Sie sitzen oft an einem Tisch, um über aktuelle und zukünftige Aufgaben zu beraten. Zum 30. Jahrestag der Verbandsgründung schaut das Trio an der Spitze des MAWV auch einmal zurück: Verbandsvorsteher Peter Sczepanski (Mitte), der technische Leiter Falko Börnecke (li.) und Otto Ripplinger, kaufmännischer Leiter.
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Zuverlässige Ver- und Entsorgung von Ihrem MAWV
30 Jahre Leidenschaft fürs Wasser
Wasserhahn auf – und schon gibt’s das frische Lebensmittel Nr. 1. Fix auf die Toilette, spülen – erledigt. Aber wer stellt das Trinkwasser her? Wer kümmert sich um die „Reste“? In Ihrem Fall bekanntlich der Märkische Abwasser- und Wasserzweckverband (MAWV) Königs Wusterhausen. Verbandsvorsteher Peter Sczepanski und die Leiter des kaufmännischen und des technischen Bereiches – Otto Ripplinger und Falko Börnecke – mit einer Bilanz.
Herzlichen Glückwunsch zum 30-jährigen Bestehen! Mit welchen Hauptzielen wurde der Verband 1994 eigentlich gegründet?
Peter Sczepanski: Nach 1990 wurden die Strukturen in der Brandenburgischen Siedlungswasserwirtschaft neu geordnet. Für die Gründungsväter war klar, dass die zukünftige Trinkwasserver- und Schmutzwasserentsorgung in kommunaler Hand bleiben muss und nicht gewinnorientierten Interessen unterliegen darf. Deshalb beschlossen die 14 Gründungskommunen, dass zukünftig ihre Einwohner in einem gemeinsamen kommunalen Verband mit Trinkwasser versorgt und das Schmutzwasser umweltgerecht entsorgt wird.
Falko Börnecke: Trink- und Abwassernetze machen ja auch nicht an den Gemeindegrenzen Halt.
Otto Ripplinger: Und kostenseitig ist die Bündelung der Aufgaben und Kompetenzen bei einem Verband für mehrere Gemeinden von Vorteil für die Kunden, weil die Grundinfrastruktur zur Ver- und Entsorgung nur einmal vorgehalten werden muss und nicht in jeder Gemeinde.
Welche Rolle spielt die DNWAB in der Geschichte des MAWV?
Peter Sczepanski: Von Anfang an, also nunmehr auch schon seit 30 Jahren, war die DNWAB die bewährte Betriebsführungsgesellschaft des MAWV. Viele relevanten Aufgaben, wie Störungsbeseitigungen, Wartung und Instandhaltung der wasserwirtschaftlichen Anlagen, aber auch die Gebührenabrechnung und Beitragserhebung, werden von der DNWAB im Auftrag des MAWV fast immer zur vollsten Zufriedenheit erledigt.
Welche Herausforderungen musste der MAWV bewältigen?
Peter Sczepanski: Das waren einige. Und es ist wohl nicht übertrieben: Unsere Vorgänger haben durch ihr weises Handeln die Grundlage für einen heute wirtschaftlich starken und erfolgreichen Verband gelegt. Dazu zähle ich die Vereinbarung zur Überleitung von Abwasser zur Kläranlage Waßmannsdorf mit den Berliner Wasserbetrieben, aber auch das Megaprojekt der Kanalisation der ZEWS-Gemeinden, um nur einige zu nennen. Aber das Wichtigste, die stetig steigende Nachfrage nach Trinkwasser, egal in welcher Situation, konnte in bester Qualität rund um die Uhr an jedem Tag im Jahr sichergestellt werden.
Falko Börnecke: Dasselbe gilt für die umweltgerechte Schmutzwasserentsorgung. Und die kontinuierliche Ablösung von abflusslosen Sammelgruben verbesserte die Qualität des Grund- und Oberflächenwassers.
Otto Ripplinger: Aus kaufmännischer Sicht bedeutet der Zusammenschluss der Gemeinden zur Ver- und Entsorgung vor 30 Jahren bis heute faire Gebühren
Wie hat sich der Verband seit seinem Bestehen in der Region entwickelt?
Peter Sczepanski: Mit einem Wort: kontinuierlich. Der MAWV versorgt jetzt 21 Gemeinden und rund 125.000 Einwohner und ist einer der führenden Wasserverbände im Land Brandenburg.
Falko Börnecke: Das Ver- und Entsorgungsnetz wurde kontinuierlich erweitert. Die Zahl der Haushalte mit Anschlüssen stieg erheblich. Und in Zusammenarbeit mit der DNWAB haben wir seit Gründung mehr als 300 Millionen Euro in moderne wasserwirtschaftliche Anlagen und Dienstleistungen investiert.
Peter Sczepanski: Beispielsweise liegt der Anschlussgrad beim Trinkwasser jetzt bei 98 Prozent, beim Schmutzwasser sind es 95 Prozent.
Welche kurz- und langfristigen Ziele hat sich der MAWV für die nächsten 30 Jahre gesteckt?
Peter Sczepanski: Der Zuzug in unser Verbandsgebiet hält an, es wird immer mehr Wasser gebraucht. Deshalb werden wir kurzfristig die Trinkwasserkapazitäten erweitern (müssen).
Falko Börnecke: Es soll langfristig eine dritte Kläranlage gebaut werden, um auch den steigenden Abwasseranfall zu bewältigen. Die bestehenden Klärwerke werden modernisiert …
Otto Ripplinger: … und noch mehr Prozesse digitalisiert und automatisiert. Nur so können wir noch effizienter arbeiten und die fairen Gebühren trotz Inflation und steigender Energiekosten halten.
Stichwort Klimawandel – womit kann der MAWV hier punkten?
Peter Sczepanski: Zum einen setzen wir generell auf umweltfreundliche Technologien und Prozesse. Wir beziehen grünen Strom, kontrollieren permanent den Energieverbrauch und ersetzen energieintensive Anlagenteile durch energieeffizientere. In Schenkendorf gewinnt eine Anlage Wärme aus Abwasser. Im Wasserwerk Eichwalde steht eine PV-Anlage zur Eigennutzung, weitere werden folgen – nur einige Beispiele.
Und zum anderen?
Peter Sczepanski: … haben wir auch unsere Kunden zum nachhaltigen, bewussten und verantwortungsvollen Umgang mit unserem wichtigsten Lebensmittel sensibilisiert – mit unserer Aktion „Wassersparer“ und der Einführung einer Trinkwasserampel. Mit dem Thema Klimawandel werden wir auch weiterhin gut beschäftigt sein.
Wie ist der Verband finanziell für die Zukunft gerüstet?
Otto Ripplinger: Entscheidend dafür ist, dass der MAWV kostendeckend arbeiten muss. Als kommunaler Verband haben wir keine Absicht, Gewinne zu erzielen. Die Gebühren für unsere Dienstleistungen sollen sozialverträglich bleiben.
Falko Börnecke: Die Herausforderung besteht darin, trotz des erheblichen Sanierungsbedarfs die Auswirkungen auf die Gebührenhöhe so gering wie möglich zu halten.