Author: wz_admin
Herausgeber: Märkischer Abwasser- und
Eine kurze lange Zeit
Herausgeber: Märkischer Abwasser- und
Wasserzweckverband
Foto: Gemeinde Schulzendorf
Kommentar
Eine kurze lange Zeit
Eigentlich sind 30 Jahre gar keine so lange Zeit. Und doch war es ein langer und manchmal auch holpriger Weg bis zum 30-Jährigen des MAWV. 14 Jahre davon habe ich miterlebt und mitgestaltet.
So lange bin ich Mitglied in der Verbandsversammlung (VV), seit Kurzem deren Vorsitzender. Wie Sie wissen, werden im sogenannten Wasserparlament sämtliche Entscheidungen getroffen – von Anlagenaustausch bis Zahlungsverpflichtungen. Das haben wir uns nie leicht gemacht, sondern oft um kleinste Details gerungen, damit die Gebühren für Sie fair und bezahlbar bleiben können. Graue Haare haben wir bekommen bei der Beitrags- und Gebührenproblematik, zu der das Bundesverfassungsgericht im Oktober ja neu entschieden hat. Wieder werden wir, wie nach vorangegangenen Gerichtsentscheidungen auch, eine neue Gebührensatzung erstellen und in der VV darüber diskutieren und abstimmen, um auf dem aktuell rechtlich sicheren Stand zu sein. Aber bei allen kleineren und größeren Problemen war auf eines immer Verlass: die zuverlässige Gewährleistung von Trinkwasserver- und Abwasserentsorgung in enger Zusammenarbeit mit unserem Betriebsführer DNWAB. Daran soll sich in Zukunft auch nichts ändern.
Zum 30-jährigen MAWV-Verbandsjubiläum meine herzlichsten Glückwünsche!
Markus Mücke,
Vorsitzender der MAWV-Verbandsversammlung
Hoffnung auf günstigere Angebote
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Wasserzweckverband
Otto Ripplinger, kaufmännischer Leiter des MAWV, prüft akribisch die Angebote zur mobilen Entsorgung.
Foto: SPREE-PR/Petsch
Hinter den Kulissen des MAWV
Hoffnung auf günstigere Angebote
Wie der MAWV in der Winterausgabe der Märkischen WASSERZEITUNG berichtete, waren die Angebote der Ausschreibung für die mobile Entsorgung von mehr als 6.000 abflusslosen Sammelgruben und Kleinkläranlagen viel zu hoch – eine zweite Ausschreibung sollte folgen. Otto Ripplinger, kaufmännischer Leiter des Verbandes, mit den Einzelheiten.
„Diese zweite Ausschreibung steht seit Ende Januar im Ausschreibungsportal der Europäischen Union. Sie ist differenzierter und detaillierter. Warum soll jemand, bei dem die Entsorgung dank Saugstutzen an der Grundstücksgrenze schnell geht, dasselbe bezahlen wie jemand, bei dem die Fahrer schwere Schläuche schleppen oder mühsam mit ihrem Lkw auf die Grundstücke fahren müssen? Die neue Ausschreibung berücksichtigt mehr eine verursachergerechte Weiterberechnung der entstehenden Kosten.
Bis Ende Februar können Interessenten ihre Angebote abgeben. Wir erwarten nun günstigere Offerten als bei der letzten Ausschreibung. Dennoch werden sich die Gebühren für die mobile Entsorgung wohl spürbar erhöhen. Wie genau, werden wir sehen, wenn wir im März die Angebote ausgewertet haben. Der günstigste Anbieter bekommt den Auftrag. Seine kalkulierten Summen rechnen wir in Gebühren um und legen die Ergebnisse der Verbandsversammlung zur Abstimmung vor, sodass voraussichtlich ab 1. Juli 2024 dann die neuen Gebühren für die mobile Entsorgung gültig sein werden.
