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Wasserkrimi beim Großbrand
„Wasser marsch!“, heißt das Kommando der Feuerwehrleute. Dann wird der Hahn aufgedreht und das Löschwasser fließt. Klingt einfach, ist es aber nicht!
Es ist die Nacht vom 23.09. auf den 24.09.2024. Kurz nach Mitternacht ein Anruf aus Jürgenstorf: Unsere Scheune mit 3.000 Strohballen brennt. Sofort rücken 60 Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr mit ihren Löschzügen aus. Sie verlegen Schläuche an den Löschteich im Dorf, um eine Wasserwand zu errichten. Gleich neben der Scheune steht eine Biogasanlage. Die Gefahr einer Explosion ist groß. Schon nach etwa zwei Stunden ist der Löschteich leer. Jetzt schließt die Feuerwehr ihre Pumpen an das Versorgungsnetz des WZV. In Jürgenstorf steht der drittgrößte Wasserspeicher, ein Vorrat von 400 Kubikmetern Wasser. Doch die Wasserzufuhr in den Speicher beträgt nur 35 Kubikmeter pro Stunde, während die Feuerwehr zeitweise mehr als 50 Kubikmeter pro Stunde entnahm.
Trinkwassernetz zum Löschen nicht geeignet
„Unser Versorgungsnetz konnte diesem hohen Wasserverbrauch auf Dauer nicht standhalten“, erklärt David Schacht, Geschäftsführer des WZV. Glücklicherweise gibt es in Jürgenstorf einen zweiten, größeren Dorfteich. Dorthin verlegt die Feuerwehr eine weitere Löschstrecke. „Im ländlichen Raum sind WasserZweckVerbände generell nicht in der Lage, im Ernstfall den Löschwasserbedarf mit ihren Anlagen allein zu decken“, erklärt David Schacht. „Unsere Aufgabe ist es, die Trinkwasserversorgung der Bevölkerung zu sichern. Für die Bereitstellung von Löschwasser sind die Gemeinden zuständig.“ Diese müssten Vorsorgemaßnahmen treffen, indem sie Löschteiche, Löschkissen oder ähnliche Einrichtungen bereitstellen. Deshalb wollen sich nun die Verantwortlichen der Feuerwehr, dem Amt Stavenhagen und Vertretern des WZV treffen, um für ähnliche Situationen in Zukunft besser vorbereitet zu sein.