
➊ Demontage des alten BHKW-Moduls.

➋ Links die Gastrocknung, rechts vom Gebäude die beiden Aktivkohlefilter der Gasaufbereitung.

➌ Montage eines neuen, kompakteren BHKW-Moduls.
Fotos (3): WZV
Neues Blockheizkraftwerk auf der Kläranlage Stavenhagen
Die Kläranlage Stavenhagen und das Blockheizkraftwerk (BHKW) wurden 2002 in Betrieb genommen. Im BHKW wird das bei der Abwasserreinigung anfallende Klärgas in den drei Gasmotoren verbrannt und versorgt über die Generatoren die Kläranlage mit Elektroenergie und Wärme. Zwei der drei alten Module mit einer Leistung von je 350 Kilowatt (elektrisch) werden ersetzt. Das vorhandene Modul mit 500 Kilowatt (elektrisch) bleibt solange wie möglich in Betrieb.
Die beim Verbrennungsprozess entstehende Wärme wird hauptsächlich auf der Kläranlage für die Abwasser- und Schlammbehandlung verwendet. Darüber hinaus versorgt das BHKW alle Gebäude der Kläranlage, Lager und Werkstatt des Bereiches Trinkwasser sowie das Verwaltungsgebäude mit Wärme und Elektroenergie. Der sommerliche Wärmeüberschuss wird dem Waldbad in Stavenhagen zur Verfügung gestellt.
Die gesamten Baukosten werden etwa 1,8 Millionen Euro betragen. Das Bauvorhaben wurde in vier verschiedene Teil-Leistungen eingeteilt. „Alternativ hätten wir das Gesamtbauvorhaben an einen Baubetrieb vergeben bzw. beauftragen können. Wir haben uns jedoch für die Aufteilung in vier Bau-Lose entschieden, damit wir alle Teilleistungen an Fachfirmen vergeben können“, betont Peter Dammann, Bereichsleiter Investition und Entwicklung beim WasserZweckVerband. Die Vergabe erfolgte ausschließlich an Firmen aus MV.
Neues Verfahren für Gasaufbereitung
Die neuen Motoren brauchen eine gleichbleibende Klärgas-Qualität. Deshalb wurde auch in die Gasaufbereitung investiert und die Gastrocknung, ein neues technisches Verfahren, installiert. Ein zweiter Aktivkohlefilter steht bereit. Abgaswärmetauscher, Notkühler und weitere Sicherheitsbaugruppen wurden ausgetauscht.
Eigenversorgung für Wasserwerk
Das Wasserwerk Stavenhagen ist mit rund 200.000 kWh einer der Hauptverbraucher von elektrischer Energie beim WZV. Im vergangenen Jahr wurde ein etwa 1.200 Meter langes Kabel von der Kläranlage zum Wasserwerk an die Treptower Straße verlegt und ein Trafo integriert.
10.000-Liter-Tank für AdBlue
Die neuen Gasmotoren erhalten jeweils einen SCR-Katalysator für die Abgasreinigung. Die Reinigung entspricht damit den geltenden Umweltvorschriften. Wie aus dem Pkw- und Lkw-Bereich bekannt, müssen diese Katalysatoren mit AdBlue (Harnstoff) betrieben werden. Der Jahresbedarf wird ca. 9.000 Liter betragen.
Die Inbetriebnahme ist für Mitte Mai vorgesehen. „Die Zusammenarbeit mit den Firmen und Ingenieurbüros klappt bestens“, berichtet Peter Dammann.