Apropos Saugstutzen
Seit Januar 2023 gilt ja laut 5. Änderung zur Schmutzwasserbeseitigungssatzung des MAWV im Verbandsgebiet die Stutzenpflicht. Etliche Kunden haben die Umsetzungszeit bis zum 30. September 2023 genutzt und können nun den Inhalt ihrer Sammelgruben über einen Saugstutzen abfahren lassen. Das wird sich ab Juli dann auch positiv bei der Abrechnung der mobilen Entsorgung bemerkbar machen. Wer noch keinen Stutzen hat, dem empfehle ich unsere Infobroschüre zum Saugstutzen. Da steht alles drin, was Sie darüber wissen müssen. Das Heft finden Sie unter anderem auf der Website unter Aktuelles/Merkblätter und Broschüren. Sie können es zu den Sprechzeiten auch beim Verbandssitz in der Köpenicker Straße in Königs Wusterhausen abholen, und wir senden es Ihnen gern auch per E-Mail zu.“
Fast 16 Mio. Euro für Investitionen
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Wasserzweckverband
Es kann weitergehen: Die Trinkwasserrohre für die Transversale liegen bereit. Und auch die nötigen Schächte wurden bereits zu einem Schönefelder Baustellenlagerplatz geliefert.
Fotos: MAWV
Umfangreiche Erneuerungsmaßnahmen für die Versorgungssicherheit im Verbandsgebiet des MAWV
Fast 16 Mio. Euro für Investitionen
„Die wichtigste Investition, die du machen kannst, ist in dich selbst.” Der Satz stammt von Warren Buffett, DEM Top-Investor aller Zeiten. Er passt ziemlich gut zum MAWV. Denn auch der kommunale Verband investiert jedes Jahr in sich selbst, nämlich in seine Netze und Anlagen, und steigert damit seinen Wert.
Die Kosten für Kanalsanierungen wie hier in Königs Wusterhausen gehören auch zu den im Wirtschaftsplan vorgesehenen Investitionen des MAWV in diesem Jahr.
Foto: MAWV
In Kablow-Ziegelei ist der 1. Bauabschnitt der Schmutzwassererschließung begonnen worden.
Foto: MAWV
Teilbereich Trinkwasser
Wasserwerke und Druckerhöhungsanlagen
Insgesamt fließen 2,2 Mio. Euro in den Erhalt und die Erweiterung von Trinkwasserkapazitäten sowie in die Modernisierung von Anlagen der Trinkwasserförderung und -gewinnung.
- Regenerierung und Ersatzneubauten von 14 Brunnenstandorten
- Neubau von Grundwassermessstellen
- Erweiterung / Optimierung dazugehöriger Anlagentechnik an sechs Standorten
Trinkwassernetz
Insgesamt werden rund 4,215 km Trinkwasserleitung saniert oder erneuert.
Wichtigste Projekte:
- Waßmannsdorf: Sanierung von 410 m Transportleitung
- Neubau von Grundwassermessstellen
- Zeuthen, Forstallee, Ersatzneubau von 580 m Leitung
Teilbereich Schmutzwasser
Schwerpunkt Anlagentechnik
Klärwerk Alt-Schadow:
1. Bauabschnitt
- Erneuerung der Belüftungstechnik in beiden Belebungsbecken
- Austausch der fünf alten Gebläse gegen drei größere und effizientere
- Einbau neuer Steuerungstechnik für die Belüftungstechnik
- Erneuerung der Fällmitteldosieranlage und des Speichertanks
2. Bauabschnitt
- Installation einer neuen Brauchwasseranlage
- Erneuerung der Zentrifuge zur Schlammentwässerung
Wassergeister, aufgepasst!
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Wasserzweckverband
Früh übt sich, was eine Wasserfachkraft werden will. Spannend sind auch die Führungen im Wasserwerk.
Foto: SPREE-PR/Archiv
Kommt am 7. Juni zum Kinderwassertag!
Wassergeister, aufgepasst!
Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr. Denn auch wenn es so aussieht, als würden die Kleinen nur planschen, spritzen, hopsen, watscheln, trinken, staunen – das traditionelle Wasserspektakel für Hunderte Kids aus den einladenden Zweckverbänden schafft gleichzeitig Bewusstsein für Berufe in der Wasserwirtschaft und für die Ressource Wasser.
16. Kinderwassertag + Tag der offenen Tür
7. Juni 2024, 8 – 17 Uhr
Betriebsgelände Wasserwerk Ludwigsfelde
Straße der Jugend 48
Gruppen bitte vorher anmelden:
Tel.: 03375 2568260, E-Mail: jasmin.peschel@dnwab.de
30 Jahre Leidenschaft fürs Wasser
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Sie sitzen oft an einem Tisch, um über aktuelle und zukünftige Aufgaben zu beraten. Zum 30. Jahrestag der Verbandsgründung schaut das Trio an der Spitze des MAWV auch einmal zurück: Verbandsvorsteher Peter Sczepanski (Mitte), der technische Leiter Falko Börnecke (li.) und Otto Ripplinger, kaufmännischer Leiter.
