit Aufstieg zur Mainstream-Sprache kann den linguistischen Todesstoß bedeuten. Andererseits verharren Redewendungen aus dem Mittelalter – oder noch früheren Jahrhunderten – wie selbstverständlich im tief verwurzelten Sprachschatz aller Generationen. Wasser in all seinen Erscheinungen und Verwendungen diente seit jeher als beliebte Metapher für unmissverständlichen Ausdruck. Ein paar Beispiele gefällig?

»Jemandem das Wasser abgraben«
… i.S.v. einem Menschen Schaden zufügen

Diese Redensart stammt aus dem Mittelalter und wird verschiedenen Lebensbereichen zugeschrieben. Wer einem Bauern „das Wasser abgrub“, verhinderte das Bewässern seiner Felder und gefährdete dessen Ernteertrag. Ein Müller ohne Wasser am „klappernden Bach“ hatte nur ein müdes Mühlrad und konnte kein Mehl mahlen. Und eine Wasserburg ohne Wassergraben war für Feinde deutlich einfacher einzunehmen!

»Stille Wasser sind tief«
… i.S.v. unscheinbar, überraschend gedankenreich

Zu diesem Sprichwort kann nur spekuliert werden. Einige Quellen verweisen auf das Lustspiel „Stille Wasser sind tief“ (1786) von Friedrich Ludwig Schröder (1744–1816). Und jeder Meeresbiologe würde der Metapher sicher zustimmen, dass man besonders tiefen Gewässern nicht an der sanftwelligen Oberfläche ansehen kann, was sich am Boden verbirgt. So geben sich auch manche Menschen: Ihre wahren Gefühle und Fähigkeiten sieht man ihnen nicht sofort an.

»Das Wasser nicht reichen können«
… i.S.v. nicht gleichwertig sein

Hier liegt der Ursprung im Mittelalter, als nicht nur Menschen niederer Stände hauptsächlich mit ihren Händen aßen. Immerhin „durften“ auserwählte Diener oder Edelknaben ihren Herrschaften nach jeder Mahlzeit Wasser zum Händewaschen reichen. Ein einfacher Knecht oder Küchenpersonal – oh Graus! – hätte das natürlich nicht gedurft. Insofern galt es als Privileg, bei Festessen das Wasser reichen zu dürfen.

»Mit allen Wassern gewaschen«
… i.S.v. gerissen und erfahren sein

Jemand ist durch Lebenserfahrung nahezu unverwundbar geworden oder zumindest schwer zu täuschen? Dann ist er oder sie „mit allen Wassern gewaschen“, und man schreibt ihr oder ihm Schlauheit und Cleverness im Umgang mit herausfordernden Situationen zu. Der Ausspruch geht bis ins 16. Jahrhundert zurück und kommt aus der Seefahrt. Wer verschiedene Weltmeere bezwungen hat, kennt tatsächlich „alle Wasser“ und weiß diese zu meistern.

»Blut ist dicker als Wasser«
… i.S.v. Familienbeziehung ist Trumpf

Das Sprichwort ist 250 v. Chr. entstanden und eines der ältesten, die man heute noch kennt. Es meint, dass familiäre Bindungen, vor allem die mit derselben Blutlinie, wertvoller sind als alle anderen Beziehungen. Und in jenen fernen Zeiten wurden Verträge mit dem Blut von Tieren besiegelt. Dies galt als besondere Stärke.

»Mir steht das Wasser bis zum Hals«
… i.S.v. in einer bedrohlichen Lage sein

Auch das darf man wörtlich nehmen. In Zeiten ohne Hochwasserschutz konnte Menschen aufgestautes Wasser schon mal bedrohlich bis zur Gurgel steigen. Zurückverfolgen lässt sich die Redensart bis ins 17. Jahrhundert, um große Not oder Bedrängnis zu beschreiben. Wer kurz davor ist, von Problemen überwältigt zu werden, ähnelt jemandem, der im Wasser kaum noch atmen kann.

»Kein Wässerchen trüben können«
… i.S.v. absolut harmlos sein

Fabeln leben von scharfen Kontrasten. Beispiel: Wolf und Lamm. In einer Fabel des griechischen Dichters Äsop (6. Jh. v. Chr.) trinken Wolf und Lamm aus demselben Fluss. Der Wolf tötet das Lamm, weil es ihm angeblich sein Wasser verschmutzt hat. Doch i wo, das niedliche Wollknäul war unschuldig und hatte nie (!) auch nur das geringste Wässerchen getrübt. Immerhin wurde sein lammfrommes Verhalten ca. seit dem 13. Jahrhundert als Sinnbild für Harmlosigkeit gebraucht.

Drei Fragen an …

Gerhard Wagner, Autor des Bestsellers „Schwein gehabt! Redewendungen des Mittelalters“

  • Drei Fragen an …

    Gerhard Wagner, Autor des Bestsellers „Schwein gehabt! Redewendungen des Mittelalters“

  • Buchautor Gerhard Wagner
    Foto: privat

  • Warum war ausgerechnet das Mittelalter so eine reiche und unvergessene Quelle für Sprachbilder?

