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Herausgeber: Wasser- und Abwasser­verband Rathenow

Herausgeber: Wasser- und Abwasser­verband Rathenow

Arbeiten der LWG in der Cottbuser Hammergrabensiedlung
Grafik: SPREE-PR/Schulze (mit Live Home 3D)

Win-win-Situation für Sie – und die Natur!

Machen Sie aus Ihrem Grundstück einen Schwamm: Planen Sie Haus & Hof „grün-blau“!

Regentropfen, die an die Fenster von Grundstückseigentümern klopfen, sollen Glücksgefühle auslösen. Wenn die drei großen „G“ – Gebäude, Garten und Garage – entsprechend ausgerüstet sind, übernimmt Niederschlag vielfältigste Aufgaben: von der Bewässerung über die Bodenaufwertung bis hin zum Kühlen bei großer Hitze. Und das gilt im privaten wie im öffentlichen Bereich.

Meisterschüler beim Prinzip „Schwammstadt“ ist übrigens die dänische Hauptstadt Kopenhagen. Nach einem verheerenden Wolkenbruch 2011 setzte die Metropole eine stadtplanerische Zäsur. Im Neigungswinkel angepasste „Stormwater Roads“ leiten künftig potenziell schadhafte Wassermengen gezielt ab. Tiefer gelegte „Detention Roads“ dienen als Rückhalteraum. Auch neue Plätze und Parks sollen als eine Art Rückhaltebecken angelegt werden, um dort Regen versickern und verdunsten zu lassen.

Der Mix macht‘s

„Wer auf seinem Grundstück Wasser bewirtschaften will, muss den Wasserhaushalt vor Ort kennen“, beschreibt Samuel Pearson von der Berliner Regenwasseragentur, worauf es für Sie zu Hause ankommt. „Das meiste Regenwasser verdunstet von ,offenen’ Flächen und über die Blätter von Pflanzen. Nur der geringste Teil versickert.“ Der Umweltingenieur empfiehlt, schon bei der Planung eines Neubaus den Starkregenfall theoretisch durchzuspielen und dann sichere Ableitungen auf dem Grundstück entsprechend zu berücksichtigen. Mulden, Kies- oder Füllkörperrigolen, entsiegelte Flächen – Grundstückseigentümer fahren mit einer Vielfalt an Maßnahmen am besten.

Grünes aufs Dach

Auf eine besonders effektive Nutzung des Wassers weist Dr. Gunter Mann hin, Präsident des Bundesverbands GebäudeGrün e. V. (BuGG): „Private Bauherr:innen können, manchmal auch selbst, ganz gut zumindest Carports, Garagen und Gartenhäuser begrünen – sowohl die Dächer als auch die Fassaden.“ Es ließen sich auch Wohnhäuser begrünen, was Fachleute des Dachdeckerhandwerks und des Garten- und Landschaftsbaus tun sollten. „Besonderes Augenmerk ist zu richten auf eine wurzelfeste Dachabdichtung, eine ausreichende Statik des Daches oder der Wand und die absturzsichere spätere Pflege.“ Viele Hinweise dazu (und zu möglichen Förderungen!) finden Sie auf www.gebaeudegruen.info.

Bäume? Von hier!

„Bei der Baumauswahl für den Garten sollten auf jeden Fall gebietseigene Gehölze gewählt werden.“ Biologe Dr. Detlev Metzing vom Bundesamt für Naturschutz (BfN) erklärt weiter: „Einheimische Arten sind an die regionalen klimatischen Bedingungen gut angepasst.“ Achten Sie auf Zertifikate, die die Regionalität von Pflanzgut gewährleisten. Geeignete Baumarten – weil recht gut hitze- und trockenheitsverträglich! – seien etwa der Feldahorn, die Stiel-Eiche, die Trauben-Eiche oder die Hainbuche.

Mehr Tipps von der Berliner Regenwasseragentur erfahren Sie in unserem Podcast „WZ – das Gespräch“, u. a. abzurufen bei deezer oder spotify.

  • Regensammler
    Sie sind in jedem gut sortierten Baumarkt zu finden. Die auch „Regendieb“ genannte Armatur zweigt Wasser aus dem Fallrohr für Ihre Regentonne ab.

  • Naturteich
    Immer eine gute Idee ist ein Teich, der Wasser – auch Niederschlag natürlich – sammeln und damit zur Kühlung des Grundstücks (etwas!) beitragen kann. Und noch dazu sieht er gut aus.

  • Durchlässiges Pflaster
    Beim Entsiegeln von Flächen müssen der Zugang zum Haus oder die Auffahrt des Wagens keine Ausnahme bilden. Möglich macht das wasserdurchlässiges Pflaster mit Schwammwirkung. Ein Abfließen des Wassers ist damit weitestgehend ausgeschlossen!

  • Gründach
    Im Fall von Starkregen kann ein begrüntes Dach eine erhebliche Menge Wasser aufnehmen. Später trägt es zur Kühlung bei. Bei hoher Dachneigung die Statik beachten!

  • Versickerungszisterne
    Eine Frage der Mathematik: Bei Starkregen donnern tausende Liter Wasser aufs Dach. Alles ist kaum zum Bewirtschaften zu gebrauchen.

  • Regenwassertank
    Bis zu 1.000 Liter fassen handelsübliche Ausführungen. Je nach „Ertrag“ an der Stelle reicht evtl. auch eine Regentonne.

  • Rigole
    Sie hilft auch perfekt dabei, dem Gießwasser den Weg zu den Wurzeln der Pflanzen zu bereiten.