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Author: wz_admin

Wasserwirtschaft bringt sich bei der kommunalen Wärmeplanung ein

Herausgeber: MWA Kleinmachnow




Auf dem Weg des Abwassers Richtung Kläranlage kann ihm eine gewisse Menge Wärmeenergie entzogen und – über Wärmetauscher und Wärmepumpe – zur dezentralen Wiederverwendung aufbereitet werden.
Grafik: SPREE-PR/G. Schulze

Unser Wasser: zum Trinken, Waschen – und Heizen!

Wasserwirtschaft bringt sich bei der kommunalen Wärmeplanung ein

Der Countdown läuft auch in Brandenburg. Alle Kommunen müssen bis Mitte 2028 die vieldiskutierte Wärmeplanung vorlegen. Anhand dessen sollen Bürgerinnen und Bürger etwa entscheiden können, ob der Anschluss an ein Fernwärmenetz für sie sinnvoll und überhaupt möglich ist. Oder ob sie eine individuelle Lösung brauchen. Beim Thema Wärme kommt – für manchen überraschend – auch die Siedlungswasserwirtschaft ins Spiel.

Nördlich der Hafenstraße von Frankfurt (Oder) reihten sich zu DDR-Zeiten Industrie und Gewerbe dicht aneinander: Schlachthof, Betonwerk, Seifen- und Gummiwerk, Zuckerfabrik. Mehrere Flächen lagen lange brach. Das Gelände der ehemaligen Wäscherei und des VEB Oderfrucht erwacht gerade aus seinem Dornröschenschlaf. Als Quartier „Nördliche Hafenstraße“ sollen hier 330 Wohneinheiten entstehen. „Für das Thema Wärmeversorgung haben wir eine Machbarkeitsstudie erstellt und alle Möglichkeiten vorbehaltlos in Betracht gezogen“, erzählt uns Eileen Kühl, Projektverantwortliche bei den Stadtwerken Frankfurt (Oder). „Die Investoren waren explizit auf der Suche nach klimaneutralen Lösungen und haben sich die Umgebung genau angesehen.“ Nur wenige hundert Meter entfernt befindet sich die Kläranlage der FWA Frankfurter Wasser- und Abwassergesellschaft mbH. Und siehe da: Eine Wärmenutzung des Schmutzwassers hätte das größte Potenzial.

Partner auf Augenhöhe

Fast 1 Megawatt thermische Energie könnte die Kläranlage liefern und damit sozusagen die Wärmegrundlast (Hauptwärmequelle) des Quartiers werden. Ans Fernwärmenetz würde es trotzdem angeschlossen, um Redundanzen zu haben und Spitzen abzudecken.

„Jetzt nehmen wir die konkreten Planungen vor“, berichtet Eileen Kühl vom Stand der Dinge.
„Für den Transport der Wärme vom Wärmetauscher auf der Kläranlage brauchen wir ein eigenes Leitungssystem mit entsprechender Isolierung, Vor- und Rückleitung, und dann eine Wärmepumpe, die unsere Ressource auf das nötige Wärmeniveau bringt.“

Die Zusammenarbeit mit dem kommunalen Abwasser-Partner FWA loben die Stadtwerke ausdrücklich. „Es ist toll, miteinander auf Augenhöhe zu arbeiten und als ob man der Kollege im Nachbarbüro wäre. Wir sind mit den sprichwörtlich offenen Armen empfangen worden“, so Eileen Kühl, „wir gehen mit unseren Ideen aufeinander zu und checken gemeinsam die Möglichkeiten.“

Ein Gebot der Zeit

Die ersten Wohnblöcke in der „Nördlichen Hafenstraße“ dürften zum Jahreswechsel bezugsfertig sein, ihre Vermietung ist für das Frühjahr 2025 vorgesehen. Im Sommer 2025 sollen die Bauarbeiten auf der Kläranlage Frankfurt (Oder) abgeschlossen werden und die Wärme (ab‑)fließen.