    Man müsste korrekt sagen, AUCH das Mittelalter war eine reiche Quelle. Redewendungen aus der Antike, der Bibel und der Natur habe ich ebenso in Büchern erläutert. Manchmal ist deren Erhaltung bis heute schwer verständlich. Beispiel: „Etwas auf dem Kerbholz haben“. Seit 200 Jahren hat doch niemand mehr ein Kerbholz in der Hand gehabt – eine dazumals weit verbreitete Quittung/Rechnung für Schuldner.

    Im späten Mittelalter, also im 15./16. Jahrhundert, entwickelte sich die deutsche Hochsprache. Bis dahin gab es etliche regionale Dialekte, im Adel dominierte Französisch, an Bildungseinrichtungen Latein. Manche Redewendungen gebrauchen wir gar nicht mehr im ursprünglichen Sinne, manche sind verschwunden, andere wurden durch neue abgelöst.

  • Gibt es einen Ursprung für eine Redewendung, die Sie überrascht hat?

    Oh ja! „Einen Zahn zulegen“ wurde lange mit einer speziellen Vorrichtung in Burgküchen erklärt. Über dem Feuer im Kamin konnte man Töpfe an einer gezackten Stange höher oder tiefer hängen, um den Garprozess zu beschleunigen oder zu verlangsamen. „Einen Zahn zulegen“ hieße also, näher an die Flammen, das Essen wird schneller heiß. Doch das ist falsch!

    Die Redewendung war vor 1900 nicht bekannt. Sie entstand in den Anfangsjahren des Automobilbaus. Fahrzeuge hatten damals kein Gaspedal, sondern außen – neben der Handbremse – eine Zahnstange zum Beschleunigen. Insofern bedeutet „einen Zahn zulegen“, schneller zu werden. Und so meinen wir es ja bis heute.

  • Woher stammt eigentlich Ihre Faszination fürs Mittelalter?

    Das ging beim Zivildienst los, den ich in einer Jugendherberge auf einer Burg leistete. Anschließend studierte ich Germanistik und Geschichte auf Lehramt. Als damals keine Lehrerstelle frei war, machte ich Kulturarbeit in Marburg. 1977 wurde ich Mitglied der Deutschen Burgenvereinigung e. V. und 2001 deren Geschäftsführer. Dieser ist traditionell „Burgvogt“ auf der Marksburg am Rhein – mit Residenzpflicht! Bis zu meiner Pensionierung 2021 lebte meine Familie also selbst auf einer Burg. Dort werden die Führungen mit Redewendungen aus dem Mittelalter bereichert, woraus das Buch entstand.

  • „Schwein gehabt! Redewendungen des Mittelalters“
    Verlag REGIONALIA
    ISBN: 978-3-939722-31-1
    Foto: Verlag

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Mit einem Ranger MV entdecken

Herausgeber:
WasserZweckVerband Malchin Stavenhagen




Sonne und Nebel tauchen die Landschaft hier bei Neuenkirchen in der Nähe des Schaalsees in die schönsten Farben.
Foto: Andreas Ermisch

Viele Angebote für geführte Touren

Mit einem Ranger MV entdecken

Die Natur bereitet sich auf Winterruhe vor. Zu entdecken gibt es weiter reichlich. 10 National- oder Naturparks und drei UNESCO Biosphärenreservate legen uns in MV ihre Schönheiten zu Füßen. Mehr als 100 Rangerinnen und Ranger wandern, radeln oder fahren mit ihren Gästen zu Flora und Fauna.

Wir entscheiden uns Ende September für die „Kranich Safari“ im UNESCO-Biosphärenreservat Schaalsee. Treffpunkt ist das Pahlhuus in Zarrentin, wo unser Guide Andreas Ermisch, ein 60-jähriger Lichtdesigner aus Schwerin, wartet. An Wochenenden führt er als zertifizierter Natur- und Landschaftsführer durch die reichhaltige Tier- und Pflanzenwelt der Region.
Los geht’s im UAZ-452. Kenner nennen den geländegängigen, russischen Kleintransporter „Buchanka“ (russ.: Kastenbrot). Unser Guide hat ihn 2020 gekauft. Er ist perfekt für den Einsatz abseits der Landstraße. Sogar der Transport von Fahrrädern für die „Schwalbentour“ ist mit ihm möglich. Sechs Passagiere und Proviant finden Platz, manchmal sitzen die Gäste sogar auf dem Dach – echtes Safari-Feeling garantiert.


Naturführer Andreas Ermisch ist im markanten Fahrzeug unterwegs.
Foto: SPREE-PR/Galda

Sehenswerte Stopps

Unsere Route führt zunächst entlang des Schaalsees. Erster Stopp Schalliß. Vom Steg an der beliebten Badestelle sehen wir Zarrentin. Andreas erzählt die Legende von der Maräne. Ein roter Krebs liegt im Wasser. Die Sicht ist bestens. Nicht von ungefähr, der Schaalsee mit seinen 72 Metern ist einer der tiefsten Klarwasserseen Deutschlands, so unser Führer. Schwäne ziehen ihre Runden, ein Eichhörnchen huscht davon, eine Kuh muht.

