Skip to main content

Wasserwirtschaft aktuell

4 Verbände, 4 Projekte – das haben wir 2025 gemeistert

In Zeiten, in denen vieles teurer wird, die Weltwirtschaft sich immer wieder neu sortieren muss, es bürokratische Hürden oder Lieferengpässe zu ­überwinden gilt, ist es nicht immer leicht, ­Vorhaben umzusetzen. Mit Stolz können die vier Herausgeber der Ostthüringischen WASSERZEITUNG auf ­gelungene ­Projekte in 2025 zurückblicken.

Foto: ZWA Saalfeld-Rudolstadt

Bau eines Regenüberlaufbeckens in Saalfeld, Am Weidig

ZWA Saalfeld-Rudolstadt

Optimaler Schutz bei Starkregen: Um überschüssiges Schmutz- und Regenwasser zurückzuhalten und damit die Kläranlage zu entlasten, wurde in Saalfeld vom „Meininger Hof“ bis zum „Weidig“ ein Hauptsammler verlegt, der künftig Abwässer aus dem oberen Stadtgebiet in ein neues Regenüberlaufbecken (RÜB) leitet. Ein Zwischenspeicher sozusagen. Das Schmutzwasser wird damit kontrolliert in die Kläranlage Saalfeld geleitet und gereinigt.

Das steht 2026 an: „Ein großes Projekt wird die Gemeinschaftsbaumaßnahme in der Lengefeldstraße in Rudolstadt sein. Über 2 Mio. € werden für Trinkwasserleitungen und für den Kanalbau investiert“, sagt Andreas Stausberg.

„Das RÜB schützt unsere Gewässer vor ungereinigtem Schmutz- und ­Abwasser. Der Bau des Beckens läuft seit Juli 2025, das ­Investitionsvolumen beträgt rund 3 Mio. €“ 

Andreas Stausberg, ­Geschäftsleiter ZWA

Erneuerung einer ­Druckerhöhungsanlage ­in Eigenleistung

Zweckverband Wasser/Abwasser „Obere Saale“

Aus alt mach besser: In Sparnberg, einem Ortsteil der Stadt Hirschberg, wird ein ungenutztes Pumpwerk zu einer Druck­erhöhungsstation umgebaut. Der Vorteil: Die Versorgungssituation für die angeschlossenen Anwohner wird verbessert und die Wasserdruckprobleme der oberen Lagen können behoben werden. Die komplette Mess-, Steuerungs- und Regelungstechnik wird erneuert und energieeffiziente Pumpentechnik eingebaut.

Das steht 2026 an: „Unsere alte Kammerfilterpresse hat uns 30 Jahre treue Dienste geleistet, im Jahr 2026 ist aber Zeit für eine Erneuerung“, so Ralf Engelmann.

Foto: ZWOS/Käckenmeister

„In Zeiten von ­Fachkräfte­mangel ­zeigt sich, dass es wichtig ist, die ­Fachkräfte im eigenen Haus zu haben.“

Ralf Engelmann, Werkleiter ZWOS

Foto: ZVME

Reinigung des ­Nitrifikationsbeckens auf der Kläranlage Gera

Zweckverband Wasser/Abwasser „Mittleres Elstertal“

Putzkolonne für mehr Sauerstoff: Da sich die Reinigungsleistung verschlechtert hatte, musste es aufwendig gereinigt werden. Dazu wurde das Becken geleert, der Schlamm sowie alle Sandrückstände entfernt. Danach wurden die Belüfter ausgebaut, gereinigt und wieder eingebaut. Einfach hatten es die ZVME‘ler nicht: In Vollschutz ging es in das fünf Meter tiefe Becken mit rutschigem Boden.

Das steht 2026 an: „Die Reinigung der Nitrifikationsbecken wird 2026 fortgesetzt. Perspektivisch sollen alle vier Becken, die zur Kläranlage Gera gehören, eine Frischzellenkur erfahren“, so Gerd Hauschild.

„Die Nitrifikations­becken ­spielen bei der biologischen Abwasserreini­gung eine ­entscheidende Rolle. Hier wandeln Mikroorganismen das im ­Abwasser ­enthaltene Ammonium in Nitrat um. Nach der gründlichen Reinigung der Becken ist nun der Sauerstoffeintrag und ­damit die Reinigungsleistung wieder optimal.“
Gerd Hauschild, Geschäftsleiter ZVME

Fotos (2): ZWA/Felix Hertling

„In Kläranlagen steckt ­komplexe Technik im ­Millionenwert. Diese muss erhalten werden.“

Steffen Rothe, ­Werkleiter ZWA

Reinigungsaktion auf der Kläranlage Hermsdorf

ZWA „Thüringer Holzland”

Bloß kein Stillstand: Bei der Reini­gung des Faulturms im Herbst 2025 wurde die Schlammdecke mit einer Hochdruckdüse mit über 1.000 bar zersetzt und durch ein leistungsstarkes Saugfahrzeug entfernt. Das Material wurde in Absetzcontainern entwässert und anschließend entsorgt. Die Maßnahme trägt zur optimalen Funktion und Langlebigkeit der Anlage bei. Auf den beiden Fotos sind die Öffnung des Faulturms per Kran und die Schlamm­oberfläche nach der Reinigung zu sehen.

Das steht 2026 an: „Im kommenden Jahr stehen 28 Einzelmaßnahmen im Wert von etwa 14 Mio. Euro an. Eine wichtige geförderte Maßnahme ist der Beginn der Entwässerung Bibra im Reinstädter Grund als Gemeinschaftsmaßnahme mit dem Saale-Holzland-Kreis, sagt Steffen Rothe.

Wasser bewegt – Projekte 2025

2025 war für uns ein bewegtes Jahr.
Überall in Ostthüringen wurde gebaut, saniert und modernisiert – und das mit einem klaren Ziel: eine sichere Wasserversorgung und eine zuverlässige Abwasserentsorgung für alle. Dabei geht es nicht nur um große Neubauten, sondern auch um die Modernisierung von Anlagen, die seit Jahrzehnten treue Dienste leisten und nun ein Update verdienen. In dieser Ausgabe stellen wir Ihnen einige spannende Projekte vor. Aber es gibt natürlich noch mehr. Vom Ausbau leistungsstarker Pumpwerke über die Sanierung alter Leitungsnetze bis hin zur Erneuerung von Kläranlagen, die künftig noch energieeffizienter arbeiten. Hinter jedem Projekt steckt das Engagement unserer Mitarbeiter, die gemeinsam daran arbeiten, dass Wasser auch in Zukunft in bester Qualität fließt. Mit diesen Investitionen schaffen wir eine Infrastruktur, die den Anforderungen von heute gerecht wird und den Weg für zukünftige Entwicklungen ebnet. Auch 2026 werden wir unsere Projekte und Modernisierungen entschlossen umsetzen, um die Versorgung weiter zu optimieren.

Gerd Hauschild

Geschäftsleiter des ZV Mittleres Elstertal

Steffen Rothe

Werkleiter des ZWA „Thüringer Holzland“

Andreas Stausberg

Geschäftsleiter des ZWA Saalfeld-Rudolstadt

Ralf Engelmann

Geschäfts­leiter des ZWA, „Obere Saale“

Fotos (4): SPREE-PR/Archiv