Trinkwasser kostet 4 Cent mehr, Abfuhr von Sammelgruben wird günstiger
Die Gebühren ändern sich
Alle zwei Jahre nimmt der Zweckverband seine Gebühren für Trink- und Abwasser unter die Lupe. Für Kunden bedeutet das: Ab Januar gelten neue Mengengebühren.
2,07 Euro für 1.000 Liter Trinkwasser. Ein Kasten mit 12 Ein-Liter-Flaschen Leitungswasser würde also weniger als 2,5 Cent kosten. Damit bleibt Trinkwasser auch weiterhin ein sehr preisgünstiges Lebensmittel. Wohl bekomm’s!
Foto: SPREE-PR/Petsch, Grafik: SPREE-PR
Wie verändern sich die Gebühren fürs Trinkwasser?
Ein Kubikmeter kostete bisher 2,03 Euro (netto). Ab Januar sind es 2,07 Euro (netto).
Was kostet zentral entsorgtes Abwasser?
Hier steigen die Gebühren um 13 Cent pro Kubikmeter: von 4,71 auf 4,84 Euro.
Was kostet dezentral entsorgtes Abwasser?
„Wer eine Sammelgrube hat, zahlt ab 2026 weniger“, sagt Andy Thierbach: Hier sinken die Gebühren von 11,76 auf 9,97 Euro je Kubikmeter. Für Fäkalschlamm aus Kleinkläranlagen steigt der Betrag um 1,84 Euro je Kubikmeter.
Warum steigen die Gebühren?
Maßgeblich für die Kalkulation sind die Einnahmen und Ausgaben aus dem Wirtschaftsplan.
Die Einnahmen ergeben sich vordergründig aus den verkauften Wassermengen. Beispiele für Ausgaben sind Kosten für Wartungen, Reparaturen und den Betrieb von Netzen und Anlagen, geplante Investitionen, Abschreibungen sowie Personalkosten. „Dieser Bereich ist nach wie vor von vielen Kostensteigerungen geprägt“, unterstreicht Andy Thierbach, der Geschäftsführer des Wasser- und Abwasserverbandes Wittstock.
Ein anderer Punkt sind Nachkalkulationen. „Alle Gebühren werden auf Basis von Kalkulationen ermittelt, sind also Prognosen ausgehend von den jeweils aktuellen Gegebenheiten. Wie hoch Einnahmen und Ausgaben tatsächlich sind, ergibt sich erst im Nachhinein über die jeweiligen Jahresabschlüsse.“ Der Verband ist deshalb für jedes Jahr zu einer Nachkalkulation verpflichtet. „Diese weist zum Beispiel im Bereich Trinkwasser für die Jahre 2022 und 2023 eine Unterdeckung – also ein Minus – von rund 235.000 Euro aus.“ Eine Ursache dafür seien allgemeine Kostensteigerungen.
Eine andere Ursache ist, dass der Verband weniger Wasser verkauft habe als angenommen. „Dieses Minus fließt nun mit in die aktuelle Kalkulation ein und wirkt sich gebührensteigernd aus.“ Bei der Abfuhr von Sammelgruben ist es umgedreht: „Hier ergab sich in der Nachkalkulation eine Überdeckung von 48.000 Euro – was sich in diesem Bereich nun gebührensenkend auswirkt.“
In der Übersicht sehen Sie, wie sich die Mengengebühren ab 2026 verändern.