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Ja, es ist ein wenig wie Detektivarbeit, wenn der WAL jetzt auf die Suche nach möglichen Fehleinleitern geht.
Montage: canva

WAL auf der Suche

Modernste Analytik deckt Fehleinleiter auf

Eine alte Gewissheit in der Abwasserentsorgung lautet: Es gibt leider kaum etwas, das nicht in den Kanälen landet. Besonders gefährlich ist alles weitgehend Unsichtbare, das sich auf den Weg zu den Kläranlagen macht. Der WAL wird daher zum Sherlock Holmes.

Weil die Biologie in den Reinigungsbecken empfindlich aus der Balance gebracht werden kann, müssen die schlimmsten Verunreinigungen am besten am Ort der Einleitung ausgemacht werden. Das ist Detektiv-Arbeit. „Ein mobiles Analysesystem wird uns zukünftig dabei helfen, sogenannte ‚Starkverschmutzer‘ ausfindig zu machen und eine verursachergerechte Abrechnung vorzunehmen“, so Verbandsvorsteher Christoph Maschek.

Hat ein Gewerbebetrieb besondere „Frachten“ einzuleiten, so muss dies bei der Anmeldung zur Schmutzwasserentsorgung beim WAL angegeben werden. Beim Verband sind lieferbare Qualitäten, sprich Grenzwerte für bestimmte Substanzen, genau definiert. „Es geht schlicht darum, Schaden von der Umwelt abzuwenden“, sagt Christoph Maschek.

Für die Abwasserreinigung auf der Kläranlage wird viel Sauerstoff benötigt, der rund um die Uhr mit großen Gebläsen in die Belebungsbecken eingebracht wird. Das Abwasser enthält spezielle Mikroorganismen, die diesen Sauerstoff benötigen, um beispielsweise Stickstoffverbindungen abzubauen. Kommen aber zu viele dieser Verbindungen von einem Starkverschmutzer auf der Kläranlage an, dann schaffen es die Mikroorganismen nicht mehr, die Umwandlung in gasförmigen Stickstoff zu vollziehen. Dann können die Tiere und Pflanzen in dem Gewässer (Vorflut), in das das gereinigte Abwasser aus der Kläranlage fließt, stark geschädigt werden.
Wenn etwa Stoffe und Substanzen eingeleitet werden, die die Biologie der Kläranlage gefährden – gemeint sind da z. B. Öle oder Benzin – dann wird die Abwasserreinigung empfindlich gestört und kann sogar ganz zusammenbrechen. Die neue Analytik ist auch dafür gedacht, um schnell reagieren zu können.

An welchen neuralgischen Punkten im Kanalnetz die Fehleinleitungen geschehen, lässt sich bisher nur ungefähr bewerten. Die neue Analytik wird den WAL zweifelsfrei auf die richtige Spur führen: „Die hochsensible mobile Spürnase installieren wir über einen gewissen Zeitraum im System und sammeln genaue Daten.“