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Es ist vollbracht! WAVE-Verbandsvorsteher Maik Hauptvogel setzte per symbolischem Knopfdruck die neue Schlammentwässerungs-Zentrifuge in Betrieb. Für alle Beteiligten ein feierlicher Moment: Nils Lottmann (Zentrifugenhersteller Hiller), Daniel Terno (DWG Planung und Beratung aus Dresden), Maik Hauptvogel, Robert Paeslack (Hiller), Technikchef Sylvio Graf und Betriebselektriker Felix George (v. l.).
Fotos (6): WAVE/Jopien; Graf

Schlammentwässerung

Tschüss, Dino – hallo, Neue!

Die Kammerfilterpresse auf der Kläranlage Elsterwerda ist ein Dinosaurier der Schlammentwässerung. Die Anlage war seit 1994 nahezu im Dauerbetrieb.

Am 10. März endete diese Ära, und nach einem Jahr Planungs- und Genehmigungsverfahren startete der Bau für die neue Zentrifuge. Die alte Maschine wurde abgeschaltet und verschrottet. Es blieb ein großes, tiefes Loch – im Fußboden und auch im Herzen. Obwohl die „Neue“ zeitgemäß ist.

Sie arbeitete seit dem 16. April auf Probe und konnte am 30. Juni offiziell in Betrieb gehen. Obwohl sie störungsfrei funktioniert, müssen wir noch ein paar Kleinigkeiten, im Fachjargon Restleistungen, erledigen.

Zwei wichtige Vorteile

Zum einen braucht die Zentrifuge weniger Hilfsstoffe. Das heißt: Kalk und Eisen sind nicht mehr nötig, um aus ausgefaultem Schlamm transportfähigen Klärschlamm zu machen. Die Maschine führt die Entwässerung mit dem hinzugefügten Flockungshilfsmittel Polymer bereits in ihrem Inneren durch. Andererseits erfolgt die Schlammentwässerung kontinuierlich, was den Aufwand für die Mitarbeiter bei diesem Prozess reduziert. Und wenn anfängliche Mängel bei der Beförderung des entwässerten Klärschlamms in die Transportcontainer behoben sind, ist auch der Arbeitsaufwand insgesamt geringer.

Ein Wermutstropfen

Der Klärschlamm ist von der Trockensubstanz nicht mehr so gut wie bei der Kammerfilterpresse – was aufgrund der verschiedenen Verfahren und Zusatzstoffe auch nicht möglich ist. Im Vergleich: Kammerfilterpresse rund 35 % Trockenmasse, Zentrifuge etwa 25 %.

Fazit: Gebührenstabilität

„Obwohl der Klärschlamm nun mehr Wasser enthält, müssen wir ihn nicht häufiger abfahren lassen. Im Gegenteil. Die wegfallende Menge an Zuschlagsstoffen ist so hoch, dass der Klärschlammentsorger nur noch zwei bis drei Mal pro Woche abholen muss statt bisher arbeitstäglich.“ Die laufenden Kosten sollten sich also reduzieren, sodass die Investition von gut 1,3 Mio. Euro in die Zentrifuge trotzdem zur Stabilität der Gebühren beiträgt.

Stück für Stück kommen die Einzelteile in den Schrott.

„Abschied von der Alten“: Die Kammerfilterpresse wird zurückgebaut.

Danach klafft ein tiefes, trauriges Loch in der Maschinenhalle.

Betriebselektriker Felix George fuchst sich in die neue Bedientechnik ein.

Über die Förderschnecke gelangt entwässerter Klärschlamm in die Container.