Herausgeber: Wasser- und Abwasser­verband Rathenow

Herausgeber: Wasser- und Abwasser­verband Rathenow

Benita Bünger, Mathias Lawerenz und Susan Petrat (v. l.) engagieren sich im Förderverein für ihr Dorf.
Foto: SPREE-PR/Leue

Geschichten aus unserem Havelland

Böhne ist einmalig in Deutschland – fast

Vor beinahe 350 Jahren wurde hier die Befreiung von Rathenow geplant. Heute schmieden die Leute vom Förderverein Böhne vor allem Pläne für ein buntes Dorfleben.

Das zu Rathenow gehörende Böhne ist mit knapp 300 Einwohnern ein kleiner Ort, füllt aber im Geschichtsbuch des Havellandes ein größeres Kapitel. Hier begann im Juni 1675 die Befreiung von Rathenow, das von den Schweden besetzt war. Im Haus des havelländischen Landrats Jacob Friedrich von Briest zu Böhne wurde der siegreiche Kampfplan für die Truppen der kurbrandenburgischen Armee geschmiedet. Seither heißt das Haus „Schwedenhaus“. Gerade wird es zu einer Jugendwohnstätte für sozial benachteiligte Menschen umgebaut.

Bei den Treffen, die im angrenzenden Gemeindezentrum in der Vergangenheit stattfanden, ging es nie um die Vorbereitung dramatischer Ereignisse. Stattdessen um die Verschönerung des Dorflebens.  „Wir identifizieren uns mit unserem Dorf und wollen nicht, dass das Gemeinschaftsleben einschläft wie in manchen anderen Dörfern“, sagt Mathias Lawerenz (38), einer von sieben Vorstandsmitgliedern des 2011 gegründeten Fördervereins von Böhne. Zudem ist er Leiter der Freiwilligen Feuerwehr, die ihren Stützpunkt direkt im Anbau des Gemeindezentrums hat.

Förderverein als Katalysator fürs Dorfleben

Die Feuerwehr ist traditionell ein Dreh- und Angelpunkt des dörflichen Lebens. Es gibt kaum ein Dorffest, bei dem die Kameraden nicht mitwirken: vom Osterfeuer übers Maibaumpflanzen bis zum Skat- und Würfelturnier. Dann stehen sie am Grill oder sorgen für die Musik, unterstützt von etlichen Frauen aus dem Dorf. Zu ihnen gehören unter anderem Susan Petrat – neben Ortsvorsteher Christian Stachowiak die Co-Vorsitzende des Fördervereins – und Benita Bünger.

Beide sind vor Jahren aus Rathenow kommend mit ihren Familien in Böhne sesshaft geworden. Es schwingt Stolz mit, wenn sie über die gemeinsamen Aktivitäten der Einwohner berichten. Zum Beispiel über die jährliche Müllaktion am Karfreitag, wenn Groß und Klein aus dem Dorf mit Handwagen und Müllknipser entlang der L 96 und des Havellandradweges ziehen, um die schöne Natur von Unrat zu befreien. „Es ist wie ein Tagessausflug, bei dem man nebenbei Nützliches tut. Alle machen mit, die Angler und auch viele Kinder.“ Hinterher gibt’s selbstgebackenen Kuchen und Bratwurst vom Grill, der hinterm Gemeindezentrum angeschmissen wird.

Die Hesse komme, aber gern

Inzwischen wurde eine Menge geschaffen: der Fußballplatz, ebenso der Spielplatz. „Nicht nur für unsere jungen Muttis ist es ein neuer Treffpunkt“, so Susan Petrat, „auch Auswärtige, die auf dem Havelradweg vorbeikommen, machen hier öfters mit ihren Kindern eine Spielpause.“

Manchmal kommen auch Böhner aus Hessen mit dem Bus, um beim Dorffest mitzufeiern. Seit 2011 pflegen die beiden namensgleichen Gemeinden einen regelmäßigen Austausch. „Alle zwei, drei Jahre besuchen wir uns gegenseitig“, sagt Mathias Lawerenz von der Feuerwehr, die für das nächste große Fest gleich doppelt zuständig ist: als Anlassgeber und als Helfer. 2026 werden nämlich 100 Jahre Freiwillige Feuerwehr Böhne gefeiert.

Die Wasserhärten des Trinkwassers in Böhne und anderer Gemeinden finden Sie im Internet:

www.wav-rathenow.de unter – Trinkwasserversorgung.

Galaktische Wasserfakten

Viele Havelland-Bewohner sind Sterne-Fans, schon wegen des Sternenparks. Deshalb waren hier jüngst ebenso viele Bürger elektrisiert vom Einschlag eines Meteoriten wie die Wissenschaftler. Sie sehen es als Glücksfälle, weil die galaktischen Gesteinsbrocken etwas über das Leben auf der Erde aussagen. Bei einem entdeckten Forscher in England 2021 Spuren, deren chemische Signatur der des irdischen Wassers ähnelt. Es stützt die Theorie, wie Wasser – Ursprung des Lebens – einst auf unsere Erde kam: durch Einschläge aus dem All. Unklar bleibt, warum der Meteorit neulich ausgerechnet in unserer Region aufschlug.

War es ein außerirdisches Signal, über die Wichtigkeit und den richtigen Umgang mit Wasser nachzudenken? Oder einfach ein Geschenk von ganz oben zur Tourismusförderung: für den Sternenpark und die Wasserlandschaft entlang der Havel? Weiß der Himmel.

Wassersteckbrief OT Böhne (einschl. Wilhelminenhof)

Trinkwasser:

Versorgung durch Wasserwerk Premnitz
Trinkwasseranschlüsse: 99
versorgte Einwohner: 294
TW-Hauptleitungen: 7,47 km
TW-Hausanschlussleitungen: 1,56 km
Anschlussgrad: 99,8 %

Schmutzwasser:
Die Schmutzwasserentsorgung erfolgt zu 100% dezentral.