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Der Gaswäscher entfernt einen Großteil der übelriechenden Bestandteile aus dem Biogas.

Neue Gaswäsche in Stavenhagen

Kein „Duft“ mehr an trüben Tagen /
Besichtigung am 16. November

Auf der Kläranlage Stavenhagen ist die neue Abluftreinigung erfolgreich in den Probebetrieb gestartet. Die „Duftwolken“, die Anwohner in den letzten Jahren hauptsächlich bei trüben Wetterlagen beklagten, dürften mit dem futuristisch anmutenden Bauwerk nun endlich der Vergangenheit angehören.

Im digitalen Prozessleitsystem (PLS) wird die Arbeit des neuen Konstruktes überwacht, um optimale Bedingungen für die Geruchsentfernung zu erreichen.

Umso erleichterter war Abwassermeister Christoph Schulz, dass der sogenannte Gaswäscher nach dem Start in den Probetrieb Anfang September nahezu reibungslos funktioniert. „Natürlich haben wir über das Prozessleitsystem alle zugehörigen Parameter im Blick und müssen hier und da nachjustieren“, berichtete er nach der ersten Woche. „Das ist aber üblich bei solch einer Anlage, deren Arbeit von verschiedenen Faktoren abhängt.“ Je nach Zusammensetzung des anlandenden Abwassers entsteht schwefelhaltiges und entsprechend geruchsintensives Biogas in unterschiedlicher Konzentration auf der Kläranlage. Im eigenen BHKW wird es zu Wärme und Strom. Den dabei von Zeit zu Zeit austretenden Geruch vollständig zu eliminieren, war dem WZV in den vergangenen Jahren trotz vielfacher Bemühungen nicht gelungen. Auch die Biofilter auf der Kläranlage, bereits auf drei erweitert, konnten aufgrund auftretender Schwankungen diesen Zustand nicht verlässlich ändern. Nun steht die Gaswäsche.

Druck hält Geruch drinnen

Gebaut von der renommierten Firma Tholander, kommen darin als erste Reinigungsstufe Natronlauge und Wasserstoffperoxid zum Einsatz. Damit werden übelriechende Schwefelverbindungen herausgewaschen. Der neu gebaute große Biofilter gleich nebenan entfernt im zweiten Schritt die verbleibenden organischen Bestandteile. Permanenter Unterdruck bewirkt, dass kein Geruch entweichen kann. „Allerdings ist auch die Möglichkeit zur Entlüftung gegeben“, so Christoph Schulz, „denn wenn das Gas einen zu hohen Schwefelgehalt aufweist, ist das wiederum schädlich für die Besiedlung im Biofilter. Ein möglicher Überschuss kann dann über einen Kamin aus der Anlage entfernt werden.“ Von der Funktionsweise dürfen sich interessierte Besucher gern selbst einen Eindruck machen – der WZV lädt am 16. November um 14.30 Uhr zu einem Tag der offenen Tür auf der Kläranlage ein.

Der große Biofilter ist die zweite Stufe der Gasreinigung.