Im Auto dreht sich unser Gespräch um Kraniche, Flugrouten, Brutverhalten und Kinderstube … Plötzlich sehen wir die ersten drei majestätischen Vögel am Feldrand. Andreas Ermisch reicht Ferngläser aus, um die scheuen Tiere nicht zu stören. Unser nächster Halt ist Lassahn. Der Gasthof Seeblick heißt nicht zufällig so. Wir hören den unverwechselbaren Ruf der Grauen Kraniche (lat. Grus grus).

Wir blicken über Wasserflächen an der Stintenburginsel, sind fasziniert von den entspannten Wasserbüffeln und Grenzgeschichten. An der Fischtreppe von Schaalmühle tauchen wir weiter ab in die Historie, in der es einen schiffbaren Anschluss an die Elbe und damit zur Nordsee gab. Eine Wasserverbindung existiert über den südlichen Abfluss auch heute noch. Der nördliche entwässert übrigens in die Ostsee. Und so treiben wir mit unserem kundigen Führer durch die Region. Bei Kogel zeigt sich die Schaale fast bergig, an der angestauten Schilde bei Schildfeld entsteht eine Moorlandschaft.

Nebenbei hören wir von den Wasserläufern, schlauen Bibern und der Vielfalt der Libellen. Ein paar Bussarde lassen sich blicken. Aufregung macht sich breit, als wir einen Blick auf einen wegfliegenden Seeadler erhaschen. Andreas Ermisch, auch Pilzcoach, zeigt uns den Zunderschwamm, dessen Wirkung schon Ötzi schätzte. Mit einem Exkurs zu Wildbienen und Hügelgräbern ist unser Ausflug in der Bretziner Heide, die noch ein paar lila Blüten zeigt, für uns zu Ende. Den Shuttle zum Pahlhuus übernimmt Andreas Ermisch.

Als Feueranzünder wurde der Zunderschwamm früher genutzt. Auch Ötzi trug den als blutstillend und desinfizierend geltenden Baumpilz bei sich.

Foto: SPREE-PR/Galda

Fazit: Kraniche waren zwar rar, die vielen anderen Eindrücke schlossen diese Lücke jedoch mühelos.

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Wasserstoff – auf dem Prüfstand

Herausgeber:
WasserZweckVerband Malchin Stavenhagen




Es gibt verschiedene Herstellungsmöglichkeiten von Wasserstoff. Hier wird vereinfacht das Verfahren der Elektrolyse dargestellt. Werden dabei erneuerbare Energien verwendet, handelt es sich um „grünen“ Wasserstoff. Die Produktion hinterlässt keine umweltschädlichen Nebenprodukte, ist aber energieintensiv.

Grafik: SPREE-PR

Mecklenburg-Vorpommern

Wasserstoff – visionäres Energiewunder oder teures Experiment?

33 voll beladene LKW-Sattelzüge. Das ist in etwa das Volumen, was der neu entstandene Wasserstoffspeicher in der Krummhörn in Niedersachsen fassen kann. Der Energiekonzern Uniper plant in einer zweijährigen Testphase einen ehemaligen Salzstock mit einem Fassungsvolumen von etwa 3.000 Kubikmeter als Wasserstoffspeicher zu nutzen. Schon seit Jahren wird das Thema Wasserstoff in Medien und Fachkreisen immer wieder hitzig diskutiert. Doch was verbirgt sich hinter dem scheinbar „grünen Energiewunder“ und wie kann dieses in der Wasser- und Abwasserbranche verwendet werden? Die WASSERZEITUNG geht dem auf den Grund.

Zunächst einmal: Was ist Wasserstoff? Chemisch gesehen ist Wasserstoff Bestandteil von Wasser. Das entsteht, wenn sich zwei Wasserstoffatome (H₂) mit einem Sauerstoffatom (O) zu Wassermolekülen (H₂O) verbinden. Diese Reaktion setzt Energie in Form von Wärme frei. Wasserstoff kann durch Elektrolyse gewonnen werden, indem Wasser in seine Bestandteile Wasserstoff (H₂) und Sauerstoff (O₂) durch Zuführung von Strom aufgespalten wird. Welcher Strom dabei verwendet wird, macht den Unterschied zwischen grünem und grauem Wasserstoff. Grüner Wasserstoff wird aus nachhaltig erzeugten Energiequellen wie Solar- oder Windkraftanlagen gewonnen. Grauer hingegen wird aus fossilen Brennstoffen wie Erdgas und Braunkohle produziert. Dies ist allerdings nur eine von verschiedenen Herstellungsmöglichkeiten wie Dampfreformierung, Biomassevergasung und Photolyse.

