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Haldensleben, Möckern/Gommern, Behnsdorf, Zerbst

Direkt aus dem Hahn ins Glas: So hinterlassen Sie bei Ihrer täglichen Trinkroutine den kleinsten CO 2 -Fußabdruck. Schon das Kühlen des Wassers verschlechtert die Ökobilanz und ist bei einer durchschnittlichen Wassertemperatur von 15 Grad auch nicht nötig.
Foto: Pexels

MINERAL- UND TRINKWASSERVERGLEICH

Beste Ökobilanz für Wasser direkt aus dem Hahn

Wie man es auch dreht und wendet: Trinkwasser aus dem Hahn direkt in Ihr Wasserglas ist mit großem Abstand die umweltfreundlichste Methode, um den eigenen Bedarf an Flüssigkeit zu decken. Eine aktuelle Studie liefert dafür beeindruckende Belege.

Eine aktuelle Studie hat herausgearbeitet, welches Wasser in Deutschland potenziell die meisten
Umweltbelastungen aufweist. Die Forschenden verglichen dafür Trinkwasser aus dem Hahn mit
abgefülltem Wasser. Zusätzlich schauten sie auf die Varianten „gekühlt/ ungekühlt“ sowie „still/gesprudelt“.

Das Ergebnis: Wenn Sie Ihren Durst mit Trinkwasser direkt aus der Leitung stillen, können Sie die
potenziell verursachten Umweltbelastungen am niedrigsten halten.

Sobald Sie das Wasser aus dem Hahn im Kühlschrank kühlen, werden die Umweltbelastungen deutlich größer. Bevorzugen Sie hingegen kohlensäurehaltigem Wasser aus dem Supermarktregal, lohnt sich aus
ökologischen Gründen der Kauf eines Sprudlers. Es ist generell aber umweltfreundlicher, stilles statt kohlensäurehaltiges Wasser zu trinken.

Bis zu 600-fache Treibhausgas-Emission für Mineralwasser

Für ihre Studie haben die Wissenschaftler die Bereitstellung von Trink­ und Mineralwasser in Deutschland auf ihre Ökobilanz hin untersucht. Dabei berücksichtigten sie den gesamten Lebenszyklus der Trink­ und Mineralwasserbereitstellung – von der Wassergewinnung bis zur Einfüllung in das Trinkgefäß.

Abgesehen von den eingangs formulierten Ergebnissen lohnt sich ein Blick in die Details. So verursacht Trinkwasser im Durchschnitt zwischen 1g (ungekühlt, still) und 72g (gekühlt, mit Kohlensäure) CO2 -Äquivalenten pro Liter. Die Maßeinheit CO2 -Äquivalent drückt die Klimawirkung eines Treibhausgases in Vergleich zu derjenigen von Kohlendioxid aus.

Pkw-Heimtransport ist entscheidend

Für Mineralwasser haben die Forschenden ermittelt: Selbst im besten Fall (lokal und optimal verpackt, zu Fuß nach Hause transportiert, stilles und ungekühlt) werden 102g CO2 ­Äquivalente pro Liter verursacht. Damit verursacht Mineralwasser auch im Best Case hundertmal mehr Treibhausgas-Emissionen als der Durchschnittswert für stilles, ungekühltes Trinkwasser (1g CO2-Äquivalente pro Liter).

Außerhalb des besten Falles steigt die potenzielle Umweltbelastung von gekauftem Mineralwasser enorm an – auf 367 bis 596g CO2-Äquivalente pro Liter.

Der Wert steigt,

  1. wenn es sich um importiertes oder überregionales Mineralwasser handelt,
  2. und je nachdem, wieviel Erdgas und Energie für Flaschenproduktion, Transport und Abfüllung sowie für den Heimtransport per Pkw nötig sind.

Fazit: In allen betrachteten Fällen für konsumbereites Wasser (ungekühlt/gekühlt, mit/ ohne Kohlensäure) kann der Durst mit Trinkwasser direkt aus dem Hahn deutlich umweltfreundlicher gestillt werden, als wenn
man dieses kühlt und/oder mit Kohlesäure versetzt oder ihn mit Mineralwasser stillt. Der Unterschied wird umso größer, je weiter das Mineralwasser zu den Kundinnen und Kunden transportiert wird. Diese Aussagen gelten für alle untersuchten Wirkungskategorien und alle untersuchten Verpackungsvarianten von Mineralwasser.

Was ist eine Ökobilanz?

Mit der Methode der Ökobilanz können mit einem Produkt verbundene potenzielle Umweltauswirkungen beurteilt werden. Diese werden für den gesamten Lebensweg von der Wiege bis zur Bahre erfasst und bewertet – also von der Rohstoffentnahme über Fertigung und Nutzung bis hin zur Entsorgung des Produktes und der Produktionsabfälle.

Die Forschenden:

Die Schweizer ESU-services GmbH erstellt und erarbeitet CO2-Bilanzen von Personen, Firmen undProdukten sowie der gesamten Schweizer Volkswirtschaft. Die vorliegende Studie wurde durch das deutsche Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg gGmbH (ifeu) geprüft.