
Wahre Rangierkünstler – die Kollegen von Lidzba müssen enge und engste Zufahrten ansteuern, z. B. in Zeesen und Wernsdorf.
Saubere Sache – auch ohne Anschluss
Fast 95 Prozent der Kunden des Märkischen Abwasser- und Wasserzweckverbandes sind „am Kanal“, haben also einen Anschluss ans zentrale Schmutzwassernetz. Dieses misst gut 870 Kilometer. Das ist ungefähr von Berlin nach Nürnberg – und zurück. Eine ganz schöne Strecke.
Apropos. Ganz schöne Strecken legen auch die Entsorgungsunternehmen des MAWV zurück, die im gesamten Verbandsgebiet unterwegs sind. Denn: Der kommunale Verband übernimmt für das Schmutzwasser auch Verantwortung, wenn das Grundstück nicht an die öffentliche Kanalisation angeschlossen ist und über eine abflusslose Sammelgrube bzw. Kleinkläranlage verfügt.
Seit dem 1. Oktober 2024 ist (nach europaweiter Ausschreibung) die Firma Lidzba Reinigungsgesellschaft mbH für die mobile Entsorgung zwischen Eichwalde im Norden und Bestensee im Süden, zwischen Königs Wusterhausen im Osten und Mittenwalde im Westen auf Achse. Wir sprachen mit Alexej Schneider, dem Betriebsleiter von Lidzba, über die Erfahrungen der ersten Monate.

Immer wieder Richtung Schenkendorf unterwegs – das 14 Kubikmeter fassende Entsorgungsfahrzeug von Lidzba.
Apropos. Ganz schöne Strecken legen auch die Entsorgungsunternehmen des MAWV zurück, die im gesamten Verbandsgebiet unterwegs sind. Denn: Der kommunale Verband übernimmt für das Schmutzwasser auch Verantwortung, wenn das Grundstück nicht an die öffentliche Kanalisation angeschlossen ist und über eine abflusslose Sammelgrube bzw. Kleinkläranlage verfügt.
Seit dem 1. Oktober 2024 ist (nach europaweiter Ausschreibung) die Firma Lidzba Reinigungsgesellschaft mbH für die mobile Entsorgung zwischen Eichwalde im Norden und Bestensee im Süden, zwischen Königs Wusterhausen im Osten und Mittenwalde im Westen auf Achse. Wir sprachen mit Alexej Schneider, dem Betriebsleiter von Lidzba, über die Erfahrungen der ersten Monate.
Herr Schneider, mit wie vielen Fahrzeugen und Kollegen sind Sie im Einsatz?
Wir bedienen das Verbandsgebiet mit drei unterschiedlichen Fahrzeugtypen – einem Lkw mit 14 Kubikmetern Fassungsvermögen, einem Klein-Lkw mit ca. 4 Kubikmetern und für die Gartenkunden ein Multicar mit etwa 1,5 Kubikmetern Volumen. Zu Spitzenzeiten im Frühjahr und Sommer planen wir mit zwei Fahrern, in der Nebensaison reicht ein Kollege aus.
Hat die Übernahme der mobilen Entsorgung gut geklappt?
Ja, im Großen und Ganzen war sie reibungslos. Am Anfang gab es vermehrt Klärungsbedarf hinsichtlich der Kundendaten und der Abstimmung zu einzelnen Kunden, was aber vollkommen normal ist. Die Koordination zwischen der DNWAB und uns wurde durch den MAWV sehr gut organisiert, sodass alle Fragestellungen rasch gelöst werden konnten.
Weil wir gerade bei Fragen sind: Welche hatten die Kunden?
Die Rückfragen der Kunden waren die üblichen. Beispielsweise: Bleibt es bei meinem Entsorgungstermin? Wie muss ich mich zukünftig anmelden? Wie groß ist das Entsorgungsfahrzeug? Und teilweise waren die Kunden über uns als neuen Entsorger informiert, teilweise nicht.
Wie viele Grundstücke werden insgesamt angefahren und welche Entsorgungsmenge macht das pro Jahr?
Die tatsächlichen Mengen wissen wir erst in einem Jahr, sobald wir – sozusagen – einmal durch sind. Wir gehen aber davon aus, dass es in etwa den Zahlen und Mengen entspricht, die uns der Zweckverband gemeldet hat. So steuern unsere Kollegen zwischen 1.100 und 1.200 Kunden an. Die Menge dürfte Pi mal Daumen 15.000 Kubikmeter umfassen – das entspricht immerhin rund 85.000 Badewannenfüllungen.
Wohin wird das Schmutzwasser eigentlich gebracht?
Zur zentralen Fäkalannahmestelle in Schenkendorf. Diese Betriebsstätte ist ideal für das „mobile Geschäft“ ausgerüstet.
Der Einbau eines Anschlussstutzens (siehe Bild) an der Grundstücksgrenze ist laut MAWV-Satzung geregelt. Gibt es noch das ein oder anderen Grundstück ohne Stutzen? Welche Rückmeldung kommt da von Ihren Fahrern?
Nach den ersten Auswertungen sind ungefähr zwei Drittel der Haushalte mit Stutzen ausgestattet, was eine sehr gute Quote ist. Aber: Jeder Stutzen zusätzlich erleichtert uns natürlich die Arbeit.
Gibt es weitere etwaige Probleme?
Nun, in Wernsdorf und Zeesen sind die Zufahrtswege mitunter sehr eng. Aber wir bei Lidzba haben dafür die passenden Fahrzeugtypen wie den Multicar. Die Fahrer und Disponenten müssen sich auf die Gegebenheiten einstellen.
Gibt es weitere Hindernisse – beispielsweise, dass Bäume im öffentlichen Bereich die Zufahrt behindern?
Ja, die gibt es. Hier sind wir in ständiger Kommunikation mit den zuständigen Behörden. Also auch hier gilt: Wir kümmern uns.
Welche Bitte hätten Sie bzw. Ihre Fahrer an die Kunden?
Was die Kunden oft übersehen: Unsere Fahrer versuchen das Möglichste, um die Stutzen/Gruben zu erreichen, jedoch ist nicht alles immer möglich – auch wenn es in der Vergangenheit anderes praktiziert wurde. Wir als Lidzba haben ein besonderes Interesse daran, dass unsere Mitarbeiter sicher arbeiten können. Es wäre daher schön, wenn die Zuwegungen, Stutzen usw. gut sichtbar und erreichbar sind und Bäume, die vom Privatgrundstück in den öffentlichen Raum ragen, zurückgestutzt werden.

Die mobile Entsorgung gehört bei gut 5 Prozent der Haushalte im Verbandsgebiet des MAWV nach wie vor zum Alltag.
Fotos (3): Remondis