Eine Zisterne, zum Beispiel unter Ihrer Auffahrt, kann erhebliche Mengen Regenwasser vom Dach auffangen und für eine spätere Nutzung speichern. – Die Broschüre ist u.a. im Kundenservice der LWG (Cottbus, Berliner Straße 20/21) erhältlich und kann außerdem von unserer Internetseite heruntergeladen werden.
Foto und Grafik: LWG
Werden Sie zum Regen-Manager!
So viel Niederschlag wie irgend möglich sinnvoll nutzen und (!) von der öffentlichen Abwasserentsorgung fernhalten – daran muss uns allen gelegen sein. Zum einen, um dem Wasserkreislauf von Mutter Natur und dem Stadtklima Gutes zu tun. Andererseits, um unnötige Einleitungen auf die Kläranlagen zu vermeiden. Wer dabei mithilft, spart sogar am Ende.
Sprichwörtliches „Maß und Mitte“ lässt das Wetter immer häufiger vermissen. Freuten wir uns 2024 noch über einen erstaunlich feuchten Frühling und Frühsommer, so schlug am Ende der Sommerferien die Hitze zu. In Summe dürfen wir in der Lausitz mit der bisherigen Wasserbilanz des Jahres wohl zufrieden sein. Gleichwohl hat uns Petrus die immer extremeren Pole des Wetters – Dürre und unwetterartiger Niederschlag – erneut in Erinnerung gebracht. Dem wollen und müssen wir uns alle, Bürger, Gewerbe, LWG und Stadt, gemeinsam stellen.
Regen braucht keine Wäsche
Von Starkregen sprechen Meteorologen, wenn innerhalb einer Stunde mindestens 30 Liter Niederschlag pro Quadratmeter fallen. Im öffentlichen Raum – insbesondere auf Straßen – kann so eine gigantische Menge Wasser nicht komplett von der Kanalisation ferngehalten werden. Unser unterirdisches Entsorgungssystem für Schmutzwasser ist für „normale“, in der Region typische Regenmengen dimensioniert. Sie ist nicht für meteorologische Extreme ausgelegt, und kann dies aus wirtschaftlichen Gründen auch nicht sein.
Abwasserentsorgung besteht aus drei wesentlichen Komponenten: den Rohren, den Pumpwerken und den Klärwerken. Alles wird heutzutage genauestens überwacht, um im Extremfall eingreifen zu können. Doch Regen auf der Kläranlage? Er muss nicht so umfangreich gereinigt werden! Seine „Reinigung“ verteuert das Abwasser, was am Ende über die Gebühren auf alle Zahler zurückfällt. Das auch in Cottbus angepackte Konzept der „Schwammstadt“ kann helfen, diesem Szenario erheblich entgegenzuwirken.
100 Euro für Ihr Sparschwein
In unserer neuen Kundenbroschüre „Leitfaden zum Umgang mit Niederschlagswasser“ machen wir es ganz konkret. In unserer Beispielrechnung gehen wir von einem Einfamilienhaus mit 120 m2 Dachfläche aus. Bei einem Starkregenereignis mit 30 l/m2 prasselten hier in kürzester Zeit rund dreieinhalb Kubikmeter herunter. Eine Zisterne mit 5 m3 Fassungsvermögen wäre eine gute Lösung und würde (gemäß Niederschlagswassersatzung der Stadt Cottbus vom 1.1.2024) die fällige Gebühr um einen Faktor 0,3 senken. Daraus ergibt sich am Jahresende eine Ersparnis von 103,32 € gegenüber der Vollveranlagung.
Und die Zisterne muss ja nicht das einzige Mittel bleiben, dem Geschenk des Himmels beim Versickern vor Ort zu helfen. Stück für Stück könnten Sie Ihr Regenmanagement ausbauen! Im wahren Sinne des Wortes.
Infos aus der Regen-Statistik
Die aufgezeichneten Niederschlagsmengen für Cottbus zeigen in den Jahren 2019 bis 2024 immer wieder Monatserträge, die deutlich über dem langjährigen Mittel liegen. In diesem Jahr trifft dies auf die Monate Februar, Juni und vor allem Juli zu. Der Juli 2024 war mit etwas mehr als 70 l/m2 sogar der feuchteste Monat in Cottbus seit vielen Jahren! Ähnliche Niederschlagsmassen trafen die Lausitz zuletzt im August und Dezember 2023.
LWG-Kontakt zum Thema
Telefon: 0355 350 0
E-Mail: regenwasser@lausitzer-wasser.de