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Herausgeber:
Dahme-Nuthe Wasser-, Abwasserbetriebs­gesellschaft mbH

Photovoltaik-Panele satt auf den Gebäuden des Wasserwerks Storkow.
Foto: WAS Storkow

Immer mehr DNWAB-Anlagen werden per Photovoltaik gefüttert

Sonne, Sonne, Du musst wandern – ins Wasserwerk hinein!

Waren es noch vor wenigen Jahren Pionierprojekte, die man sich leisten können musste, wird es zunehmend zur gebotenen Selbstverständlichkeit: die besonders „stromhungrigen“ kommunalen Anlagen zur Trinkwasserver- und Abwasserentsorgung mit sauberem Strom zu füttern. Strom, der am besten gleich vor Ort produziert wird.

Die Zweckverbände unter dem Dach der DNWAB jedenfalls statten ihre Wasser- und Klärwerke Stück für Stück mit Photovoltaikanlagen aus. Das schont die Umwelt und stabilisiert die Kosten – nicht zuletzt für die Kundinnen und Kunden!

Allein der Platz auf einem Wasserwerksgelände und der gute Wille zur Errichtung einer Photovoltaikanlage reichen jedoch nicht aus. „Für eine Freiflächenanlage ist zunächst eine Baugenehmigung erforderlich“, erläutert Dr. Christian Gröschl, Planungsingenieur von BEV Ingenieure GmbH in Königs Wusterhausen. „Hohe Anforderungen stellt insbesondere die untere Naturschutzbehörde. Sie könnte unter Umständen ein Blendgutachten anfordern. Das zieht das Verfahren in die Länge, oft mehr als ein Jahr.“ Für eine Dachanlage müssen ausreichend Reserven vorhanden sein, um die zusätzliche Last zu tragen. Immerhin: Eine Baugenehmigung ist im Normalfall nicht notwendig. „Gegebenenfalls sind der Denkmalschutz oder städtebauliche Regularien zu beachten, die PV-Anlagen beispielsweise nur zulassen, wenn diese nicht vom öffentlichen Raum aus zu sehen sind“, so Dr. Gröschl. Auch der Weg von der erfolgreichen Errichtung bis zur Einbindung ins öffentliche Netz kann lang und steinig sein.

Im Wasserwerk Bad Saarow wird eine solche sonnenstandgeführte Anlage gebaut. Sie dreht sich automatisch der Sonne zu.
Foto: SBU-Photovoltaik Schwedt

Das geht noch besser

Dennoch überwiegen für die Zweckverbände die positiven Aspekte – etwa die hohe Wirtschaftlichkeit durch Kostensenkung und Klimaschutz. Der MAWV (Königs Wusterhausen) betreibt bereits eine Freiflächenanlage in Eichwalde mit 600  Modulen, die er sogar noch um 283  Module erweitern möchte. „Mit den derzeit erzeugbaren 200.000 Kilowattstunden decken wir dort bereits 10 % unseres Eigenbedarfs“, sagt der Technische Leiter Falko Börnecke mit bescheidenem Stolz und verweist auf 94 Tonnen eingesparte CO2-Emissionen. „Diesen Erfolg wollen wir mit einer 5 MWp-Anlage auf einer verbandseigenen Freifläche des ehemaligen Klärwerks Schenkendorf noch toppen. Das dortige Hauptpumpwerk und die Betriebsstätte der DNWAB könnten mit bis zu 85 Prozent des jährlichen Energieverbrauchs selbst versorgt werden.“ Der für die Errichtung notwendige B-Plan wird derzeit vorbereitet. Der angepeilte Strom-Jahresertrag beträgt sage und schreibe rund 5.430.000  kWh.

Ein Viertel Strom gespart

Die 120  Module der Photovoltaikanlage auf dem Wasserwerk Lindenbrück nehmen eine Fläche von fast 200  Quadratmetern ein. Eine noch größere Fläche Sonnenfänger befindet sich auf dem Reinwasserbehälter gleich nebenan. „Unsere Anlage ist im Oktober 2020 ans Netz gegangen und produziert seitdem fleißig“, bilanziert zufrieden Heike Nicolaus, Verbandsvorsteherin des KMS Zossen. „Mit den 56.806  Kilowattstunden aus dem Jahr 2022 konnten wir genau 26,5 Prozent des Strombedarfs decken.“ Eine Einsparung, die sich sehen lassen kann!

Knackpunkt: Lieferfristen

Im Büro von Ralf Napiwotzki, Technischer Leiter des WARL Ludwigsfelde, stapeln sich gegenwärtig Dokumente über Erneuerbare Energieerzeugung. „Wir eruieren seit Februar 2022 gemeinsam mit einem Planungsbüro auf Hochtouren, wo im Verbandsgebiet Photovoltaik sinnvollerweise installiert werden könnte.“ Im Wasserwerk Ludwigsfelde soll eine neue Halle gebaut werden, da könnte eine Anlage drauf. „Allerdings gibt es noch kein konkretes Projekt, zumal die Lieferfristen noch immer bis zu 18  Monate betragen.“ Aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Kräftig Strom einsparen – das schafft der WARL bereits an anderer Stelle. Auf der Kläranlage wurde das Belebungsbecken von Grund auf erneuert, was einen erheblichen Einspareffekt hatte.

Zweimal zwei PV-Anlagen

Was TAZV-Verbandsvorsteher Stefan Ladewig in Luckau und Umgebung schaffen will, bringt er schnell auf den Punkt: „Photovoltaik soll einen Teil unseres Strombedarfes decken.“ Deshalb werden in seinem Verband gleich vier Anlagen geplant, und das Baugenehmigungsverfahren läuft. „Wir werden die Kläranlagen Kasel-Golzig und Dahme sowie die Wasserwerke Schollen und Sellendorf mit EE-Anlagen ausstatten, die der Größe unserer Werke jeweils angepasst sind.“ Ausreichende Flächen sind jedenfalls vorhanden.

Ziel: Eigenbedarf decken

Auch das jüngste Mitglied in der DNWAB-Familie ist in Sachen sauberer Strom auf der Höhe der Zeit. Der WAS Storkow arbeitet seit 2019 mit Planungsingenieur Dr. Christian Gröschl an der PV-Ausstattung am Wasserwerk Storkow. „Die unter anderem auf der Filterhalle und dem Bürogebäude errichteten 340  Module helfen dem Verband bereits, rund 30  Prozent des vormaligen Strombezuges einzusparen.“ Und schon im kommenden Jahr sollen im Wasserwerk Bad Saarow zwei sonnenstandgeführte Photovoltaikanlagen helfen, zukünftig den Eigenbedarf bis 90 Prozent zu decken. „Da das von uns gewünschte Modell keine Lieferschwierigkeiten verzeichnet, könnte ab 2024 gebaut werden“, hofft Dr. Gröschl auf baldige Baugenehmigung.