Anwendungsgebiete

Der gewonnene Wasserstoff lohnt sich insbesondere dort, wo viel Energie gebraucht wird und es keine elektrischen Alternativen gibt, beispielsweise in der Stahl- und Chemieindustrie. So ließe sich durch den Einsatz der allgemeine CO2-Ausstoß senken. Darüber hinaus kann Wasserstoff als Energieträger in Blockheizkraftwerken oder in Brennstoffzellen eingesetzt werden und damit Wärme und Strom erzeugen. Wasserstoff eignet sich außerdem zur Langzeitspeicherung von überschüssigem Strom aus erneuerbaren Energien. Steigt der Energiebedarf, kann auf die gespeicherte Energie schnell zugegriffen werden.

Chancen im Abwasserbereich

Wasserstoff kann unter anderem aus dem Gas, das in Faultürmen auf Kläranlagen entsteht, gewonnen und zur Strom- und Wärmeerzeugung auf den Anlagen verwendet werden. Die Wasserstoffherstellung aus Abwasser ist jedoch noch keine verbreitete Praxis und bisher überwiegen die Kosten den Nutzen. In einzelnen Pilotprojekten wie beim Klärwerk Schönerlinde in Berlin testen die Wasserbetriebe die Machbarkeit und Effizienz der Wasserstoffproduktion aus Abwasser.

Fazit der WZ-Redaktion:

Die Herstellung von Wasserstoff ist energieintensiv und vergleichsweise teuer. Bisher stammt die Energie für den Produktionsprozess aus überwiegend fossilen Brennstoffen und ist daher nicht nachhaltig. Trotz der vielversprechenden Eigenschaften von Wasserstoff gibt es derzeit technologische und wirtschaftliche Hürden. Eine präzise Kalkulation ist notwendig, aber mit Verbesserungen beim Transport und technologischen Fortschritten könnte Wasserstoff zunehmend als nachhaltige Energiequelle attraktiv werden.

Projekte im Norden

  • „Westküste 100“

    In Heide in Schleswig-Holstein:

    Das Projekt zielt darauf ab, durch Nutzung von Windkraftanlagen grünen Wasserstoff im industriellen Maßstab zu produzieren.

  • H2Nord

    In Wilhelmshaven in Niedersachsen:

    Das Projekt plant den Aufbau eines Importterminals für grünen Wasserstoff mit dazugehöriger Infrastruktur. Es soll zu einem zentralen Knotenpunkt für Wasserstoff in Deutschland werden.
  • HyPerformer

    In der Region Rügen-Stralsund in Mecklenburg-Vorpommern:

    Das Unternehmen betreibt die Herstellung von grünem Wasserstoff durch Windenergie, der insbesondere für den öffentlichen Nahverkehr verwendet werden soll.

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Und das Lösungswort heißt …

Herausgeber:
WasserZweckVerband Malchin Stavenhagen




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Unser Wasser-Rätsel

Und das Lösungswort heißt …

Liebe Leserinnen und Leser,

Auch das gesuchte Wort hat etwas mit Wasser zu tun. In der Natur entsteht dieses farbenfrohe Gebilde, wenn Sonnenlicht auf Wassertropfen in der Atmosphäre trifft und dabei gebrochen, reflektiert und gestreut wird. Dieses faszinierende Phänomen strahlt dann in einem großen Spektrum von Farben, von Rot über Orange, Gelb, Grün, Blau bis Violett. Seine einzigartige Schönheit – denn keiner ist gleich – wird oft mit Hoffnung und Freude assoziiert und erinnert uns daran, die kleinen Wunder der Natur zu schätzen.

Bitte verwenden Sie das nachstehende Kontaktformular, um das Lösungswort einzureichen und die Chance auf einen Geldpreis zu erhalten.

Zu gewinnen gibt es 9 x 100 Euro

Oder senden Sie Ihre Lösung per Post an: 

SPREE-PR, NL Nord Dorfstraße 4

23936 Grevesmühlen OT Degtow

oder per E-Mail an: gewinnen@spree-pr.com

Einsendeschluss ist der 2. Dezember 2024

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    Diese 10 können sich SEE(H)N lassen

    Herausgeber:
    WasserZweckVerband Malchin Stavenhagen




    Der Schweriner See – mit beeindruckendem Schloss in der Mitte – ist einer von zehn Gewässern, die man in der Iron-Lake-Challenge umrunden kann. Gesamtstrecke: 427 Kilometer.
    Foto: SPREE-PR/Archiv

    „Iron Lake“ als sportliches Naturerlebnis

    Diese 10 können sich SEE(H)N lassen

    Mecklenburg-Vorpommern ist nicht das Land der 1.000 Seen, sondern das Land der 2.000 Seen! Bei der Iron-Lake-Challenge geht es darum, die zehn größten zu umrunden – zu Fuß! Initiator Uwe Kauntz möchte Menschen anregen, ihre Grenzen zu überwinden und ihr Leben aktiv zu gestalten. Zur Seenumrundung MV sagt er ehrlich: „Es wird hart, denn die Seen sind riesig!“

    Nicht von ungefähr sind in der Iron-Lake-Challenge Deutschland fünf aus MV enthalten – wir haben eben nicht nur viele Seen, sondern darunter auch sehr große. Die spezielle Aktion für unser Bundesland enthält darum etliche „dicke Bretter“. Allen voran die Müritz. Das kleine Meer, wie die Königin unter unseren Seen aus gutem Grund auch genannt wird. 85 Kilometer sind hier abzuspulen. Der Ideengeber räumt daher für diese Herausforderung auch drei Tage ein, damit man die Schönheiten des Nationalparks und der Naturschutzgebiete auch genießen kann. Außerdem dabei: Schweriner See, Plauer See, Kummerower See, Schaalsee, Kölpinsee, Tollensesee, Krakower See, Malchiner See und Fleesensee. Gesamtstrecke: stolze 427 Kilometer!