Darauf freut sich neben den Stadtwerken genauso der Eigentümer des Areals.
„Wenn wir über die Versorgung unserer Bevölkerung mit erstklassigem Trinkwasser und die umweltgerechte Entsorgung der Abwässer hinaus noch zur kommunalen Daseinsvorsorge beitragen können, tun wir das natürlich ausgesprochen gerne“, so Dipl.-Ing. Gerd Weber, Geschäftsführer der FWA Frankfurter Wasser- und Abwassergesellschaft mbH. „Es ist auch für uns ein Gebot der Zeit, für einen nachhaltigen Umgang mit Ressourcen sämtliche wirtschaftliche Möglichkeiten klimaneutraler Energie- und Wärmeversorgung zu unterstützen. Und genau darum geht es bei dem Projekt der Stadtwerke auf der FWA-Kläranlage: unserem geklärten Abwasser vor der Einleitung in die Vorflut noch wertvolles Potenzial zu entnehmen.”

Eine „Gemeinschaftsaufgabe“

Dass man das Wärmepotenzial von Abwasser auf sinnvolle Weise heben kann, ist in Deutschland bei Weitem nichts Neues. „Ob es aber insgesamt sogar 10 Prozent der Wärmeleistung erbringen kann, wie es ältere Theorien nahelegen, das halte ich für zu hoch gegriffen“, meint Dipl.-Ing. (FH) Mike Böge, Geschäftsführer des Instituts für Rohrleitungsbau an der Fachhochschule Oldenburg e. V. und Mitglied im Fachausschuss Abwasser-Wärmenutzung der DWA Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall, im neuen Podcast der WASSERZEITUNG. „Ja, Abwasser ist eine charmante Wärmequelle für eine Wärmepumpe. Es schlägt die oberflächennahe Geothermie, die sehr schwanken kann, und die Luft-Wärme-Pumpe sowieso.“

Mike Böge kann aus seiner Erfahrung nur dazu raten, das Abwasser-Wärmepotenzial als dezentrale Lösung unbedingt zu nutzen. „Da, wo es Sinn ergibt“, fügt er ausdrücklich hinzu. Und man sollte es als kommunale Gemeinschaftsaufgabe der kommunalen Energie- und Wasserwirtschaft anpacken. So wie in Frankfurt (Oder).

  • Klaus Arbeit, Projektleiter WASSERZEITUNG Brandenburg

    Foto: SPREE-PR/Petsch

  • Kommentar

    Die Grenzen zwischen Wasser- und Energieversorgung verschwimmen. Auch jedes kommunale Unternehmen der stromintensiven Wasserwirtschaft, das mit Vernunft und Weitsicht arbeitet, erzeugt heutzutage Energie – in der Regel für den weitgehend netzautonomen Betrieb seiner Anlagen. Doch die Verantwortung für regionale Nachhaltigkeit reicht mittlerweile weit darüber hinaus. In den Rathäusern schauen die für die kommunale Wärmeplanung Verantwortlichen nun genauer hin. Und erkennen zunehmend das schlummernde Potenzial im Untergrund. Frankfurt (Oder) ist ein gutes Beispiel. Dem Wunsch nach dezentralen Lösungen mit kurzen Leitungswegen können gerade Abwasseranlagen – Hauptsammelbehälter wie Kläranlagen – auf perfekte Weise gerecht werden. Wir sehen einmal mehr: In der Wasserwirtschaft steckt unglaubliche Innovationskraft. Über dem unveränderlichen Aufgabenfundament – Trinkwasserherstellung und Abwasserentsorgung – entwickeln sich die Fachleute für unser Lebensmittel Nr. 1 zu wahren Wassermanagern. Das wirkt sich unmittelbar auf die berufliche Aus- und Weiterbildung sowie die Karrieremöglichkeiten aus.

    Überzeugen Sie sich davon anhand der Angebote in unserer neuen WASSER JOBBÖRSE auf www.wasserzeitung.info. Einer unserer Herausgeber sprach jüngst von Talenteschmieden, in die sich die Unternehmen der kommunalen Wasserwirtschaft verwandeln. Ja, verwandeln müssen! Wenn Sie für Ihre berufliche Karriere auf Wasser setzen, ist eines sicher: Ihr Wissen bleibt in stetem (Zu-)Fluss!

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Diesmal: Heizwärme aus Abwasser und die Attraktionen des Seenlandes Oder-Spree

Herausgeber: MWA Kleinmachnow




Foto: SPREE-PR/Petsch

Welches Potenzial hat die Abwärme in Deutschland?