Foto: SPREE-PR/Petsch
Zuverlässige Ver- und Entsorgung von Ihrem MAWV
30 Jahre Leidenschaft fürs Wasser
Wasserhahn auf – und schon gibt’s das frische Lebensmittel Nr. 1. Fix auf die Toilette, spülen – erledigt. Aber wer stellt das Trinkwasser her? Wer kümmert sich um die „Reste“? In Ihrem Fall bekanntlich der Märkische Abwasser- und Wasserzweckverband (MAWV) Königs Wusterhausen. Verbandsvorsteher Peter Sczepanski und die Leiter des kaufmännischen und des technischen Bereiches – Otto Ripplinger und Falko Börnecke – mit einer Bilanz.
Herzlichen Glückwunsch zum 30-jährigen Bestehen! Mit welchen Hauptzielen wurde der Verband 1994 eigentlich gegründet?
Peter Sczepanski: Nach 1990 wurden die Strukturen in der Brandenburgischen Siedlungswasserwirtschaft neu geordnet. Für die Gründungsväter war klar, dass die zukünftige Trinkwasserver- und Schmutzwasserentsorgung in kommunaler Hand bleiben muss und nicht gewinnorientierten Interessen unterliegen darf. Deshalb beschlossen die 14 Gründungskommunen, dass zukünftig ihre Einwohner in einem gemeinsamen kommunalen Verband mit Trinkwasser versorgt und das Schmutzwasser umweltgerecht entsorgt wird.
Falko Börnecke: Trink- und Abwassernetze machen ja auch nicht an den Gemeindegrenzen Halt.
Otto Ripplinger: Und kostenseitig ist die Bündelung der Aufgaben und Kompetenzen bei einem Verband für mehrere Gemeinden von Vorteil für die Kunden, weil die Grundinfrastruktur zur Ver- und Entsorgung nur einmal vorgehalten werden muss und nicht in jeder Gemeinde.
Welche Rolle spielt die DNWAB in der Geschichte des MAWV?
Peter Sczepanski: Von Anfang an, also nunmehr auch schon seit 30 Jahren, war die DNWAB die bewährte Betriebsführungsgesellschaft des MAWV. Viele relevanten Aufgaben, wie Störungsbeseitigungen, Wartung und Instandhaltung der wasserwirtschaftlichen Anlagen, aber auch die Gebührenabrechnung und Beitragserhebung, werden von der DNWAB im Auftrag des MAWV fast immer zur vollsten Zufriedenheit erledigt.
Welche Herausforderungen musste der MAWV bewältigen?
Peter Sczepanski: Das waren einige. Und es ist wohl nicht übertrieben: Unsere Vorgänger haben durch ihr weises Handeln die Grundlage für einen heute wirtschaftlich starken und erfolgreichen Verband gelegt. Dazu zähle ich die Vereinbarung zur Überleitung von Abwasser zur Kläranlage Waßmannsdorf mit den Berliner Wasserbetrieben, aber auch das Megaprojekt der Kanalisation der ZEWS-Gemeinden, um nur einige zu nennen. Aber das Wichtigste, die stetig steigende Nachfrage nach Trinkwasser, egal in welcher Situation, konnte in bester Qualität rund um die Uhr an jedem Tag im Jahr sichergestellt werden.
Falko Börnecke: Dasselbe gilt für die umweltgerechte Schmutzwasserentsorgung. Und die kontinuierliche Ablösung von abflusslosen Sammelgruben verbesserte die Qualität des Grund- und Oberflächenwassers.
Otto Ripplinger: Aus kaufmännischer Sicht bedeutet der Zusammenschluss der Gemeinden zur Ver- und Entsorgung vor 30 Jahren bis heute faire Gebühren
Wie hat sich der Verband seit seinem Bestehen in der Region entwickelt?
Peter Sczepanski: Mit einem Wort: kontinuierlich. Der MAWV versorgt jetzt 21 Gemeinden und rund 125.000 Einwohner und ist einer der führenden Wasserverbände im Land Brandenburg.