    2016 krempelte Uwe Kauntz sein Leben um und wollte wieder bewusster leben, was erleben, was bewegen. In Kirchheim bei München ist der Sportverrückte zu Hause. Er ist Jahrgang 1976, Vater, Ehemann, Betriebswirt, IT-Fachmann und kann 
etliche Trainerlizenzen aufweisen. „Rock your goal“ ist sein Motto, rocke dein Ziel. Auf seiner Homepage
(rockyourgoal.de) hat er viele Anregungen dazu. Eine Idee, sich selbst Ziele zu stecken, sie im Auge zu behalten und dabei Zeit in schöner Natur zu verbringen, sind die Iron-Lake-Challenges, die er für verschiedene Bundesländer und Länder erstellt hat. Für die Herausforderung (engl. challenge) meldet man sich an und absolviert sie dann in seiner selbst gewählten Zeit, die nicht auf ein Kalenderjahr festgelegt ist. Kleiner Anreiz: eine Medaille und eine Murmel. Großer Anreiz: Die Startgelder unterstützen das Herzensprojekt von Uwe Kautz, weltweit eine Million Bäume zu pflanzen. Größter Gewinn: Wertvolle Lebensmomente – an den Ufern der Seen in Mecklenburg-Vorpommern. Laufend oder wandernd sollen die Seen in dieser Challenge erkundet werden. Vielleicht kann man aber auch die Idee aufgreifen und sich eigene Ziele setzen. Den einen See mit dem Rad, den anderen vom Kanu aus und wieder einen vom Ufer angelnd erleben. Möglichkeiten gibt es tatsächlich unzählige.

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    Tropische Vielfalt zu Hause

    Herausgeber:
    WasserZweckVerband Malchin Stavenhagen





    Dank der neuen Gaswäsche-Anlage ist der größte Teil der unangenehmen Gerüche aus der Abluft der Abwasserreinigung verschwunden.

    Foto: SPREE-PR/Hultzsch

    Tipps für den klimaresistenten Garten

    • Hitze- und trockenbeständige Pflanzen, die gleichzeitig winterhart sind, sparen Zeit und Geld. Ihr Gärtner vor Ort berät Sie sicher gern.

    • Bäume und Hecken dienen als natürlicher Windschutz und Schatten­spender. Das hält die Feuchtigkeit im Boden.

    • Bewässern Sie den Garten mit Regenwasser aus Tonnen, Teichen oder Zisternen. Regelmäßiges Hacken spart zudem etwa jedes zweite Gießen.

    • Wasserdurchlässige Böden aus Kies, Holzhäckseln oder Rindenmulch leiten Regenwasser wieder ins Erdreich. So speichert es Feuchtigkeit.

    • Eigener Grünschnitt (Gras, Laub, Rinden­kompost) eignet sich zum Düngen. Er hält die Feuchtigkeit im Boden und liefert ihm Nährstoffe.

    • Insektenhotels und Vogelhäuschen mit Wasser und Futter an geschützten Orten verbessern das Mikroklima.

    Wie Sie Ihren Garten fit machen für veränderte klimatische Bedingungen

    Tropische Vielfalt zu Hause

    Kakteen, Feigen, Palmen, Kiwis und Bananen erinnern nicht nur an den letzten Sommerurlaub – sie tauchen auch vermehrt in deutschen Vorgärten auf. Das Klima hat sich extrem gewandelt. Wir verraten Ihnen, wie Sie den Garten für die neuen Wetterbedingungen rüsten können.

    Trockenheit, Hitze, Starkregen, Stürme und Frost machen den einheimischen Pflanzen zu schaffen und rufen exotische Gewächse auf den Plan. Pflegeleichtere Arten könnten für die hiesigen Gärten die einfachere Wahl sein. Mehrjährige Stauden, Gehölze und Ziergräser eignen sich für trockene, sonnige Standorte, blühen teilweise über Monate und sind meist winterhart. Zudem breiten sie sich schnell aus und müssen nur vor Staunässe geschützt werden. Pflanzenarme Schotterwüsten sollten keine Option sein. Denn diese erhitzen sich sehr stark und sind durch darunter gelagerte Kunststofffolien nicht wasserdurchlässig. Alternativen gibt es etliche.