Dipl.-Ing. (FH) Mike Böge ist Geschäftsführer des Instituts für Rohrleitungsbau an der Fachhochschule Oldenburg e. V. und Mitglied im Fachausschuss Abwasser-Wärmenutzung der DWA Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall. Im neuen WASSERZEITUNG-Podcast erläutert er Möglichkeiten und Grenzen der Wärmeenergienutzung aus Abwasser.

Und wir lassen ihn vom Seenland Oder-Spree vorschwärmen!

WASSERZEITUNG Podcast

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Schmutzwassersammelgruben: Das ist zu beachten!


Herausgeber: Wasser- und Abwasser­verband Rathenow

Herausgeber: Wasser- und Abwasser­verband Rathenow

Im WAV-Gebiet gibt es noch viele alte Sammelgruben.

Foto: SPREE-PR/Leue

Geänderte Vorschriften

Schmutz­wasser­sammel­gruben: Das ist zu beachten!

Auf vielen Grundstücken im Verbandsgebiet des WAV Rathenow befinden sich Kleinkläranlagen und abflusslose Sammelgruben (ASG). Bis Ende 2025 sind die gemäß den aktuellen Vorschriften anzupassen.

Das heißt, sie müssen über ein Sammelvolumen von mindestens 3 Kubikmetern und (nach DIN 1986-100) ein Mindestspeichervolumen für die Anzahl der auf dem Grundstück lebenden Personen verfügen. Außerdem ist eine nachgewiesene Dichtigkeit erforderlich sowie eine Absaugbarkeit vom öffentlichen Bereich aus. Dadurch wird das Abpumpen schneller und einfacher, was zur Stabilisierung der Entsorgungskosten führt. Zudem wird durch die Gewährleistung der Grubendichtheit eine Verunreinigung des Bodens und des Grundwassers vermieden.

Jegliche bauliche Änderung sowie Neubau und Betrieb von Sammelgruben müssen beim WAV angezeigt werden. Formulare gibt es im Internet unter www.wav-rathenow.de, sie können auf Anfrage auch zugesandt werden.

Folgende Mindeststandards gelten nach den aktuellen Regelungen für den Bau und Betrieb der Schmutzwassersammelgruben, deren Entsorgung dem WAV oder anderen Dienstleistern obliegt:
  • Schmutzwassersammelgruben aus Betonmaterial sind nach den anerkannten Regeln der Technik herzustellen. Sammelgruben aus Kunststoff bedürfen einer allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassung (DIBT-Zulassung). Neu zu errichtende Sammelgruben aus Mauerwerk oder Stahl sind unzulässig. Eine Überbauung der ASG ist nicht gestattet.
       
  • Der Mindestabstand der Sammelgruben zu Aufenthaltsräumen beträgt 5 m und zur Grundstücksgrenze 2 m. 

  • Alle Sammelgruben sind seit 2009 mit einer Absaugleitung herzustellen oder nachzurüsten, inklusive Absaugstutzen (in Form einer Kardankupplung) an der Grundstücksgrenze zur öffentlichen Straße.
  • Der Absaugstutzen muss jederzeit für Fahrzeuge mit einem Gesamtgewicht bis 26 Tonnen und einer benötigten Zufahrtsbreite von mindestens 3,50 Meter frei zugänglich sein. Die maximale Entfernung einer Sammelgrube bis zum Absaugstutzen beträgt 60 Meter. Ist die Nachrüstung einer Absaugleitung inklusive Absaugstutzen an der Grundstücksgrenze technisch nicht umsetzbar, kann eine Ausnahmegenehmigung beim WAV beantragt werden.
  • Die vom Eigentümer zu tragenden Kosten etwaiger Umrüstungen ergeben sich aus der baulichen Situation im Einzelfall und können variieren.
  • Für Kleinkläranlagen gilt, dass sie vor der Errichtung und Weiterbetreibung bei der Unteren Wasserbehörde (UWB) genehmigen zu lassen sind. Ihre Inbetriebnahme ist beim WAV schriftlich anzuzeigen.