Falko Börnecke: Das Ver- und Entsorgungsnetz wurde kontinuierlich erweitert. Die Zahl der Haushalte mit Anschlüssen stieg erheblich. Und in Zusammenarbeit mit der DNWAB haben wir seit Gründung mehr als 300 Millionen Euro in moderne wasserwirtschaftliche Anlagen und Dienstleistungen investiert.
Peter Sczepanski: Beispielsweise liegt der Anschlussgrad beim Trinkwasser jetzt bei 98 Prozent, beim Schmutzwasser sind es 95 Prozent.
Welche kurz- und langfristigen Ziele hat sich der MAWV für die nächsten 30 Jahre gesteckt?
Peter Sczepanski: Der Zuzug in unser Verbandsgebiet hält an, es wird immer mehr Wasser gebraucht. Deshalb werden wir kurzfristig die Trinkwasserkapazitäten erweitern (müssen).
Falko Börnecke: Es soll langfristig eine dritte Kläranlage gebaut werden, um auch den steigenden Abwasseranfall zu bewältigen. Die bestehenden Klärwerke werden modernisiert …
Otto Ripplinger: … und noch mehr Prozesse digitalisiert und automatisiert. Nur so können wir noch effizienter arbeiten und die fairen Gebühren trotz Inflation und steigender Energiekosten halten.
Stichwort Klimawandel – womit kann der MAWV hier punkten?
Peter Sczepanski: Zum einen setzen wir generell auf umweltfreundliche Technologien und Prozesse. Wir beziehen grünen Strom, kontrollieren permanent den Energieverbrauch und ersetzen energieintensive Anlagenteile durch energieeffizientere. In Schenkendorf gewinnt eine Anlage Wärme aus Abwasser. Im Wasserwerk Eichwalde steht eine PV-Anlage zur Eigennutzung, weitere werden folgen – nur einige Beispiele.
Und zum anderen?
Peter Sczepanski: … haben wir auch unsere Kunden zum nachhaltigen, bewussten und verantwortungsvollen Umgang mit unserem wichtigsten Lebensmittel sensibilisiert – mit unserer Aktion „Wassersparer“ und der Einführung einer Trinkwasserampel. Mit dem Thema Klimawandel werden wir auch weiterhin gut beschäftigt sein.
Wie ist der Verband finanziell für die Zukunft gerüstet?
Otto Ripplinger: Entscheidend dafür ist, dass der MAWV kostendeckend arbeiten muss. Als kommunaler Verband haben wir keine Absicht, Gewinne zu erzielen. Die Gebühren für unsere Dienstleistungen sollen sozialverträglich bleiben.
Falko Börnecke: Die Herausforderung besteht darin, trotz des erheblichen Sanierungsbedarfs die Auswirkungen auf die Gebührenhöhe so gering wie möglich zu halten.
Wichtiges Medium
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Wasserzweckverband
Wichtiges Medium
Einst galt das Radio als schnellstes Medium, heute sind es die Social-Media-Kanäle. Ruckzuck schickt man hier wichtige Infos in die Welt. Als moderner Wasser-Abwasser-Dienstleister postet auch der MAWV fleißig mit: Störungen, Stellenanzeigen, Standpunkte. Folgen Sie Ihrem Ver- und Entsorger doch einfach, dann sind Sie immer auf dem Laufenden, was Ihr Trink- und Abwasser angeht.
Neuer Verwaltungssitz in alter Villa
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Auch im Inneren der ehemaligen Villa haben Nick Amlang und seine Mitstreiter alle Hände voll zu tun, bis die Möbelwagen vor der Tür stehen können.
Foto: SPREE-PR/Petsch
Planungen laufen auf Hochtouren
Neuer Verwaltungssitz in alter Villa
Spitzfindigkeiten machen kirre
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Rechtsecke
Spitzfindigkeiten machen kirre
Gespaltene Gebührensätze sind rechtswidrig. So urteilte das Bundesverwaltungsgericht im Oktober 2023. Jetzt liegt die schriftliche Begründung zum AZ: BVerwG 9 CN 3.22 vor. Was für den MAWV und seine Kunden daraus folgt, wird in den kommenden Wochen entschieden.
