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Grundwasserschutz

Viele Akteure gefragt beim Schutz des unsichtbaren Schatzes

Unterhalb der Erdoberfläche liegt das Grundwasser. Aus diesem gewinnt der WZV das Trinkwasser für seine Kundinnen und Kunden und will es darum unbedingt schützen.

„Ein möglichst unbeeinflusstes, natürliches Grundwasser ist unser wertvollstes Gut, um auch künftig eine qualitätsgerechte und kostengünstige Versorgung mit Trinkwasser sicherzustellen. Derzeit steht es uns an allen 16 Wasserwerken im Verbandsgebiet ausreichend zur Verfügung. Doch in langjährigen Analysen und Trendbetrachtungen zeigt sich, dass wir uns darauf nicht ausruhen sollten“, betont Verbandschef David Schacht.

Beim vorbeugenden Grundwasserschutz geht es vor allem darum, eine Landnutzung in den Schutzgebieten zu etablieren, die weitere Belastungen für das Grundwasser ausschließt. „Gemeinsam mit Eigentümern, Landwirten der Forst und anderen Akteuren arbeiten wir dafür, dieses Ziel in den nächsten Jahren zu erreichen.“

Seit Februar unterstützt Anne Schröder den Verband in diesem Bereich. Nach ihrem Studium der Landwirtschaft arbeitete sie viele Jahre in einem großen Landwirtschaftsunternehmen und kennt die betriebliche Praxis. Beim Verband begleitet sie nun die konzeptionelle Arbeit ebenso wie die Umsetzung von Schutzmaßnahmen vor Ort. Die Stelle wird mit 30.000 Euro im Jahr vom Land MV gefördert.

„Im Moment liegt der Fokus auf Verfahren für die Wasserfassungen Stavenhagen und Jürgenstorf, denn dort steht die Neufestsetzung der Wasserschutzgebiete an“, berichtet Anne Schröder. Ziel wird es sein, praxisgerechte Lösungen für einen nachhaltigen Schutz des Grundwassers zu entwickeln und das Verständnis für die gemeinsame Verantwortung zu stärken. Dabei setzt der Verband auf größtmögliche Transparenz und bestmöglichen Dialog. Zum Beispiel in gemeinsamen Informationsrunden mit Eigentümern, Pächtern, Vertretern von Behörden und Landwirtschaft sowie Ingenieurbüros.

Grundwasser zu schützen ist eine Herausforderung, vor der viele Versorger stehen. Auf der Suche nach Lösungen schaut der WZV Malchin Stavenhagen auch zu anderen Verbänden. So wie kürzlich bei einer Weiterbildung im Wasserwerk Lüssow. Dieses gehört zur REWA in Stralsund. Dort wird das Grundwasser bereits weitergehend aufbereitet. „Das ist mit sehr hohen Investitions- und Betriebskosten verbunden. Außerdem entstehen durch die Filtration Reststoffe, die zu weiteren Problemen und Kosten führen. Durch die Filtrationsverfahren würden dem Wasser außerdem wichtige Mineralstoffe entzogen, die später künstlich zugesetzt werden müssen, um Trinkwasserqualität herzustellen“, erläutert Verbandschef David Schacht.

Grundwasserschutz: Was auf den ersten Blick vielleicht sehr abstrakt klingt, betrifft am Ende auch alle Kunden ganz direkt. „Ihr Glas Wasser aus der Leitung legt eine jahrzehntelange Reise durch das Erdreich zurück, bevor es bei Ihnen ankommt. Jede Handlung in der Umgebung – ob Freizeit, Verkehr oder Landwirtschaft – hat Einfluss auf seine Reinheit.“ Und Wasser hat ein Gedächtnis: „Belastungen, die heute eingetragen werden, können sich noch nach Jahrzehnten bemerkbar machen. Genau deshalb braucht es unsere gemeinsame Verantwortung, vorausschauend zu handeln und die Ressource Grundwasser zu schützen – im Sinne einer sicheren Trinkwasserversorgung für uns alle.“

Bei einer Weiterbildung im Wasserwerk Lüssow informierten sich die Mitarbeiter des WZV auch über die aufwendige Aufbereitungstechnik von Grundwasser.
Foto: WZV