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WAL Wasserverband Lausitz

Die Druckerhöhungsstation Senftenberg-West in der Klettwitzer Straße ist nur einer von mehreren Standorten des WAL, der mit einer leistungsstarken Photovoltaikanlage ausgerüstet werden soll. Die schrägen Anschüttungen rund um die beiden zur Hälfte unterirdisch errichteten Trinkwasserspeicher sind dafür perfekt.
Montage+Foto: SPREE-PR

Drinnen Wasser, drauf Energie

WAL-Standorte werden Eigenstrom erzeugen

So kompliziert sich die Umstände gegenwärtig für Investitionen auch gestalten mögen: An seiner Strategie – der permanenten Erneuerung seiner Infrastruktur – hält der Wasserverband Lausitz (WAL) fest. Dazu gibt es schlicht keine Alternative, um für die Zukunft bestmöglich aufgestellt zu sein.

„Ich gebe Ihnen mal ein Beispiel, womit wir gerade zu kämpfen haben“, setzt WAL-Verbandsvorsteher Christoph Maschek an: „Für ein typengeprüftes Beton-Fertigteil, das wir für eine Mittelspannungsschaltanlage am Wasserwerk Tettau benötigen, galt früher eine Lieferzeit von drei Monaten. Heute avisiert man uns die Lieferung in 55 Wochen, also in mehr als einem Jahr – aus Deutschland!“

Nur schwer vorhersehbare Lieferungen, nahezu unkalkulierbare Preise oder kaum zu beschaffende „zentrale Produkte“, wie Mikrochips, sind nur eine Seite der Medaille, wenn es um die lange Liste der Investitionsvorhaben (siehe Seite 4/5) des WAL geht. Dazu gesellt sich die Verdreifachung der Energiekosten seit Ausbruch des Krieges in der Ukraine im Februar 2022. Doch Christoph Maschek nimmt es gewohnt sportlich. Dank Konsens in der Verbandsversammlung wird eine bereits intensiv genutzte „Quelle“ noch viel stärker angezapft: „Jede Megawattstunde, die uns die Sonne spendiert, ist willkommen!“ Denn jeder eingesparte Cent für Strom aus dem öffentlichen Netz hilft dabei, die Gebührenentwicklung in der Niederlausitz verträglich zu gestalten. Und apropos Gebührenentwicklung …

Den neuen Gebühren-Pfad hat die Verbandsversammlung des WAL am 16. November geebnet. Nach langen Beratungen und Abwägungen beschloss das „Parlament“ nach gut 23 Jahren Stabilität die neuen Grundgebühren – und nur diese! „Unsere Entscheidung bildet auch die demografische Entwicklung ab“, erläutert Verbandsvorsteher Christoph Maschek den eingeschlagenen Weg. „Das Verbrauchsverhalten ändert sich mit dem Alter und unsere Lausitz wird immer ‚älter‘. Zudem stecken in der Grundgebühr sozusagen unsere ‚Fixkosten‘. Diese werden damit weiterhin solidarisch erhoben.“

Besonders deutlich wird das im energieintensiven Bereich Abwasser. Die Unterhaltung der Infrastruktur aus stromfressenden Pumpstationen bis hin zu den Kläranlagen verursacht mehr als zwei Drittel der gesamten Abwasserkosten.

Bei den Neuberechnungen der Gebühren wurden darüber hinaus auch richterliche Entscheidungen berücksichtigt. Diese verlangen von Zweckverbänden „lineare“ Grundgebühren. Sprich, der Kostenanteil muss mit der Zählergröße proportional steigen, was insbesondere die gewerblichen Abnehmer betrifft. „Wir stellen einmal mehr Rechtssicherheit her. Und Rechtssicherheit bedeutet nicht mehr und nicht weniger als Gebührengerechtigkeit“, so Christoph Maschek.