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Wirksamer Katastrophenschutz?

Ohne die Wasserwirtschaft geht es nicht!

Man braucht nicht viel Fantasie, um sich Katastrophen-Szenarien vorzustellen. In unseren Breiten werden diese vorzugsweise an einem großflächigen Blackout festgemacht – ein Stromausfall, der alles lahmlegt. Doch auch Hochwasser, Stürme oder Waldbrände könnten unser Leben aus den Angeln heben. Der WAL bereitet sich vor!

Seit April stehen 15 „Katastrophenschutz-Leuchttürme“ im Landkreis Oberspreewald-Lausitz bereit, um den Bürgern in Notlagen wie Stromausfällen oder Hochwasser zu helfen. Das Bild entstand am Tag der symbolischen Übergabe, rechts steht WAL-Verbandsvorsteher Christoph Maschek.
Foto: Steffen Rasche

Wir haben bereits ein sehr hohes Sicherheitsniveau in der Trinkwasserver- und Schmutzwasserentsorgung erreicht – aber es ist nur eine Frage der Vernunft, sich für dramatische Situationen jeder Art zu wappnen. Jede Stadt, jeder Ort muss eine Infrastruktur vorhalten, die das Heft des Handelns in die Hand zu nehmen vermag. Eben dies sollen „Katastrophenschutz-Leuchttürme“ (KatS-Lt) leisten, von denen im Frühjahr 15 auch im Landkreis Oberspreewald-Lausitz* übergeben wurden.

„Damit es im Fall des Falles dort auch Trinkwasser gibt, gehören zu dem vom Land Brandenburg ausgehändigten Equipment aufklappbare Wasserspeichersysteme“, so WAL-Verbandsvorsteher Christoph Maschek. „Ich kann mir gut vorstellen, dass wir diese Big Packs im Sinne eines schnelleren Handelns im WW Tettau lagern.“ Im Falle des Falles könnten die 1 Kubikmeter Wasser fassenden Speicher dann umgehend befüllt und zu den jeweiligen Katastrophenschutz-Leuchttürmen ausgeliefert werden. Momentan befinden sich die mobilen Behälter noch in den Bauhöfen.

„Mit 1.000 Litern Trinkwasser sichert man natürlich nicht die umfassende Wasserversorgung der Bevölkerung“, erläutert der WAL-Chef. „Wir setzen dafür zunächst auf die zum Trinkwasserversorgungssystem gehörenden Hochbehälter in Lauchhammer und Skaska, die auch bei weitgehend außer Betrieb gegangenen Pumpstationen eine gewisse Menge Trinkwasser ins Verbandsgebiet speisen würden – mindestens für 24 Stunden.“ Voraussetzung dafür ist jedoch, dass die Batteriespeicher der Solaranlage im WW Tettau voll sind und bei Sonnenschein am Tag nachgeladen werden können.

Eine entscheidende Komponente in einer Katastrophensituation – darüber ist man sich auch beim Wasserverband Lausitz im Klaren – dürfte das Herstellen von Kommunikationswegen sein. „Wir werden uns daher auch mit der Frage zu beschäftigen haben, ob wir ein eigenes Satellitentelefon anschaffen müssen. Dazu sind noch Abstimmungen mit dem Landkreis zu führen“, so Christoph Maschek und verweist damit auf noch dringend zu klärende Fragen für funktionsfähige Katastrophenschutz-Leuchttürme. „Es wäre nicht angemessen, wenn wir am Ende mit einem Fahrradkurier wichtige Informationen von A nach B tragen würden.“

Was der WAL an Vorbereitung für eine „Katastrophe“ zu leisten vermag, packt er an. Dies tut er etwa durch die energetische Absicherung seiner Infrastruktur durch erneuerbare Energien. Außerdem steht der Verband mit seinen Mitgliedsgemeinden unter anderem in den lokalen Krisenstäben in enger Abstimmung. Denn wir müssen gewappnet sein – und wir werden gewappnet sein, nicht zuletzt dank der länderübergreifenden Kooperation im Trinkwasserverbund „Lausitzer Revier“.

Die Katastrophenschutz-Leuchttürme im Verbandsgebiet des WAL:

Großräschen:
Turnhalle GutsMuths-Grundschule, Rembrandtstraße 93
Lauchhammer:
Mehrzweckhalle der Oberschule „Am Wehlenteich“, Naundorfer Straße 36
Turnhalle der Europaschule, Heinrich-Zille-Straße 14
Schipkau:
Grundschule „Paul Noack“, Friedrich-Engels-Straße 41
Senftenberg:
Sporthalle Grundschule am See, Steigerstraße 23
Sporthalle Reyersbachstraße, Reyersbachstraße 20
Schwarzheide:
Grundschule Wandelhof/Haus der Begegnung, Geschwister-Scholl-Straße 27
Ruhland:
Feuerwehr, Ortrander Straße 20
Ortrand:
Pulsnitzhalle, Schulstraße 23

* Wo Ihr nächstgelegener Katastrophenschutz-Leuchtturm zu finden ist, was die Leuchttürme bieten – und was nicht! –, erläutern ein Flyer und ein Plakat, die in allen Gemeinden ausliegen, sowie die Internetseite.