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Was bei der Grundstücksentwässerung wichtig ist


Herausgeber: Wasser- und Abwasser­verband Rathenow

Herausgeber: Wasser- und Abwasser­verband Rathenow

Starke Regenfälle führen nicht selten zu überfluteten Straßen.

Foto: SPREE-PR/Schulze

Wohin mit zu viel Regen?

Was bei der Grundstücksentwässerung wichtig ist

Angst und bange wird den Abwasserspezialisten, wenn starker Regen angesagt ist. Denn dann arbeiten die Abwasserbehandlungsanlagen schnell am Limit. Was tun?

Die Wassermassen müssen kontrolliert abgeleitet werden. Genau da liegt oft das Problem. Welche Mengen fallen an? Wer hat die Möglichkeit, das Wasser an Ort und Stelle versickern zu lassen? Wer muss den Niederschlag ins Kanalsystem einleiten, wer darf das nicht? Diese und weitere Vorgaben stehen u. a. im Brandenburger Wasserhaushaltsgesetz sowie in der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie. „Insbesondere § 3, § 14 und § 15 sind hier wichtig“, erklärt der Leiter des Abwasserbereiches Christian Kolrep. „Demnach soll sämtliches auf einem Grundstück anfallendes Regenwasser auch auf diesem Grundstück versickern. Wenn das ordnungsgemäß erfolgen kann – auch mittels technischer Anlagen – besteht kein Recht auf einen Anschluss an den Niederschlagswasserkanal. Es ist aber ebenso nicht gestattet, das auf seinem Grundstück anfallende Niederschlagswasser auf öffentliche Flächen wie Bürgersteige, Straßen oder Plätze abzuleiten.“

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WAV Rathenow auf Berufsmessen präsent


Herausgeber: Wasser- und Abwasser­verband Rathenow

Herausgeber: Wasser- und Abwasser­verband Rathenow

Maximilian Kaping hat gute Erfahrungen als WAV-Praktikant gemacht.

Foto: SPREE-PR/Leue

Ausbildung in der Wasserwirtschaft

WAV Rathenow auf Berufsmessen präsent

Der WAV Rathenow will sich künftig regelmäßig auf Berufsmessen im Land Brandenburg präsentieren. Am 25. April wird sich der Verband in der Rathenower Oberschule J.H.A. Duncker vorstellen, um Schüler und Schülerinnen über seine Ausbildungsangebote zu informieren.

Darüber hinaus haben Schüler und Schülerinnen ab der 9. Klasse die Möglichkeit, sich für Praktika u.a. im kaufmännischen Bereich, im Bereich für Energie-, Mess- und Steuerungstechnik/Informationstechnik sowie im Trink- und Abwasserbereich zu bewerben. Dort steht das Kennenlernen der technischen Anlagen im Vordergrund, zum Beispiel als Beifahrer in einem Arbeitsfahrzeug. WAV-Mitarbeiter Maximilian Kaping, der vor seinem derzeitigen Dualen Studium selbst Praktikant war, empfiehlt aus eigener Erfahrung. „Das Kennenlernen von Betriebsabläufen hilft, sich konkrete Vorstellungen von einem Beruf im Trink- oder Abwasserbereich zu machen.“

Interessenten können sich bewerben unter personal@wav-rathenow.de

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Alle reden über’s Wasser


Herausgeber: Wasser- und Abwasser­verband Rathenow

Herausgeber: Wasser- und Abwasser­verband Rathenow

Foto: privat

Editorial

Alle reden übers Wasser

Liebe Leserinnen und Leser,

dass man es nicht jedem recht machen kann, ist ein geflügeltes Wort, das in gewisser Weise auch aufs Wetter zu münzen ist. Mal kommt zu wenig Niederschlag, dann wieder viel zu viel. Und beides sorgt für Probleme. Für uns beim WAV waren die vielen Niederschläge in den letzten Monaten sicher erfreulicher als für manche Landwirte. So konnten die aus der Trockenperiode im Sommer rührenden Defizite etwas ausgeglichen werden. Auch die Grundwasserbestände haben sich im westlichen Havelland um 20 Zentimeter erholt, was zur Entspannung der Lage beitrug. Trotzdem, es fehlen immer noch rund 70 Zentimeter bis zum Normalzustand. Wann der erreicht wird, lässt sich nicht sagen. Wir messen regelmäßig die Pegelstände, aber letztlich gilt: Kontrollieren ist gut, kommende Probleme im Blick haben, ist noch besser.

