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Der WAZV blickt auf Umstellung zu Funkwasserzählern

„Das hat sich bereits rentiert!“

Die Umstellung von analog auf Funk ist im Verbandsgebiet fast vollzogen. Nun stellt sich die Frage, ob sich die erwarteten Vorteile eingestellt haben. Der WAZV zieht eine erste Bilanz.

2018 berichtete die WASSERZEITUNG über den gestarteten Austausch der Wasserzähler. Nun ist er fast abgeschlossen.
Foto: SPREE-PR/Archiv

Vor acht Jahren hat der WAZV „Bode-Wipper“ begonnen, Haushalte im Verband mit neuen Ultraschall-Wasserzählern auszustatten und die alten analogen Geräte zum Alteisen zu bringen. Das Ziel damals: Bis Ende 2023 alle rund 15.600 Zähler auszutauschen. Da während der Coronazeit die Wechselungen nicht möglich waren, wurde das Konzept bis Ende 2025 verlängert. „Bis auf einzelne Nachzügler wird das gelingen“, kann Ralf Methner zufrieden berichten. Die deutlichen Vorteile kann der Fachbereichsleiter Technik bereits jetzt verzeichnen.

Ralf Methner zieht zum Austausch der ­Wasserzähler eine positive Bilanz.
Foto: WAZV „Bode-Wipper“

Ablesen im Vorbeifahren

So gestaltet sich die Auslesung als sehr bequem. Mussten zuvor teils aufwändige Termine mit Kunden gemacht oder auf den Rücklauf von Karten per Selbstablesung gewartet werden, fahren Mitarbeiter nun nur noch zwei bis drei Wochen pro Jahr durchs Verbandsgebiet und lesen per Funk die Zahlen im Vorbeifahren ab. Nur selten kommt es, etwa durch eine dicke Mauer, zu Schwierigkeiten, sodass die Mitarbeiter aussteigen und sich auf Signalsuche machen müssen. Somit sind die Ablesekosten von rund 50.000 Euro auf lediglich etwa 8.000 Euro gesunken. „Die etwas teurere Anschaffung der Geräte hat sich damit längst rentiert“, so Methner.

Lange Lebensdauer

Die Lebensdauer der Batterien wird mit 15 Jahren angegeben. Dann sollte spätestens ein Austausch erfolgen. Beim WAZV ist ein Zeitraum von zwölf Jahren angesetzt. „Wir wollen kein Risiko eingehen“, so ­Methner. Selbst dann haben die Funkzähler ihre mechanischen Vorfahren um eine doppelte Lebensdauer überrundet. Ein Zählerwechsel wird eingespart.

Sorge und Begeisterung

Trotz der Vorteile der neuen Geräte, gab es bei Verbrauchern anfangs auch Sorge. „Es gab bei den Kunden einen Aufschrei in ­Bezug auf Datenschutz und Funkstärke“, berichtet Methner aus der Zeit, als der Wechsel angekündigt worden war. „Einige wollten die neuen Geräte nicht. Sie hatten Angst, dass sie gesundheitsschädlich sein könnten.“ Diese Sorge konnte der WAZV aus dem Weg räumen. „Eine Untersuchung hat ergeben, dass die Strahlung geringer ist als bei einem Handy oder Fernseher“, sagt Methner. Andere seien begeistert mitgegangen und haben die Messungen in ihr Smarthome eingebunden. Aber: Wer den Schlüssel zu seinen Daten haben möchte, muss sich persönlich wegen Datenschutz beim Zweckverband mit Personalausweis vorstellen.

Die digitalen Geräte können sehr genau den Verbrauch ablesen. Doch Details ruft der WAZV nicht ab. „Wir wollen nicht wissen, wann und wie lange ein Kunde duscht“, sagt Methner. Meist werde einmal im Jahr – wie zuvor – der Gesamtverbrauch ausgelesen. Lediglich größere Kunden, wie Wohnungsbaugesellschaften, seien an monatlichen Daten interessiert.

Blick in die Zukunft

Trotz des fast vollzogenen Wechsels will sich der WAZV nicht auf dem jetzigen Stand ausruhen, sondern blickt in die Zukunft. Die Technik der Funkwasserzähler entwickelt sich ständig weiter. Das derzeitig verbaute Model wird nicht mehr hergestellt. Die neusten Ausführungen können großflächig ins Rohrnetz horchen und etwa unentdeckte Rohrbrüche orten. Mit dieser Technik hofft der WAZV in Zukunft, wenn der Austausch zur neuen Generation kommt, Wasserverlust, der leider immer wieder vorkommt, stärker zu reduzieren. Bis dahin wird noch sehr viel Wasser durch die Leitungen des Verbandsgebietes fließen und die Technik weitere Fortschritte machen.

Funk versus analog – der Unterschied zwischen den Geräten

Immer mehr Wasserversorger stellen von analogen auf digitale Wasserzähler um. Denn: Die neuen Geräte haben so einige Vorteile. Dies sind die Unterschiede zwischen den verschiedenen Geräten.

Wie der Name vermuten lässt, kann ein Funkwasserzähler per Funk ausgelesen werden. Bei den analogen Vorgängern handelt es sich um rein mechanische Geräte, bei denen sich die Rädchen durch den Durchlauf des Wassers drehen und so den Verbrauch anzeigen. Dieser muss vom Verbraucher oder durch einen Ableser aufgeschrieben und verrechnet werden.

Durch die mechanische Funktionsweise kommt es zu Verschleiß und Ablagerungen. Die Eichfristen liegen bei sechs Jahren. Zwar sind die alten Geräte günstig, doch summieren sich die Kosten durch hohen Ableseaufwand und geringe Lebensdauer. Hinzu kommen höhere Fehlerquoten beim Messen und Ablesen.

Funkzähler messen sehr genau über Prinzipien wie ­Ultraschall oder magnetisch-induktive Verfahren. Die Anschaffungskosten sind höher. Aber: Durch geringeren Verschleiß wird die Lebensdauer bei 15 Jahren angesetzt. Der Wegfall von Terminabsprachen und einfaches Ablesen praktisch im Vorbeifahren, verringern den Aufwand beim Versorger. Ein weiterer Vorteil, den die neusten Generationen bieten können, ist das Aufspüren von Leckagen im Netz.