Im Morgengrauen trat in der Nähe des Krankenhauses von Königs Wusterhausen auf der Köpenicker Straße Abwasser aus. Ursache war eine Wurzel, die an einer Rohrschelle der Abwasserdruckleitung die Schweißnaht gesprengt hatte. Die Leitung selbst hatte nichts abbekommen. „Sechs Stunden später konnten wir die Druckleitung abschalten und hatten da mit dem Abpumpen der Fäkalienbrühe von der Straße schon begonnen“, blickt DNWAB-Techniker Mario Halpap zurück. Der Laie wundert sich und fragt: Warum dreht man nicht sofort den Abwasserhahn zu? Der Fachmann antwortet: Weil dann niemand mehr Trinkwasser nutzen dürfte beziehungsweise das Wasserwerk abgeschaltet werden müsste. „Hinzu kommt, dass wir uns in solchen Fällen auch erst mit großen Firmen wie dem Geflügelschlachthof in Niederlehme über eine Produktionsdrosselung abstimmen müssen, damit Abwasseranfall verringert wird“, so MAWV-Verbandsvorsteher Peter Sczepanski.
Bevor die havarierte Stelle repariert werden konnte, mussten die angebundenen Pumpwerke gedrosselt und mobil mit Fahrzeugen abgefahren werden. „Hier danken wir den Nachbarverbänden WARL und WSE, der DNWAB und den beteiligten Abfuhrunternehmen für ihre solidarische Unterstützung“, ist Peter Sczepanski wichtig zu erwähnen.
Die Auswechslung der schadhaften Schelle gegen eine neue war dann quasi nur noch eine Fingerübung. Mittlerweile ist vom Ausnahmezustand Ende Juli auch nichts mehr zu sehen. Allerdings betont MAWV-Technikchef Falko Börnecke: „Nach Auswertung der Havarie haben wir vor, ein Teilstück dieser Leitung in absehbarer Zeit auszuwechseln.“