Ihr Felix Menzel,
Verbandsvorsteher des Wasser- und
Abwasserverbandes Rathenow

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Böhne ist einmalig in Deutschland – fast


Herausgeber: Wasser- und Abwasser­verband Rathenow

Herausgeber: Wasser- und Abwasser­verband Rathenow

Benita Bünger, Mathias Lawerenz und Susan Petrat (v. l.) engagieren sich im Förderverein für ihr Dorf.

Foto: SPREE-PR/Leue

Geschichten aus unserem Havelland

Böhne ist einmalig in Deutschland – fast

Vor beinahe 350 Jahren wurde hier die Befreiung von Rathenow geplant. Heute schmieden die Leute vom Förderverein Böhne vor allem Pläne für ein buntes Dorfleben.

Das zu Rathenow gehörende Böhne ist mit knapp 300 Einwohnern ein kleiner Ort, füllt aber im Geschichtsbuch des Havellandes ein größeres Kapitel. Hier begann im Juni 1675 die Befreiung von Rathenow, das von den Schweden besetzt war. Im Haus des havelländischen Landrats Jacob Friedrich von Briest zu Böhne wurde der siegreiche Kampfplan für die Truppen der kurbrandenburgischen Armee geschmiedet. Seither heißt das Haus „Schwedenhaus“. Gerade wird es zu einer Jugendwohnstätte für sozial benachteiligte Menschen umgebaut.

Bei den Treffen, die im angrenzenden Gemeindezentrum in der Vergangenheit stattfanden, ging es nie um die Vorbereitung dramatischer Ereignisse. Stattdessen um die Verschönerung des Dorflebens.  „Wir identifizieren uns mit unserem Dorf und wollen nicht, dass das Gemeinschaftsleben einschläft wie in manchen anderen Dörfern“, sagt Mathias Lawerenz (38), einer von sieben Vorstandsmitgliedern des 2011 gegründeten Fördervereins von Böhne. Zudem ist er Leiter der Freiwilligen Feuerwehr, die ihren Stützpunkt direkt im Anbau des Gemeindezentrums hat.

Förderverein als Katalysator fürs Dorfleben

Die Feuerwehr ist traditionell ein Dreh- und Angelpunkt des dörflichen Lebens. Es gibt kaum ein Dorffest, bei dem die Kameraden nicht mitwirken: vom Osterfeuer übers Maibaumpflanzen bis zum Skat- und Würfelturnier. Dann stehen sie am Grill oder sorgen für die Musik, unterstützt von etlichen Frauen aus dem Dorf. Zu ihnen gehören unter anderem Susan Petrat – neben Ortsvorsteher Christian Stachowiak die Co-Vorsitzende des Fördervereins – und Benita Bünger.

Beide sind vor Jahren aus Rathenow kommend mit ihren Familien in Böhne sesshaft geworden. Es schwingt Stolz mit, wenn sie über die gemeinsamen Aktivitäten der Einwohner berichten. Zum Beispiel über die jährliche Müllaktion am Karfreitag, wenn Groß und Klein aus dem Dorf mit Handwagen und Müllknipser entlang der L 96 und des Havellandradweges ziehen, um die schöne Natur von Unrat zu befreien. „Es ist wie ein Tagessausflug, bei dem man nebenbei Nützliches tut. Alle machen mit, die Angler und auch viele Kinder.“ Hinterher gibt’s selbstgebackenen Kuchen und Bratwurst vom Grill, der hinterm Gemeindezentrum angeschmissen wird.

