Zweckverband für Wasser­versorgung und Abwasser­beseitigung Bad Dürrenberg

Von links: Jörg Schulze, Leitung des KZWW, mit Prof. Dr. Armin Willingmann, Sachsen-Anhalts Minister für Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt, Matthias Lux, Vorsitzender Geschäftsführer der Stadtwerke Halle GmbH und Dr. Ulf-Marten Schmieder, Leitung des KZWW, bei der Sitzung des neu gegründeten Beirats im Januar 2024.
Foto: Markus Scholz

Wasserwirtschaft aktuell

Gemeinsam für die Zukunft unseres Wassers

Starkes Netzwerk im Kompetenzzentrum Wasserwirtschaft vereint: Alles über die Ziele, Herausforderungen und Aufgabengebiete der neuen Austauschplattform.

Wasser ist die Grundlage allen Lebens und eine begrenzte Ressource, die in der Bereitstellung und Bewirtschaftung viele Herausforderungen mit sich bringt, auch im Hinblick auf den Klimawandel. Um innovative Lösungen zu entwickeln, wurde 2023 das Kompetenzzentrum Wasserwirtschaft (KZWW) am Technologie Weinberg Campus in Halle gegründet. Die Aufgabe der Wasserwirtschaft ist es, die Ressource Wasser im Rahmen der staatlichen kommunalen Daseinsvorsorge nachhaltig zu bewirtschaften und den Menschen verfügbar zu machen. Um dies auch in Zukunft zu ermöglichen, hat es sich das KZWW zum Ziel gesetzt, alle relevanten Akteure der Wasserwirtschaft im mitteldeutschen Raum zu vernetzen sowie eine Kooperationsplattform zu erschaffen. Gemeinsam sollen innovative, nachhaltige, ökologische und ökonomische Wasserstrategien anhand konkreter Modellprojekte entwickelt und umgesetzt werden.

Viele Herausforderungen

Durch den fortschreitenden Klimawandel und damit verbundene Extremwetterereignisse wie Dürreperioden, Starkregen und Hochwasser steht die Wasserwirtschaft vor enormen Herausforderungen. Aber auch die Schädigung der Ökosysteme und die steigenden Anforderungen an die Bereitstellung des Trink- und Industriewassers sowie an die Abwasserbehandlung verlangen nach einem zukunftsfähigen Wassermanagement. Dabei sollen wasser- und energiewirtschaftliche Aspekte verbunden sowie enorme Anstrengungen bei der Erneuerung und Substanzwerterhaltung der Trink- und Abwasserinfrastruktur unternommen werden. Hierzu wird es innovative Projekte, Verfahren und Modelle geben. Auch die Entwicklung eines umfassenden Regenwassermanagements in Städten und Gemeinden wird vom KZWW fokussiert.

Die Aufgabengebiete des KZWW

Vor allem die Vernetzung der relevanten Akteure sowie das Ermitteln von möglichen Synergien und Kooperationspotenzialen zählt zu den vielfältigen Aufgaben des KZWW. Daraus erwachsen konkrete Praxisprojekte sowie Ideen für neue Lösungen und Initiativen, die durch das KZWW aktiv begleitet und vorangetrieben werden. Dabei sollen bestehende Lösungsansätze und das Wissen aus der Forschung und Entwicklung in Unternehmen und Start-Ups überführt werden. Eine begleitende Beratung, notwendige Marktforschungsexpertise, die Vermittlung von Technologie- und Infrastruktur sowie branchenspezifische Aus- und Weiterbildung von bestehendem Personal zur Anwendung innovativer Lösungen nehmen hier eine zentrale Rolle ein. Darüber hinaus zählt auch das Setzen neuer Impulse für Produkt-, Technologie und Verfahrensinnovationen zu den Kernaufgaben des KZWW. Aktuell wird eine überregionale Wasserversorgungskonzeption erarbeitet, beginnend in Sachsen-Anhalt. Unter Berücksichtigung aller Einflussfaktoren wird dabei die Entwicklung des Trinkwasserbedarfs der Regionen und Standorte analysiert, um daraus überregionale Empfehlungen zur Gestaltung ableiten zu können.

Gebündelte Interessen

Zu den Arbeitskreisen des Kompetenz-Netzwerks gehören mittlerweile über 60 Interessenvertreter aus Industrie, Landwirtschaft, Politik, Verwaltung, Wissenschaft und Wasserwirtschaft. Auch die Wasser- und Abwasserzweckverbände wirken aktiv darin mit. Gemeinsam bearbeiten sie wasserwirtschaftliche Themen, bereiten Projekte vor und setzen sie um. Zu den zentralen Themen gehören die Energieeffizienz, klimaresistente Städte, anthropogene Spurenstoffe sowie Schwammstadtkonzepte. Wertvolle Impulse erhält das Netzwerk dabei von Matthias Lux, der Vorsitzender der Geschäftsleitung der Stadtwerke Halle GmbH ist, und von einem Beirat, der sich aus Persönlichkeiten der Politik, Verwaltung, Wissenschaft und Forschung zusammensetzt. Beiratsvorsitzender
ist Prof. Dr. Armin Willingmann, Sachsen-Anhalts Minister für Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt. Ein effizientes Netzwerk mit erfahrenen Experten – damit ist Sachsen-Anhalt für eine zukunftsfähige Wasserwirtschaft gewappnet.

Silvio Rockstroh, Leiter Regionalwerk Leuna

Foto: Silvio Rockstroh

„Wir erhoffen uns vom Kompetenzzentrum Wasserwirtschaft nachhaltige Strategien zur Sicherstellung der Trinkwasserqualität, insbesondere durch die Verunreinigung durch Industriechemikalien und Medikamente sowie eine kontinuierliche und krisensichere Bereitstellung des Trinkwassers.“

Franz-Xaver Kunert, Verbandsgeschäftsführer des ZWA Bad Dürrenberg

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„Vom KZWW erhoffe ich mir vor allem Stärke aus Gemeinschaft. Ich selbst bin Mitglied der Arbeitsgruppe Substanzwerterhaltung. Nur in vereinter Kraft werden die wasserwirtschaftlich relevanten Interessenvertreter drängenden Fragen der Zukunft effiziente Lösungen zuführen können.“

Mario Pöschmann, Vorstand der Abwasserbeseitigung Weißenfels-AöR

Foto: SPREE-PR/Wolf
„Ich begrüße, dass sich das KZWW den steigenden Herausforderungen der Wasserwirtschaft widmet. Davon können wir als AöR u.a. bei einer möglichen 4. Reinigungsstufe profitieren, aber auch die Stadt Weißenfels bei dem Thema ‚Schwammstadt‘: bei einem Wissenstransfer und als Modellstadt.“

Stephan Sterzik, Verbandsgeschäftsführer des AZV Wipper-Schlenze

Foto: Sven Gückel
„Die Arbeit des KZWW könnte für uns beim Regenwassermanagement und der Elimination von Arzneimittelrückständen und Spurenstoffen im Abwasser relevant sein. Die Hochschule Magdeburg unterstützt uns aktuell mit dem KZWW bei der Umsetzung der neuen Phosphor-Grenzwerte-Bestimmungen.“