Herausgeber:
WasserZweckVerband Malchin Stavenhagen

Foto: SPREE-PR/Wolf
Wasserwissen II

Eis ist nicht gleich Eis

Viele freuen sich, wenn sich bei Minusgraden auf Teichen und Seen eine Eisschicht bildet. Schlittschuhe an und rauf!? Vorsicht ist geboten. Eis ist nicht gleich Eis! Ein gründlicher Blick auf das Naturereignis ist in vielerlei Hinsicht empfehlenswert.

In seiner zerbrechlich-zarten wie massiv-unkaputtbaren Form übt gefrorenes Wasser in der Natur von jeher eine magische Anziehung aus. Schlittschuhläufer sollten sich ebenso wie Kapitäne genau damit beschäftigen, was sie vor sich haben. Wissenschaftler unterscheiden nämlich zwischen schwarzem und weißem Eis. Schwarzeis ist weitgehend luftblasenfrei gefrorenes, sehr kompaktes und vergleichsweise tragfähiges Eis. Durchsichtig und spiegel­glatt ist dieses bei hohen Minusgraden entstandene Werk der Natur. Weil es für See- oder auch Autofahrer nur schwer zu erkennen ist, stellt es eine Gefahr im Verkehr dar. Schlittschuhfahrer hingegen dürften es lieben. Noch dazu sind sie auf einer dicken Schicht Schwarzeis relativ sicher, denn es ist stabil und gut belastbar. Ganz anders als weißes Eis. Dieses entsteht durch wiederholtes Auftauen und wieder Einfrieren und ist daher uneben und matt. Kein Schlittschuhvergnügen also und noch dazu ein gefährliches. Weißes Eis ist weniger stabil, kann nur etwa ein Zehntel der Last tragen wie das schwarze – die Gefahr einzubrechen steigt damit. Der Klimawandel hat dazu geführt, dass wir es zunehmend mit weißem Eis zu tun haben. Neue Regeln für die Sicherheit auf gefrorenen Gewässern müssten daher dringend aufgestellt werden.