Die Hesse komme, aber gern

Inzwischen wurde eine Menge geschaffen: der Fußballplatz, ebenso der Spielplatz. „Nicht nur für unsere jungen Muttis ist es ein neuer Treffpunkt“, so Susan Petrat, „auch Auswärtige, die auf dem Havelradweg vorbeikommen, machen hier öfters mit ihren Kindern eine Spielpause.“

Manchmal kommen auch Böhner aus Hessen mit dem Bus, um beim Dorffest mitzufeiern. Seit 2011 pflegen die beiden namensgleichen Gemeinden einen regelmäßigen Austausch. „Alle zwei, drei Jahre besuchen wir uns gegenseitig“, sagt Mathias Lawerenz von der Feuerwehr, die für das nächste große Fest gleich doppelt zuständig ist: als Anlassgeber und als Helfer. 2026 werden nämlich 100 Jahre Freiwillige Feuerwehr Böhne gefeiert.

  • Die Wasserhärten des Trinkwassers in Böhne und anderer Gemeinden finden Sie im Internet:

    www.wav-rathenow.de unter – Trinkwasserversorgung.

  • Galaktische Wasserfakten

    Viele Havelland-Bewohner sind Sterne-Fans, schon wegen des Sternenparks. Deshalb waren hier jüngst ebenso viele Bürger elektrisiert vom Einschlag eines Meteoriten wie die Wissenschaftler. Sie sehen es als Glücksfälle, weil die galaktischen Gesteinsbrocken etwas über das Leben auf der Erde aussagen. Bei einem entdeckten Forscher in England 2021 Spuren, deren chemische Signatur der des irdischen Wassers ähnelt. Es stützt die Theorie, wie Wasser – Ursprung des Lebens – einst auf unsere Erde kam: durch Einschläge aus dem All. Unklar bleibt, warum der Meteorit neulich ausgerechnet in unserer Region aufschlug.

    War es ein außerirdisches Signal, über die Wichtigkeit und den richtigen Umgang mit Wasser nachzudenken? Oder einfach ein Geschenk von ganz oben zur Tourismusförderung: für den Sternenpark und die Wasserlandschaft entlang der Havel? Weiß der Himmel.

  • Wassersteckbrief OT Böhne (einschl. Wilhelminenhof)

    Trinkwasser:

    Versorgung durch Wasserwerk Premnitz
    Trinkwasseranschlüsse: 99
    versorgte Einwohner: 294
    TW-Hauptleitungen: 7,47 km
    TW-Hausanschlussleitungen: 1,56 km
    Anschlussgrad: 99,8 %

    Schmutzwasser:
    Die Schmutzwasserentsorgung erfolgt zu 100% dezentral.

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19 WAV-Beschäftigte kümmern sich speziell um die Trinkwasserversorgung


Herausgeber: Wasser- und Abwasser­verband Rathenow

Herausgeber: Wasser- und Abwasser­verband Rathenow

Diese Männer und Frauen arbeiten im WAV-Bereich Trinkwasser.

Foto: WAV Rathenow

Die Wasser-Leitungskader

19 WAV-Beschäftigte kümmern sich speziell um die Trinkwasser­versorgung

Strom und Wasser vertragen sich nicht gut, haben aber eines gemeinsam: Manche Menschen denken offenbar, beides kommt einfach so aus der Leitung. Kommt es?

Auch wenn es den Anschein hat: Trinkwasser kommt nicht einfach so aus dem Wasserhahn. Es wird zuvor in einem aufwendigen Verfahren der Natur entnommen, zu einem reinen, trinkbaren Nass „verarbeitet“ und über ein Netz technischer Anlagen und Leitungen zum Verbraucher gebracht. Mit dieser Aufgabe sind im Wasser- und Abwasserverband Rathenow 19 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter betraut. Zu ihnen gehören Rohrnetzarbeiter und Wasserwerker ebenso wie Sachbearbeiterinnen, eine Laborantin und mehrere Azubis. Die Ausbildung von Nachwuchsfachkräften ist wichtig, da die Arbeit weder eines Tages ausgehen wird, noch durch irgendeine Künstliche Intelligenz komplett erledigt werden kann.

„Was die Arbeit unserer Kollegen so verantwortungsvoll macht, ist die Pflicht, die Bevölkerung mit sauberem und sicherem Trinkwasser zuverlässig zu versorgen“, sagt Felix Püschel, Leiter Wasserversorgung beim WAV. Hinzu kommt, dass das „Produkt“ Wasser eine natürliche Ressource ist, deren Schutz nicht leichter wird angesichts der steigenden Erwartungen der gesetzlichen sowie der klimatischen Veränderungen. Die Letztere dürften gerade in der Region Brandenburg zunehmend für Trockenheit sorgen. Nachhaltiges Wirtschaften ist für die Beschäftigten im Bereich Wasserversorgung deshalb kein Modebegriff, sondern Grundmotiv ihres Tuns, seit jeher.

