ZWA-Verbandsgeschäftsführer Franz-Xaver Kunert.
Foto: Fotoloft-Erfurt/Träger
Aufholjagd bei den Jahresabschlüssen
Aufholjagd bei den Jahresabschlüssen
Es war ein Kraftakt für den ZWA Bad Dürrenberg: In den letzten Ausgaben der WASSERZEITUNG wurde bereits über die interne und rechtliche Aufarbeitung in Bezug auf die Derivatgeschäfte aus früheren Verbandszeiten berichtet.
Der Hintergrund: Sowohl der ZWA als auch der AZV Saale-Rippachtal hatten in den Jahren 1999 bis 2011 zahlreiche Zinsderivate abgeschlossen, um nicht mehr Zinsen auf laufende Kredite zahlen zu müssen. Der Landesrechnungshof Sachsen-Anhalt hatte 2017 in den Jahresabschlüssen des ZWA rechtliche Unsicherheiten bezüglich der Derivatgeschäfte angemahnt.
Nun konnte die Aufarbeitung der Thematik Derivate – auch in Abstimmung mit der Kommunalaufsichtsbehörde – fast abgeschlossen werden. „Wir sind ein gutes Stück vorangekommen. Lediglich ein Rechtsstreit zu zwei nicht spekulativen Derivaten des ehemaligen AZV Saale-Rippachtal steht noch aus“, erklärt Verbandsgeschäftsführer Franz-Xaver Kunert. Zahlreiche Jahresabschlüsse mussten nachgeholt werden. „Den Jahresabschluss von 2017 konnten wir bereits in 2022 vollständig abschließen. In 2023 wurden die Jahresabschlüsse von 2018 und 2019 geprüft und von der Verbandsversammlung beschlossen“, sagt Kunert. Auch externe Wirtschaftsprüfer gaben ihre Bestätigung.
Erst vor Kurzem – im April 2024 – wurde der Jahresabschluss 2020 von der Verbandsversammlung angenommen, mit einem Jahresgewinn von gut 1,44 Mio. Euro. Davon wurde ein Betrag von rund 650.900 € für künftige Investitionen zurückgestellt. „Der Jahresabschluss von 2021 ist derzeit in Prüfung. Wir werden voraussichtlich einen Jahresgewinn von rund 1,37 Mio Euro notieren. Vom tatsächlichen Gewinn werden vermutlich für Investitionen rund 792.000 Euro reserviert“, so der Verbandsgeschäftsführer.
Auch in diesem Jahr setzt sich der Zahlenmarathon fort: In 2024 stehen nun planmäßig die Abschlüsse für 2022 und 2023 zur Prüfung an. „Ab dem nächsten Jahr wird es leichter. Der Verband wird wieder gemäß Kommunalrecht im üblichen Rhythmus sein. Der Jahresabschluss für 2024 erfolgt damit in 2025“, sagt Kunert.