Ohne Strom kein Wasser
Es ist eine Floskel, wenn es um den Energiebedarf von Kommunen geht: Die größten „Stromfresser“ sind in der Wasserwirtschaft zu finden. Und das heißt eben auch, dass Elektro-Fachkräfte unabdingbar für Ver- und Entsorger sind.

Elektromeister Mario Braatz mit dem ersten MWA-Azubi zum Elektroniker für Betriebstechnik Marlon Berger an einem Schaltschrank.
Foto: SPREE-PR/Petsch
Angefangen bei den Förderbrunnen und Aufbereitungsstufen in den Wasserwerken, über die Druckerhöhungsstationen im Verteilnetz bis hin zu den Pumpstationen auf dem „Rückweg“ des Schmutzwassers zur Kläranlage mit ihren aufwändigen Reinigungsstufen: Es ist schon eine gewaltige Menge Strom von Nöten, um sowohl das Trink- als auch das Schmutzwasser „am Laufen“ zu halten. „Unsere komplette Technik wird elektrisch angetrieben und sobald der Strom ausfällt, sobald eine Steuerung ausfällt, sobald eine Regelung nicht mehr da ist, läuft keine Pumpe mehr“, beschreibt Mario Braatz, Meister für Elektrische Mess-, Steuerungs- & Regelungstechnik (EMSR), was es unbedingt zu verhindern gilt.
Mit seiner Weiterbildung vom Monteur zum Meister begründete die MWA 2018 ihre neue Elektroabteilung. Mittlerweile gehören ein weiterer Facharbeiter und ein EMSR-Betriebsingenieur zum Team, das sich abwechslungsreichen Tätigkeiten widmet. „Es geht um Instandhaltung, Wartung und Reparaturen.
Nebenbei bauen wir kleine Schaltanlagen auch selbst oder komplettieren bestehende. Es gibt die Baubetreuung, wir beschäftigen uns mit neuer Software, sind im Kontakt mit Servicetechnikern und Fachfirmen“, zählt Mario Braatz gerade einen Bruchteil seines praktischen Alltags auf, von den administrativen Aufgaben im Büro ganz zu schweigen. All dem widmet sich nun auch der erste MWA-Azubi zum Elektroniker für Betriebstechnik – ausgestattet mit einer ganzen Reihe digitalem Equipment. „Ohne Laptop, ohne Programmiertools, ohne entsprechende Adapterkabel, Software und ähnliches kann man mittlerweile an vielen unserer Anlagen nicht mehr viel ausrichten!“
Beteiligt ist der Nachwuchs auch am laufenden Update des Prozessleitsystems mit seinen Dutzenden Komponenten, das unter anderem auf den mobilen Geräten der Monteure gecheckt werden kann. „Insofern darf unser Azubi seine digitalen Kenntnisse aus dem Privaten hier gerne mit einbringen“, zwinkert der Meister. Und freut sich, dass seine so wichtige Elektroabteilung weiter wächst und gedeiht.