Fast alle Gebäude in Deutschland sind an das zentrale Abwassersystem angeschlossen. Also an Kanäle, in die zum Beispiel deine Toilettenspülung oder das Wasser aus der Waschmaschine läuft – und von dort in eine Kläranlage zur Reinigung des Abwassers.
Das Geflecht aus Kanälen nennt man nicht umsonst ein Netz, denn es gibt Millionen von Anschlüssen an diese Kanäle und deshalb auch tausende Kilometer Kanal. Um genau zu sein: Würde man alle Kanäle aneinanderlegen, entstünde ein 600.000 Kilometer langes Rohr! Das ist unfassbar lang – bis zum Mond sind es „nur“ 384.000 Kilometer.
Und noch eine Zahl ist ziemlich spannend: Jedes Jahr werden 9.200 Kilometer neue Kanäle verlegt. Dazu wieder ein Vergleich: Das ist so weit, als würdest du von Berlin bis nach Johannesburg fliegen, der Hauptstadt von Südafrika. Schau mal auf dem Globus nach, dein Finger wird ganz schön weit in den Süden wandern müssen, bis an die Spitze von Afrika.
Die neuen Kanäle werden zum Beispiel benötigt, wenn ein neues Baugebiet entsteht, also auf dem Feld Wohnhäuser errichtet werden, in denen die Bewohner/innen wiederum Duschen, Spülbecken und – natürlich – Toiletten benutzen wollen. Das gilt natürlich auch für neue Fabriken, Einkaufszentren oder Hotels.