Intakte Natur dank umweltgerechter Abwasserentsorgung. Die Kläranlage Alt-Schadow hat eine Ausbaugröße von 12.000 Einwohnerwerten. Bis 2026 investiert der MAWV mehr als zwei Millionen Euro, um die Anlage fit zu machen für die Zukunft.
Foto: SPREE-PR/Petsch
Am nördlichsten Spreewaldzipfel leistet die Kläranlage Alt-Schadow besten Umweltschutz
Die Energieeffizienz wächst weiter
Jwd. Janz weit draußen. So in etwa könnte man den Standort der Kläranlage abseits des Weges in Alt-Schadow beschreiben. Mit einer Reinigungsleistung von rund 350.000 m3 im Jahr gehört sie zu den eher kleinen Anlagen.
Nichtsdestotrotz: Durch die Position im Norden des Biosphärenreservats Spreewald zählt sie zu den bedeutenden „Umweltschützern“ in der Region. Der Märkische Abwasser- und Wasserzweckverband (MAWV) investiert in den nächsten Jahren etwa 2,3 Millionen Euro in die Energieeffizienz – und damit in den Klimaschutz.
Das passiert in drei Schritten – oder besser: in drei Bauabschnitten. Der erste startete bereits im Februar und kommt in den nächsten Wochen zum Abschluss. „Hierbei wird die komplette Belüfterstrecke ausgetauscht“, sagt MAWV-Projektleiter Nick Amlang. „Das bedeutet, dass neue Gebläse installiert werden, die den Sauerstoff für die biologische Reinigung über eine neue Rohrleitung zum Nachklärbecken transportieren.
Und zwar zu energieeffizienten Belüfterplatten, die die alten Belüfterstäbe ersetzen.“ Der Neubau der Fällmittelanlage komplettiert den ersten Bauabschnitt. Amlang: „Ende Juni gingen wir in einen 14-tägigen Probebetrieb, der momentan noch läuft. Ende Juli sollten wir mit dieser Maßnahme aber durch sein.“ Rund 950.000 Euro sind dann verbaut.
Ein gutes Miteinander
Vor allem die gute Zusammenarbeit mit den bauausführenden Firmen hebt der Projektleiter hervor. Sowohl das Ingenieurbüro LOPP aus Weimar – verantwortlich für Planung und Bauüberwachung – als auch Firma Rohde Anlagenbau aus dem hessischen Eschwege (mechanischer Teil: Belüftungsplatten, Rührwerke, Gebläse, Rohrleitung, Fällmittelanlage) und die Firma PED aus Dargun (elektrischer Teil: Verkabelung, Schaltschrankumbau und Programmierung). „Sie alle haben einen super Job gemacht.“ Nun stehen die Bauabschnitte zwei und drei ins Haus – beziehungsweise der MAWV ist schon mittendrin. „Denn die Planung für den zweiten Bauabschnitt ist kurz vor dem Abschluss und wenn alles nach Plan läuft, soll noch in diesem Jahr die Vergabe der Bauleistung erfolgen“, schaut MAWV-Ingenieur Nick Amlang nach vorn. Hierbei soll die Technik für die maschinelle Schlammentwässerung erneuert werden. Im Wesentlichen wird dafür eine neue Zentrifuge einschließlich der Nebenaggregate eingebaut.
Maik Winter, Obermaschinist bei der DNWAB, erklärt MWZ-Reporter Alex Schmeichel die Reinigungsschritte der Anlage – hier am Belebungsbecken.
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Hier noch in „stabiler Seitenlage“ – mittlerweile ist der neue Fällmitteltank installiert worden.
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Fertigstellung bis 2026
„Im Anschluss soll im dritten Bauabschnitt die Kapazität der Schlammeindickung verdoppelt werden, was wir durch den Neubau eines zweiten Schlammspeicherbehälters mit 450 m³ Volumen erreichen wollen“, so Amlang. Die Fertigstellung wird sich voraussichtlich bis 2026 erstrecken. Die Investitionskosten für die Bauabschnitte zwei und drei summieren sich auf aktuell 1,3 Millionen Euro. Gut investiertes Geld in den Umweltschutz, denn die Baumaßnahmen führen zu Energieeinsparungen von über 30 Prozent beim Gebläse und von etwa 25 Prozent bei der Versorgung des Belebungsbeckens.
Die alten Belüfterstäbe im Belebungsbecken der Kläranlage Alt-Schadow waren echte „Stromfresser“.
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Die neu eingebauten Belüfterplatten benötigen etwa 25 Prozent weniger Energie als bisher.
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