Das geht noch besser
Dennoch überwiegen für die Zweckverbände die positiven Aspekte – etwa die hohe Wirtschaftlichkeit durch Kostensenkung und Klimaschutz. Der MAWV (Königs Wusterhausen) betreibt bereits eine Freiflächenanlage in Eichwalde mit 600 Modulen, die er sogar noch um 283 Module erweitern möchte. „Mit den derzeit erzeugbaren 200.000 Kilowattstunden decken wir dort bereits 10 % unseres Eigenbedarfs“, sagt der Technische Leiter Falko Börnecke mit bescheidenem Stolz und verweist auf 94 Tonnen eingesparte CO2-Emissionen. „Diesen Erfolg wollen wir mit einer 5 MWp-Anlage auf einer verbandseigenen Freifläche des ehemaligen Klärwerks Schenkendorf noch toppen. Das dortige Hauptpumpwerk und die Betriebsstätte der DNWAB könnten mit bis zu 85 Prozent des jährlichen Energieverbrauchs selbst versorgt werden.“ Der für die Errichtung notwendige B-Plan wird derzeit vorbereitet. Der angepeilte Strom-Jahresertrag beträgt sage und schreibe rund 5.430.000 kWh.
Ein Viertel Strom gespart
Die 120 Module der Photovoltaikanlage auf dem Wasserwerk Lindenbrück nehmen eine Fläche von fast 200 Quadratmetern ein. Eine noch größere Fläche Sonnenfänger befindet sich auf dem Reinwasserbehälter gleich nebenan. „Unsere Anlage ist im Oktober 2020 ans Netz gegangen und produziert seitdem fleißig“, bilanziert zufrieden Heike Nicolaus, Verbandsvorsteherin des KMS Zossen. „Mit den 56.806 Kilowattstunden aus dem Jahr 2022 konnten wir genau 26,5 Prozent des Strombedarfs decken.“ Eine Einsparung, die sich sehen lassen kann!
Knackpunkt: Lieferfristen
Im Büro von Ralf Napiwotzki, Technischer Leiter des WARL Ludwigsfelde, stapeln sich gegenwärtig Dokumente über Erneuerbare Energieerzeugung. „Wir eruieren seit Februar 2022 gemeinsam mit einem Planungsbüro auf Hochtouren, wo im Verbandsgebiet Photovoltaik sinnvollerweise installiert werden könnte.“ Im Wasserwerk Ludwigsfelde soll eine neue Halle gebaut werden, da könnte eine Anlage drauf. „Allerdings gibt es noch kein konkretes Projekt, zumal die Lieferfristen noch immer bis zu 18 Monate betragen.“ Aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Kräftig Strom einsparen – das schafft der WARL bereits an anderer Stelle. Auf der Kläranlage wurde das Belebungsbecken von Grund auf erneuert, was einen erheblichen Einspareffekt hatte.
Zweimal zwei PV-Anlagen
Was TAZV-Verbandsvorsteher Stefan Ladewig in Luckau und Umgebung schaffen will, bringt er schnell auf den Punkt: „Photovoltaik soll einen Teil unseres Strombedarfes decken.“ Deshalb werden in seinem Verband gleich vier Anlagen geplant, und das Baugenehmigungsverfahren läuft. „Wir werden die Kläranlagen Kasel-Golzig und Dahme sowie die Wasserwerke Schollen und Sellendorf mit EE-Anlagen ausstatten, die der Größe unserer Werke jeweils angepasst sind.“ Ausreichende Flächen sind jedenfalls vorhanden.
Ziel: Eigenbedarf decken
Auch das jüngste Mitglied in der DNWAB-Familie ist in Sachen sauberer Strom auf der Höhe der Zeit. Der WAS Storkow arbeitet seit 2019 mit Planungsingenieur Dr. Christian Gröschl an der PV-Ausstattung am Wasserwerk Storkow. „Die unter anderem auf der Filterhalle und dem Bürogebäude errichteten 340 Module helfen dem Verband bereits, rund 30 Prozent des vormaligen Strombezuges einzusparen.“ Und schon im kommenden Jahr sollen im Wasserwerk Bad Saarow zwei sonnenstandgeführte Photovoltaikanlagen helfen, zukünftig den Eigenbedarf bis 90 Prozent zu decken. „Da das von uns gewünschte Modell keine Lieferschwierigkeiten verzeichnet, könnte ab 2024 gebaut werden“, hofft Dr. Gröschl auf baldige Baugenehmigung.