Obwohl die Arbeit viel Ernsthaftigkeit verlangt, erleben die Kollegen auch manch Unvorhersehbares. „Wir mussten schon Rehe von unserem Wasserwerksgelände befreien, die dort versehentlich eingeschlossen waren“, so Felix Püschel.  „Aber auch komplizierte Rohrbrüche oder Havarien sorgen dafür, dass unsere Arbeit stets abwechslungsreich ist.“

Wenn er sich etwas wünschen könnte, dann vielleicht, dass die Kunden das stetig aus dem Hahn fließende Wasser nicht als Selbstverständlichkeit betrachten. Dass ein zuverlässiges System der Wasserversorgung intensiver Wartung und Pflege bedarf, würden Menschen oft erst verstehen, wenn nach einer Havarie mal kein Tropfen mehr aus der Leitung kommt. Umso größer sei die Wertschätzung, wenn die Kollegen von Felix Püschel nach einem reparierten Rohrbruch wieder vermelden können: „Wasser läuft“.

Auch wenn viele Verbraucher die Versorgung mit sauberem Trinkwasser vermutlich mehr schätzen als den reibungslosen Fluss des Abwassers, sehen sich die „Trinkwasser“-Kollegen beim WAV nicht über den „Abwasser“-Kollegen. Sie wissen, dass Trinkwasser- und Abwasserproblematiken eng miteinander verbunden sind (die unsachgemäße Entsorgung von Abwasser kann zu Wasserverschmutzung führen). Der Spruch „Ohne Trinkwasser kein Abwasser“ ist deshalb eher eine freundschaftliche Neckerei.

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Umfangreiche Baumaßnahmen für die nächsten Jahre geplant


Herausgeber: Wasser- und Abwasser­verband Rathenow

Herausgeber: Wasser- und Abwasser­verband Rathenow

Karte: SPREE-PR

Die WAV-Investitionen auf einen Blick

Umfangreiche Baumaßnahmen für die nächsten Jahre geplant

Gesetzliche Auflagen und Anforderungen an die Wasserwirtschaft sowie die Notwendigkeit von Sanierungen eigener Anlagen veranlassen den WAV Rathenow zu einer Reihe von Baumaßnahmen in den nächsten Jahren. Auf seiner Internetseite www.wav-rathenow.de wird der Wasser- und Abwasserverband kontinuierlich über das Baugeschehen im Verbandsgebiet informieren. Im Folgenden ein Überblick über die wichtigsten Investitionen in den nächsten Jahren.

Neben der zuverlässigen Trinkwasserver- und Abwasserentsorgung gehören der Schutz der Umwelt und die Gewährleistung einer nachhaltigen Ressourcennutzung zu den zentralen Aufgaben des WAV.

Um diesen Anforderungen und nicht zuletzt den damit verbundenen veränderten gesetzlichen Auflagen gerecht zu werden, hat der WAV in der Vergangenheit umfangreich in umweltfreundlichere Technologien investiert. So wurden, um die Anlagen des WAV günstiger betreiben zu können, Photovoltaikanlagen mit insgesamt 555 kWp Leistung gebaut. Für den Betrieb und die Verbesserung der Wasser- und Abwasserinfrastruktur im Verbandsgebiet sind weitere Baumaßnahmen erforderlich. Vorrangiges Ziel ist es, die Effizienz der Prozesse zu erhöhen. Diesem Anliegen dienen auch die bis 2027 geplanten Maßnahmen, zum Vorteil der WAV-Kunden und letztlich aller Bürger im Verbandsgebiet.

