
Da kann man sich noch so große Mühe geben – Wassertropfen landen immer auf der Armatur und verdunsten zu Kalkflecken.
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Auch und erst recht beim Duschen sind Kalkablagerungen nicht schön. Das bremst die Freude am wässrigen Vergnügen bei manchem.
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Das Einzige, was hilft: Man sollte sofort nach dem Duschen oder Händewaschen die Glasscheiben oder Armaturen trocknen.
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Subjektives Empfinden – objektive Fakten
Ja, beim WAV Elsterwerda freut man sich über die insgesamt guten Ergebnisse der Befragung. Aber sie förderte auch Kritikpunkte zutage, um die sich der kommunale Ver- und Entsorger kümmern will. Dazu gehört die von Ihnen sehr unterschiedlich bewertete Trinkwasserqualität.
Dabei fällt auf, dass die meisten Meinungen die Qualität des Trinkwassers am Kalkgehalt festmachen. „Die Trinkwasserqualität wird immer schlechter! Vor 20 bis 30 Jahren hatten wir keine Kalkflecken an Wasserhähnen, Duschtrennwänden etc. – heute ist das massiv.“ – „Der Kalkgehalt im Wasser ist zwar besser geworden, jedoch noch immer sehr präsent.“ – „Unser Trinkwasser ist viel kalkhaltiger als früher. Warum ist das so?“
„Die Qualität des Trinkwassers beeinflusst Kalk nicht.“
Für Trinkwassermeister Heiko Pirschel sind die unterschiedlichen Wahrnehmungen eher subjektiv, denn die Fakten sprechen eine andere Sprache: „Den Kalkgehalt im Trinkwasser bestimmt die Wasserqualität im Grundwasserleiter. Dieser ist seit Bestehen des Wasserwerkes Oschätzchen gleich und bewegt sich mit einem Wert zwischen 10°dH und 11°dH (°dH = Grad deutscher Härte) schon immer im mittleren Härtebereich. Zum Schutz der Rohrleitungen muss am Werksausgang das Wasser auf den optimalen pH-Wert eingestellt werden, um das Kalk-Kohlensäure-Gleichgewicht des Lebensmittels Nr. 1 nicht negativ zu beeinflussen. Die beiden Härtebildner Kalzium und Magnesium passieren dabei die Aufbereitungsanlage, ohne deren quantitative Menge zu verändern. Die Qualität des Trinkwassers beeinflusst Kalk nicht.“
Während Eisen und Mangan Grenzwerten in der Trinkwasserverordnung (TrinkwV) unterliegen und aus dem Rohwasser gefiltert werden, braucht der menschliche Organismus Kalzium und Magnesium; für diese beiden Mineralien gibt die TrinkwV keine Grenzwerte vor. Kalkablagerungen kennt der Fachmann auch. „Das ist das, was nach der Nutzung des Wassers an den Kontaktflächen übrigbleibt. Vor allem auf der warmen Seite der Mischbatterie geht das sehr schnell“, erklärt Heiko Pirschel. Warum? „Das Wasser verdunstet auf der Armatur, Kalk bleibt übrig und wird sichtbar … übrigens an allen Flächen, die mit Wasser in Kontakt kommen. Mein Tipp: Wasserspritzer gleich nach der Nutzung von den Armaturen entfernen. Dann bleibt die Freude am geputzten Bad länger erhalten.“