    Stein- und Präriegärten

    Sie eignen sich für mediterrane Kräuter, Hochgebirgs- und Steppenpflanzen. Die hitzebeständigen und oft sogar winterharten Gewächse bevorzugen nährstoffarme, trockene Böden. Wer einen Steingarten anlegen möchte, sollte einen sonnigen Standort wählen, Unkräuter entfernen und die obere Bodenschicht etwa 20 Zentimeter ausheben. Diese wird mit einem Sand-Kies-Gemisch und einer dünnen Erdschicht bedeckt. So bleibt der Boden wasserdurchlässig und nährstoffarm. Die steinige Sandschicht schützt vor Frost und neuen Unkräutern. Zusätzlich speichert sie Feuchtigkeit und Wärme. Die Steine reichern den Boden zudem mit Mineralien an, sodass nur selten gedüngt werden muss.

    Robuste Kübelpflanzen

    Auf dem Balkon trocknet die Erde bei praller Sonne schneller aus als im Beet. Daher sind hier größere Kübel das Mittel der Wahl. Die Erde sollte mit Blähton angereichert werden, damit sie mehr Feuchtigkeit speichern kann. Sie sollte zudem organisch vorgedüngt sein. Gewächse, die gut mit Hitze und Trockenheit umgehen können, sind stehende und hängende Geranien, Eisveilchen, Topfnelken, Eiskraut, Verbene, japanische Fächerblumen, japanische Ziermyrte und Ringelblumen. Sie blühen recht lang, sind aber nur teilweise winterhart. Mediterrane Pflanzen wie Olivenbäume sind ähnlich trockenresistent, müssen aber bei frostigen Temperaturen gut geschützt werden.

    Beispiele für klimaresistente Pflanzen

    Bodendecker: Bergkamille, Blaukissen, Duftnessel, Edelweiß, Eisenkraut, Enzian, Gänsekresse, Hauswurz, Hornveilchen, Primeln, Silbergarbe, Steinkraut, Stiefmütterchen, Storchschnabel, Steinbrech, Sukkulenten, Perlkörbchen

    Gräser: Bärenfell-Schwingel, Blaugras, Blauschwingel, Carex, Chinagras, Diamantgras, Mädchenhaargras, Moor-Pampasgras, Rutenhirse, Vanillegras

    Stauden: Bart-Iris, Drillingsblume, Erika, Fette Henne, Ginster, Glockenblume, Katzenminze, Lavendel, Mädchenauge, Mohn, Nelken, Pfingstrose, Phlox, Purpursonnenhut, Sonnenblume, Steinbrech, Stockrosen, Taglilie, Zierlauch

    Gehölze: Berberitze, Birken, Blautanne, Feldahorn, Felsenbirne, Hain- & Hopfenbuche, Holunder, kugelförmige Blumenesche, Liguster, Magnolie, Ölweiden, Rhododendron, Sanddorn, Weigelie, Wildrosen, Zwergkiefer, Zwergkonifere

    Kräuter: Bärlauch, Bergbohnenkraut, Currykraut, Estragon, Oregano, Pfefferminze, Rosmarin, Salbei, Schnittlauch, Thymian, Zitronenmelisse

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    Geruch fast bei Null

    Herausgeber:
    WasserZweckVerband Malchin Stavenhagen




    Dank der neuen Gaswäsche-Anlage ist der größte Teil der unangenehmen Gerüche aus der Abluft der Abwasserreinigung verschwunden.

    Foto: SPREE-PR/Hultzsch

    Neue Gaswäsche behebt Abluft-Problem

    Geruch fast bei Null

    Im November hatte der WZV die Anwohner zu einem Tag der offenen Tür auf die Kläranlage eingeladen. Mittelpunkt des Interesses: Die neu errichtete Gaswäsche, die nach Jahren erfolgloser Bemühungen endlich die immer wieder beklagten „Duftwolken“ bannen sollte. Das Fazit nach den ersten Monaten Betrieb ist nun ein positives.

    „Es funktioniert!“, lautet die zufriedene Antwort auf die Nachfrage im WZV, ob sich die Millioneninvestition ausgezahlt hätte. Schon im Probe-
betrieb im vergangenen Winter waren die Fachleute optimistisch, die bei der Reinigung des Schmutzwassers austretenden Gase durch die neue Gaswäsche von ihrem strengen 
Geruch befreien zu können. Genau das war trotz vielfacher Bemühungen aufgrund von Schwankungen in den letzten Jahren nicht zur Zufriedenheit gelungen. Zum Leidwesen der Anwohner, die witterungsbedingt mit den Geruchsproblemen zu kämpfen hatten. Die neue Anlage erledigt dies nun in zwei Reinigungsstufen: Auswaschung übelriechender Schwefelverbindungen durch Natronlauge und Wasserstoffperoxid plus extra Biofilter für die verbleibenden organischen Bestandteile.

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    Unsichtbaren Verlusten auf der Spur

    Herausgeber:
    WasserZweckVerband Malchin Stavenhagen




    Selbstkontrolle hilft, Schäden zu entdecken

    Unsichtbaren Verlusten auf der Spur

    Wussten Sie, dass durch ein Loch, das so klein ist wie ein Stecknadelkopf, in einer Stunde fast 60 Liter Wasser fließen können? Und sich das am Tag auf rund 1,4 Kubikmeter summiert? Lochfraß in verdeckten Rohren zu erkennen, ist nicht einfach. Je kleiner die Schadstelle, desto weniger fällt sie auf. Ein regelmäßiger Blick auf den Zähler kann Aufschluss geben.

