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Das Macherinnen-Quartett von Wassersuppe (v.l.): Antje Pallatzki, Ina-Marie Pfeifer, Luisa Dehn, Anke Bölke.
Foto: SPREE-PR/Leue

Ortsporträt

Wassersuppe hat viel mehr zu bieten als nur einen lustigen Dorfnamen

Namen mögen sprichwörtlich Schall und Rauch sein, aber dran vorbei kommt man bekanntlich nie. Das gilt erst recht für den des Dorfes Wassersuppe. Weshalb Fremde immer wieder das Ortschild fotografieren und auch schon mal mitnehmen.

Was alle Wassersuppe-Fans umtreibt, ist natürlich die Frage nach dem Namensursprung. Erklärungen gibt es einige. Die interessanteste kommt von einem Namensforscher, der den Hintergrund nicht im vielen Wasser rund um den Ort sieht, sondern im slawischen Wort für Wind. Kombiniert mit der Vokabel für Schläger entsteht Windschläger, was dasselbe meint wie Schaumschläger. Offenbar hatten die Dörfler vor Urzeiten eine große Klappe – und, so die übliche Assoziation, nichts dahinter.

Klein, fein und gemütlich

Die drei Frauen vom Ortsbeirat Wassersuppe, Ortsvorsteherin Antje Pallatzki, Ina-Marie Pfeifer und Luisa Dehn, sind weder großspurig, noch steht nichts hinter dem, was sie über ihr Dorf erzählen. „Klein, fein und gemütlich“ sei es und das ist eher untertrieben. Die gut 100 Einwohner schätzen sich glücklich auf diesem Fleckchen Erde, das direkt am herrlichen Hohennauener See liegt. Durch den sind sie über viele Wasserstationen sogar mit Hamburg und letztlich den großen Ozeanen verbunden. Vielleicht haben sie deshalb so ein Faible für den Sport auf dem Wasser, vor allem für das Kutterrudern. Das ist ein Sport, bei dem das Wassersupper Team seit Anfang dieses Jahrhunderts bis heute noch viele deutsche Meistertitel errang. Das bedeutet mitnichten, dass am Ufer des Sees nur wenig los wäre. Touristen und Erholungsuchende gibt es reichlich. Sie kommen mit Rädern aus der näheren oder mit Wohnmobilen und Hausbooten aus der weiteren Umgebung, ob Schweden, Finnland oder Schweiz. Die schöne Lage des Dorfes, das 1441 erstmalig Erwähnung fand, hat sich herumgesprochen.

Sport und Musik am Seeufer

Neben dem schmucken Gemeindehaus befindet sich der Stellplatz für die Wohnmobilisten, um die sich „Platzwartin“ und frühere Bürgermeisterin Anke Bölke ebenso kümmert wie um den „Hafenbetrieb“. Überhaupt herrscht am frei zugänglichen Seeufer seit jeher viel Treiben. Nicht nur die Badelustigen sind im Sommer zahlreich. Es gab auch die verschiedensten Veranstaltungen, für Sportler Triathlons und Quadrathlons (inklusive Kanufahren). Oder für Kunstinteressierte Konzerte zugunsten der alten Dorfkirche, deren Freundeskreis seit 2001 Benefizkonzerte mit renommierten Künstlern organisierte, um die Sanierung zu unterstützen. Zuweilen werden auch Künstler spontan engagiert. 2024 hatten sich sieben Bläser der Staatskapelle Dresden in einem Haus am Dorfrand zur Erholung eingemietet. Als der Ur-Wassersuppener Reiner Schachtschneider sie trompeten hörte, nutzte er diesen „Glücksfall“, um sie sofort für einen Auftritt in der Kirche zu gewinnen.

Nur Heidi fehlt

Auch sonst gibt es viele Feste und Aktivitäten, um den Zusammenhalt im Dorf zu stärken, wie die drei Damen vom Ortsbeirat betonen. Ob Dorfputzaktionen, Geburtstagsbesuche bei Rentnern, Halloweenfeiern oder dreimal jährlich Bastelrunden im selbst bewirtschafteten Gemeindehaus – statt zu warten, dass was passiert, ist Selbermachen angesagt. Nur eines bedauern die Leute in Wassersuppe: Dass der legendäre Getränkestützpunkt von Heidi 2024 geschlossen hat. Der fehlt allen. Was es – bisher – auch nicht gibt, ist ein spezielles Wassersuppen-Fest, bei dem der kultige Dorfname auf originelle Weise gefeiert wird. Aber wer weiß. Kann ja noch kommen, denn kreativ sind die Macherfrauen von Wassersuppe.

Wassersteckbrief Wassersuppe

Trinkwasser:

Versorgung durch Wasserwerk Rhinow

Hausanschlüsse: 39
versorgte Einwohner: 90
Hauptleitungen: 1,5 km
Hausanschlussleitungen: 1,5 km
Anschlussgrad: 100 %

Die Wasserhärten des Trinkwassers in Wassersuppe und anderer Gemeinden finden Sie hier.

Schmutzwasser:

Die Schmutzwasserentsorgung erfolgt zu 100 % dezentral über abflusslose Sammelgruben und Kleinkläranlagen.