Milow

Bis Ende 2027 werden in der Ortsdurchfahrt Milow Bestandsanlagen von Grund auf erneuert, was mit umfangreichen Erschließungsarbeiten verbunden ist. Im Zuge der geplanten Maßnahmen wird der WAV sein Schmutzwassernetz um zusätzliche 1.700 Meter erweitern. Hinzu kommen noch etwa 1.000 Meter Grundstücksanschlussleitungen. Gleichzeitig werden noch etwa 300 Meter Regenwasseranschlussleitungen verlegt und Umverlegungen der Trinkwasserleitungen auf einer Länge von etwa 250 Meter erforderlich sein.

Veranschlagte Gesamtkosten: 2,7 Mio. Euro

Bützer

Bis 2025 wird die ehemalige Kläranlage Bützer für 380.000 Euro saniert. Inbegriffen ist der Umbau des Retentionsspeichers, in dem das Schmutzwasser bis zum Weiterpumpen in die Kläranlage zwischengespeichert wird.

Rathenow

In den Jahren 2024/25 wird die Kläranlage Rathenow umgebaut, um die biologische und chemische Reinigung und Aufbereitung des Schmutzwassers zu verbessern.

Kostenvolumen: 1,18 Millionen Euro

Premnitz

2024 wird in der Bunsenstraße/Karl-Marx-Straße/Am Dachsberg die Entsorgungsleitung durch einen Neubau ersetzt.

Kostenvolumen: 380.000 Euro

Außerdem wird eine Wirtschaftlichkeitsstudie in Auftrag gegeben, ob das Wasserwerk Premnitz zur Verbesserung der Wasseraufbereitung ertüchtigt werden kann oder ob ein Neubau erforderlich ist.

Dafür sind Kosten von 250.000 Euro veranschlagt.

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Der WAV Rathenow packt’s an


Herausgeber: Wasser- und Abwasser­verband Rathenow

Herausgeber: Wasser- und Abwasser­verband Rathenow

WAV-Geschäftsführer Björn Jelinski (re.) und Bauleiter Sven Deventer auf einer Baustelle in Rathenow.

Foto: WAV Rathenow/Bené

Es gibt viel zu investieren:

Der WAV Rathenow packt’s an

Wasser findet seinen Weg, sagt man. Damit es auch den richtigen Weg findet, zum Beispiel als Trinkwasser zu den Haushalten, muss in entsprechende
Infrastruktur investiert werden.

Das tut der Wasser- und Abwasserverband Rathenow permanent, auch in den nächsten Jahren. „Um weiterhin die Ver- und Entsorgungssicherheit für unsere Kunden sicherzustellen, werden wir kontinuierlich Mittel für die Entwicklung unserer technischen Anlagen bereitstellen“, sagt WAV-Geschäftsführer Björn Jelinski. Insgesamt sind bis Ende 2024 rund 7,6 Millionen Euro für Baumaßnahmen im Trink- und Abwasserbereich in verschiedenen Orten des Verbandsgebietes eingeplant. Mit ihnen wird die Modernisierung der Leitungssysteme und Anlagentechnik in Premnitz, Milow, Nennhausen, Rhinow und Rathenow vorangetrieben.

Allein für die Bauarbeiten an der Ortsdurchfahrt Milow sind in den Jahren 2024 bis 2027 insgesamt 2,7 Millionen Euro veranschlagt. „Die Baumaßnahme, die vom Landesbetrieb Straßenwesen realisiert wird, ermöglicht dem Wasser- und Abwasserverband unter anderem, sein Schmutzwassernetz zu erneuern und zu erweitern. In der Folge kann die Umstellung von dezentraler Schmutzwasserentsorgung, sprich Grubenabfuhr, auf die zentrale, leitungsgebundene Entsorgung erfolgen”, so Björn Jelinski.

Milows Bürgermeister sowie Verbandsvorsteher des Wasser- und Abwasserverbandes Rathenow Felix Menzel sieht in der Baumaßnahme die Chance, Probleme der Zukunft – die steigenden Preise der dezentralen Abwasserentsorgung und die Regenwasserproblematik – zu lösen. „Die Ortslage Milow wird nach der Baumaßnahme sichere Geh- und Radwege haben sowie Querungshilfen, die auch den Verkehr entschleunigen.“ Einige Einschränkungen im Rahmen der baulichen Maßnahmen werden sich nicht vermeiden lassen, letztlich dienen sie der langfristigen Verbesserung der Versorgungssituation.

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