Haldensleben, Möckern/Gommern, Behnsdorf, Zerbst

Sie sind gute Alltagshelfer und durch den Einmalgebrauch sehr hygienisch. Dennoch gehören Wattestäbchen in den Hausmüll und nicht in die Toilette. Sie zersetzen sich kaum und können im Kanal für Verstopfungen sorgen.
Foto: SPREE-PR/Wöhler

TOILETTE IST KEIN MÜLLEIMER

Auch Wattestäbchen aus Pappe sind im Abwasser ein Problem

Obwohl die Wattestäbchen seit Juli 2021 aus Pappe und nicht mehr aus Kunststoff bestehen, gehören sie nach wie vor nicht in die Toilette. Dennoch fischen sie die Klärwerker weiterhin massenhaft aus dem Schmutzwasser. Abwassertechniker Frank Wienig klärt auf.

Löst sich die Pappe nicht im Schmutzwasserstrom auf?

Nicht unbedingt. Obwohl die Pappe biologisch abbaubar ist, benötigt sie eine längere Zeit, um sich zu zersetzen. Die Stäbchen sind ja recht stabil, weil sie fest gepresst werden – da reicht die Zeit im Abwasser, bis sie zur Kläranlage gelangen, oft nicht aus.

Wie steht es um die Watte an den Stäbchen?

Sie ist für das Abwassernetz sogar das größere Problem. Die Watte enthält meist Baumwollfasern und synthetische Materialien wie Polyester. Sowas verklumpt leicht und verbindet sich mit anderen Stoffen im Abwasser, Fett und Haare – solche Brocken setzen sich gern im Netz fest, verursachen Verstopfungen und zugesetzte Pumpen.

Wattestäbchen also am besten über den Hausmüll entsorgen?

Genau. Ich verstehe bis heute nicht, warum die Leute bestimmte Dinge überhaupt in die Toilette werfen. Es gibt ja allerhand Produkte in den Drogerien, die das Leben einfacher machen wie feuchte Abschminktücher, Bodenwischtücher und Putztücher – für alle Kollegen, die Abwassernetzen und Klärwerken arbeiten, sind sie ein enormes Ärgernis. Es ist wirklich an der Zeit, dass solche Tücher endlich im Mülleimer landen und nicht mehr im Klo.