    Ob Hausbesitzer oder Mieter – die meisten lesen ihren Wasserstand turnusgemäß zum Jahresende ab. Um sicherzustellen, dass die Leitungen nicht im Verborgenen Wasser verlieren, empfehlt der Zweckverband seinen Kunden, den Zählerstand alle sechs bis acht Wochen zu notieren. Vergleicht man die Werte untereinander oder mit dem monatlichen Mittel der letzten Jahresrechnung, lassen sich Auffälligkeiten leicht feststellen. Ist der Verbrauch gestiegen, ohne dass sich die Lebensumstände signifikant geändert haben, kann das ein Anzeichen für versteckte Wasseraustritte sein. Eine weitere Möglichkeit ist, einmal alle Wasserhähne zu schließen und zu beobachten, ob die Rädchen im Zähler wirklich stillstehen. Warum man auch kleinen Wasserverlusten zügig auf die Spur kommen sollte, verdeutlicht die beigefügte Grafik.

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    Investitionen zahlen sich aus

    Herausgeber:
    WasserZweckVerband Malchin Stavenhagen




    David Schacht, Geschäftsführer des WZV
    Foto: privat

    Editorial

    Investitionen zahlen sich aus

    Liebe Leserinnen und Leser,

    die Sicherstellung einer zuverlässigen Wasserversorgung ist von entscheidender Bedeutung für eine stabile Entwicklung unserer Region. Durch das gemeinsame Pilotprojekt „Investitionsstrategie Wasser“ haben wir zusammen mit 38 anderen Wasserversorgern aus Norddeutschland eine solide Datengrundlage geschaffen, um fundierte Entscheidungen zu treffen. Es ist unerlässlich, langfristig zu denken und nicht heute auf Kosten von morgen zu leben. Als Verband stehen wir momentan vergleichsweise gut da und doch werden wir künftig mehr investieren müssen, um den Substanzerhalt langfristig zu sicherzustellen und einen Investitionsstau in der Zukunft zu vermeiden.

    Die Investitionen und Modernisierungsmaßnahmen, die wir heute tätigen, werden sich langfristig auszahlen und damit künftig Ihre Gebühren stabilisieren. Gleichzeitig müssen wir in unser Personal investieren, um in Zeiten des Fachkräftemangels über motivierte und qualifizierte Mitarbeiter zu verfügen. Wie Sie im Innenteil dieser Ausgabe lesen können, sind wir auch hier auf einem guten Weg.

    Ich danke Ihnen für Ihr Interesse und wünsche Ihnen viel Freude beim Lesen der WASSERZEITUNG – hier als E-Paper oder genauso als Papierausgabe in Ihrem Briefkasten!

    Ihr
    David Schacht
    Geschäftsführer des WZV

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    „Starkregenereignisse werden wahrscheinlicher“

    Herausgeber:
    WasserZweckVerband Malchin Stavenhagen




    Die klimatischen Veränderungen sorgen vielerorts für ausgedörrte Böden. Versorger und Verbraucher müssen sich diesen neuen Verhältnissen anpassen.
    Foto: SPREE-PR/Galda

    Wetterexperten im Interview zu Folgen des Klimawandels

    „Stark­regen­ereignisse werden wahrscheinlich­er“

    Anhaltende Trockenperioden und extreme Regenereignisse gehören in Deutschland seit etwa fünf Jahren zur „neuen Normalität“. Was das für Landwirte und Verbraucher auch in Mecklenburg-Vorpommern bedeutet und worauf wir uns einrichten müssen, dazu forscht das Zentrum für Agrarmeteorologische Forschung (ZAMF) des Deutschen Wetterdienstes (DWD) in Braunschweig. Die WASSERZEITUNG befragte Corina Schube und Jens Fildebrandt, die dort im Bereich der agrarmeteorologischen Beratung tätig sind.

    Von wegen Klimawandel! Auch vor 50 Jahren gab es schon frühlingshafte Tage im Februar, berichten Skeptiker gern. Was antworten Sie?

    Corina Schube: Ja, sie haben recht – allerdings waren es früher nur mal einzelne Tage, während in den vergangenen Jahren die wärmeren Tage gehäufter auftraten. Das gilt übrigens nicht nur für den Februar, sondern für alle Monate, sodass ein positiver Trend der Temperaturabweichung vom vieljährigen Mittel existiert. Neun der zehn wärmsten Jahre seit Beobachtungsbeginn 1881 sind nach 2000 aufgetreten. Seit 1951 werden auch die Anzahl der Eistage (Maximum < 0° C), Frosttage (Minimum < 0° C), Sommertage (Maximum > 25° C), heißen Tage (Maximum > 30° C) und Tropennächte (Minimum > 20° C) erfasst, wobei die Sommertage, heißen Tage und Tropennächte eine zunehmende Tendenz zeigen, während die Frost- und Eistage weniger werden.