Recht haben und Recht bekommen sind oft zweierlei. Und wenn verschiedene Gerichte im vergangenen Vierteljahrhundert zur sogenannten Altanschließerthematik mal so, mal so und wieder ganz anders entscheiden, darf man schon irritiert sein. Schließlich greifen die Gerichte damit in die Arbeit der Wasser-Abwasser-Verbände ein. Auch der MAWV muss nach dem jeweils aktuellen Urteil handeln, und das Hin und Her der Gerichte verunsichert nicht nur Sie, die Kundinnen und Kunden. Hatte das Oberverwaltungsgericht Brandenburg (OLG) vor Jahren den Ver- und Entsorgern geraten, möglichst gespaltene Gebühren zu erheben, kassierte das Bundesverwaltungsgericht (BVerwG) dieses Urteil am 17. Oktober 2023 ein. Die Begründung: „Sogenannte Altanschließer, die aufgrund hypothetischer Festsetzungsverjährung keine Anschlussbeiträge gezahlt haben, dürfen aus Gründen des Vertrauensschutzes nicht mit höheren Wassergebühren belastet werden.“
Wer soll denn da noch durchsehen?
Begründungen des BVerwG:
§ Das Vertrauen der Eigentümer, sich nicht an der Deckung des beitragsfinanzierten Teils der Herstellungskosten über die Benutzungsgebühren beteiligen zu müssen, sei geschützt. Dieser Vertrauensschutz bezieht sich auch darauf, nicht mehr an einem Herstellungsaufwand beteiligt zu werden, auf den sich die hypothetisch festsetzungsverjährte Beitragspflicht bezogen hat.
§ Der Eingriff in die Vertrauensposition der betroffenen Altanschließer ist nicht durch das überwiegende Gemeinwohlinteresse gerechtfertigt. Auch ein Haushaltsinteresse an der vollständigen Refinanzierung der öffentlichen Anlage ist kein rechtfertigender Gemeinwohlbelang.
§ Haben Zweckverbände Beiträge erhoben, bleibt bei der Ermittlung der Abschreibungen und der Verzinsung der aus Beiträgen aufgebrachte Eigenkapitalanteil außer Betracht (keine Doppelbelastung).
§ Der gesamte Teil der Herstellungskosten, der nach dem Satzungsrecht des Verbandes durch Beiträge zu decken ist, bleibt bei der Berechnung der Abschreibungen unberücksichtigt, auch wenn Beiträge nicht gezahlt wurden.
Schlussfolgerungen für den MAWV
§ Nichtbeitragszahler sind bei der Gebührenerhebung so zu stellen, als hätten sie einen Beitrag gezahlt.
§ Nichtbeitragszahler und Beitragszahler müssen gebührenrechtlich gleichbehandelt werden.
§ Beitragszahlungen werden nun im vollen Umfang – sowohl in Höhe der tatsächlich gezahlten Beiträge als auch in Höhe der hypothetisch gezahlten Beiträge der Nichtbeitragszahler – als Abzugskapital berücksichtigt.
§ Es wird einheitliche Gebühren für alle Gebührenpflichtigen nach den jeweiligen Ver- und Entsorgungsgebieten im Verbandsgebiet geben.
§ Die Beschlüsse dazu werden für die nächste Verbandsversammlung am 14. März vorbereitet.
Wichtiges Vorausdenken
Herausgeber: Märkischer Abwasser- und
Wasserzweckverband
Wichtiges Vorausdenken
Ungewöhnlich lange, heiße Sommer, sinkende Grundwasserstände, zu wenig Regen. So zeigten sich die vergangenen zehn Jahre in der Region. Wie der MAWV unter diesen Voraussetzungen die Bevölkerung auch weiterhin an jedem Tag im Jahr rund um die Uhr mit dem Lebensmittel Nr. 1 versorgen kann, hat er im „Gutachten zur Situation der Trinkwasserversorgung und Abwasserentsorgung bis 2040“ festgehalten. Es zeigt, dass der Abwasserableitungs- und der Wasserbedarf um den Flughafen herum in den nächsten Jahren stark wachsen wird, während er im südlichen Verbandsgebiet stagniert. Daraus erwachsende Handlungsempfehlungen zur Sicherung des zukünftigen Bedarfs sind unter anderem:
- Erhöhung der Kapazitäten aus dem vorhandenen Verbundsystem mit anderen Wasserversorgern
- Erschließung neuer Wasserdargebote
- Ausbau der wasserwirtschaftlichen Anlagen im Trink- und Abwasserbereich.
Und um den Niederschlag in der Region zu halten, will der Verband mit einem ausgeklügelten Regenwassermanagement die Grundwasserneubildung anregen sowie Fremdwasserzuflüsse auf die Kläranlagen minimieren.