Ein Bild mit Symbolkraft. Zugewandt und in freund(schaft)licher Verbundenheit legt Michael Ross den Zählerschlüssel in die Hände seines Nachfolgers Max-Wilhelm Dix.
Foto: SPREE-PR
Schlüsselübergabe bei Zählermonteuren
Michael Ross nun in Rente
Auf 38 Jahre in der Wasserwirtschaft kam der langjährige Mitarbeiter des ZV KÜHLUNG Michael Ross. Einen Tag vor seinem letzten offiziellen Arbeitstag traf ihn die WASSERZEITUNG.
Freundlich weist Michael Ross den Weg. Zusammen mit Max-Wilhelm Dix ist er beim Spülen einer Leitung zwischen Kühlungsborn und Bastorf. Ein Laie mag das Wasser im durchsichtigen Glas schon gut und klar finden. Der Fachmann aber sagt: „Nein, ein bisschen kann das noch.“ Ein ganz normaler Arbeitstag in den Wintermonaten, wenn die Zählermonteure das gesamte, mehr als 1.000 Kilometer lange Leitungsnetz spülen. „Für die Qualität“, erklärt der 64-Jährige kurz und knackig. So normal dann aber doch nicht, denn am Abend wird auf seinem Countdown zur Rente die Zahl 1 stehen. So viele Tage noch bis zum Abschied. Zelebriert er das für sich oder für die Kollegen. „Beides“, lacht er. Um kurz darauf auf Nachfrage noch einmal sein Arbeitsleben Revue passieren zu lassen.
Am 1. Januar 1986 hat er im damaligen Wasserbetrieb angefangen. „Ich kam von der Warnow-Werft. Ich konnte schweißen und Kran fahren, das kam gut an hier“, so seine Zusammenfassung mit Augenzwinkern. Natürlich brachte er noch mehr mit, mindestens die Bereitschaft, den Ausbildungsberuf Ver- und Entsorger von der Pike auf zu lernen. „Früher sind wir zu Rohrbrüchen noch mit Spaten, Schaufel und Eimer gefahren“, erinnert sich Michael Ross zurück. „Mittlerweile gibt es für alles Technik“, beschreibt er den Fortschritt in der Branche.
Als Zählerwechsler dürfte er bei vielen Kundinnen und Kunden bekannt sein. Wenn die Messgeräte alle sechs Jahre ausgetauscht werden, dann ist das ein Fall für das zuständige Team, zu dem Michael Ross gehörte. „Ich hab‘ meinen Beruf auch wirklich gern gemacht. Besonders dieser Kundenkontakt lag mir“, lässt er die Jahre vorbeiziehen und hat die ein oder andere Anekdote im Ärmel. Ganz einerlei ist ihm der Abschied darum nicht. Er lacht zwar, aber meint es schon ernst: „Vielleicht bin ich ja auch etwas wehmütig.“
Was kommt nun? Die Familie seines Sohnes lebt bei ihm in Kühlungsborn, Haus und Garten also. Auf die Zeit mit den Enkeln freut er sich auch. Und sonst? „Mal Strand, mal aufs Rad, der Rest findet sich.“