    Entweder zu nass oder zu trocken – „normal“ scheint es nicht mehr zu geben. Werden wir uns an Extreme gewöhnen müssen?

    Jens Fildebrandt: Kurz – ja. Klimaprojektionen gehen für die Zukunft von einer Zunahme der Winterniederschläge und gleichbleibenden bis leicht abnehmenden Sommerniederschläge aus. Längere trockene Phasen im Sommer werden wahrscheinlicher. Steigende Temperaturen und zunehmende Verdunstung bedeuten mehr Energie/Wasserdampf in der Atmosphäre, sodass Starkregenereignisse wahrscheinlicher werden. Unsicher sind die Prognosen im Hinblick auf die künftige Wasserverfügbarkeit im Frühjahr. Einerseits prognostizieren die Klimamodelle einen leichten Anstieg der Frühjahrsniederschläge, andererseits wurde in den letzten Jahren eine Zunahme der Frühjahrstrockenheit beobachtet.

    Messsysteme auf Feldern bestimmen die mittlere Bodenfeuchte im Umkreis von mehreren Hektar.

    Foto: DWD

    Was bedeutet das für die Landwirtschaft und was für die Wasserversorgung aus Grundwasser?

    C. S.: Mit zunehmenden Winterniederschlägen verschlechtert sich nicht nur die Befahrbarkeit, sondern es steigt die Gefahr von Erosion, Überflutungen und Nährstoffauswaschungen. Steigende Temperaturen bei unveränderten Sommerniederschlägen führen zu höherer Verdunstung und sinkender Bodenfeuchte, d. h. der Bewässerungsbedarf steigt. Mit dem Klimawandel verändern sich die Anbaubedingungen für land- und forstwirtschaftliche Kulturen, z. B. durch längere Vegetationszeiten, neue Pflanzenkrankheiten und neue Schädlinge, aber auch durch die Möglichkeit, neue Kulturen anzubauen.

    Je nach Höhe des Grundwasserspiegels und der Bodenart/Bodenstruktur braucht das Niederschlagswasser unterschiedlich lange, um beim Grundwasser anzukommen. Dazu hat der DWD aber keine Daten.

    In Brandenburg gab es in den vergangenen Sommern bereits Beschränkungen für die private Wasserentnahme. Ist solch ein Szenario auch für Mecklenburg-Vorpommern vorstellbar?

    J. F.: Regeln für die Beschränkungen der privaten Wasserentnahme sowie Regelungen für die Feldberegnung gab es im Sommer 2023 z. B. schon in Niedersachsen und wahrscheinlich auch in anderen Bundesländern. Im Zuge von notwendigen Wassereinsparungen ist dies natürlich auch für MV bzw. bundesweit vorstellbar. Allerdings trifft diese Entscheidung nicht der DWD.

    Womit können wir, Verbraucher und Landwirte, einer möglichen klimatischen Verschiebung begegnen?

    C. S.: Aktuell wird es tatsächlich nur ein „Anpassen“ sein, denn alle bereits ergriffenen und kommenden Maßnahmen zum Klimaschutz wirken sich erst sehr zeitverzögert aus, im Rahmen von Jahren und Jahrzehnten. Für die Landwirtschaft sind z. B. angepasste Züchtungen der Kulturpflanzen notwendig und mehr Drainagen für die Winterniederschläge. Außerdem dürfte im Frühjahr/Sommer der Bedarf an Bewässerungsgaben steigen. Wie bereits erwähnt, können allerdings auch neue, wärmeliebende Kulturen angebaut werden.

    Sehen Sie einen Weg, die Veränderungen des Klimas zurückzudrehen oder wenigstens anzuhalten? Was müsste dafür unternommen werden?

    J. F.: Die Fachleute sind sich einig – wir können noch etwas tun; zumindest um den Klimawandel aufzuhalten. In der Landwirtschaft kann die Reduktion der Kohlendioxid-Emissionen z. B. durch den Anbau von Zwischenfrüchten und Untersaaten, Einsatz organischer Dünger, Wiedervernässung von Mooren oder Aufforstung nicht mehr benötigter Flächen erfolgen. Außerdem sollten Methan- und Lachgas-Emissionen reduziert werden.

    Was ist Agrarmeteorologie?

    Hintergrund

    Das Teilgebiet der Meteorologie beschäftigt sich mit den Auswirkungen von Wetter, Witterung und Klima auf die Land- und Forstwirtschaft. Für die Landwirtschaft werden zum Beispiel tagesgenaue Vorhersagen bereitgestellt, die anhand von Wirkmodellen aus Wetterdaten sowie aus Daten zum aktuellen Entwicklungszustand der Pflanzen und zu örtlichen Bodeneigenschaften erzeugt werden. Außerdem werden u. a. für Ministerien rückblickende Analysen erstellt sowie Extremereignisse als Basis für staatliche Ausgleichszahlungen bewertet.

    Nähere Informationen zum ZAMF finden Sie unter www.dwd.de

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